TA

... ist ein in sich zusammenhängendes und geschlossenes System (eine Einheit) aus Fühlen, Denken und Handeln (physischen Reaktionen), das auf einen bestimmten Sachverhalt bezogen ist und ein System entsprechender Verhaltensweisen motiviert.

EL: Verhalten, Denken und Fühlen, das von den Eltern oder Elternfiguren übernommen wurde

ER: Verhalten Denken und Fühlen, das eine direkte Reaktion auf das Hier und Jetzt ist

K: Verhalten, Denken und Fühlen, das aus der Kindheit stammt und jetzt wieder abläuft

sehr gut!

• Struktur = WAS = Inhalt der Ich-Zustände

individuell gespeicherte Gefühle, Erfahrungen und Strategien

Intrapsychische TA-Arbeit erfordert das strukturelle Modell z.B. zur Psychotherapie, psychologischen Beratung

• Funktion = WIE = beobachtbarer Prozess, sichtbares Verhalten zu einem bestimmten Zeitpunkt

Interpsychische TA-Arbeit erfordert das funktionelle Modell z.B. zur Beratung, Pädagogik/Erwachsenenbildung, Organisation

1. beruflicher und privater Alltag
2. zur Absicherung vom beobachteten Verhalten
3. im therapeutischen und beraterischen Setting

Bei der verhaltensbezogenen Diagnose wird das Verhalten der Person beobachtet (im Hier und Jetzt) und aufgrund dessen beurteilt, in welchem Ich-Zustand sie sich befindet.

Beobachten lässt sich z.B. was sagt die Person, wie sagt sie es, Gestik, Körperhaltung, Gesichtsausdruck..

Die verhaltensbezogene Diagnose ist die wichtigste,die anderen drei dienen derer Überprüfung.

Die soziale Diagnose meint:

Je nachdem aus welchem Zustand ich agiere, löst das beim Gegenüber etwas aus.

Es liegt der Tatsache zugrunde, dass Menschen aus einem bestimmten Ich-Zustand heraus mit andern in Beziehung treten und durch sein Verhalten beim Gegenüber einen bestimmten Ich-Zustand anspricht. 

Bei der lebensgeschichtlichen Diagnose ermittelt man durch fragen, wie die betreffende Person als Kind gewesen ist.

• Fragen nach den Eltern, weiteren wichtigen Bezugspersonen, prägenden Ereignissen und Gefühlen (Skriptinterview)

• Die historische Diagnose befasst sich sowohl mit dem Prozess als auch dem Inhalt 

Die phänomenologische Diagnose ist das Wiedererleben eines alten Ich-Zustandes im Hier und Jetzt, indem eine bestimmte Kindheitsszene durchlebt wird, in welcher die Person das exakte Muster ihres damaligen Fühlens, Denkens und Verhaltens durchläuft (Flashback, Erinnerungen)

• Ziel: alternative Erlebens- und Verhaltensweisen zu finden, die der heutigen Situation besser entsprechen, jedoch als Kind nicht zur Verfügung standen 

"Es kann mir passieren, dass ich etwas für meinen ER-Ich-Inhalte halte, was in Wirklichkeit zum Inhalt meines K-Ichs oder EL-Ichs gehört. Wo das auftritt, sagt man, dass mein ER-Ich getrübt ist.

Was hier passiert ist, wirkt so, als hätten Inhalte eines Ich-Zustandes dessen Grenze gesprengt und wären in einen anderen eingedrungen" (S. 88)

Wenn ich fälschlicherweise elterliche Behautpungen für die Realität in meinem ER-Ich halte.

Überzeugungen, die ich übernommen habe und ich nun als Fakten erlebe (Vorurteile).

z.B. "Alle Schotten sind geizig", "Neger sind faul", "Weissen beuten dich nur aus", "Man darf niemand trauen", "Du darfst nie aufgeben!" (S. 89)

Hinweis: wenn jmd. ständig 'man' gebraucht, anstelle von 'ich'

Weiteres Beispiel: So sagt Erika: "Naja, was kann man da schon machen, da muss man halt durch. Was solls? Un was man dabei fühlt, das kann man anderen sowieso nicht zeigen."

Wenn ich mich in einer Kind-Trübung befinde, dann:

klares Denkvermögen (Erwachsen) durch Dinge getrübt, die ich als Kind geglaubt hatte.

Typisch: Selbsttäuschungen

z.B. "Rechnen kann ich nicht", "Natürlich mach ich Fehler", "Ich kann eben nicht richtig schreiben", "Mit mir stimmt was nicht"... (S. 91)

Traumatische Erlebnisse in der ganz frühen Kindheit führen oft zu seltsamen Selbsttäuschungen, z.B. "Wenn ich plötzlich tot bin, dann wir Mutter mich lieben", " Die wollen mich mit ihren unsichtbaren Strahlen fertigmachen"..

Es kommt zu einer doppelten Trübung, wenn jmd. eine Überzeugung aus dem EL-Ich wieder auflegt, dieser dann mit einer Vorstellung seines K-Ichs zustimmt, und beides für Realität hält. (Verzerrte Überzeugungen)

z.B.

EL: "Man muss stets auf der Hut sein" zusammen mit

K: "Ich darf niemals jmd. trauen"

oder

EL: "Kinder hat man zu sehen, aber nicht zu hören" zusammen mit

K: "Wenn ich im Leben durchkommen will, muss ich schön still sein"

Wenn Menschen einen oder mehrere Ich-Zustände ausschliessen, spricht man von einem Ausschluss. Der Ausschluss ist nie total, sondern tritt immer bei bestimmten Anlässen auf.

Wenn zwei oder drei Ich-Zustände ausgeschlossen werden, bezeichnet man den noch funktionierenden Ich-Zustand als konstant.

EL-Ich-Ausschluss: hat in seinem Tun keine festen Regeln über die Welt, eigene Regeln für jede Situation neu, Intuition aus seinem Kleinen Professor

ER-Ich-Ausschluss: Fähigkeit die Realität zu überprüfen, ist abgeschaltet. Dialog zwischen EL-Ich und K-Ich (Kampf), zeigt auffälliges Verhalten (ev. sogar psychotisch)

K-Ich-Ausschluss: keinen Zugang zu gespeicherten Erinnerungen aus seiner Kindheit, gilt oft als kalt und verkopft. Wenn wir als Erwachsene Gefühle ausdrücken, sind wir oft in unserem K-Ich-Zustand.

Grundlegende Einheit jedes zwischenmenschlichen Geschehens.

Ein Hin und Her: Ansprache (Stimulus), Antwort (Reaktion).

Transaktion= ein Transaktions-Stimulus plus eine Transaktions-Reaktion.

Wenn ich dir in irgendeiner Weise anbiete, mit dir in Verbindung zu treten, und du, zu mir hingewandt, darauf reagierst.

Bei der Analyse der Transaktionen benutzen wir das Ich-Zustands-Modell zur Erklärung dessen, was wärhend des Kommunikationsprozesses abläuft.

Eine Komplementärtransaktion oder auch Paralleltransaktion genannt liegt dann vor, wenn die Pfeile im Diagram parallel verlaufen und der Kommunikationspartner aus dem angesprochenen Ich-Zustand heraus reagiert.

Eine Überkreuztransaktion kommt zustande, wenn die Pfeile im Transaktionsdiagramm nicht parallel verlaufen, wenn der Gesprächspartner aus einem anderen Ich-Zustand reagiert als dem, welcher angesprochen war.

Die Transaktion wird im Fluss gestört oder unterbrochen, daran erkennt man sie.

In einer Paralleltransaktion geschieht das, was zu erwarten war. Die Kommunikation kann unbegrenzt weitergehen.

Bei der verdeckten Transaktion werden zwei Botschaft gleichzeitig übermittelt.

1. Eine Botschaft ist offen (=Botschaft auf der sozialen Ebene)

2. Eine Botschaft ist verdeckt (=Botschaft auf der psychologischen Ebene)

z.B. Ehemann: "Was hast du mit meinem Hemd gemacht?" - Ehefrau: "Das hab ich dir in den Schrank gehängt" 

1. ER zu ER, ER zu ER

Ehemann: mit schroffer Stimme, etc. - Ehefrau: mit zitternder Stimme, schaut vorsichtig unter erhobenen Augenbrauen hervor

2. EL zu K, K zu EL

Jede verdeckte Transaktion dieser Art, bei der eine soziale Botschaft von ER zu ER einen Austausch zwischen EL und K auf der psycholgischen Ebene überdeckt, wird als Duplextransaktion oder Eigenkreuzung bezeichnet.

Überkreuztransaktion bedeuten eine Störung in der Kommunikation (Im Extremfall gehen beide Gesprächspartner wütend aus dem Raum); soll diese glatt ablaufen, muss einer oder beide Gesprächspartner den Ich-Zustand wechseln.

Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass derjenige, dessen Stimulus durchkreuzt worden ist, in den vom Gesprächspartner angesprochene Ich-Zustand gehen wird.

- eine andere Art verdeckter Transaktionen

- Mein Stimulus an dich geht von ER zu Er auf der sozialen Ebene

- geheime Botschaft richtet sich von meinem ER-Ich zu deinem K-Ich

- dabei hoffe ich darauf, dass du auf meine unausgesprochene Aufforderung (Einladung) eingehst

z.B. Verkäufer: "Die Kamera ist natürlich das Beste, was wir führen. Aber ob Sie sich das leisten können?" - Kunde: " Genau die nehme ich!"

- Bei verdeckten Transaktionen fällt die Entscheidung über das weitere Verhalten auf der psychologischen und nicht auf der sozialen Ebene.

- Mitentscheidend ist auch, wie die Gesprächspartner zueinander in Beziehung stehen.

Wer das Verhalten verstehen will, muss auf die psychologische Ebene der Kommunikation achten.

Es deutet auf eine gestörte Beziehung hin.

Es besteht eine enge Beziehung zwischen verdeckten Transaktionen und psychologischen Spielen.

Die menschlichen Grundeinstellungen stellen die grundlegende Haltung dar, die ein Mensch in seinem Leben einnimt in Bezug auf sich selbst, andere und auf das Leben schlechthin.

Bild: OK-Geviert (OK-Corall)

Konstruktive und humane Grundeinstellung

- geht bestimmt, liebevoll, autonom mit sich und andern um

- alle positiven Eigenschaften der Ich-Zustände können eingesetzt werden

- spielfreie Position

Grundeinstellung mit Überlegenheitsgefühlen

- verhält sich arrogant oder überlegen, geht kühl mit anderen Menschen um, delegiert Schuld, übernimmt unnötige Verantwortung

- Spielposition: Retter oder Verfolger

Grundeinstellung mit Unterlegenheitsgefühlen

- fühlt sich bei der leisesten Kritik schlecht, findet die anderen toll, lässt an sich kein gutes Haar, zieht sich zurück

- Spielposition: Opfer

Grundeinstellung der Sinn- und Wertlosigkeit

- verzweifelt an der Existenz überhaupt, findet alles sinn- und zwecklos, es werden alle negativen Eigenschaften der Ich-Zustände des Funktionsmodells eingesetzt

- spielanfällige Grundeinstellung: Retter-, Verfolger- und Opferposition

Der Grundgedanke ist, dass wir nur gut mit den anderen umgehen können, wenn wir zu uns selbst ein ausgeglichenes Verhältnis im Sinne der „Ich bin Ok / du bist OK-Grundhaltung“ anstreben. 

Stroke-Hunger

Stroke ist die Kenntnisnahme von der Existenz eines anderen Menschen, seiner Beschaffenheit, seiner Eigenart, seines Verhaltens und seiner Leistung.

• Menschen haben ein Grundbedürfnis nach Beachtung, Kontakt, Zuwendung, Anerkennung und Liebe (Strokes oder Streicheleinheiten)

• Stroke = Einheit der Anerkennung eines Mitmenschen

• Jede Transaktion stellt einen Austausch von Strokes dar

• Stroke ist wertfrei, kann positiv oder negativ sein

• Lieber negative Strokes als gar keine bekommen