Steuerrecht: Steuern für Experten (Band 1)

• Die Gestehungskosten erhöhen sich nur im Rahmen einer echten Sanierung.
• Der Beteiligungsabzug kann nur in diesem Fall geltend gemacht werden. Ansonsten wird der Abzug nicht gewährt.

• Verlustvortrag bleibt bestehen (Aktiven)
• Dieser Betrag wird über das Reservekonto "steuerlicher Sanierungsausgleich" ausgeglichen (Passiven)
• Der Verlustvortrag entspricht den für die Folgejahre verrechenbare Verlust.

• Das Kreditverhältnis hät einem Drittvergleich stand.
• Das Kreditverhältnis hält keinem Drittvergleich stand. Gewinne einer florierenden Gesellschaft sollen mit den Verlusten einer Not-leidenden Gesellschaft verrechnet werden.

Echte Sanierungsgewinne:
Echte Sanierungsgewinne entstehen durch Forderungsverzichte und Zuschüsse Dritter sowie aufgrund Forderungsverzichte von Beteiligten sofern, diese nicht als A-fonds-perdue-Zahlung zu interpretieren sind. Echte Sanierungsgewinne werden auch steuerlich mit den vergangenn Verlusten verrechnet. Es werden in der Regel die ältesten Verluste verrechnet.

Unechte Sanierungsgewinne:
Als unechte Sanierungsgewinne gelten Kapital aus einem Kapitalschnitt, Forderungsverzichte Dritter mit der Abgabe von Genusscheinen, Forderungsverzichte Beteiligter, die als A-fonds-perdue-Zahlung gewertet werden, Zuschüsse von Beteiligten und Nahestehenden (z.B. Tochtergesellschaft). Diese Sanierungsgewinne werden nur handelsrechtlich mit den Verlustvorträgen verrechnet. Steuerlich können die damit kompensierten Verluste weiterhin mit zukünftigen Gewinnen verrechnet werden.

Das Recht von Gläubigern, die auf ihre Forderung verzichtet haben, einen Anteil an der späteren Mittelerwirtschaftung der Unternehmung zu erhalten. Diese Scheine haben keinen Beteilungscharakter.

Herabsetzung des Grund-/Stammkapitals auf die gesetzliche Untergrenze soweit dies die Höhe der Unterbilanz erlaubt.

Zukünftige Gewinnbeteiligung an der sanierten Unternehmung, welche auf einem bedingten Forderungsverzicht basiert. Das Instrument ist ein Beteiligungstitel.

• Ein qualifizierter Kapitalverlust liegt vor
  (Verlust > 50% AK und gesetzliche Reserven)
• Eine Überschuldung liegt vor
  (Verlust > AK und gesetzliche Reserven)

Sanierungsgenusschein:
Gewinnausschüttung, zu versteuern

Besserungsschein:
Geschäftsmässiger Aufwand

• Zahlungseingang ist einkommens-/gewinnsteuerwirksam
• Beteiligungsabzug ist möglich
• Im Privatvermögen ist der Mittelzufluss in der Regel steuerneutral, da die damit verbundene Abschreibung ebenfalls nicht geltend gemacht werden konnte.

Normale Steuerfolgen der Sanierung:

• Abschreibung der Forderung ist geschäftsmässig begründeter Aufwand.
• Forderungsverzicht ist steuerbarer Sanierungsgewinn
• Verlustverrechnung möglich (unlimitiert)
• Gewinnsteuerwert und Gestehungskosten der Beteiligung bleiben unverändert.

• Verdeckte Vorteilszuwendung (geldwerte Leistung) gegenüber der Muttergesellschaft ist steuerbarer Ertrag.
• Abschreibung der Forderung wird steuerlich nicht anerkannt.
• Verdeckte Kapitaleinlage

• 7-jährige Verlustverrechnung
• Freibetrag von 10 MCHF bei der Emissionsabgabe
• Erlassgesuch bei der Emissionsabgabe
• Zeitlich unlimitierter Verlustvortrag für echte Sanierungsgewinne

• Eigenkapital (ohne Aktienkapital und gesetzliche Reserven) vorhanden im Umfang der Unterbilanz/Überschuldung.
• Nur eine Gesellschaft im Konzern ist sanierungsbedürftig.
• Wirtschaftlicher Zweck erkennbar
  (Keine Verlustverrechnung von Gewinnen als Hauptziel)

• Keine offenen und stillen Reserven
• Keine Unterkapitalisierung vor der Sanierung
• Keine Sanierungsnotwendigkeit aufgrund verdeckter Kapitaleinlagen
• Es darf keine Übersanierung bewirkt werden.
• Keine Angabe von Sanierungsgenuss-/Besserungsscheinen

• Kapitalschnitt
• Harmonika
• Zuschüsse von Beteiligten

• Forderungsverzicht Dritter (ohne Genusscheine)
• Forderungsverzicht Beteiligter (Regelfall)

Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital

Herabsetzung des Grund-/Stammkapitals auf 0 mit anschliessender Neugründung. Die frühere Anteilsinhaber verlieren ihre Beteiligung soweit sie nicht vom nicht entziehbaren Bezugsrecht Gebrauch machen.

• Kapitaleinlage bei Auffanggesellschaften sind befreit.
• 10 MCHF Freibetrag
• Erlass- bzw. Stundungsmöglichkeit bei offenbarer Härte

1. Regelfall: Zuschüsse werden auf dem Konto Beteiligungen aktiviert.
2. Zuschuss zur Werthaltung: Zuschuss ist als geschäftsmässigen Aufwand der Erfolgsrechnung zu belasten.

• Steuerlich erfolgsneutrale Kapitaleinlagen ("unechte Sanierungsgewinne")
• Sanierungsmassnahmen, die steuerbaren Gewinn darstellen

• Handelsrechtliche zulässige Aufwertung von Aktiven
• Auflösung nicht notwendiger Rückstellungen

Dadurch werden stille Reserven aufgelöst und die Unternehmung gesundet aus eigener Kraft. Es handelt sich um eine unechte Unterbilanz.

Ja, diese Zuschüsse sind zu aktivieren. Die Gestehungskosten erhöhen sich. Dies bedeutet aber nicht, dass der Buchwert entsprechend steigt.

• Gemäss dem Verhältnis der echten und unechten Sanierungsgewinne.
• Die unechten Sanierungsgewinne bilden den zukünftig, verrechenbare Verlustvortrag.

Erst werden die ältesten Verluste in Abzug gebracht. Eine Kumulation von mehreren Jahren ist nicht möglich. Es können immer nur einzelne Jahre verrechnet werden.

Das Kreditverhältnis hält keinem Drittvergleich stand, da eine unabhängige Partei ebenfalls in der selben Lage unter gleichen Bedingungen eine Mittelzuwendung verweigern würde (Fehlende Kreditwürdigkeit).

Massnahmen, die zur Wiederherstellung des kapitalmässigen Gleichgewichts einer in Not geratener Gesellschaft getroffen werden. Die daraus resultierenden Sanierungsgewinne sollen zur Ausbuchung des Verlustvortrags verwendet werden.

• Sanierungsreserve (Rückstellung) aus echten Sanierungsgewinnen.
• Auflösung der Rückstellung ertragssteuerrelevant.
• Sanierungsreserve (Reserven) aus unechten Sanierungsgewinnen bilden echte Reserven

Aufteilung gemäss Verhältnis echter/unechter Sanierungsgewinne

Ja.  Beide Instrumente unterliegen der Emissionsabgabe.

Grundsätzlich ja, allerdings liegt ein Steuerbefreiungstatbestand oder gegebenenfalls ein Erlass vor aufgrund der Sanierungstatbestände.

Noch nicht realisierte stille Reserven aufgrund Wertzuwachses einer Liegenschaft.

Verlustverrechnung in den Folgejahren. Die mit der Verrechnung verbundenen Steuerentlastungen werden aktiviert.