Technische Betriebsführung II
Kurzfragen
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 21 |
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Langue | Deutsch |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 13.03.2011 / 14.08.2011 |
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Nennen Sie wichtige Leistungs- und Erfolgsindikatoren von Unternehmen (technische und monetäre).
Technische Leistungsindikatoren:
- Innovationsfähigkeit im Produktbereich
(Umsatzanteile und Entwicklungsdauer neuer innovativer Produkte)
- Leistungsfähigkeit der Produktion
(Durchlaufzeit, Bestände, Qualität)
- Produktivität der Betriebe
(Wertschöpfung pro Mitarbeiter)
Monetäre Erfolgsindikatoren:
-Eigenkapital- und Umsatzrendite
- Liquidität
- Wachstum
- Über Erfolg oder Misserfolg der Maßnahmen geben letztlich allein monetäre Erfolgsindikatoren wie Rendite, Wachstum und Liquidität Auskunft
Was versteht man unter der Durchlaufzeit und welche Bestandteile enthält sie?
Die Durchlaufzeit bezeichnet die Zeitspanne, die ein Produkt bis zur Fertigstellung durchläuft. Sie besteht aus Liege-, Rüst- und Bearbeitungszeit.
Was ist Gruppenarbeit und welche Vorteile hat sie?
- haben eine formale Gestaltung
- haben ein erweitertes Aufgabenspektrum, z.B. zur Arbeitsplanung und Auftragssteuerung
- besitzen eine Arbeitsorganisationsform
- verringert die Planungskomplexität
- erhöht die Flexibilität
- steigert die Mitarbeitermotivation
Was versteht man unter dem Forrester-Effekt und wie kann man ihn verringern?
Der Forrester-Effekt beschreibt die unterschiedlichen Bedarfsverläufe bzw. kleine Änderungen in der Endkundennachfrage, die zu Schwankungen in den Bestellmengen entlang der Supply-Chain (SCM) führen können.
Die Bedarfsschwankungen schaukeln sich auf:
- Konsumentenauftrag an Händler
- Händlerauftrag an Endproduzenten OEM
- Endproduzent an 1-tier
- Lieferant an Zulieferer 2-tier
Lösung:
- Verzögerungszeit zw. Material- und Informationsfluss senken
- Steuerung durch SCM-Systeme
Begründen Sie den Teufelskreis der Nischenpolitik. Welche Kosten steigen durch Produktkomplexität?
Durch die Nischenpolitik nimmt die Produktvielfalt zu. Die Komplexitätskosten nehmen ohne große Zunahme des Marktanteils zu. Kosten für das gesamte Sortiment erhöhen sich.
Dadurch lässt die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nach. Der Initiator für diesen Teufelskreis ist stagnierender Absatz begründet durch Preiswettbewerb und Überkapazitäten.
Die Unternehmen suchen so Nischen im Markt um sich neue Marktanteile zu erschließen. Die Kosten steigen durch die Produktkomplexität und durch das umfangreiche Sortiment. Möglichkeiten zur Kostenreduzierung:
- konstruktiv: Entwicklungszeitverkürzung
- organisatorisch: kürzere Durchlaufzeiten (schnellere Fertigung)
Wozu dient Organisation?
Organisation umfasst die formale Strukturierung des Unternehmens in definierte Einheiten und die Festlegung Ihrer Ablaufbeziehungen zueinander hinsichtlich der Erfüllung unternehmerischer Aufgaben.
Die Herausforderung an Organisation besteht darin, mit verfügbaren Ressourcen im Rahmen wirklicher Zeitpläne wirkliche Lösungen für wirkliche Probleme zu finden.
Gestaltungsparameter einer Organisation:
1. Arbeitsteilung und Aufgabengliederung
2. Zentralisation und Dezentralisation, Delegation und Partizipation
3. Koordination
4. Standardisierung und Formalisierung
5. luK-Technologie
6. Verkehrswege und Leitungssysteme
Organisationsebene:
- Betriebsorganisation
- Produktionsorganisation
- Fertigungsorganisation
Was versteht man unter Aufbauorganisation?
Unter Aufbauorganisation wird die hierarchische Gliederung des Unternehmens in sogenannte Organisationseinheiten unterschiedlichen Umfangs verstanden.
Formen der Aufbauorganisation:
- Funktionale Organisation
- Sparten Organisation (Profit-, Cost-Center)
- Produktmanagement orientierte Organisation
- Mischform Matrix Organisation (Mehrlinien System)
Was versteht man unter Taylorismus?
Unter Taylorismus wird das Management zur Produktivitätssteigerung gesehen (Optimierung der Organisation). Die Regeln des Taylorismus für Organisation ist das Planen einer Tätigkeit, das Ausführen der geplanten Tätigkeit und die Kontrolle der ausgeführten Tätigkeit (REFA).
Was sind die Nachteile einer sehr arbeitsteiligen funktionsorientierten Organisation?
Vorteile:
- Spezialisierungsvorteile durch Lerneffekte
- Größenvorteile durch effiziente Nutzung der Ressourcen
- Gut abgrenzbare und kontrollierbare Aufgabenbereiche
- Einheitlicher Marktauftritt
- Aufgaben entsprechend klassischer Berufsbilder
Nachteile:
- geringe Flexibilität durch große Regelkreise
- große Anzahl an Schnittstellen
- mangelnde Gesamtsicht
- fehlende Motivation
Erläutern Sie die Begriffe Stelle, Rang, Instanz und Stab.
Stelle:
Kleinste organisatorische Einheit. Aufgabe für eine Person mit
Tätigkeiten (Verrichtung), Kompetenz und Verantwortung
Rang:
Hierarchische Einordnung einer Stelle
Instanz:
Stelle mit Leitungsaufgabe (Kompetenz und Verantwortung)
Stab:
Stelle mit Tätigkeit und Kompetenz zur Entlastung einer Instanz, ohne Verantwortung
Welche ARIS-Sichten werden unterschieden?
Sichten:
- Datensicht (Datenobjekte und Ereignisse)
- Funktionssicht [Funktionen (Aktivitäten)]
- Ressourcensicht (nicht explizit; erfolgt bei ARIS innerhalb der anderen Sichten)
- Organisationssicht (Organisationseinheiten, Stellen, Personen)
- Steuerungssicht (beschreibt die Verbindungen und Zusammenhänge zw. den Sichten)
Auf welchen Elementen basiert die ereignisgesteuerte Prozesskette?
Grundobjekte:
- Ereignisse und Funktionen
- Kanten
- Verknüpfungsoperatoren
Warum werden prozessorientierte Organisationsformen eingeführt? Wodurch ist ein Prozess definiert?
Die hohe Arbeitsteiligkeit in funktionsorientierten Organisationsformen führt zu langen Durchlaufzeiten, Doppelarbeit und geringerer Flexibilität. Die Prozessorientierung, die sich nach dem Wertschöpfungsprozess richtet, ermöglicht jedoch eine parallele Bearbeitung der Tätigkeiten (im Team). Die Entwicklungszeit für neue Produkte verkürzt sich durch die prozessorientierte Arbeitsweise, bei gleichbleibender Qualität der Produkte.
Prozess:
Ein Prozess ist eine Abfolge unternehmerischer Aktivitäten um bestimmte Ergebnisse, z.B. ein Produkt oder eine Dienstleistung, zu generieren. "Ein Prozess hat einen messbaren Input und Output, fügt Wert hinzu und ist wiederholbar."
Warum gibt es die Arbeitsvorbereitung im Unternehmen und wie gegliedert sich die Arbeitsvorbereitung?
Die Arbeitsvorbereitung hat den Zweck die Produktion eines Gutes möglichst effizient durchzuführen. Sie teilt sich deshalb in die Bereiche Arbeitsplanung und Arbeitssteuerung auf.
Wodurch unterscheiden sich Arbeitsplanung und Arbeitssteuerung?
Arbeitsplanung:
Arbeitsplanung umfasst alle einmalig auftretenden Planungsmaßnahmen, welche unter ständiger Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit die fertigungsgerechte Herstellung eines Erzeugnisses sichern.
Beispiele:
- Materialplanung
- Kostenplanung
- NC-Programmierung
Gliederung:
- Arbeitssteuerung (Prozessgestaltung, ARbeitspläne) (zeitl. Horizont -> kurzfristig)
- Produktionssystemplanung (Produktionsmittelgestaltung) (zeitl. Horizont -> langfristig)
Arbeitssteuerung:
Arbeitssteuerung umfasst alle Maßnahmen, die für eine der Arbeitsplanung entsprechende Auftragsabwicklung erforderlich sind.
Beispiele:
- Maschinenbelegung
- Terminfeinplanung
- Kapazitätsabgleich
Wozu werden Zeiten im Unternehmen benötigt?
Zeitwirtschaft ist die Bewirtschaftung aller im Unternehmen benötigten Zeiten für Mensch und Betriebsmittel.
Bewirtschaften bedeutet: Planen, Verwenden und Kontrollieren der betrieblichen Zeiten.
Zur:
- Personalplanung
- Kostenrechnung
- Entlohnung
- Kapazitätsplanung
- Terminierung
- weitere Anwendungsgebiete
Um diese Gebiete möglichst effizient zu gestalten werden Zeiten benötigt.
Gliedern Sie die Belegungszeit eines Betriebsmittels für einen Auftrag.
Belegungszeit:
- Hauptnutzung (z.B. Bearbeitungs-Prozess)
- Nebennutzung (z.B. Wz-Wechsel)
- anlaufbedingtes Unterbrechen
- erholungsbedingtes Unterbrechen
- zusätzl. Nutzung (z.B. Reinigung, Wartung)
- störungsbedingtes Unterbrechen
- persönl. bedingtes Unterbrechen
Wodurch unterscheiden sich Rüst- und Nebenzeiten eines Betriebsmittels?
Rüstzeiten:
Ablaufbedingtes Abbrechen der Nutzung ist vorhanden (einspannen des Werkstücks), Verteilzeiten sind unplanmäßig
Nebenzeiten:
Das Betriebsmittel wird zur Nebennutzung gebraucht (Bearbeitung für einen Werkzeugwechsel), Nebenzeiten sind planmäßig
Was ist ein Arbeitsplan und welche Daten enthält er?
Der Arbeitsplan dient dazu den Ablauf einer Tätigkeit zu beschreiben/organisieren (Reparatur, Verpacken, Montage, Teilfertigung). Es lässt sich in Arbeitsplankopf (allgemeine Daten, sachabhängige Daten, auftragsbezogene Daten) und Arbeitsvorgangsfolgen (Arbeitsvorgangsabhängige Daten) unterteilen.
Ablauf einer Arbeitsplanerstellung:
1. Ausgangsteilbestimmung
2. Arbeitsvorgangsfolgeermittlung
3. Fertigungsmittelauswahl
4. Vorgabezeitermittlung
Was versteht man unter der REFA-Normalleistung und wie wird sie ermittelt?
Ist eine Bewegungsausführung, die dem Beobachter hinsichtlich der Einzelbewegungen besonders harmonisch, natürlich und ausgeglichen erscheint. Sie kann erfahrungsgemäß von jedem eingearbeiteten Arbeiter auf die Dauer und im Mittel der Schichtzeit erbracht werden. Sie liegt in der Regel unter der Durchschnittsleistung, die von einem Arbeitenden erzielt wird. Sie wird durch die Zeitermittlung zur Durchführung einer Aufgabe ermittelt.
Nennen Sie die vier Zeitarten.
Ist-Zeiten:
- sind tatsächlich gebrauchte Zeiten für die Ausführung bestimmter Ablaufschritte
- können durch direkte Messung am Arbeitsplatz ermittelt werden
Planzeiten:
- sind Zeiten für bekannte Arbeitsabschnitte, deren Dauer mit Hilfe von Einflussgrößen berechenbar ist (Zerspanzeit)
- sind auch berechnete Sollzeiten für manuelle Arbeitsvorgänge (z.B. MTM und WF (Work Factor ))
Soll-Zeiten:
- sind Zeiten für Soll-Abläufe, die bei der Arbeitsplanung benutzt werden
- werden im allgemeinen aus zuvor erfassten Ist-Zeiten und Leistungsgraden abgeleitet (REFA Normalisierung) oder basieren auf berechenbaren Planzeiten
Vorgabezeiten:
- sind Soll-Zeiten, die durch Zeitanteile nicht genau bestimmbarer Ablaufabschnitte ergänzt sind (Verteilzeiten)