Technischer Explosionsschutz

Aufarbeitung des Rep.

Aufarbeitung des Rep.


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Cartes-fiches 71
Langue Deutsch
Catégorie Matières relative au métier
Niveau Université
Crée / Actualisé 16.08.2013 / 02.10.2024
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Zoneneinteilung explosionsgefährdeter Bereiche

Ein explosionsgefähdeter Bereich ist ein Bereich in dem eine explosionsfähige Atmosphäre in solchen Mengen auftreten kann, dass Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer erforderlich werden. Als Grundlage für die Beurteilung des Umfanges der Schutzmaßnahmen werden solche Bereiche nach der Wahrscheinlichkeit des Auftretens in Zonen eingeteilt.

Zone 0

Bereich, in dem explosionsfähige Atmospähre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebel ständig, über lange Zeit oder häufig vorhanden ist.

In der Regel nur im Inneren von Behältern oder Anlagen.

Zone 1

Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann.

Oft die nähere Umgebung von Zone 0.

Zone 2

Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine explosionfähige Atmosphäre aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln nicht oder nur kurzzeitig auftreten kann.

OFt die Umgebung von Zone 1.

Zone 20

Bereich, in dem eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus der in der Luft enthaltenem brennbaren Staub ständig, über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.

In der Regel nur im Inneren von Behältern oder Anlagen.

Zone 21

Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Woke aus der in der Luft enthltenem brennbaren Staub bilden kann.

Oft die Umgebung von Zone 20 oder allgemein wo Staubablagerungen auftreten.

Zone 22

Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus der in der Luft enthaltenem brennbaren Staub nicht oder nur kurzzeitig auftreten kann.

Umfang der Schutzmaßnahmen in Abhängigkeit von der Zoneneinteilung

Zündquellen müssen sicher vermieden werden bei:

0/20 : störungsfreiem Betrieb (Normalbetrieb)

vorhersehbaren Störungen 

bei selten auftretenden Betriebsstörungen

1/21 : störungsfreiem Betrieb (Normalbetrieb)

vorhersehbaren Störungen

 

2/22 : störungsfreiem Betrieb (Normalbetrieb)

Zündquellen

  1. heiße Oberflächen
  2. Flammen und heiße Gase (einschließlich heißer Partikeln)
  3. mechanisch erzeugte Funken
  4. elek. Anlagen
  5. stat. Elektrizität
  6. Blitzschlag
  7. Ultraschall
  8. adiabatische Kompression und Stoßwellen
  9. ionisierende Strahlung
  10. elektrische Ausgleichströme, kathodischer Korrosionsschutz
  11. Elektromagnetische Wellen, Radiowellen 3*104-3*1012 Hz
  12. Eletromagnetische Wellen, sichtbare Licht 3*1011-3*1015 Hz
  13. Selbstentzündung

Explosionsschutz in Europa

ATEX-Richtlinien: ATnosphère EXplosive

94/9/EG (ATEX 95): Regelt die Produktsicherheit

1999/92/EG (ATEX 137): Regelt den Arbeitsschutz

Warum ist statische Elektrizität besonders gefährlich? Welche Formen gibt es?

Kann vom Menschen nicht wahgenommen werden, erst bei Entladung, dann ist es schon zu spät.

  • Coronaentladung
  • Büschelentladung
  • FUnkenentladung
  • Gleitstielbüschelentladung (GSE)
  • Schüttkegelentladung

Coronaentladung

Entladung von aufgeladenen Gegenständen über Spitzen, Kanten und Ecken.

Büschelentladung

Ein-Elektroden-Entladung, i.d.R. ausgeghend von isolierenden Materialien.

Funkenentladung

Entladung zwischen zwei Elektroden (Leitern), i.d.R. ausgehend von gegen Erde isolierten leitfähigen Gegenstand.

Gleitstielbüschelentladung (GSE)

Entladung durch einen sehr dünnen aIsolierenden Stoff hindurch (isolierende Platten, FOlien, Beschichtungen).

Schüttkegelentladung

Durch Füllen eines Behälters mit aufgeladenem Schüttgut können im oberen Teil der Schüttung Starke elekt. Felder entstehen wo Entladungen entstehen können.

Deflagration

  • schnell ablaufende chemische Reaktion eines brennbaren Stoffes mit Sauerstoff
  • Flammenfortpflanzungsgeschwindigkeit bis Schall (330m/s)
  • schlagartige Druckerhöhung bis 10bar

Bsp.: Aus einer ROhrleitung tritt Gas, wodurch sich außerhaalb der Leitung eine ex.-fähige Atmosphäre bildet welches sich an einem Funken entzündet..

Detonation

  • Sonderform der Explosion
  • 330 m/s - 3000 m/s (Überschall)
  • Druckherhöhung über 20 bar

Bsp.: Detonation in einer langen Rohrleitung

Umschlag von Deflagration zu Detonation (im Rohr)

Bei Überschallgeschwindigkeit spricht man von einer Detonation. Die hohen Geschwindigkeiten entstehen unter anderen durch die Volumenausdehnung und Turbulenzen der heißen Verbrennungsgase, wodurch sich auch die Flammenfront vergrößert. Durch die Vergrößerung der FLammenfront, erhöht sich die Stoffumsetzung und damit auch die Energiefreisetzung. Der Druckanstieg hat nun eineen exponentiellen Verlauf. Die Flammenfront erzeugt eiine Stoßfront die das unverbrannte Gas erhitzt und komprrimiert und der zeitliche Abstand von Stoßwelle und FFlammenfront immer geringer wird, bis sie sich schließlich überlappen und Überschallgeschwindigkeit erreichen. Dabei wird das noch verbliebene Frischgas bis zuur Selbstzündung erhitzt und komprimiert. -> BOOOM

§ 3 ArbSchG

allgemeine Gefährdungsbeurteilung

§ 3 BetrSichV

Gefährdungsbeurteilung im Ex-Schutz, nur ein Teil der allgemeinen Gefährdungsbeurteilung

TRBS 1111

beschreibt allgemeine Vorgehensweise zur Ermittlung von Gefährdungen und ABleitung der Maßnahmen

TRBS 2152

Prüfkatalog speziell für Explosionsgefährdungen (im Rahmen der Verpflichtungen des Arbeitgebers nach § 5 ArbSchG)

Wann ist eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen?

  • bei Neuanschaffung oder Einrichtung eines neuen Arbeitsplatzes
  • bei Änderung hinsichtlich Bereitstellung oder Benutzung

Explosionsgefahr ... erkennen und verhindern

  • Sind brennbare Stoffe vorhanden?
  • Kann durch ausreichende Verteilung in Luft ein explodierendes Gemisch entstehen?
  • Abschätzung von Quellen und Mengen exposionsfähiger Atmosphäre erforderlich!
  • Ist die Bildung von gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre möglich?
  • Ist die Bildung von gefährlicher explosionsfähiger Attmosphäre völlig verhindert?
  • Ist die Entzündung von gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre sicher verhindert?

Explosionsschutzdokument muss wann erstellt werden?

Wenn in der Gefährdungsbeurteilung nach § 3 BetrSichV festgestellt wurde, dass die Entstehung einer explosionsfähigen Atmosphäre nicht verhindert werden kann, muss ein Explosionsschutzdokument erstellt werden.

Was hat der Arbeitgeber mit dem Explosionsschutzdokument nachzuweisen?

  • dass eine Explosionsgefährdung ermittelt und bewertet wurde
  • in welchen Bereichen eine Explosionsgefährdung auftreten kann (Zoneneinstellung)
  • die Maßnahmen
  • nach welchen Kriterien die Arbeitsmittel für die Bereiche gewählt werden

Ex in schulem Schriftzug

Betriebmittel: Ex- Hexagon

Ex im Dreieck

Ex- Bereich

Normalbetrieb

Zustand in dem eine Anlage innerhalb ihrer Auslegungsparameter betrieben wird. Er umfasst auch das An- und Abfahren der Anlage, Reinigen, Umrüsten, Warten und Reparieren.

Nicht Normalbetrieb (Störbetrieb)

Störungen die Instandsetzung oder Abschaltung erfordern sowie menschliches Fehlverhalten. 

Sicherheitstechnische Kennzahlen (Sicherheitskennzahlen)

sind Größen/Werte die das physikalisch-chemische Verhalten von Substanzen beschreiben, um deren potentiellen Explosionsgefahren zu bewerten. Für vorbeugenden und konstruktiven Ex-Schutz sind andere Kennzahlen von Bedeutung.

Vorbeugender Explosionsschutz

  • UEG
  • OEG
  • SGK
  • Flammpunkt
  • Brennzahl/Brennbarkeit
  • Mindestzündenergie
  • Zündtemperatur
  • Glimmtemperatur
  • elektrostatisches Verhalten
  • Schwelpunkt
  • Selbstentzündungsverhalten

Konstruktiver Explosionsschutz

  • KST-Wert
  • KG-Wert
  • Maximaler Explosionsüberdruck

Konstruktiver Explosionsschutz (Definition)

Schutzmaßnahmen die zwar keine Explosion verhindern, aber deren Auswirkungen auf ein akzeptables Maß reduzieren.

  • explosionsfeste Bauweise
  • EExplosionsdruckentlastung
  • Explosionsunterdrückung

Schutzsyseme

  • explosionsdruck- oder explosionsdruckstoßfeste Bauweise
  • Flammendurchschlagsicherungen
  • Wassertauchungen
  • automatische Schnellschlusseinrichtungen
  • Explosionsunterdrückungssysteme
  • akurat arbeitende Verschlussventile
  • Druckentlastungseinrichtungen

explosionsdruck- oder explosionsdruckstoßfeste Bauweise

von Apparaten und Bauwerken, die dem Explosionsdruck standhalten

Flammendurchschlagsicherungen

die eine Flammenfront soweit abkühlen,dass eine Explosion räumlich begrenzt bleibt

Wassertauchungen

in Rohrleitungen, die ebenfalls eine Explosion unterbrechen (Flammensperre)

automatische Schnellschlusseinrichtungen

in Verbindung mit geeigneten IR-Detektoren, die mit einer ausreichend kurzen Reaktionszeit Ventile in angeschlossenen Rohrleitungen schließen