Themenkomplex 1 Übungsaufgaben
Organisation von allgemeiner und beruflicher Bildung im föderal organisierten Staat
Organisation von allgemeiner und beruflicher Bildung im föderal organisierten Staat
Fichier Détails
Cartes-fiches | 16 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Affaires sociales |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 15.01.2014 / 17.06.2014 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/themenkomplex_1_uebungsaufgaben
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Intégrer |
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Auf welche Akteure bezieht sich der Staatsbegriff?
- auf Bund und Länder
- jeweilige Aufgaben sind verfassungsgemäß festgelegt (Art. 20 GG)
Definition Föderalismus
Föderalismus ist ein allgemeines Ordnungsprinzip, beruhend auf die weitgehende Unabhängigkeit einzelner Einheiten (Kommune, Land, Bund).
Definition kooperativer Föderalismus
- bezeichnet die politische Praxis in Bezug auf die jeweilige Aufgabenerfüllung und der gegenseitigen Unterstützung von Bund, Ländern und Kommunen (Absprachen, Übereinstimmungen, Entscheidungen)
--> Kompetenzverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen
Was versteht man unter Kulturhoheit/Kulturautonomie der Länder?
- die Verwaltungskompetenz, sowie die Entscheidungs- und Gesetzgebungsgewalt in allen Fragen der Kulturpolitik
- umfasst alle schulische Angelegenheiten, sowie Rundfunk, Fernsehen, Hochschulpolitik und Kunst
- ist Kernstück der Eigenstaatlichkeit der Länder
Art. 7 GG
(1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.
Art. 30 GG
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Art. 70 GG
(1) Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bunde Gesetzgebungsbefugnisse verleiht.
(2) Die Abgrenzung der Zuständigkeit zwischen Bund und Ländern bemisst sich nach den Vorschriften dieses Grundgesetzes über die ausschließliche und die konkurrierende Gesetzgebung.
Nach welchen Artikeln ist die Schulische Bildung Deutschlands Angelegenheit der Bundesländer?
- nach Art. 70 GG und Art. 30 GG
Wer ist für die inneren (pädagogischen) Schulangelegenheiten zuständig?
- die Länder sind zuständig
- für: Unterrichtsziele und -inhalte
- Ausbildung, Einstellung und Finanzierung des lehrenden Personals
- Strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens (Schulformen und -dauer)
- Chancengleichheit
- gelten für: Allgemeinbildende Schulen (Grund-, Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien) und Berufsbildende Schulen (Vollzeit, Teilzeit im Kontext duales Ausbildungssystem)
Wer ist für die äußeren (verwaltungstechnischen) Schulangelegenheiten zuständig?
- die Kommunen
- für: Errichtung und Erhalt von Schulgebäuden
- Einstellung und Finanzierung des nicht lehrenden Personals (Schulsekretariat, Hausverwaltung)
- Kommunale Schulentwicklungsplanung (Standort, Betriebsgröße, Zeit)
Warum liegt die Zuständigkeit für den betrieblichen Teil der dualen Ausbildung beim Bund?
- wird gemäß Art. 74, Abs. 11 GG dem Recht der Wirtschaft zugerechnet
- hieraus ergibt sich die organisatorische und inhaltliche Zuständigkeit
- Bund --> Berufsbildungsgesetz (BBiG) , Handwerksordnung (HWO) --> Ausbildungsordnungen (AO), als Rechtsverordnung --> Bundesweite Einheitlichkeit des betrieblichen Teils der berufl. Erstausbildung im dualen System
Was verbirgt sich hinter der alltagssprachlichen Abkürzung "Handwerksordnung"?
- umfasst und regelt:
- Selbstständigkeit
- das Verzeichnis der handwerkähnlichen Gewerbe
- Vollhandwerk
- Handwerksrolle
- ursprüngl. aus 1953 ( Novellierungen 1965, 1994)
- seit 2004 geänderte Handwerksordnung in Kraft
Welche Rechtsnorm verbirgt sich hinter dem Wort "Handwerksordnung"?
- es gilt der Grundsatz der Gewerbefreiheit:
Betrieb eines Gewerbes jedermann gestattet, sofern keine gesetzlichen Ausnahmen oder Beschränkungen
- eine Beschränkung ist § 1 Abs 1 Handwerksordnung (HwO):
der selbstständige Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks als stehendes Gewerbe nur den in der Handwerksrolle eingetragenen natürlichen oder juristischen PErsonen gestattet (sog. Meisterprivileg)
Was ist unter "kooperativem Föderalismus" in Bezug auf die Berufsausbildung zu verstehen?
- Rahmenbedingungen der Berufsbildungspolitik sind die Abstimmung von Ausbildungsordnungen des Bundes und die Rahmenlehrpläne der Kultusministerkonferenz (KMK)
- Berufschulen und Ausbildungsbetriebe erfüllen in dualer Ausbildung einen gemeinsamen Bildungsauftrag
- im Betrieb Ausbildungsordungen durch Bundesminister geregelt
- für Lehrpläne der Teilzeitberufsschule einzelne Bundesländer verantwortlich
Was ist die KMK?
- eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft der zuständigen Landesminister bzw. Senatoren für Bildung und Erziehung, Hochschulen und Forschung sowie kulturelle Angelegenheiten
- KMK = Kultusministerkonferenz = Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder
Aufgaben der KMK
- Übereinstimmung und Vergleichbarkeit von Zeugnissen und Abschlüssen
- Sicherstellung von Qualitätsstandards
- Förderung der Kooperation von Bildungseinrichtungen
=> Beschlüsse müssen einstimmig gefasst werden und haben den Charakter von Empfehlungen