TK16 Logistik

1 BPL Prüfungsfragen

1 BPL Prüfungsfragen


Kartei Details

Karten 100
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 18.04.2016 / 24.01.2017
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1. In welchen Fällen kann eine errechnete, optimale Bestellmenge nicht verwendet werden?

- wenn die Waren fallweise nach Kundenauftrag beschafft werden

- wenn der Lieferant die Waren mit fester Verpackungseinheit liefert

- wenn eine minimale oder maximale Bestellmenge vorgeschrieben ist

2. Nennen Sie mögliche Risiken, welche Sie eingehen, falls Sie sich für einen Lieferanten in den USA entscheiden.

- Währungsrisiko

- Lieferantenrisiken (zuverlässigkeit)

- Transportrisiko

- politische Beschaffungsrisiken

- Reaktionszeit bei Problem/Engpässen

3. Welche Projektphasen sind in einem Projekt zur Kostenreduktion zu durchlaufen? Nennen Sie die Phasen in zeitlich richtiger Reihenfolge.

Man denke an den Ablaufplan einer Wertanalyse!

1. Vorbereitungsphase

2. Informationsphase

3. schöpferische Phase

4. Bewertungsphase

5. Planungsphase

6. Vorschlags- /Umsetzungsphase

4. Nennen Sie drei Kategorisierungsarten für Methoden zur Ideensuche (verwendet bei der Wertanalyse!) und erklären Sie kurz, um welche Systematik es sich in der jeweiligen Kategorie handelt.

1. Systematische Ideensammlung:

passive Sammlung von Ideen an zentraler Stelle mit Kategorisierung

2. Analytische oder diskursive Methode:

aktiver Einfluss auf die Ideen-Suche mit Suche nach Teilprozessen und deren Lösungsmöglichkeiten

3. Intuitive Methode:

in ungezwungener Umgebung die Kreativität und Phantasie

der an der Ideenfindung  Beteiligten fördern

5. Welche zwei Methoden zur Ideenfindung eignen sich besonders für Rationalisierungsprojekte (zu Kostensenkung)?

1. Brainstorming

2. Brainwriting

3. 635-Methode

4. Free-Wheeling

6. Zählen Sie je drei Gründe für tiefe bzw. hohe Lagerbestände auf?

Tiefe Bestände:

Kapitalbindung, Lagerkosten, Lagerhüter, Verderb/ Verfall/ Alterung, Steuern

Hohe Bestände:

Lieferbereitschaft, externe Beschaffunskosten, interne Produktionskosten, Transportkosten

7. Was verstehen Sie unter betrieblicher Planung? Welche zwei Planungsarten umfasst diese?

- Vorausbestimmung und -überprüfung betrieblicher Prozesse (Teil von PPS) wie Arbeitsplanung/AVOR, Auftragsplanung, Ressourcenplanung, Auftragsfreigabe,...

- Mann kann unterscheiden zwischen Zielplanung und Aufgabenplanung oder zwischen Grobplanung und Feinplanung.

8. Warum wird bei der Funktion des Qualitätsmanagements auch von einer betrieblichen Querschnittsfunktion gesprochen?

Das QM beschränkt sich nicht nur auf die Qualität der Produktion, es beinhaltet die Qualität aller Prozesse/Arbeiten im Unternehmen (also z.B. als Querschnittsfunktion in einer Matrixorganisation).

9. Nennen Sie drei Aufgabengebiete der Qualitätssicherung

1. Eingangsprüfung

2. Schulung der MA in Q-Belangen

3. Bereitstellen der notwendigen Prüfanweisungen und Prüfmittel

4. Durchführung von Q-Kontrollen durch die ausführenden MA

5. Erstellen von Prüfberichten und -statistiken

6. Fehlerkostenanalyse

7. Schwachstellenermittlung

10. Nennen Sie drei Kriterien, die für eine Lieferantenwahl von Bedeutung sind.

1. Preis / Leistungsverhältnis

2. Konditionen

3. Forschung & Entwicklung

4. Qualitätsmanagement

5. Produktionsverfahren und Kapazitäten

6. Flexibilität in Ausnahmesituationen

7. Zuverlässigkeit (Termin, Qualität)

8. Innovationskraft

9. geografische Lage

10. gute Referenzen

11. Was bedeutet eine Lieferbereitschaft von 86% bzw. eine Liefertreue von 91% mit Bezug auf die Auslieferung von 200 Aufträgen?

Lieferbreitschaft (86%):

172 von 200 Aufträgen konnten gemäss Lieferangaben / Kundenwunschtermin bestätigt werden.

Liefertreue (91%):

182 von 200 zugesagte Aufträge konnten termingerecht (also zum bestätigten Termin) ausgeliefert werden.

12. Da Ihre Lieferbereitschaft unbefriedigend ist, entschliessen Sie sich, ein MIS aufzubauen, Definieren Sie fünf Kennzhahlen, die zwecks Kontrolle und Verbesserung monatlich durch die Fachabteilungen zu melden sind.

1. Anzahl produzierte Aufträge

2. mittlere Durchlaufzeiten

3. Ausschusss in %

4. Liefertreue je Lieferant bzw. Material

5. Auslastungsgrad von Anlagen und Engpassmaschinen

6. Bestand Ware in Abeit

7. Gegenüberstellung von Absatz- und Produktionsmengen

8. Anzahl spedierte Aufräge mit Anzahl der verspäteten Auslieferungen

13. Mit welchen zusätzlichen Kosten  müssen Sie bei einem 2-Schicht Betrieb rechnen, die nicht im Maschinenstundensatz enthalten sind?

1. Schichtzulagen

2. zusätzliche Kosten bei der Benützung der Infrastruktur

14. Was versteht mann unter einer Prozesskostenrechnung?

Es handelt sich um eine Kostenrechnungsart auf Vollkostenbasis, bei welcher die Fixkosten möglichst realitätsnah auf beteiligte Prozesse verteilt werden, was Grundlage für  Prozessoptimierungen bilden soll.

15. Wieso kann eine Prozesskostenrechnung für ein Unternehmen von Vorteil sein?

Durch die Kostentransparenz der verursachenden Prozesse wird eine Produktkalkulation wesentlich genauer.

16. Welche Funktionen erfüllt eine Software für Logistik im Unternehmen?

Logistik-Software ist Teil eines Computersystems zur Unterstützng der Fachbereiche bei der Durchführung von Logistikaufgaben. Dazu zählen Stammdatenverwaltung, Beschaffungs- und Produktionsporzesse, Auftragsmanagement, Lagerverwaltung, Integration zu nach gelagerten Aufgabengebieten (wie z.B. zu Rechnungswesen).

17. Nennen Sie drei sinnvolle Einsatzgebiete einer Logistik-Software.

1. Lagerbewirtschaftung

2. Materialdisposition

3. PPS

4. AVOR

5. Beschaffung

6. Kundenauftragsabwicklung

18. Definieren Sie den Begriff Global Souricng.

Systematische, weltmarktorientierte Beschaffungsmassnahmen, wobei weltweit potenzielle Lieferanten in die Beschaffungsmarktforschung / Angebotanfragen einbezogen werden.

19. Nennen Sie sechs Nachteile oder Gefahren, welche sich durch einen internationalen Einkauf ergeben können.

1. Währungsrisiko

2. Sprachbarrieren 

3. Transportweg/ -kosten/ -risiken

4. andere Rechtssysteme

5. Zölle / Zollformalitäten

6. Zeitverschiebung

7. andere Kulturen und Geschäftsprinzipien

8. Kompensationsgeschäfte

20. Erläutern Sie ganz allgemein die Begriffe direkte Kosten und indirekte Kosten in der Beschaffung (keine Beispiele)

direkte Kosten:


Die direkten Kosten werden durch die Einstandspreise der bezogenen Waren bestimmt und enthalten alle externen Kosten bis Wareneingang. Als variable Kosten sind sie direkt von der Liefermenge abhängig.

Indirekte Kosten:

Die indirekten Kosten entstehen mit den Beschaffungsvorgang. Es  sind die Personal- und Sachmittelkosten für planende, administrative und ausführende Aktivitäten der Einkaufsabteilung.

21. Für eine Zeitstudie können verschiedene Zeitermittlungsmethoden verwendet werden. 

Nennen Sie vier Methoden.

1. Zeitaufnahmen (mit Stoppuhr) bei der Erstellung eines Prototyps

2. eigene Erfahrungswerte durch frühere gleiche/ähnliche Aufträge

3. Erfahrungszahlen von Fachverbänden oder Maschinenherstellern

4. Unterteilung in kleine Standardschritte mit Multimomentaufnahmen

5. Schätzungen durch erfahrene Personen (Mehrpersonenschätzung)

22. Wie lässt sich die mittlere Lagerdauer von Waren senken? Zählen Sie drei Massnahmen auf, wie sich dies erreichen lässt.

1. Ø Bestand senken durch Reduktion des Sicherheitsbestandes

2. Verkleinerung der Bestellmenge/Losgrösse (bis hin zu JIT)

3. Ø Verbrauch erhöhen durch Marketingaktivitäten zur Absatzsteigerung

23. Nennen Sie vier direkte Auswirkungen auf die Produktion, welche sich ergeben, wenn der mittlere Lagerbestand der Produzierten Artikel auf die Hälfte zu reduzieren ist.

Kleinere Produktionslosgrösse, grössere Anzahl Produktionsaufträge, grösserer Anteil der Rüstkosten, geringere Lieferbereitschaft oder Flexibilität zur kurzfristigen Mehrbelastung bei Mehrverbrauch

24. Was verstehen Sie unter dem Begriff Konsignationslager?

Ein vom Lieferanten beim Kunden unterhaltenes Warenlager, dessen Eigentum immer noch beim Lieferanten liegt, solange die Waren vom Kunden nicht entnommen/verkauft worden sind. 

Kunde: es entfallen Lagerrisiken/ -kosten

Lieferanten: es besteht feste Bindung zum Kunden

25. Erklären Sie Ihrem Vorarbeiter mit vier sachlichen Argumenten, warum er den Zeitbedarf für die Umrüstung  der Maschine als Arbeitsschritt zeitlich getrennt aufschreiben soll.

Getrennte Aufschreibung bedeutet wohl Mehraufwand, ist jedoch erforderlich, da die Rüstzeit von der Auftragsmenge unabhängig ist. Daher benötigt man beide Werte, um verschiedene Auftragsgrössen kalkulieren und terminieren zu können. Des Weiteren benötigt man beide Werte zum Berechnen der Kapazitätsbelastungen, zum Berechnen optimaler Losgrössen und für Verfahrensvergleiche.

26. Nennen Sie vier Bestandteile einer Projektplanung zur Inbetriebnahme eines neuen CNC Bearbeitungszentrums in der Produktion.

1. Festlegung der Ziele

2. Ablauf- und Aktivitätsplanung

3Terminplanung

4. Ressourcenplanung

5 Kostenplanung

6. Organisatiosplanung

7. Planung von Information und Dokumentation

27. Welchen Einfluss hat ein höherer Lagerhaltungssatz auf die optimale Losgrösse nach der Andler-Formel?

Durch die stärkere Kostenbelastung der Lagerware mit Zinskosten auf dem gebundenen Kapital wird die Lagerhaltung finanziell unattraktiv. Aus der Andler-Formel ergibt sich ein kleinerer Wert für die optimale Losgrösse. Kompromiss zwischen  Lagerkosten und Lieferbereitschaft.

28. Nennen Sie zwei Möglichkeiten, um bei A-Artikel die Ware in Arbeit senken zu können. ABC-Kriterium = HK

- Optimierung der Durchlaufzeiten

- kleinere Losgrössen

- JIT Produktion

- Rationalisierungsmassnahmen in Beschaffung und Produktion

29. Warum macht es Sinn, A-Artikel und C-Artikel unterschiedlich zu bewirtschaften? ABC-Kriterium = HK

Eine subjektive und aufwändige Bewirtschaftung rechtfertigt sich nur bei A-Artikel, da der erreichbare Nutzen wegen hohem Wertanteil auch entsprechend gross ist.

30. Beschreiben Sie vier Möglichkeiten, welche Sie für die Betriebsdatenerfassung (BDE) prüfen/anordnen, damit Ihnen zuverlässige Infos zur Terminüberwachuung in der Fertigung zur Verfügung stehen.

Es handelt sich um Ist-Daten aus der Produktion wie Meldungen über den Arbeitsfortschritt (Start-Ende von Operationen), die Arbeitszeiten der Mitarbeiter, den Materialverbrauch, fertig gestellte Mengen und Ausschussmengen, etc.

31. Beschreiben Sie in Form von zwei Beispielen, welche Informationen Sie von der Logistik benötigen, um die Kontrolle/Übersicht über die Produktion zu erhalten. Welche Rückschlüsse zihen Sie daraus?

1. Infos über den Arbeitsfortschritt von Produktionsaufträgen

2. Infos über den Auslastungsgrad von Arbeitssystemen

Bei Abweichungen von der Plaung sind Korrektivmassnahmen einzuleiten.

32. Nennen Sie mindestens zwei Gründe, warum das Rechnungswesen Infos aus der Logistik benötigt.

1. Erfassung der Kosten

2. Festlegung von Kostensätzen

3. Durchführen von Kalkulationen

4. Berechnen von Mengenabweichungnen (SOLL-IST)

5. Festlegen von Leistungslohnanteilen für MA...

33. Nennen Sie vier anerkannte Ermittlungsmethoden für Vorgabezeiten.

1.

2.

3.

4.

34. Aus welchen Zeitelementen setzt sich die Auftragszeit zusammen?

Auftragszeit = Rüstzeit + Ausführungszeit

 

Ausführungszeit = Auftragsmenge x Zeit je Einheit

35. Weche Elemente benötigen Sie bei der Zuschlagskalkulation, um die Herstellkosten berechnen zu können?

- Materialkosten (Materialeinzelkosten, Materialgemeinkosten)

- Fertigungskosten (Fertigungseinzelkosten, Fertigungsgemeinkosten)

- Sondereinzelkosten Fertigung 

36. Was muss zusätzlich zu den Herstellkosten berücksichtigt werden, um die Selbstkosten (und damit den Preis) festlegen zu können?

- Entwicklungs-/Konstruktionskosten

- Verwaltungsgemeinkosten

- Vertriebskosten (Sondereinzelkosten Vertrieb, Vertriebsgemeinkosten)

37. Nennen Sie je drei Infos, welche Sie der Konstruktionszeichnung bzw. der Stückliste entnehmen können.

Zeichnung:

- Geometrie

- Masse

- Eigenschaften/Toleranzen

- Verbindung

Stückliste:

- Rohmaterial für Teile oder Komponenten von Baugruppen

- Angabe von Warenart

- benötigte Menge

38. Zählen Sie vier Massnahmen auf, welche in der Angebotsphase zu treffen sind, um für die zugehörige Produktion die benötigten Waren zur richtigen Zeit am richtige Ort bereithalten zu können

1. Disposition von Beschaffungswaren (Warenart, Mengen, Termine)

2. Lagerbestände/Beschaffungszeiten berücksichtigen

3. Angebotsanfragen bei Lieferanten

4. Termin- und Kapazitätsplanung der Produktion

39. Der Bestellzeitpunkt beim Lieferanten ist unter anderem abhängig von der Beschaffungszeit.

Aus welchen vier wichtigen Zeitfaktoren setzt sich die Beschaffungszeit zusammen?

1. Bestellzeit (inkl. Bedarfsermittlungszeit)

2. Lieferzeit/Produktionszeit des Lieferanen 

3. Transportzeit (Lieferant zu Abnehmer)

4. Einlagerungszeit (vom Eintreffen bis zur Verfügbarkeit beim Abnehmer)

40. Was muss ein potenzieller Lieferant erfüllen, damit er Sie mit Waren beliefern kann?

Nennen Sie mindestens vier massgebende Kriterien.

1. Fertigungsmöglichkeiten:

- Produktionskapazität des Lieferanten

- Qualitätsniveau

- Flexibilität bei Sonderanfertigungen oder schwankenden Bestellmengen bzw. Beschaffungsmengen

2. Konditionen:

- Einhaltung der Serviceversprechungen

- Güterpreis

- Fristgerechte Lieferungen der Güter

- Liefer- und Zahlungsbedingungen

- Lieferfristen

- Garantieleistungen

3. Produkt:

- Gleichbeleibende Qualität

- Bedarfsabdeckung des Sortiments

- Kundendienst

- Produktionsentwicklung

4. Geographische Lage:

- Transportbedingungen

- Politische Sicherheit im Beschaffungsland

- Wechselkursstabilität