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Lernkarten Abu

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Langue Deutsch
Niveau Autres
Crée / Actualisé 02.11.2010 / 14.08.2011
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Grundlagen des Staats | Frage 1

Nennen Sie die drei unerlässlichen Merkmale eines Staates und

erklären Sie diese.

Staatsgebiet

ein begrenztes Gebiet

Staatsvolk

die Menschen, welche auf diesem Gebiet leben

Staatsgewalt

die Ordnungsinstanz, welche auf diesem Gebiet

Recht, Sicherheit und Ordnung durchsetzt

Grundlagen des Staats | Frage 2

Nennen Sie die drei Gewalten und erklären Sie diese.

Legislative

gesetzgebende Gewalt; stellt Regeln für das Zusammenleben

auf; Rechtssetzung

Exekutive

ausführende Gewalt; vollstreckt die Gesetze; Rechtsanwendung

Judikative

richterliche Gewalt; ahndet Zuwiderhandlungen; Rechtssprechung

Grundwissen Staat | Frage 4

Erklären Sie den Zweck der Gewaltenteilung.

Die Gewaltentrennung verteilt die Staatsgewalt auf drei voneinander

unabhängige Institutionen, um die Ansammlung von zu

grosser Macht in der Hand einer einzelnen Person zu verhindern.

Grundwissen Staat | Frage 5

Nennen Sie die sogenannte „4. Gewalt“ und erklären Sie deren

wichtigste politische Funktionen.

Die Massenmedien

Information

Sie sollen möglichst sachlich, umfassend und wahrheitsgetreu

informieren.

Meinungsbildung

Sie sollen die freie und öffentliche Diskussion von Fragen

öffentlichen Interesses ermöglichen, um zur pluralistischen

Meinungsbildung beizutragen, in welcher alle Interessengruppen

zu Wort kommen.

Kontrolle/Kritik

Sie sollen Missstände in Staat und Wirtschaft aufdecken und

damit zur Verhinderung von Korruption, Unrecht, usw. beitragen.

Grundwissen Staat | Frage 6

Nennen Sie die beiden Grundprinzipien, nach welchen Staaten

organisiert werden und vergleichen Sie diese.

Zentralismus

Die Staatsgewalt wird möglichst von einer Zentrale ausgeübt,

um die Vereinheitlichung zu fördern.

Föderalismus

Die Staatsgewalt wird auf mehrere Gebiete verteilt, um auf die

jeweiligen Sitten, Gebräuche, auf Sprache und Kultur Rücksicht

zu nehmen.

Grundwissen Staat | Frage 7

Nennen Sie die drei Staatsformen und vergleichen Sie diese.

Einheitsstaat :

Eine zentrale Regierungsgewalt

entscheidet für alle

Landesteile.

Diese Form eignet

sich eher für Staaten

mit nur einem

Volk und einer

Sprache, z.B. F, I

Staatenbund:

Einzelne souveräne

Staaten

schliessen sich für

bestimmte Zwecke

zu einem lockeren

Bündnis zusammen.

Dies können

wirtschaftliche,

militärische, sicherheitspolitische

Zwecke sein., z.B.

UNO, NATO.

Bundesstaat:

Die einzelnen Teilstaaten

treten einen

Teil ihrer Souveränität

an den

Bund ab: Er hat eine

eigene Gesetzgebung,

Verwaltung,

Gerichte und

Armee, z.B. CH, A.

Die Teilstaaten behalten

in gewissen

Teilen ihre Souveränität

= Aufgabenteilung.

Grundwissen Staat | Frage 8

Erklären Sie den Begriff Demokratie.

Demokratie ist jene Regierungsform, bei welcher das Volk der

oberste Entscheidungsträger ist.

Grundwissen Staat | Frage 9

Nennen Sie die Merkmale einer direkten Demokratie und nennen

Sie zwei Beispiele.

Das Volk wählt die Abgeordneten, d.h. die Mitglieder des Parlaments.

Dieses bereitet die Geschäfte vor. Über Verfassung,

Gesetze und Geschäfte entscheidet das Volk bei der

Abstimmung.

Beispiele: Landsgemeindekantone AI und GL

Grundwissen Staat | Frage 10

Nennen Sie die Merkmale einer repräsentativen Demokratie und

nennen Sie zwei Beispiele.

Das Volk wählt die Abgeordneten, d.h. die Mitglieder des Parlaments.

Diese entscheiden allein über Verfassung, Gesetze und

Geschäfte bei Abstimmungen im Parlament.

Beispiele: D, I, F

Grundwissen Staat | Frage 11

Nennen Sie die Merkmale einer halbdirekten Demokratie (Referendumsdemokratie)

und nennen Sie ein Beispiel.

Das Volk wählt die Abgeordneten, d.h. die Mitglieder des Parlaments.

Dank dem zusätzlichen Initiativ- und Referendumsrecht

hat das Volk auch direkte Einflussmöglichkeit auf Verfassung und

Gesetzgebung.

Beispiel: Schweiz

Grundwissen Staat | Frage 12

Nennen und erklären Sie die politischen Rechte eines mündigen

Schweizer Staatsbürgers.

Stimm- Wahlrecht

Stimmrecht: über eine Sachvorlage mit „Ja“ oder „Nein“

entscheiden

Aktives Wahlrecht: Man kann jemanden wählen

Passives Wahlrecht: Man kann gewählt werden

Initiativrecht

Referendumsrecht

Grundwissen Staat | Frage 13

Erklären Sie, was das Initiativrecht auf Bundesebene bedeutet

und wie es ausgeübt wird.

Die Volksinitiative ist das Recht des Volkes, in der Bundesverfassung

neue Artikel oder deren Änderungen und Aufhebung

anzuregen.

Dies kann als formulierte Initiative (=genauer Wortlaut, über 95%

der Fälle) oder als allgemeine Anregung geschehen.

Nach Veröffentlichung im Bundesblatt müssen innert 18 Monaten

mindestens 100`000 Stimmberechtigte das Begehren unterschreiben,

damit die Initiative zu Stande kommt.

Bei der Abstimmung braucht es das Volks- und Ständemehr.

Grundwissen Staat | Frage 14

Nennen und erklären Sie die drei Verfahrensschritte, wenn eine

Volksinitiative zu Stande gekommen ist.

1. Schritt

Der Bundesrat unterbreitet dem National- und Ständerat

Botschaft und Antrag. Er empfiehlt je nachdem:

Zustimmung – Ablehnung ohne Alternativvorschlag -

Annahme Gegenentwurf des Bundesrates

2. Schritt

National- und Ständerat empfehlen dem Volk je nachdem:

Zustimmung – Ablehnung ohne Gegenvorschlag – Annahme

Gegenentwurf des Bundesrates oder des Parlaments

3. Schritt

Volk und Stände (Kantone) entscheiden an der Urne.

Bei der Abstimmung braucht es das Volks- und Ständemehr.

Grundwissen Staat | Frage 15

Wenn der Bundesrat und/oder das Parlament einen Gegenentwurf

zur Initiative ausgearbeitet haben, hat der Stimmzettel einen

festgelegten Grundinhalt.

Nennen Sie diesen und erklären Sie die Funktion.

Der Stimmzettel enthält 3 Fragen:

Annahme der Volksinitiative Ja/Nein

Annahme des Gegenvorschlags Ja/Nein

Stichfrage, ob lieber Annahme Volksinitiative oder Gegenvorschlag,

falls beide angenommen werden

Im Falle einer solchen Doppelabstimmung ist es erlaubt, mit

einem doppelten Ja abzustimmen.

Deshalb ist es erforderlich, mit der Stichfrage zu klären,

welcher der beiden Vorschläge (Volksinitiative und Gegenvorschlag)

der Vorzug zu geben ist, falls beide angenommen

werden.

Grundwissen Staat | Frage 16

Erklären Sie, was das obligatorische Referendum auf

Bundesebene bedeutet und wie es ausgeübt wird.

Das Referendum ist in zwei Fällen obligatorisch:

bei Änderungen/Ergänzungen der Bundesverfassung

= obligatorisches

Verfassungsreferendum

beim Beitritt zu internationalen Organisationen (z.B. EU)

= obligatorisches Staatsvertragsreferendum

Nach Veröffentlichung im Bundesblatt müssen innert 100 Tagen

mindestens 50`000 Stimmberechtigte das Begehren unterschreiben,

damit das Referendum ergriffen wird.

Bei der Abstimmung braucht es nur das Volksmehr.

Grundwissen Staat | Frage 17

Erklären Sie, was das fakultative Referendum auf Bundesebene

bedeutet und wie es ausgeübt wird.

Das Referendum kann in zwei Fällen ergriffen werden:

beim Erlass neuer Gesetze durch das Parlament

= fakultatives Gesetzesreferendum

wenn Staatsverträge rechtssetzende Auswirkungen haben

= fakultatives Staatsvertragsreferendum

Nach Veröffentlichung im Bundesblatt müssen innert 100 Tagen

mindestens 50`000 Stimmberechtigte das Begehren unterschreiben

oder aber es müssen mindestens 8 Kantone das Begehren

unterstützen, damit das Referendum ergriffen wird.

Bei der Abstimmung braucht es nur das Volksmehr.

Grundwissen Staat | Frage 18

Nennen Sie die 4 Phasen bei der Entstehung eines Gesetzes

1. Anstoss geben

2. Vorparlamentarische Phase

3. Parlamentarische Phase

4. Nachparlamentarische Phase

Grundwissen Staat | Frage 19

Erklären Sie, wer den Anstoss zu einem neuen Gesetz geben

kann.

Interessengruppen wenden sich an Parlamentsmitglieder

(indirekter Anstoss)

mindestens 8 Kantone machen eine Standesinitiative

(indirekter Anstoss)

Bundesrat oder Bundesverwaltung

(direkter Anstoss)

Mitglieder des National- und Ständerates mittels Motion oder

Postulat

(direkter Anstoss)

Grundwissen Staat | Frage 20

Erklären Sie, was nach dem Anstoss zu einem neuen Gesetz in

der vorparlamentarischen Phase passiert.

Gesetzesentwurf

Die Bundesverwaltung und/oder eine vom Bundesrat

eingesetzte Expertengruppe arbeiten einen Gesetzesentwurf

aus.

Gesetzesentwurf

Die Bundesverwaltung und/oder eine vom Bundesrat

eingesetzte Expertengruppe arbeiten einen Gesetzesentwurf

aus.

Botschaft des Bundesrates

Der allenfalls korrigierte Entwurf wird vom Bundesrat mit einer

Empfehlung an National- und Ständerat geschickt.

Grundwissen Staat | Frage 21

Erklären Sie, was beim Gesetzgebungsverfahren in der

parlamentarischen Phase passiert.

Vorberatung in den Kommissionen des National- und

Ständerates

Eintretensdebatte

Beide Räte entscheiden, ob auf die Vorlage eingetreten wird.

Bei abschlägigem Entscheid entweder Abbruch oder neuer

Vorschlag Bundesrat. Bei Eintreten auf die Vorlage:

Behandlung im Erst- und im Zweitrat

Die Präsidenten der Kammern legen fest, welche Kammer und

welche vorberatenden Kommission im jeweiligen Fall mit der

Beratung beginnt. Nach dem Entscheid des Erstrats erfolgt die

Behandlung im Zweitrat.

Differenzbereinigung

Die Räte bearbeiten die Vorlage, bis die Differenzen bereinigt

sind. Ist dies nach drei Verhandlungen nicht erreicht, erfolgt

eine Einigungskonferenz.

Grundwissen Staat | Frage 22

Erklären Sie, was beim Gesetzgebungsverfahren in der

nachparlamentarischen Phase passiert.

obligatorisches Referendum/Inkrafttreten

Unterliegt das Gesetz dem obligatorischen Referendum

kommt es zwingend zu einer Abstimmung.

Stimmen Volk- und Stände zu, tritt das Gesetz in Kraft.

fakultatives Referendum/Inkrafttreten

Das neue Gesetz wird im Bundesblatt veröffentlicht. Innert

einer Frist von 100 Tagen kann nun das Referendum ergriffen

werden.

Wird das Referendum nicht ergriffen, tritt das Gesetz in Kraft.

Wird das Referendum ergriffen, kommt es darüber zur

Abstimmung. Bei Annahme durch das Volk tritt das

entsprechend abgeänderte Gesetz in Kraft.

Grundwissen Staat | Frage 23

Nennen Sie die 5 wichtigsten Parteien in der Schweiz.

Ordnen Sie diese dem Links-Rechts-Schema zu:

Links/Mitte-Links/Mitte/Mitte-rechts/Rechts

SVP

Schweizerische Volkspartei; Rechts

SP

Sozialdemokratische Partei; Links

FDP

Freisinnig-Demokratische Partei; Mitte-Rechts

CVP

Christlich-demokratische Volkspartei; Mitte

GPS

Grüne Partei der Schweiz; Links

Grundwissen Staat | Frage 24

Ordnen Sie den Bezeichnungen „Links“, „Rechts“ die untenstehenden

Begriffe zu.

liberal, progressiv, sozial, konservativ

Anmerkung: Die Begriffe zeigen Tendenzen, Prioritäten. Sie

können nicht das detaillierte und differenzi

Links

sozial, progressiv

Rechts

liberal, konservativ

Grundwissen Staat | Frage 25

Unterscheiden Sie die Zielsetzung von Parteien und Verbänden.

Parteien

In Parteien organisieren sich gleichgesinnte Personen, deren

Ziel es ist, das Gemeinwesen nach ihren politischen Vorstellungen

mitzugestalten und zu diesem Zweck danach streben,

ihre Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten und als Partei

politische Ämter in Gemeinde, Kanton und Bund zu bekleiden.

Verbände

In Parteien organisieren sich gleichgesinnte Personen, damit

sie ihre Interessen auf einem Teilgebiet (Arbeitgeber, Arbeitnehmer,

Hauseigentümer, Mieter, Autofahrer) in der Öffentlichkeit

darlegen und bei politischen Entscheidungen über Gesetze,

staatliche Vorhaben, Subventionen wirksam einbringen

können.

Grundwissen Staat | Frage 26

Nennen Sie 4 besonders wichtige Verbände in der Schweiz.

economiesuisse

Der Verband der Schweizer Unternehmen nimmt die Interessen

der Wirtschaft, bzw. der angeschlossenen Mitglieder

(Unternehmen) wahr.

SGV

Der Schweizer Gewerbeverband vertritt insbesondere die

Anliegen kleinen und mittleren Unternehmen.

SGB

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund vertritt als Dachverband

die Interessen der angeschlossenen Gewerkschaften

bzw. deren Mitglieder (Arbeitgeber).

Schweizerischer Arbeitgeberverband

Er vertritt gegen 80 angeschlossene Arbeitgeberorganisationen

aus verschiedenen Regionen und Branchen.

Grundwissen Staat | Frage 27

Erklären Sie das Majorzwahlverfahren und wie es auf Bundesebene

angewendet wird.

Das Majorzwahlverfahren wird angewendet, wenn für einen

Posten nur 1 Person gewählt werden kann.

Wird ein Bundesrat gewählt, gilt im ersten Wahlgang das absolute

Mehr (mindestens die Hälfte der gültig abgegebenen Stimmen der

Vereinigten Bundesversammlung plus 1).

Erreicht im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten das absolute

Mehr, wird so lange gewählt, bis einer der Kandidaten es erreicht.

Anmerkung:

Oft gilt, dass wenn eine zweiter Wahlgang erforderlich ist, dann

das relative Mehr gilt (= der Kandidat mit den meisten Stimmen).

Grundwissen Staat | Frage 28

Erklären Sie das Proporzwahlverfahren und wie es auf Bundesebene

angewendet wird. Nennen Sie die Vorteile dieses

Verfahrens.

Das Proporzwahlverfahren kommt zur Anwendung, wenn die

National- und Ständeräte* gewählt werden.

Die Sitze werden entsprechend den bei der Wahl erzielten

Parteistimmen verteilt. Hat die Partei prozentual ausreichend

Stimmen erhalten, erobert sie einen oder mehrere Plätze. Die

Sitze erhalten jene Kandidaten der Partei, welche am meisten

Kandidatenstimmen erzielt haben.

Die Vorteile sind: Auch kleine Parteien haben eine Chance auf

Sitze im Parlament. Die parteipolitische Zusammensetzung im

Parlament spiegelt das Wahlergebnis im Volk.

*Anmerkung: Da die Kantone AR, AI, OW, NW, UR und GL nur 1

Sitz haben, werden die in diesen Kantonen die Ständeräte im

Majorzwahlverfahren gewählt.

Grundwissen Staat | Frage 29

Skizzieren Sie ein Beispiel für einen ausgefüllten Wahlzettel mit

folgenden Eigenschaften:

leere Liste mit vier Zeilen (für 4 zu vergebende Sitze)

Sie tragen ein:

Liste 1 Partei A

1.1 Kandidat Meier Alfred

1.4 Kandidat Müller Theodor

Geben Sie an, wieviele Stimmen

a) jeder Kandidat bekommt

b) wieviele Zusatzstimmen

c) wieviele Stimmen für die Partei A insgesamt

Liste 1 Partei A

1.1 Meier Alfred

1.4 Müller Theodor

_______ _________________

_______ _________________

a) Meier Alfred: 1 Stimme

a) Müller Theodor: 1 Stimme

b) 2 Zusatzstimmen für Partei A

c) 4 Stimmen insgesamt für Partei A

Grundwissen Staat | Frage 32

Erklären Sie die Begriffe:

Absolutes Mehr

Relatives Mehr

Qualifiziertes Mehr

Absolutes Mehr

Im Minimum die Hälfte der gültigen Stimmen plus 1

Relatives Mehr

Der Kandidat mit den meisten Stimmen ist gewählt

Qualifiziertes Mehr

Die Zahl der Stimmen muss einen vorher festgelegten Wert

über dem absoluten Mehr erreichen, z.B. 2/3 der Stimmen

Grundwissen Staat | Frage 33

Erklären Sie die Begriffe:

Volksmehr

Ständemehr

Doppeltes Mehr

Volksmehr

Die Mehrheit der Stimmenden

Ständemehr

Die Mehrheit der Stände (Kantone). d.h. mindestens 12

Ob ein Kanton zugestimmt hat, bestimmt das Volksmehr des

betreffenden Kantons

Doppeltes Mehr

Volks- und Ständemehr zusammen

Grundwissen Staat | Frage 34

Nennen Sie die höchste gestzgebende Behörde auf Bundesebene,

deren Zusammensetzung und deren weitere Aufgaben.

Die höchste gesetzgebende Behörde ist die Bundesversammlung,

auch „Schweizer Parlament“ oder „Eidgenössische Räte“ genannt.

Sie setzt sich aus den gleichberechtigten Kammern National- und

Ständerat zusammen.

Aufgaben:

Gesetzgebung

Beziehungen zum Ausland

Finanzen

Oberaufsicht über Bundesrat und Bundesverwaltung

Überprüfung der Massnahmen des Bundes auf Wirksamkeit

Beziehungen zwischen Bund und Kantonen

Mitwirkung bei der Planung von Staatstätigkeiten

Einzelakte wie z.B. Bewilligung Atomanlagen

Grundwissen Staat | Frage 35

Nennen Sie die Zusammensetzung von National- und Ständerat.

Erklären Sie, warum das Schweizer Parlament zwei gleichberechtigte

Kammern hat.

Der Nationalrat repräsentiert die Gesamtbevölkerung der

Schweiz. Er hat 200 Sitze. Ein bevölkerungsreicher „grosser“

Kanton hat mehr Sitze als ein Kanton mit weniger Bevölkerung.

Der Ständerat repräsentiert die Kantone (Stände). Er hat 46 Sitze.

Die Vollkantone haben 2 Sitze, die Halbkantone BL, BS, OW, NW,

AI, AR haben 1 Sitz.

Der Nationalrat orientiert sich am demokratischen Prinzip, nach

dem alle Stimmberechtigten dasselbe Gewicht haben. Der

Ständerat hingegen orientiert sich am föderalistischen Prinzip, das

kleine und grosse Kantone auf eine gleichberechtigte Ebene stellt.

Grundwissen Staat | Frage 36

Erklären Sie, wann man von der Vereinigten Bundesversammlung

spricht und welche Aufgaben sie hat.

Wenn National- und Ständerat Aufgaben in einer gemeinsamen

Sitzung erledigen müssen, spricht man von der Vereinigten Bundesversammlung.

Aufgaben:

Wahlen

Bundesrat, Bundesgericht, Bundespräsident

Begnadigungen

Erlass/Teilerlass von Strafen, welche das Bundesgericht

ausgesprochen hat

Zuständigkeitskonflikte

Kommt es zwischen Legislative, Exekutive, Judikative zu

Zuständigkeitskonflikten, liegt die endgültige Entscheidung

bei der Vereinigten Bundesversammlung

Grundwissen Staat | Frage 37

Nennen Sie die aktuellen Bundesräte.

2010:

Eveline Widmer-Schlumpf, BDP

Micheline Calmy-Rey, SP

Doris Leuthard, CVP

Moritz Leuenberger, SP

Hans-Rudolf Merz, FDP

Ueli Maurer, SVP

Didier Burkhalter, FDP

Grundwissen Staat | Frage 38

Nennen Sie die Aufgaben des Bundesrates.

Regierung

Exekutive

Leitung Verwaltung

Legislaturplanung/Finanzplanung

Information des Parlaments über die wichtigsten zukünftigen

Ziele; das Parlament fasst Beschluss

Rechtsetzung

Entwürfe für Gesetze

Vollzug der Gesetze

Aussenpolitik

bestimmt die Aussenpolitik, handelt Verträge aus

Äussere und innere Sicherheit

Armee, Polizei

Beziehungen zwischen Bund und Kantonen

Überprüfung interkantonaler Verträge

Information der Öffentlichkeit

frühzeitig und regelmässig

Grundwissen Staat | Frage 39

Erklären Sie das Departemental- und das Kollegialprinzip.

Erklären Sie den Sinn des Kollegialprinzips.

Die einzelnen Bundesräte stehen jeweils einem ihnen zuteilten

Departement vor. Sie führen die Beschlüsse des Bundesratskollegiums

aus.

Das Kollegialprinzip hat Vorrang: D.h. die Departementsvorsteher

haben sich an die Beschlüsse des Kollegiums zu halten.

Alle Mitglieder des Bundesrates einschliesslich des jeweiligen

Bundespräsidenten haben gleiches Stimmrecht. Gegen aussen

haben sie die gemeinsamen Beschlüsse zu vertreten, auch wenn

sie selber anderer Meinung waren und sind.

Damit wird erreicht, dass der Bundesrat bei seinen Beschlüssen

weniger dem Druck der eigenen Partei, der Medien und anderen

Interessengruppen ausgesetzt ist.

Grundwissen Staat | Frage 40

Erklären Sie den Begriff „Zauberformel“ und deren Sinn.

Grundidee der Zauberformel ist es, dass die grössten vier Parteien

der Schweiz entsprechend ihren grossen Wähleranteilen in die

Regierung d.h. den Bundesrat eingebunden sein sollen. Damit

gibt es im Parlament keine grosse sogenannte „Oppositionspartei“,

welche nicht an der Regierung beteiligt ist (=Konkordanzdemokratie).

Damit wird eine hohe politische Stabilität erreicht.

Gegenwärtig ist die Verteilung wie folgt:

SVP 2; FDP 2; CVP 1; SP 2

Grundwissen

Grundwissen Staat | Frage 41

Erklären Sie den Unterschied zwischen einer Konkordanz- und

einer Konkurrenzdemokratie.

Konkordanzdemokratie

Die grossen, im Parlament vertretenen Parteien (Legislative)

sind entsprechend ihrer Anzahl Sitze auch in der Regierung

(Exekutive) vertreten. Damit gibt es keine grossen Oppositionsparteien;

alle sind in die Regierungsgeschäfte miteinbezogen,

was eine entsprechende Kompromissbereitschaft erfordert

und oft einen langwierigen Entscheidungsprozess nötig

macht. Wichtige Merkmale in der Schweizer Konkordanzdemokratie

sind die „Zauberformel“ und das Kollegialprinzip.

Nötigenfalls kommt dem Volk die Rolle der Opposition zu,

welches das Initiativ- und Referendumsrecht hat.

Konkurrenzdemokratie

Im Gegensatz zur Konkordanzdemokratie existieren Regierungspartei

und Opposition. Die Regierungspartei bildet grundsätzlich

die Regierung (Minister). Hat sie nicht die absolute

Mehrheit, bildet sie die Regierung zusammen mit einem Koalitionspartner

d.h mit einer kleinere Partei, mit der zusammen

sie die absolute Mehrheit im Parlament erreicht.

Grundwissen Staat | Frage 42

Nennen Sie die sieben Departemente der Bundesverwaltung

und deren Aufgaben.

EDA Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten

Staatsverträge, internat. Organisationen, Entwicklungszusammenarbeit,

europäische Integration

EDI Eidg. Departement des Innern

Soziale Sicherheit, Gesundheit, Bildung, Kultur, Gleichstellung

EJPD Eidg. Justiz- und Polizeidepartement

Polizei, Justiz, Migration, Asyl

VBS Eidg. Departement für Verteidigung

Landesverteidigung, Militär, Friendensförderung, Sport

EFD Eidg. Finandepartement

Zoll, Steuern, Finanzen, Bau, Logistik

UVEK Eidg. D. f. Umwelt, Verkehr, Energie,Kommunikation

Energie, Verkehr, Umweltschutz, Service Public

Grundwissen Staat | Frage 43

Nennen Sie die vier Bereiche, in welchen das Bundesgericht

letzte, oberste Instanz ist.

Verfassungsrecht

Zivilrecht

Strafrecht

Verwaltungsrecht