Terminologie

Grundbegriffe und Gründe für Terminologiearbeit

Grundbegriffe und Gründe für Terminologiearbeit


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Langue Deutsch
Catégorie Allemand
Niveau Autres
Crée / Actualisé 27.05.2013 / 19.10.2013
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Terminologie

Fachwortschatz: Gesamtheit der Begriffe und Benennungen in einem Fachgebiet

Terminologielehre

Wissenschaft von den Begriffen und Benennungen im Bereich der Fachsprachen (DIN 2342)

Terminologiearbeit

Erarbeitung, Bearbeitung und Verbreitung von Terminologie nach den Grundsätzen der Terminologielehre

Lexikologie

 

Wissenschaft vom Wortschatz (DIN 2342)

Lexikographie

 

Geordnete Darstellung von Wortschatz auf der Grundlage der in der Lexikologie gewonnenen Erkenntnisse (DIN 2342)

Methode Terminologie

 

  1. Sammeln und Prüfen von Fachwörtern
  1. Dokumentieren und Definieren von Fachwörtern
  1. Aufbereiten und Publizieren der Terminologie in Datenbanken, Glossaren etc.
  1. Qualitätssicherung
  1. Aktuell halten der Terminologiebestände
  2. einsprachig oder mehrsprachig

Anwendungsbereiche

 

  • Übersetzung
  • Softwarelokalisierung
  • Technikkommunikation: Am besten bereits bei der Produktentwicklung Wörter festlegen.
  • Wissensmanagement
  • Normung: Bevor man Sachen normt, muss man die Wörter normen.

Vorteile Terminologiemanagement

 

  • Optimierung der Qualität
  • Optimierung von Effizienz und Kosten

Terminologiemanagement hat Auswirkungen auf Qualität

 

  • Weniger Missverständnisse
  • Qualität und Verständlichkeit von Dokumenten
  • Übersetzungsqualität
  • Konsistenz in Translation Memory System
  • Kundenzufriedenheit

Häufige weitere Aufgaben im Terminologiemanagement

 

  • Definieren von Terminologieworkflows / Prozessen
  • Management von Terminologieprojekten
  • Konzipieren von Datenbanken
  • Festlegen von neuen Benennungen und Vorzugsbenennungen in Absprache mit Beteiligten
  • Leitung des Terminologiezirkels (Gremium zur Festlegung von Terminologie in einer Firma)
  • Kostenkontrolle, Führungsaufgaben
  • Schulungen

Gegenstand

Beliebiger Ausschnitt aus der wahrnehmbaren oder vorstellbaren Welt (DIN 2342)

Eigenschaften Terminologie

 

  • Fachwortschatz
  • synchron
  • onomasiologisch, begriffsbezogen
  • oft auch normend

Eigenschaften Lexikographie

 

  • Allgemeinwortschatz
  • auch diachron
  • semasiologisch, benennungsbezogen (Bedeutung)
  • beschreibend

Gegenstände können sein:

 

  • konkret (z. B. Rändelschraube, Hauptschirm, Haselmaus)
  • abstrakt (z. B. juristische Person, Verfahren, Magnetismus)

Benennung

  • auch: Terminus, Term
  • Definition: Ein- oder Mehrwortausdruck, der einen fachlichen Begriff bezeichnet.
  • Können sein: Einwortbenennungen, Mehrwortbenennungen, Fachwendungen

Begriff

Denkeinheit, die aus einer Menge von Gegenständen unter Ermittlung der diesen Gegenständen gemeinsamen Eigenschaften mittels Abstraktion gebildet wird.

Sind Begriffe an einzelne Sprachen gebunden?

 

Begriffe sind nicht an einzelne Sprachen gebunden, sie sind jedoch von dem jeweiligen gesellschaftlichen und/oder kulturellen Hintergrund einer Sprachgemeinschaft beeinflusst.

Individualbegriff

 

 

- Begriff, der ausgehend von einem Gegenstand durch Abstraktion gebildet wird. (DIN 2342) - hat Zeit-/Raum-Bezug

Allgemeinbegriff

 

- Begriff, der ausgehend von mehr als einem Gegenstand durch Abstraktion gebildet wird. (DIN 2342) - Vertritt eine Menge von Gegenständen, die bestimmte Merkmale gemeinsam haben.

Merkmale

Sind Eigenschaften von Gegenständen, die zur Begriffsbildung dienen.

Merkmale dienen zur

  • Analyse von Begriffen
  • Definition des Begriffs
  • Grundlage für Benennungsbildung
  • Strukturierung von Begriffssystem
  • Äquivalenzbestimmung

Merkmalsarten:

  • Form 
  • Farbe
  • Funktion etc.

Eigenmerkmal

 

Beschaffenheit der von einem Begriff umfassten Gegenstände (Form, Farbe, Material etc.)

Beziehungsmerkmal

 

bringen eine Relation zwischen Begriffen zum Ausdruck (Zweck, Funktion etc.)

Wesentliche vs. unwesentliche Merkmale

Wesentliche Merkmale: wesentlich zur Abgrenzung und Definition eines Begriffes in einem bestimmten Kontext. (Bsp. Wasser (Chemie), Wasser (Physik))

Unwesentliche Merkmale: sonstige Merkmale (Bsp. Farben)

Homonymie

 

Definition: Beziehung zwischen identischen Benennungen in derselben Sprache für unterschiedliche Begriffe. (nach DIN 2342)  

Mögliche Differenzierung der Homonymie:

  • Polysemie: erkennbare, gemeinsame Wurzel (etymologisch), z.B. Fuss (Körperteil, Bauelement, Längenmass etc.); 
  • Homographie: nur gleiche Schreibweise
  • Homophonie: nur gleiche Aussprache

Synonymie

 

  • Beziehung zwischen verschiedenen Benennungen in derselben Sprache, die denselben Begriff repräsentieren.
  • Einem Begriff sind mehrere bedeutungsgleiche
  • Benennungen mit unterschiedlicher Form zugeordnet

 

Quasi-Synonym

 

Bedeutungsähnliche Benennungen mit unterschiedlicher Form, die sich etwas unterscheidende Begriffe bezeichnen; sind in gewissen Kontexten austauschbar.

Äquivalenz

 

Beziehung zwischen Benennungen in verschiedenen Sprachen für den gleichen Begriff. (nach DIN 2342)

Beim Vergleich von Begriffen und Begriffssystemen können folgende Äquivalenzphänomene auftreten:

 

• vollständige Äquivalenz der Begriffe • Überschneidung (gross/klein) • Inklusion (Begriff A enthält Begriff B plus weitere Merkmale) • keine Äquivalenz („falsche Freunde“) • terminologische Lücken (bei Begriffssystemen, ein Begriff fehlt in einer Sprache)

Definition

Begriffsbestimmung mit sprachlichen Mitteln

 

Die Definition bildet die Grundlage für die Zuordnung einer Benennung zu einem Begriff; ohne sie ist es nicht möglich, einem Begriff eine geeignete Benennung zuzuordnen. (DIN 2330)

Defininiendum vs. Definiens

Defininiendum:das was wird definiert (durch eine Benennung ausgedrückter Begriff)

Defieniens: wie wird es definiert (Inhaltsbeschreibung des Begriffs)

Arten von Definintionen

  • Inhaltsdefinition
  • Bestandsdefinition
  • Umfangsdefinition etc.

Inhaltsdefinition

  • Oberbegriff + eingschränkende Merkmale
  • Wichtigste Definition für Terminologie
  • Ermöglicht Einordnung in das Begriffssystem, Abgrenzung zu anderen Begriffen und ist Grundlage für Benennungsbildun

Bestandsdefinition

  • Definiert einen Begriff durch Aufzählung aller seiner Teilbegriffe

Umfangsdefinition

Aufzählen aller Unterbegriffe auf derselben Abstraktionsstufe.

Kontextdefinition

Satz, der die Benennung enthält und etwas über den Begriff aussagt.

Nominaldefinition

Erklärung durch einen bereits bekannten Begriff

Verfassen von Definitionen:

  • Wenn möglich existierende Begriffe übernehmen
  • Kürzungen und Ergänezungen können Qualität der Begriffe verbessern
  • Wenn man selber definiert: durch Fachleute aus dem Sachgebiet prüfen lassen
  • Meist Relativsatz, aber nicht: "Dieser Begriff, ...""... dies bedeutet..."