Steuerrecht: Steuern für Experten (Band 1)

Vorbereitung auf höhere Fachprüfung zum dipl. Experten in Rechnungslegung und Controlling. Inhalt: - Grundlagen - Finanzierung - Entnahme

Vorbereitung auf höhere Fachprüfung zum dipl. Experten in Rechnungslegung und Controlling. Inhalt: - Grundlagen - Finanzierung - Entnahme


Kartei Details

Karten 233
Lernende 53
Sprache Deutsch
Kategorie Finanzen
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 24.02.2013 / 13.02.2025
Weblink
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STEUERPLANUNG

Welche Folgen hat eine verdeckte Vorteilszuwendung zwischen Schwestergesellschaften ohne Sanierungscharakter?

  • Aufwandsbuchung bei der einen Gesellschaft wird nicht anerkannt und der Gewinn hinzugerechnet.
  • Bei natürlichen Personen entsteht ein Vermögensertrag
  • Beteiligungsabzug bei der Muttergesellschaft (Achtung: Beteiligungsabzug / Holdingprivileg)
  • Verrechnungssteuer bei der leistenden Gesellschaft entrichtet und auf die empfangende Gesellschaft überwälzt
  • Keine Emissionsabgabe, da die Schwestergesellschaft nicht als Beteiligte agiert.

STEUERPLANUNG

Welche Kapitaleinlagen können nicht steuerfrei zurückgezahlt werden?

Verdeckte Kaiptaleinlagen, da sie nicht auf einem gesonderten Konto (Kapitalreserve) ausgewiesen werden.

STEUERPLANUNG

Welche Kapitalrückzahlungen sind einkommens- und verrechnungssteuerbefreit?

  • Rückzahlung von Grund- und Stammkapital
  • Rückzahlung von Einlagen, Aufgeldern und Zuschüssen die nach dem 31.12.1996 geleistet wurden und auf einem separaten Konto in der Bilanz ausgewiesen werden (Kapitalreserven).

STEUERPLANUNG

Welche Konten gibt es aus steuerlicher Sicht im Eigenkapital?

  • Grund-/Stammkapital
  • Gewinnreserven/Gewinnvortrag (versteuerte offene Reserven)
  • Kapitalreserven (Einlagen, Agio, Zuschüsse)
  • Besteuerte stille Reserven
  • Verdecktes Eigenkapital

STEUERPLANUNG

Welche Steuerfolgen ergeben sich durch eine verdeckte Vorteilszuwendung (geldwerte Leistung)?

Gesellschaft

  • Gewinnaufrechnung

Beteligte:

  • Einkommens-Aufrechnung
    (Vorbehalt: Teilbesteuerung bei Einkommensverminderung bei bspw. Zinserträgen)
  • Verrechnungssteuer

Bei Steuerumgeheung gilt der Bruttobetrag inkl. Verrechnungssteuer.

STEUERPLANUNG

Welche steuerliche Vorteile ergeben sich durch die Finanzierung mit Fremdkapital gegenüber der Eigenfinanzierung?

  • Keine Emissionsabgabe
  • Keine Kapitalsteuer auf Kantons-/Gemeindeebene
  • Zinsen sind abzugsfähig
  • Keine Verrechnungssteuer auf Darlehenszinsen an Gesellschafter solange diese einem Drittvergleich standhalten (aber Achtung: reduzierter Satz für Dividenden 60% bzw. 50% statt 100% für Zinsertrag beim Gläubiger)

STEUERPLANUNG

Welche verdeckten Vorteilszuwendungen gibt es (Arten)?

  • Verdeckte Gewinnausschüttung:
    Geschäftsmässig nicht begründeter Aufwand zugunsten der Anteilsinhaber oder ihnen nahestehenden Personen
  • Gewinnvorwegnahmen:
    NIcht in der Buchhaltung verbuchte Kapitalentnahmen, d. h. der Gesellschaft vorenthaltene Erträge.

STEUERPLANUNG

Welche vier Kategorien gibt es zum Thema geldwerte Leistungen?

  1. Geschäftsmässig nicht begründeter Aufwand
  2. Geldwerte Leistung
  3. Verdeckte Gewinnausschüttung
  4. Gewinnvorwegnahme

STEUERPLANUNG

Wer ist Steuersubjekt bei Personenunternehmungen?

Nicht die Gesellschaft, sondern die Inhaber.

STEUERPLANUNG

Wie entsteht die wirtschaftliche Doppelbelastung?

Bei Kapitalgesellschaften wird der Gewinn bei der Gesellschaft von der Gewinnsteuer erfasst. Gewinnanteile werden später ein zweites Mal beim Anteilseinhaber als Einkommen besteuert. Das gleiche gilt für das Eigenkapital, das sowohl bei der Gesellschaft als auch in Form der Beteiligung beim Anteilsinhaber der Vermögenssteuer unterliegt.

STEUERPLANUNG

Wie hoch ist der Steuersatz der direkten Bundessteuer bei Vereinen und Stiftungen?

4.25%

STEUERPLANUNG

Wie hoch ist der Steuersatz der Emissionsabgabe?

1%

Hinweis: Die Stempelabgabe an sich kann von der Steuer abgezogen werden. Deshalb ist beim zu besteuernden Wert von 101% auszugehen.

STEUERPLANUNG

  • Wie hoch ist die Freigrenze bei der Emissionsabgabe?
  • Wann kann diese nicht geltend gemacht werden?

CHF 1'000'000

Gilt nicht bei eigenen Aktien und einer nachweislichen Steuerumgehung.

STEUERPLANUNG

Wie ist ein progressiver Steuertarif umzusetzen?

Unterschiedliche Steuertarife je Einkommensteil:

Beispiel: Einkommen 250'000

0 - 100'000                   20%                20'000
100'000 - 200'000       25%                25'000
200'000 - 300'000       30%                15'000
Total Steuern                                         60'000

STEUERPLANUNG

Wie kann vorerst verhindert werden, dass ein Vermögensertrag bei der Transponierung besteuert wird?

Mittels der Agio-Lösung kann die Besteuerung bis zur Ausschüttung des Agios an den Aktionär aufgeschoben werden.

Dazu wird nur der Nennwert als Darlehen des Aktionärs passiviert. Die Differenz zwischen Buchwert und Nennwert (Vermögensertrag) wird als Agio-Reserve ins Eigekapital gebucht.

STEUERPLANUNG

Wie lange können Verluste mit den Gewinnen der Folgejahre verrechnet werden?

7 Jahre (Verjährungsfrist zur Verlustverrechnung)

STEUERPLANUNG

Wie sind pauschale Spesenvergütungen an nahestehende Personen zu beurteilen?

  • Genehmigtes Spesenreglement:
    Sofern die pauschalen Spesen in Übereinstimmung stehen mit dem durch die EStV bewilligten Spesenreglement ergeben sich keine Steuerfolgen.
  • Kein genehmigtes Spesenreglement:
    Die pauschalen Spesen gelten als geschäftsmässig nicht begründeter Aufwand und führen zu Gewinnaufrechnung bei der Gesellschaft sowie zu einem steuerbaren Beteiligungsertrag bei der nahestehenden Person (Dreieckstheorie).

STEUERPLANUNG

Wie werden Unterpari-Einlagen steuerlich behandelt?

Bei Sachanlagen geschieht die nachfolgende Aufwertung steuerfrei. Über den Zeitraum, während dessen diese Aufwertung steuerneutral erfolgen kann, bestehen unterschiedliche Entscheide, Lehren und Regelungen je Kanton.

STEUERPLANUNG

Wieso entsteht bei Gewinnthesaurierung ein Vorteil für die juristischen Personen?

Wird der Gewinn in der Gesellschaft behalten, besteht nur eine einfache Steuerbelastung.

Da die Gewinnbeteiligung bei der direkten Bundessteuer für natürliche Personen bei 11.5% liegt, liegt diese bei juristischen Personen nur bei 8.5% resp. 4.25%.

STEUERPLANUNG

Wieso entsteht ein Valutaverlust bei der Verrechnungssteuer?

Da die Rückforderung der Steuer erst im Folgejahr nach der Besteuerung geltend gemacht werden kann.

STEUERPLANUNG

Wieso ergibt sich ein Progressionsnachteil bei Personenunternehmungen in Bezug auf den Unternehmensgewinn?

Da der Gewinn aus der Personenunternehmung mit den restlichen Einkünften zusammengezählt wird.

STEUERPLANUNG

Wieso werden stille Reserven bei der Kapitalentnahme in Form von Sachanlagen bei Personenunternehmungen besteuert?

Weil die stillen Reserven, wenn im Privatvermögen realisiert, später nicht mehr besteuert werden können (steuerfreier Kapitalgewinn).

STEUERPLANUNG

Wo liegt das Hauptsteuerdomizil juristischer Personen?

Am Ort des statutarischen Sitzes.

Falls diesem Sitz nur formelle Bedeutung (sogenannte Briefkastenfirma) zukommt, am Ort der tatsächlichen Verwaltung.

STEUERSUBJEKTE

Ab wann ist eine natürliche Person ein Steuersubjekt?

  • Zugehörigkeit zum Steuerhoheitsgebiet der Schweiz
  • Person ist rechtsfähig

STEUERSUBJEKTE

An welchem Ort sind natürliche Personen steuerpflichtig?

Unbeschränkte Steuerpflicht:
An dem Ort, an dem sie den steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt haben (Lebensmittelpunkt).

Beschränkte Steuerpflicht:
Am Ort der Liegenschaft, Geschäftsbetrieb oder Betriebsstätte.
 

STEUERSUBJEKTE

Ist das Verfügen über eine AHV-Nummer ein klarer Hinweis auf Selbstständigkeit?

Nein, die entsprechende Einschätzung wurde durch die AHV vorgenommen und muss nicht unbedingt der steuerlichen Einschätzung entsprechen.

STEUERSUBJEKTE

Nach welchen Kriterien wird mittels der Präponderanzmethode die Unterscheidung zwischen Geschäfts- und Privatvermögen beim Selbstständigerwerbenden durchgeführt?

  • Technisch wirtschaftliche Faktoren
  • Erwerbsmotiv
  • Tatsächliche Nutzung
  • Finanzierung
  • Buchhalterische Behandlung
  • Grundbucheintrag
  • Mietzinszahlungen

STEUERSUBJEKTE

  • Nach welcher Methode wird das Privat- vom Geschäftsvermögen getrennt beim Selbstständigerwerbenden?
  • Was hat dies für Auswirkungen?

  • Die Unterscheidung erfolgt nach der Pärponderanzmethode.
  • Es gibt keine prozentuale, nur eindeutige Zuteilung.

STEUERSUBJEKTE

Was sind die Voraussetzungen eines selbstständigen Erwerbs aus steuerlicher Sicht?

  • Einsatz von Arbeitsleistung und Kapital
  • Frei bestimmte Selbst-Organisation
  • Arbeit auf eigenes Risiko
  • Teilnahme am wirtschaftlichen Verkehr
  • Systematischer Marktauftritt *
  • Gewinnstrebigkeit (auch bei Verlustjahren in den Anfängen)

* Ausnahme: Wertschriften- und Liegenschaftenhändler mit mindestens 20% Beteiligungen im Vermögen gelten auch als Selbstständigerwerbende.

STEUERSUBJEKTE

Was sind steuerlich juristische Personen?

  • Aktiengesellschaft (AG)
  • Kommanditaktiengesellschaft
  • Gesellschaft mit beschränkte Haftung (GmbH)
  • Genossenschaften
  • Vereine
  • Stiftungen
  • Kollektive Kapitalanlagen mit direktem Grundbesitz

STEUERSUBJEKTE

Werden Privat- und Geschäftsvermögen steuerlich getrennt beim Selbstständigerwerbenden?

Ja, diese Trennung wird vorgenommen.  Grund ist die unterschiedliche Besteuerung:

  • Steuerfreie Kapitalgewinne im Privatvermögen
  • Möglichkeit der Abschreibung im Geschäftsvermögen

STEUERSUBJEKTE

Wie lautet die Steuerperiode bei juristischen Personen?

Steuerperiode = Periode des Geschäftsabschlusses

Mindestens 1 Abschluss pro Kalenderjahr

Ausnahme: Gründungsjahr

STEUERSUBJEKTE

Wie lautet die Steuerperiode bei natürlichen Personen?

Bei natürlichen Personen ist dies stets das Kalenderjahr. Richtet sich der Abschluss einer Personenunternehmung nach einem anderen Rhythmus, so wird der Abschluss, welcher im jeweiligen Kalenderjahr erstellt wurde, verwendet. Es muss in jedem Kalenderjahr mindestens ein Abschluss erfolgen. Dies gilt auch fürs Gründungsjahr.