Sprach VL Gießen

Übrungen aus der Sprach VL Gießen 2015

Übrungen aus der Sprach VL Gießen 2015


Fichier Détails

Cartes-fiches 163
Langue Deutsch
Catégorie Allemand
Niveau Université
Crée / Actualisé 22.06.2015 / 23.06.2015
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Intégrer
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Konjugation

(lat.: „Verbindung“; „Beugung“) Abwandlung, Beugung des Verbs nach Person, Numerus, Tempus, Modus u.a.;
→→ vgl. Deklination.

Lexem

Teil der Langue: lexikalisches Wort = abstrakte Einheit des Lexikons → geht um Grundform: Türme ist Wortform (s.u.) des Lexems Turm →→ siehe vs. Wortform

lexikalisches Morphem

Morphem, das eine lexikalische Bedeutung trägt

Morph

{} elementare lautliche oder graphische Einheit der Sprache, der entweder eine Bedeutung oder ein grammatisches Merkmal zugeschrieben werden kann → Bestandteile, aus denen Wörter zusammengesetzt sind

Morphem

kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache, bestehend aus 1 Morph oder mehreren Allomorphen (Ausdrucksseite) und einer Bedeutung bzw. grammatischem Merkmal (Inhaltsseite)
Morphem ist es also nur, wenn Morph/Allomorph entweder Bedeutung oder zumindest grammatische Funktion besitzt → Morpheme gibt es nur 1 Mal → sie werden in konkreter Äußerung durch Morphe repräsentiert

 Morphologie

griech. morphḗ „Gestalt, Form“ → linguistische Teildisziplin, die sich Beschreibung von Wörtern widmet → in Flexionsmorphologie werden Wörter zerlegt: vs. Wortbildung: dort werden Wörter zusammengesetzt
3 Arten von Morphemen: Basis-, Wortbildungs- und Flexionsmorpheme

Präfix

(lat.: vorn angeheftet), steht immer vor dem Lexem, mit dem es ein neues Wort bildet, z.B. (auf) in auf-essen

Prinzip der Binarität

(lat.: bini = je zwei), Wortform wird immer in zwei Konstituenten aufgeteilt, welche wenn möglich wieder in zwei weitere aufgeteilt werden, bis es nicht mehr möglich ist

Simplex (Simplizia)

Lexem, das nur aus einem einzigen Morphem besteht und daher nicht weiter zerlegt werden kann, z.B. Fisch, bald.

Suffix

lat.: hinten angeheftet: steht immer hinter Lexem, mit dem ein neues Wort gebildet wird: z.B. (keit) in Tapfer-keit

unikales Morphem

Morphem, das nur noch restartig in einem Lexem vorkommt: {Him} in Himbeere

Wortbildungsmorphem

treten nur gebunden auf
{heit}, {ung}, {lich}, {ver}, {un} → können sowohl grammatisch (wenn Übertrag in andere Wortart) als auch lexikalisch (wenn Bedeutungsänderung; z.B. un-tauglich als Umkehrung) sein

Wortform

Teil der parole: syntaktisches Wort = veränderte Form und veränderte grammatische Eigenschaft →→ siehe vs. Lexem

Ad-hoc-Bildung/ Okkasionalismen

(lat.: ad hoch= nur zu diesem Zweck); Gelegenheits- oder Augenblicksbildung (oft durch Bindestrichschreibung markiert): siehe Bild.de! → werden situationsgebunden gebildet, aber nicht lexikalisiert → z.B. Erdbeer-Gruppe: man denkt an eine Gruppe im Kindergarten

Assimilation

(lat.: assimulare= ähnlich machen, angleichen) Im Rahmen einer Entlehnung kommt es in der Regel zu einer syntaktischen, morphologischen, phonetischen und/oder orthographischen Anpassung. Wörter werden zum Beispiel mit indigenen Flexionssuffixen und/oder Artikeln versehen und somit an die deutsche Wortvorstellung angepasst → Falsch: *“Ich habe chatted mit ihm“; Richtig: „Ich habe mit ihm ge-chatt-et“

Ausdruckserweiterung

Wortbildungstypen (jede Komposition und Derivation, außer implizite Derivation und Rückbildung mit Einschränkungen) bei denen die Ausdrucksseite der jeweiligen Basis erweitert wird

Ausdruckskürzung

vs. →→ Ausdruckserweiterung, jeweilige Basis wird entsprechend verkürzt, Kurzwortbildung genannt. Verschiedene Typen: →→ s. unisegmentales Kurzwort, →→ s. multisegmentales Kurzwort, →→ s. Kontamination

Derivation

(lat.: derivatio) Verfahren der Wortbildung. Aus lexikalischen Morphemen + Affix wird neue Formen gebildet → Ableitung

Derivationsmorpheme

auch Derivate/Derivateme = Wortbildungsmorpheme

Determinativ-kompositum

(lat.: determinare = bestimmen) Zusammensetzung, bei der das erste Glied (Determinans) das zweite (Determinatum) näher bestimmt z.B. Kartoffelsuppe = Suppe aus Kartoffeln: „Ein AB ist ein B“ →→ vgl. vs. Kopulativkompositum

Entlehnung

Wort wird aus Fremdsprache übernommen + in punkto Aussprache, Flexion und teilweise auch Orthographie an das Deutsche angepasst/assimiliert: Computer, Internet, Browser, downloaden, URL → vgl. vs. Fremdwort

Etymologie

siehe Thema „Semantik“: Geschichte der Wortherkunft

explizite Derivation

Ableitung → an in der Regel freie lexikalische Morpheme ({schön}, {freund}) werden Morpheme affigiert: diese
Morpheme gelten als gebunden und tendenziell eher grammatisch (gibt aber auch lexikalische) →→ drei Arten: Präfix-,
Suffix-, Zirkumfixderivate

Flexion

s. Thema Flexionsmorph.: Prozess, bei dem aus abstrakten lexikalischen Wörtern konkrete syntaktische Wörter entstehen

Fremdwort

Produkt einer Entlehnung, verhält sich phonologisch und/oder graphematisch für das Deutsche untypisch: showdown

implizite Derivation

als Teil der Konversion sehen!!!! → an ursprünglich verbale Basis {sitz}, {trink}, {schreit} wird nichts angehängt, sondern Derivat wird durch Veränderung des Basismorphems gewonnen: setz(en), Trank, Schritt

Komposition

(lat.: compositio= Zusammensetzung) zwei lexikalische Morpheme werden miteinander verbunden

Konstituente

siehe Thema „Flexionsmorphologie“: sprachliche Einheit, die Teil einer größeren, komplexeren Einheit ist

Konversion

Wortschatzerweiterung, ohne etwas an Wortbasis zu verändern (bis auf orthographische Schreibung bei Substantiven: wird aber von Morphologie vernachlässigt) → immer ein Wortartwechsel
+ implizite Derivation
→→ nach B/S gibt 2 Arten (syntaktische vs. morphologische): müssen nicht unterscheiden können!

Kopulativkompositum

lat. copulatio Verknüpfung → beide Konstituenten sind gleichrangig und keines determiniert
→→ vgl. vs. Determinativkompositum

Kurzwortbildung

gibt auch Wortbildungen, bei denen Basis verkürzt wird: Ausdruckskürzung → solche Wortbildungen, bei denen sowohl auf graphematischer als auch phonologischer Ebene neue Wörter entstehen: rein schriftsprachliche Abkürzungen wie z.B., d.h., etc. zählen nicht dazu

Possessivkompositum

lat possidere besitzen → zeigt Besitz an: Glatzkopf, Rotkehlchen etc. (etwas besitzt diesen Gegenstand/Eigenschaft)
→→ vgl. vs. Determinativkompositum und Kopulativkompositum

Wortbildung

Prozess der Bildung neuer Wörter, welcher Erweiterung des Wortschatzes einer Sprache dient → Morpheme werden auf versch. Weise miteinander kombiniert

flektierbare Wortarten

in Wortform umwandelbar: Verben, Adjektive, Substantive, Pronomen und Artikel → Unterteilung in konjugierbare und deklinierbare Wortarten

deklinierbare Wortarten

bilden ihre Formen mit den Kategorien Genus, Numerus und Kasus

Adjektiv

zentral: morphologisches Kriterium ansetzen! → wenn syntaktisches dazu nehmen würden, gibt Fehler: das Auto fährt schnell vs. das schnelle Auto; stark oder schwach deklinierbar + (bis auf wenige Ausnahmen) komparierbar

Artikel

deklinierbar, aber nicht komparierbar und nicht artikelfähig und kann kein Satzglied sein. Stimmt mit dem Substantiv in Genus, Numerus und Kasus überein und gibt zudem das grammatische Geschlecht an.

Pronomen

deklinierbar, aber nicht komparierbar, (meist) nicht artikelfähig und können Satzglieder sein. Zudem besitzen sie schwache Eigenbedeutung (Funktionswörter). Steht für ein Nomen bzw. begleitet ein Nomen

Substantiv/Nomen

deklinierbar, aber nicht komparierbar und artikelfähig. werden morphologisch unterschieden nach dem Genus (Maskulinum, Femininum, Neutrum), dem Typus der Deklination (stark, schwach, ohne Deklinationsendung: alle Feminina) und der Pluralbildung (auf -e, -(e)n, -o, -er, -s, zum Teil mit Umlaut)

konjugierbare Wortart

bildet ihre Formen mit den Kategorien Person, Numerus, Tempus, Modus