Steuerrecht: Steuern für Experten (Band 1)

Vorbereitung auf höhere Fachprüfung zum dipl. Experten in Rechnungslegung und Controlling. Inhalt: - Grundlagen - Finanzierung - Entnahme

Vorbereitung auf höhere Fachprüfung zum dipl. Experten in Rechnungslegung und Controlling. Inhalt: - Grundlagen - Finanzierung - Entnahme


Set of flashcards Details

Flashcards 233
Students 53
Language Deutsch
Category Finance
Level Other
Created / Updated 24.02.2013 / 13.02.2025
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STEUERPLANUNG

Was bedeuetet negative Teilbesteuerung?

Die Teilbesteuerung bei Beteilungserträgen im Privat- oder derm Geschäftsvermögen eines Selbstständigerwerbenden gilt auch für die Abzugsfähigkeit von Verlusten.

STEUERPLANUNG

Was bedeutet die Verrechnungssteuer überwälzen?

.

STEUERPLANUNG

Was bedeutet privilegierte Besteuerung des Vermögensertrags bei Selbstständigerwerbenden?

Erträge aus Beteiligungen, die mind. 10% des Nennwertes ausmachen, werden nur zu einem reduzierten Satz besteuert:

  • Im Geschäftsvermögen gehalten: 50%
  • Im Privatvermögen gehalten: 60%

STEUERPLANUNG

Was ist bei beteiligten, verheirateten Privatpersonen einer Gesellschaft zu beachten?

Ihre Anteile addieren sich und es findet keine getrennte Besteuerung statt.

STEUERPLANUNG

Was ist bei einem zinslosen Darlehen an Beteiligte auf jeden Fall zu prüfen?

Der Rückzahlungswille.
Dieser ist sehr wahrscheinlich nicht gegeben.

Es liegt eine Steuerumgehung vor. Das gesamte Darlehen bildet eine verdeckte Vorteilszuwendung.

STEUERPLANUNG

Was ist der Unterschied zwischen dem monoistischen und dem dualistischen System bei der Grundstückgewinnsteuer?

Monistisches System

Von der Grundstückgewinnsteuer werden erfasst:

  • alle Grundstückgewinne
    • Veräusserungsgewinne von Grundstücken des Privatvermögens
    • Wertzuwachsgewinne auf Geschäftsimmobilien
  • wieder eingebrachte Abschreibungen auf Geschäftsimmobilien
    • Besteuerung mit Einkommenssteuer (natürliche Personen: Selbständigerwerbende) bzw. Gewinnsteuer (juristische Personen)
Dualistisches System

Von der Grundstückgewinnsteuer erfasst werden:

  • nur Gewinne aus der Veräusserung von Immobilien des Privatvermögens!

Gewinne aus Veräusserung von Immobilien des Geschäftsvermögens werden belegt:

  • mit der Einkommenssteuer (natürliche Personen [Selbständigerwerbende]) bzw. mit der Gewinnsteuer (juristische Personen).

STEUERPLANUNG

Was ist die vollendete Steuerhinterziehung?

Die vollendete Steuerhinterziehung liegt vor, wenn diese erst nach der Rechtskraft entdeckt wird.

STEUERPLANUNG

Was ist ein Beispiel einer laufenden und einer einmaligen, verdeckten Kapitaleinlage?

Einmalig: Verkauf einer Sachanlage durch einen Anteilsinhaber unter dem Verkehrswert.

Laufend: Unentgeltliches Zurverfügungstellen von Anlagen gegenüber der Unternehmung durch einen Anteilsinhaber.

STEUERPLANUNG

Was ist ein Briefkastendomizil?

  • Ein Sitz zur Steuerumgehung
  • Ein Beauftragter (z.B. Anwalt, Treuhänder) stellt seine Adresse zur Verfügung.
  • Sitz hat keine Beziehung zur betrieblichen Leistungserstellung und Verwaltung

STEUERPLANUNG

Was ist ein Steuerbetrug?

  • Beim Steuerbetrug werden zusätzlich zur Hinterziehung Urkunden gefälscht.
  • Die daraus resultierende Steuerhinterziehung wird von der Steuerverwaltung geahndet.
  • Der damit verbundene Betrug wird als Delikt vom Strafgericht verfolgt.

STEUERPLANUNG

Was ist eine Gewinnvorwegnahme?

Wenn Erträge nicht über den Gewinn ausgeschüttet und sämtliche Beteiligten zu Gunsten kommen, sondern direkt ohne Versteuerung Anteilsinhabern oder diesen nahestehenden Personen zugehalten werden.

Beispiel: Aufwertung Liegenschaft zu gunsten Aktonärskontokorrent.

STEUERPLANUNG

Was ist eine Gewinnvorwegnahme? Was sind die steuerlichen Folgen?

Bei der Gewinnvorwegnahme wird ein der Gesellschaft zustehender Betrag direkt an einen Anteilsinhaber (inkl. nahestehende Personen) ausbezahlt.

Beispiel: Kick-black Zahlung eines Lieferanten geht direkt an den Aktonär.

Direkte Bundessteuer: Höhere Einkommens-/Gewinnsteuer
Kapitalsteuer: Keine Folgen
Verrechnungssteuer: Verrechnungssteuer (65/35)
Emissionsabgabe: Keine Folgen
Mehrwertsteuer: Korrektur  Vorsteuerabzug
Weitere: Eventuell Strafrechtliche Folgen
 

STEUERPLANUNG

  • Was ist eine Steuerhinterziehung?
  • Was sind allfällige Folgen einer entdeckten Hinterziehung?

  • Steuersubstrat wird versteckt bzw. nicht offengelegt.
  • Neben der Steuernachzahlung inkl. Verzugszinsen ergibt sich zusätzlich eine Strafsteuer/Busse.
  • Drittpersonen (Gehilfen) können ebenfalls bestraft werden.
  • Ehegatten werden grundsätzlich unabhängig von einander behandelt.
  • Sowohl vorsätzliches als auch fahrlässiges Handeln wird bestraft.

STEUERPLANUNG

Was ist eine verdeckte Vorteilszuwendung (geldwerte Leistung)?

Eine Zuwendung an Beteiligte oder diesen emotional nahestehenden Personen, welche keinem Drittvergleich standhält.

STEUERPLANUNG

Was ist eine versuchte Steuerhinterziehung?

Die versuchte Steuerhinterziehung liegt vor, wenn diese entdeckt wird vor der Rechtskraft der Veranlagung. Falls dabei kein vorsätzliches Handeln ausgemacht werden kann, entfällt eine allfällige Busse/Strafsteuer.

STEUERPLANUNG

Was ist in Bezug auf die Unterscheidung bzw. der Berrechnung von Brutto-/Nettoleistung im Rahmen von verdeckten Vorteilszuwendungen zu beachten?

Entscheidend ist, ob eine offensichtliche Steuerumgehung vorliegt.

Wenn nicht, entspricht die Höhe des Betrags auch als Bruttoleistung.

Wenn eine Steuerumgehung vorliegt, sind die folgenden Grössen wie folgt zu berechnen:
- Vermögensertrag : 65 * 100 * (50% oder 60%)
- Basis Verrechnungssteuer : 65 * 35

STEUERPLANUNG

Was ist zu beachten, wenn eine verdeckte Gewinnausschüttung einer dem Anteilsinhaber nahestehenden Person zufliesst?

Steuerrechtlich erfolgt eine Ausschüttung mit nachfolgender Schenkung.

Folgen:

  • Erhöhung Einkommen Beteiligter (allenfalls Teilbesteuerung)
  • Überwälzung der Verrechnungssteuer auf den Beteiligten
  • Allenfalls Schenkungs-/Erbschaftssteuer-Folgen bei der nahestenden Person

STEUERPLANUNG

Was sind aus steuerlicher Sicht sogenannte Betriebsstätten?

Ableger neben dem Sitz der Verwaltung oder statutarischen Sitz der Unternehmung, die eine beschränkte Steuerpflicht am Ort der Betriebsstätte auslösen.

STEUERPLANUNG

Was sind die Bedingungen zur Besteuerung von privaten Kapitalgewinnen (Gewerbsmässigkeit)?

  • Anzahl Transaktionen
  • Finanzierung (kein Eigenmitteleinsatz)
  • Einsatz Fachkenntnisse
  • Marktauftritt nicht notwendig
  • Auf Gewinn ausgerichtete Tätigkeit

Nur ein Kriterium muss erfüllt sein. Die Unterscheidung zwischen Privat-/Geschäftsvermögen kann jährlich geändert werden.

STEUERPLANUNG

Was sind die Eigenschaften einer Steuerumgehung/Transponierung?

  • Das Vorgehen entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen (ungewöhnlich, unangemessen, etc.).
  • Das Motiv ist einzig die Steuerumgehung.
  • Würde das Vorgehen akzeptiert, ergäbe sich eine Steuerersparnis.

Eine Steuerumgehung löst steuerliche Korrekturen aus, führt aber nicht zu strafrechtlichen Folgen.

STEUERPLANUNG

Was sind die Folgen einer verdeckten Vorteilszuwendung zwischen Tochter- und Muttergesellschaft?

  • Gewinnerhöhung bei der Tochtergesellschaft
  • Gewinnerhöhung bei der Muttergesellschaft
    - sofern nicht steuerbefreit (Beteiligungsabzug)
    - sofern kein Aufwand daraus entsteht
    - Achtung:
       - Voraussetzung für Beteiligungsabzug erfüllt
       - Holdingprivileg

STEUERPLANUNG

Was sind die Steuerfolgen aufgrund einer verdeckten Kapitaleinlage durch ein Darlehen eines Aktionärs an die Gesellschaft?

  • Gewinnaufrechnung der bezahlten Zinsen
  • Kantonale Kapitalsteuer auf verdecktem Eigenkapital
  • Emissionsabgabe auf das verdeckte Eigenkapital
  • Umklassifizierung des Zinsertrags als Vermögensertrag (privilegierte Besteuerung ab 10%-Beteiligung)

STEUERPLANUNG

Was sind die Steuerfolgen bei einem Darlehen an Aktionäre, dessen Zins über dem gemäss EStV festgelegten, marktüblichen Zins liegt?

Verdeckte Kapitaleinlage des Aktionärs mit Folgen in Bezug auf die Emissionsabgabe für die Differenz zwischen dem Maximalzinssatz und dem tatsächlich verrechneten Darlehenszins.

STEUERPLANUNG

Was sind die Steuerfolgen bei einem Darlehen an Aktionären, dessen Zins unter den gemäss EStV festgelegten marktüblichen Zinsen liegt?

Verdeckte Vorteilszuwendung (geldwerte Leistung):

  • Gewinnaufrechnung des fehlenden ZInsertrags
  • Aufrechnung Vermögensertrag
  • Vergrösserung Abzüge in Zusammenhang mit Schuldzinsen
  • Teilbesteuerung des Vermögensertrags (10%-Beteiligung)
  • Geldwerte Leistung unterliegt Verrechnungssteuer (Meldeverfahren bei Ermessensfragen möglich)

STEUERPLANUNG

Was sind die Steuerfolgen bei einer verdeckten Voerteilszuwendung an einen im Ausland lebenden Beteiligten?

  • EInkommen: Keine Besteuerung in der Schweiz
  • Verrechnungssteuer: Meldeverfahren nicht möglich.

STEUERPLANUNG

Was sind die Steuerfolgen einer übersetzten Lohnzahlung an Anteilsinhaber oder diesen nahestehenden Personen?

Verdeckte Vorteilszuwendung (geldwerte Leistung):

  • Aufrechnung geschäftsmässig nicht begründeter Aufwand
  • Übersetzter Lohn unterliegt der Verrechnungssteuer (Meldeverfahren bei Ermessensfragen möglich)
  • Lohnabzüge bei Angestellten nicht mehr zulässig (Umklassifizierung von Einkommen zu Vermögensertrag)
  • Privilegierte Besteuerung des Vermögensertrags ab 10%-Beteiligung.

STEUERPLANUNG

Was sind die Steuerfolgen eines Darlehens von Aktionären, welches mit höheren Zinsen als marktüblich verzinst wird in Bezug auf die Zinszahlungen?

Verdeckte Vorteilszuwendung (geldwerte Leistung):

  • Gewinnaufrechnung der zu viel bezahlten Zinsen
  • Umklassifizierung der Zinserträge als Vermögensertrag (Privileg der Teilbesteuerung bei 10%-Beteiligung)
  • Geldwerte Leistung löst Verrechnungssteuer aus (Meldeverfahren möglich bei Ermessensfragen)

STEUERPLANUNG

Was sind die steuerlichen Voraussetzungen einer Betriebsstätte?

  • Kapital investiert (Aktienkapital, etc.)
  • Personal beschäftigt (nicht erfüllt sofern vollautomatisiert)
  • Infrastruktur vorhanden (Miete, Eigentum, c/o-Adresse)

STEUERPLANUNG

Was sind die Vor-/Nachteile des gewillkürten Geschäftsvermögen?

Vorteile:

  • Unbeschränkter Abzug von Schuldzinsen
  • Verlustverrechnung möglich mit Gewinnen aus Verkauf des laufenden Jahres
  • Teilbesteuerung von Gewinnausschüttungen tiefer (50% statt 60%)

Nachteile:

  • Teilbesteuerung bei Verkauf falls ein Gewinn anfällt (50%)
  • Nettoertrag zu 50% steuerbar
  • Kapitalgewinne sind AHV-pflichtig.

Empfehlung: Die Deklaration als gewillkürtes Geschäftsvermögen lohnt sich bei langfristiger Beteiligung ohne absehbaren Verkauf (Schuldzinsabzug, Teilbesteuerung der Erträge).

STEUERPLANUNG

Was sind Kapitalrückzahlungen bei Kapitalgesellschaften und Genossenschaften?

  • Rückzahlung von Grund-/Stammkapital (Nennwertprinzip)
  • Rückzahlung sonstiger Einlagen von einem gesonderten Reservekonto (Kapitaleinlageprinzip)

STEUERPLANUNG

Was sind Personenunternehmungen bzw. welche Arten gibt es?

  • Einfache Gesellschaft
  • Einzelunternehmung
  • Kollektivgesellschaft
  • Kommanditgesellschaft

STEUERPLANUNG

Was umfasst das Kapitaleinlageprinzip?

Sämtliche Werte in einem gesonderten Bilanzkonto:

  • Einlagen
  • Aufgelder (Agio)
  • Zuschüsse

STEUERPLANUNG

Was umfasst die operative Steuerplanung?

Dies umfasst die steuerliche Ausgestaltung der jährlichen Abschlüsse im Sinne der Gewinnreduktionen und Festlegung, wann Gewinne am besten versteuert werden.

Beispiele:

  • Ausnutzung der Verlustverrechnung
  • Ausnutzung von Minimal-/Maximalsätzen
  • Progressionsglättung
  • Unternehmenspolitische Gründe
  • Gesetzesänderungen (zukünftige Steuerbelastungen)

STEUERPLANUNG

Was umfasst die Steuerplanung?

Auch Steuervermeidung genannt.

Besteht aus Massnahmen im Rahmen der Steuergesetze zur Optimierung der Steuerbelastung.

STEUERPLANUNG

Was umfasst strategische Steuerplanung?

Legale Massnahmen in der Aufbauphase eines Unternehmens zur Vermeidung von Steuern:

  • Rechtsform
  • Unternehmensstruktur
  • Kapitalsteuer
  • Standortwahl

STEUERPLANUNG

Was unterliegt alles der Emissionsabgabe?

  • Nennwerteinlagen (Grund-/Stammkapital) *
  • Zuschüsse
  • Einzahlungen in Agioreserven
  • Einlagen stiller Reserven
  • Unentgeltliche Vergabe von Beteiligungsrechten (Gratisaktien)
  • Sacheinlagen

* Dazu gehört auch Partizipationskapital unabhängig von der Liberierung.

STEUERPLANUNG

Was unterscheidet das Sponsoring von einer Spende?

Beim Sponsoring ergibt sich aus steuerlicher Sicht immer ein Austausch von Leistungen. Das bedeutet, dass der Empfänger eines Sponsorings massgeblich zur Vermarktung des Sponsors beiträgt.

Besteht ein offensichtliches Missverhältnis zwischen Sponsorenbeitrag und Gegenleistung handelt es sich steuerlich um eine Spende.

STEUERPLANUNG

Was versteht man unter dem Begriff der Transponierung?

Einbringen von Beteiligungen (mind. 5%) in eine selbstbeherrschte Gesellschaft (mind. 50% Kapitalquote) vom Privatvermögen: Dabei ist der Kaufpreis höher als der Nennwert.

STEUERPLANUNG

Was versteht man unter dem gewillkürten Geschäftsvermögen?

  • Die Möglichkeit ab einer Beteiligung von 10% am Grundkapital einer Gesellschaft die Anteile als gewillkürtes Geschäftsvermögen auszuweisen.
  • Ausweis muss bei Erwerb erfolgen und ist endgültig.
  • Beteiligung muss mindestens 1 Jahr gehalten werden.

STEUERPLANUNG

Wechselt bei Personenunternehmungen der Vermögensteil, welcher zur Finanzierung dient, steuerlich seinen Status, auch wenn das Steuersubjekt identisch ist?

Ja, das Vermögen wird vom Privat- zum Geschäftsvermögen. Dadurch unterliegt es anderen Besteuerungsregeln.