Steuerrecht: Steuern für Experten (Band 1)

• Der Selbstständigerwerbende hat das 55. Altersjahr vollendet.
• Der Selbstständigerwerbende gibt die Geschäftstätigkeit aufgrund Invalidität auf.
• Es handelt sich um definitive Aufgabe des selbständigen Erwerbs.

• Die realsierten stillen Reserven werden getrennt vom übrigen Einkommen besteuert.
• Das Einkommen wird zu 1/5 besteuert.
• Der geleistete Einkaufsbeitrag in die berufliche Vorsorge wird abgezogen. Wird dieser nicht geleistet erfolgt die Besteuerung analog der Realisation von stillen Reserven.

Die Frist orientiert sich nach dem Realisationprinzip. Das Datum tatsächlicher Zahlungen hat keine Relevanz. Es zählt das Datum der Vereinbarung.

Der nicht getätigte Einkauf ins BVG wird separat wie eine Kapitalleistung aus der Vorsorge besteuert (volle Jahressteuer zum separaten Satz).

Die Differenz zwischen dem Rückkaufspreis und dem Nennwert ist steuerbares Einkommen (Vermögensertrag, allfällig teilbesteuert) und unterliegt der Verrechnungssteuer.

• Die stillen Reserven werden im Einkommen der Erben privilegiert besteuert.
• Dazu darf das Unternehmen nicht länger als 5 Jahre fortbestehen.
• Der gleiche Grundsatz kommt zu Anwendung bei der Auszahlung austretender Erben.

• Übermässige Bestände an liquiden Mitteln
• Forderungen gegenüber Beteiligten
• Vermiete Wohnhäuser
• Langfristige Wertschriftenanlagen
• Festgeldforderungen
• Überdimensionierter Teil des Warenvorrats

• Nach dem Verkauf erarbeitete Gewinne
• Nicht versteuerte stille Reserven

Bei der direkten Bundessteuer entspricht der Liquidationsgewinn den realisierten stillen Reserven. Auf kantonaler Ebene ist eine allfällige Grundstückgewinnsteuer zu beachten.

Nein, es kann beantragt werden, dass die stillen Reserven beibehalten werden. Entsprechend tiefer fällt eine allfällige Auszahlung an austretende Erben aus.

• Die Liquidationsdividende efolgt nicht in Form von Geld sondern Naturalleistungen.
• Die Verrechnungssteuer kann zurückgefordert werden.
• Maximal 20 verschiedene Leistungsempfänger.

Ein Mantelhandel liegt vor, wenn folgende Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind:

• Die Gesellschaft ist in liquide Form gebracht worden.
• Die beherrschende Mehrheit wechselt den Eigentümer (mind. 50% der Beteiligungsrechte)
• Nach dem Verkauf ändert der Gesellschaftszweck.

• Die Gesellschaft kauft Beteiligunsrechte zurück und setzt das Grundkapital herunter.
• Die zurückgekauften Beteiligungsrechte übersteigen die gesetzlichen Bestimmungen (10% bei normalen Aktien, 20% bei vinkulierten Namenaktien, sofern der Anteil über 10% innert 2 Jahren wieder veräussert wird).
• 6 Jahe nach dem Rückkauf von Beteiligungsrechten ohne eine damit verbundene Kapitalherabsetzung, wenn die Beteiligungen nicht vorher veräussert wurden.

Wenn eine Beteiligung aus dem Privatvermögen an Dritte verkauft wird und dabei folgende Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind:

• Übergang von Privatvermögen ins Geschäftsvermögen.
• Verkauft wird eine Beteiligungsquote von mindestens 20% (auch wenn gestaffelt über 5 Jahre) von einem einzelnen Beteiligten oder mehren Beteiligten, welche einen gemeinsamen Zweck verfolgen.
• Entnahme nicht betriebsnotwendiger Substanz innert 5 Jahren nach dem Verkauf.
• Der Veräusserer leitet die Entnahme der betriebsnotwendigen Mittel eigens ein.

Wenn nach steuerlicher Kapitalherabsetzung die Beteiligungsrechte wieder in Umlauf gebracht werden. Es liegt eine (Wieder-) Erhöhung des Grundkapitals vor.

Eine Gesellschaft mit reichlich ausschüttungsfähigen Mitteln soll verkauft werden. Dabei soll der Kaufpreis über diese Geschäftsmittel finanziert werden, da der Käufer den Preis ansonsten nicht bezahlen kann. Die Steuern auf den Dividenden, die ansonsten zur Reduktion des Preises ausgeschüttet werden müssten, sollen so umgangen werden.

Der Verkäufer der Gesellschaft entnimmt dieser Substanz im Sinne einer Liquidation. Der Käufer zahlt keinen Kaufpreis, sondern macht eine Kapitaleinlage in die neu gegründete Gesellschaft.

Eine steuersystematische Realisation liegt vor, wenn die Vermögenswerte ins Privatvermögen verschoben werden. Falls diese Verschiebung nicht zum Verkehrswert erfolgt, liegt eine verdeckte Vorteilszuwendung vor.

Direkte Bundessteuer

• Besteuerung der stillen Reserven bei der Gesellschaft
• Keine Verlustverrechnung möglich für spätere Gewinne unter neuem Besitzer
• Gewinne bis zur Höhe des Verlustes gelten als Einkommen (Vermögensertrag)

Verrechnungssteuer:

• Gewinn nach Mantelhandel stellt bis zur Höhe des Verlustvortrags eine Gratisliberierung dar und untersteht der Verrechnungssteuer (Meldeverfahren möglich).

Emissionsabgabe:

• Der Kaufpreis unterliegt als Kapitaleinlage der Emissionsabgabe. (Freibetrag anwendbar)

Direkte Bundessteuer:

• Besteuerung stiller Reserven bei der Gesellschaft
• Ausschüttung unterliegt als Vermögensertrag der Einkommenssteuer

Verrechnungssteuer:

• Liquidationsdividende wird besteuert (Nettoverfahren, falls Steuer nicht im vornherein bezahlt wurde) wobei das Meldeverfahren nicht zulässig ist.

Emissionsabgabe

• Besteuerung des Kaufpreises als Kapitaleinlage (Freigrenze anwendbar).

• Die unversteuerten stillen Reserven werden realisiert und zusammen mit dem letzten Gewinn versteuert.
• Die Differenz zwischen Kapitalrückzahlung und Liquidationserlös unterliegt der Verrechnungssteuer (Meldeverfahren bei Naturalausschüttungen).
• Die Liquidationsdividende ist steuerbarer Vermögensbetrag (allfällige Teilbesteuerung).

• Der Käufer muss die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Nennwert als Einkommen (Vermögensertrag) versteuern.
• Substanzdividenden oder ähnliches unterliegen der Verrechnungssteuer (Meldeverfahren im Konzern möglich)
• Substanzdividenden oder ähnliches gelten als Beteiligungsertrag. Der Beteiligungsabzug kann nicht geltend gemacht werden.

Die Sitzverlegung ins Ausland.

• Darlehen: Gegenüber dem Beteiligten wird ein Darlehen gewährt, das keinem Drittvergleich standhält.
• Gewinnausschüttung: Eine Substanzdividende an die kaufende Muttergesellschaft wird zur Finanzierung des Kaufpreises verwendet. Die Dividendenerträge würden aufgrund des Beteiligungsabzuges nicht besteuert.

Der Verkauf erfolgt nicht freiwillig, da er aufgrund zwingender Regeln erfolgt.

Ob die Sanierungsmassnahmen bei einfacher Unterbilanz* als solche anerkannt werden, ist umstritten und von Kanton zu Kanton unterschiedlich. In der Praxis kann es der Fall sein. In der Lehre ist es unklar.

* Ausgewiesener Verlustvortrag wird nicht durch offene Reserven gedeckt, ist aber geringer als 50% des Eigenkapitals.

• Darlehen, das steuerlich als verdecktes Eigenkapital behandelt wurde.
• Darlehen, das von einem unabhängigen Dritten nicht gewährt worden wäre.

Es liegt ein Verzicht auf Eigenkapital vor.

Bei der Anwendung der Dreieckstheorie im Rahmen der Sanierung zwischen Schwestergesellschaften handelt es sich um eine unechten Sanierungsgewinn.

Ja.

Beispiele:

• Sanierungsleistungen von Schwestergesellschaften ohne Umstrukturierung
• Forderungsverzicht von Beteiligten

• Übernahmen von Fremdkapital (Forderungen Dritter) durch Beteiligte
• Forderungsverzicht (Darlehen) von Beteiligten

.

• Wenn das Kreditverhältnis keinem Drittvergleich standhält.
• Auf der geldwerten Leistung (verdeckte Vorteilszuwendung) wird die Verrechnungssteuer erhoben.
• Schuldner der Steuer ist die beteiligte Gesellschaft
• In der Regel ist das Meldeverfahren nur in Ausnahmefällen möglich (Naturalleistungen, À-fonds-perdue-Zahlungen)

Wenn das Geld erst kürzlich im Rahmen der bestehenden Schieflage des Unternehmens geleistet wurde (Aktionärskontokorrent). In diesem Sinn kommt die Leistung einer à-fonds-perdue-Zahlung gleich.

Fusion von Schwestergesellschaften mit Privatpersonen als Anteilshaber. Dabei ist die Privatperson nicht beteiligt.

Mit Verlust verrechnete Reserven gelten als geldwerte Leistung (verdeckte Vorteilszuwendung) und somit als Vermögensertrag (allfällige Teilbesteuerung) bei der Privatperson.