Struktur- und Prozessmanagement

IFA HFIST, Semester 2

IFA HFIST, Semester 2


Kartei Details

Karten 39
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.11.2016 / 13.11.2019
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Erkläre die Organisation

- Regelungen die zur besseren Erreichung der Unternehmensziele beitragen
- Zeitlich unbefristet

Speziell wiederkehrende Prozesse werden organisatorisch festgelegt.

Erkläre die Disposition

- Regelung von Einzelfällen

Bearbeitung einer Aufgabe innerhalb von vorgegeben Grenzen, die Dispositionsspielraum lassen.

Erkläre die Improvisation

- Vorläufig, vorherein zeitlich befristete Regelungen

In folgenden Fällen sinnvoll:

- Eine dauerhafte Lösung macht wegen der sich ständig verändernden Bedingungen keinen Sinn.
- demnächst ändern bestimmte Sachverhalte. Die Regelung wird deswegen von vornherein als Provisorium angesehen.
- Erfahrungen sammeln, wenn keine Erfahrung mit der geplanten Regelung besteht
- Man behilft sich mit vorläufigen Regelungen, da vorgesehene Änderungen aus bestimmten Gründen (Personal, Zeit, Geld etc.) nicht gemacht werden können.

Erkläre den Unterschied zwischen Stabilität und Flexibilität

Je stabiler ein Prozess ist, desto weniger Fehler werden darin begangen. Allerdings können dann nicht auf spezielle Aufgaben reagiert werden (Kundenwünsche, Abweichungen). Stabilität schränkt also die Flexibilität ein und umgekehrt.

Ein ausgewogenes Verhältnis kann folgendermassen erreicht werden:

- Organisatorische Regelungen werden in kürzeren Abständen dahingehend überprüft, ob sie noch sinnvoll sind.
- Organisatorische Regelungen betreffen nur grundsätzliche Rahmenentscheidungen. Damit bleiben für Mitarbeiter Freiräume.

Erkläre Stabilität

Fähigkeit eines Systems auf gleichartige Impulse standardisiert zu reagieren und damit die Vorteile organisatorischer Regelungen zu nutzen. 

Erkläre Flexibilität

Fähigkeit eines Systems auf unterschiedliche Impulse differenziert zu reagieren.

Strategie, Struktur, Kultur und Technik - Fragestellungen zum Zusammenspiel

- Welche Strategien sind mit der bestehenden Organisationsstruktur und Unternehmenskultur möglich?
- Inwieweit muss bzw. kann die bestehende Organisationsstruktur und Unternehmenskultur geändert werden, um die Strategie erfolgreich umzusetzen?

Zeige die einzelnen Teile des Organisationswürfel auf

Bennene Elemente im Aufbau einer Organisation

- Bestandteile eines als System definierten Unternehmens
- Lassen sich nicht weiter unterteilen
- Aufgabe, Aufgabenträger, Sachmittel, Information

Bennene Aufgaben im Aufbau einer Organisation

- Sind die zentralen organisatorischen Elemente
- Werden im Rahmen der Aufbauorganisation verteilt
- Zwei Komponenten: Verrichtung (was muss getan werden) und Objekt (woran muss es getan werden).

Erkläre den Unterschied zwischen Aufgabe & Auftrag

- Aufgaben sind dauerhaft wirksame Aufforderungen, Verrichtungen an Objekten zur Erreichung von Zielen durchzuführen. Aufgaben sind also Tätigkeiten in der Organsation.

- Aufträge sind einmalige Aufforderungen, Verrichtungen an Objekten zur Erreichung von Zielen durchzuführen. Aufträge sind also Tätigkeiten der Disposition

Was sind Aufgabenträger

- Menschen die für die Durchführung von Aufgaben verantwortlich sind
- Immer ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen
- Erhält Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung
- Leistungsbereitschaft wird bestimmt von:

  • Motivation
  • Denkweise
  • Erfahrung
  • Normen
  • Rollen
  • Etc.

Was sind Sachmittel

- Instrumente zur Erfüllung einer Aufgabe bzw. Aufträge
- Entlasten Aufgabenträger und verbessern Leistung
- Z.B. Computer, Maschinen, Werkzeuge

Zähle die 3 Dimensionen für die Organisation auf und erkläre sie

Stellen den Bedingungsrahmen für eine Organisation.
Es gibt die drei Dimensionen Zeit, Raum und Menge

- Zeit

  • Zeitpunkt
    • Start- und Endzeit bzw. -datum der Bearbeitung einer Aufgabe
    • Eingabe von Inputs, Ausgang von Outputs
    • Termine
  • Durchlaufzeit
    • Bearbeitungszeit
    • Liegezeit
    • Transportzeit
  • Zeitraum
    • Durch Start- und Endzeitpunkte begrenz und haben bestimmte Dauer
    • Intervalle, in denen Aufgaben erfüllt werden

- Raum

  • Wo werden Elemente der Organisation eingesetzt
  • Woher oder wohin werden Informationen oder Produkte zu einem bestimmten Zeitpunkt geliefert

- Menge

  • Umfang der Information oder des Produkts bzw. die Anzahl von Organisationselementen

Was sind die Beziehungen in einer Organisation

Organisatorische Beziehungen stellen die Verknüpfung zwischen den Elementen eines Unternehmens, den Teilsystemen eines Unternehmens sowie den Unternehmen und der Umwelt dar.

Dabei wird zwischen Aufbau- und Prozessorganisation unterschieden, jedoch nur gedanklich. Faktisch handelt es sich um zwei Seiten derselben Sache, da Veränderungen von aufbauorganisatorischen Beziehungen in aller Regel auch Veränderungen am Prozess zur Folge haben.

Wie wird die Aufbauorganisation aufgezeigt

Die Aufbauorganisation wird am häufigsten mittels Organigramm, Stellenbeschreibung, Anforderungsprofil sowie des Funktionendiagramms aufgezeigt.

Was ist das Organigramm

In einem Organigramm wird die bestehende Aufgabenverteilung auf Stellen und die hierarchische Verknüpfung derselben abgebildet. Es ist das Ergebnis der aufbauorganisatorischen Arbeit.

Was sind einzelne Stellen?

Stellen sind Zusammenfassungen von Aufgaben, die quantitativ von einer gedachten oder von einer konkreten Person bewältigt werden können.

Der Mitarbeiter muss die Stellenaufgaben einer Stelle fachlich (qualitativ) bewältigen können. Wenn es keine ausreichend qualifizierten Mitarbeiter gibt, kann die Qualifikation durch Schulungsmassnahmen am Arbeitsplatz oder andere Fortbildungsmassnahmen gewährleistet werden. Für die Quantitative Ausfüllung einer Stelle werden Personalmessungen durchgeführt, um die notwendige Kapazität mit dem Personalbestand abzugleichen. Die Personalmessungen werden mit der Stundenleistung pro Jahr als verfügbare Kapazität vorgenommen. Die Schwierigkeit ist es, den Zeitbedarf für eine Aufgabe abzuschätzen, da der Zeitbedarf für die Aufgabenerfüllung stark von der Leistungsfähigkeit und der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter abhängt.

Was ist das Kongruenzprinzip

Bei der Stellenbildung ist ebenfalls darauf zu achten, dass Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung in einer Balance liegen.

Was ist die Leitungsstelle

  • Fremdentscheidungsbefugnisse (dürfen für andere Stellen verbindliche Entscheidungen fällen)
  • Anordnungsrecht (Entscheidungen durchsetzen)
  • Fremdverantwortungsrecht (Kann Mitarbeiter zur Rechenschaft ziehen)

Muss Auswahl-, Anleitungs-, Informations-, und Überwachungsaufgaben wahrnehmen.
Leitungsstellen können nur von einer Person besetzt werden.
Instanzen können aus einer Stelle (Singularinstanz) oder aus mehreren Stellen (Pluralinstanz) bestehen.

  • Instanzen sind Leitungsstellen, die aus einer oder mehreren Leitungsstellen bestehen
  • Singularinstanzen sind einzelne Leitungsstellen
  • Pluralinstanzen sind Mehrheiten von Leitungsstellen, die bei bestimmten Sachverhalten nur gemeinsam handeln dürfen

Was sind Ausführungsstellen

  • Unterste Stufe der Stellenhierarchie
  • Durch Fremdentscheidungen gesteuert
  • Stelleninhaber besitzen keine Entscheidungsbefugnisse gegenüber Dritten
  • Führen Realisationsaufgaben (Produktion, Versand etc.) oder Sonderaufgaben (Marketing, Informatik, etc.) aus

Was sind Stabsstellen

  • Unterstützen ihnen zugeordnete Instanzen
  • Übernehmen Entscheidungsvorbereitung und die auf eine Entscheidung folgenden Abwicklungs- oder Überwachungsaufgaben
  • Normalerweise bei mengenmässiger oder qualitativer Überlastung von Instanzen eingesetzt
    • Mengenmässig
      • Generalisierte Stabstellen (Direktionassistenz)
      • Adjutantive Stabstellen (Sekretär)
    • Qualitativ
      • Spezialisierte Stabstellen für eng abgegrenztes Fachgebiet (z.B. Rechtsabteilung, Werbespezialist)

Erläutere den Unterschied zwischen der Leitungsspanne & der Leitungstiefe

Stellen sind durch Weisungsbeziehungen verbunden über welche verbindliche Anordnungen oder Weisungen fliessen

Leitungsspanne: Anzahl Mitarbeiter unter einem Vorgesetzten
Leitungstiefe:    Anzahl Hierarchieebenen inkl. eigener Stelle

Was unterscheided das Einlinien- vom Mehrliniensystem

Unterscheidung ob ein Mitarbeiter von einer Stelle (Einliniensystem) Weisungen bekommen können oder von mehreren Stellen (Mehrliniensystem).

Zeige das Einliniensystem auf

Zeige das Mehrliniensystem auf

Was ist die Primärorganisation

Die Primärorganisation ist die hauptamtliche Organisation in einem Unternehmen. Die Aufteilung kann dabei funktional, objektorientiert oder prozessorientiert vorgenommen werden.

Was ist die Funktionale Organisation

Ebenen werden nach Geschäftsfunktion eingeteilt. Z.B. bei einem Handelsbetrieb nach Einkauf, Verkauf, Vertrieb, Verwaltung, etc.

Was ist die Objektorientierte Organisation

Was ist die Prozessorientierte Organisation

Eine prozessorientierte Aufbauorganisation orientiert sich an (normalerweise beim Kunden beginnenden und endenden) Kernprozessen, die möglichst effizient bearbeitet werden sollen. Die Aufbauorganisation wird aus den zentralen Prozessen abgeleitet.

  • Prozesse enden beim externen oder internen Kunden – Der Kunde steht im Zentrum
  • Arbeitsteilung wird verringert
  • Klassische Abteilungsgrenzen werden abgeschafft

Prozesszuständigkeit werden auf Teams oder Stellen übertragen

Was ist eine Sekundärorganisation

Zeitlich befristete Organisationen

  • Kollegien
    • Zeitlich befristete Gruppierungen von Stellen zur Lösung von Aufträgen
  • Ausschüsse
    • Auf Dauer eingerichtet z.B. Entscheidungsausschuss für Changes
  • Workshops
    • Einige Stunden bis Tage
    • Wenn konkrete Probleme zu bearbeiten sind
    • Welche Probleme müssen mit Priorität angegangen werden
  • Projektgruppen
    • Zeitlich befristet
    • Lösen sich auf, wenn das definierte Ziel erreicht wurde
    • Bei komplexen Aufträgen – Projekt – eingesetzt.

Zeige einen logischen Prozess auf, z.B mit einer Tomate die zu Tomatensauce verarbeitet wird

Nenne die wesentlichen Bestandteile der Prozessdefinition

  • Kunde
  • Input
  • Output
  • Schnittstellen
  • Logische Aufgabenfolge
  • Wert
    • Output eines Prozesses für den Kunden
  • Dimensionen
    • Wann, Wo, Wieviel

Erkläre den Unterschied zwischen Effektivität & Effizienz

Ein Prozess ist effektiv, wenn das gewünschte Ergebnis erreicht wurde.

Ein Prozess ist effizient, wenn das gewünschte Ergebnis wirtschaftlich (minimale Ressourcen maximale Leistung) erreicht wurden.

Effizienz

  • Etwas richtig tun
  • Kosten-Nutzen-Überlegungen
  • Wirtschaftlich
  • z.B. geringe Durchlaufzeiten,
  • Tiefe Prozesskosten

Effektivität

  • Das Richtige Tun
  • Konsequente Zielorientierung
  • Qualitätsüberlegungen
  • Wirkungsvoll

Was sind Kern-, Unterstützungs- und Führungsprozesse

Was sind Prozessebenen

Es gibt zwei Arten, wie Prozesse aufgegliedert werden können.

  • Clusterprinzip
    • Objektunabhängige Aufgliederung
  • Kunde-zu-Kunde Prinzip
    • Vorgänger- und Nachfolgebeziehungen

Was ist der Business Process Reengineering (BPR)

Reorganisation bei welcher auf der grünen Wiese angefangen wird und alle Prozesse neu definiert werden.

  1. Schritt: Von der Strategie zu den Prozessen

Ableitung der der Prozesse aus der Geschäftsstrategie bzw. Anpassung der Strategie anhand eines innovativen Prozessentwurfs

  1. Schritt: Aus den Prozessen zu den Informationssystemen/Strukturen

Anforderungen an ein Informationssystem aus den Prozessen definieren.

Was ist die Geschäftsstrategie und wie setzen sich die einzelnen Teile zusammen. Erkläre sie

Auf die Strategie abgestimmte Prozesse helfen, dem Kunden einen Mehrwert für ein Produkt zu geben. Sei dies in der Geschwindigkeit bei der Abwicklung einer Bestellung oder einem günstigen Preis dank effizienten Prozessen.

- Vision

Langfristiges Ziel auf höchster Aggregationsebene.
Visionen müssen

  • Plastisch
  • Identifikationsfördernd
  • Realisierbar
  • Anspruchsvoll
  • präsent
    sein.


- Mission

Nach aussen gerichtete Vision. Geht meistens einher mit einem Werbeslogan.
Migros Ein M besser, Coop Für mich und dich etc.


- Geschäftsstrategie und -ziele

Konkretisierung der Vision.
Voraussetzungen:

  • Ziele definiert
  • Markt muss bekannt sein inkl. Kunden und Bedürfnisse
  • Wettbewerber und deren Produkte kennen
  • Eigene Mittel und Stärken kennen


- Massnahmen

Um die Geschäftsstrategie umsetzen zu können, müssen diverse Massnahmen definiert werden.
Dies können beispielsweise Zielvereinbarungen, Stellenbeschreibungen, Prozessdefinitionen etc. sein.

Was ist ein kritischer Erfolgsfaktor

Ein kritischer Erfolgsfaktor ist ein Kundenbedürfnis, das von der Mehrheit der anvisierten Kundengruppe als das wichtigste oder eines der wichtigsten Kriterien für den Kaufentscheid dargestellt wird. Unternehmen, die diese Erfolgsfaktoren nicht zur Zufriedenheit der Kunden erfüllen, haben langfristig keine Existenzberechtigung am Markt.

Grundsätze

  • Das Konzept der kritischen Erfolgsfaktoren besagt, dass der Erfolg eines Prozesses im Wesentlichen durch einige wenige Faktoren bestimmt wird (ca. 3 – 5 KEF pro Prozess).
  • Das Management sollte sich vor allem auf diese Eigenschaften konzentrieren.
  • Kritische Erfolgsfaktoren sind die für den Erfolg entscheidenden Merkmale.

Die Kritischen Erfolgsfaktoren sollten anhand der Geschäftsstrategie definiert werden.