Sprach VL Gießen

Übrungen aus der Sprach VL Gießen 2015

Übrungen aus der Sprach VL Gießen 2015


Set of flashcards Details

Flashcards 163
Language Deutsch
Category German
Level University
Created / Updated 22.06.2015 / 23.06.2015
Weblink
https://card2brain.ch/box/sprach_vl_gieen_
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/sprach_vl_gieen_/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Verb

einzige konjugierbare Wortart und lässt sich in starke und schwache Verben unterscheiden

Klassifikationskriterien von Wortarten

Wortarten können nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Gesichtspunkten bestimmt werden

morphologisches Kriterium

gemeinsame Wortformbildung der Wörter der Wortart: Verben sind konjugierbar vs. deklinierbare Wortarten

semantisches Kriterium

gemeinsame Grundbedeutung der Wörter der Wortart: Verben „beschreiben“ Vorgänge, Zustände, Handlungen

syntaktisches Kriterium

Hauptfunktion der Wörter der Wortart im Satz: Verben bilden das Prädikat des Satzes

Nicht flektierbare Wortarten

in syntaktisch integrierte und syntaktisch isolierte Wortarten eingeteilt -> Syntaktisch isoliert bedeutet im Gegensatz zu integriert, dass das Wort außerhalb einer Satzstruktur (mit Prädikat) stehen kann

Adverb

nicht flektierbar und können Satzglied oder Attribut sein. Zu den Ausnahmen gehören Adverben, die kompariert werden können: oft – öfter, sehr – mehr – am meisten

Konjunktion/Subjunktion

nicht flektierbar, können nicht Satzglied/Attribut sein und sind Fügteile (Verbindungswörter) ohne Kasusforderung; zu ihnen zählen auch die Infinitivkonjunktion zu und die Satzteilkonjunktion wie → siehe Thema Satzglieder

Partikel

nicht flektierbar, können weder Satzglied noch Attribut sein und sind keine Fügteile → siehe Thema Satzglieder

Präposition

nicht flektierbar, können weder Satzglied noch Attribut sein, stehen stets innerhalb von Satzgliedern und sind Fügteile (Verbindungswörter) mit Kasusforderung. Stehen in der Regel vor dem Wort, auf das sie sich beziehen. Manche wiederum dahinter und werden Postposition genannt (zuliebe, halber)

Satzäquivalent

nicht flektierbar und syntaktisch isoliert -> Juchu!, Aua! -> Ja, nein, doch (als Antwort auf Entscheidungsfragen)

komparierbar

steigerbar: Adjektive (auch die als Adverbiale gebrauchten Adjektive ); 3 Stufen: Positiv, Komparativ und Superlativ

Problem Homonymie

Bei der Wortartenklassifikation bedeutet das, dass zwei der äußeren Erscheinung nach identische Wörter unterschiedlichen Wortarten angehören und somit unterschiedliche Bedeutung haben. -> Lieber zu Hugendubel als zu teuer!; erstes zu ist eine Präposition und zweites zu ein Adverb; unabhängig davon gibt es noch die Infinitivkonjunktion zu

Satzglied

ist Funktion der Wortart im Satz: z.B. ist „Substantiv“ die Wortart, „Subjekt“ die Satzfunktion →→ siehe Wortart

Wort bei Kessel/Reimann vs. Busch/Stenschke

3 Bestimmungsmöglichkeiten: grafisches Wort (durch Leerzeichen getrennt), Lexem (steht im Lexikon, hat eigene Bedeutung), syntaktisches Wort bzw. Wortform (u.a. untersch. Flexionsformen)
→→ widerspricht B/S → richten uns aber nach B/S: weil, aber etc. sind auch Lexeme!

Wortart

Gliederung des Wortschatzes nach Wortarten ordnet die Gesamtmenge der Wörter deutscher Sprache Klassen zu
→→ siehe Satzglied

adverbiale Bestimmung

Umstandsbestimmung der Zeit (temporal), des Ortes (lokal), der Art und Weise (modal) oder des Grundes (kausal); kann als Adverb (Morgen lerne ich), adverbiales Adjektiv (Du läufst langsam), präpositionale Fügung (Wir erkälteten uns an der Küste) oder Substantiv im Genitiv (Eines Abends dachte ich, …) oder Substantiv im Akkusativ (Jeden Tag frühstückt er Vollkorntoast) vorliegen

Akkusativobjekt

direktes Objekt, wird über Wen/Was erfragt, da es (als Gegenstück zum Subjekt) das Ziel/Ergebnis der im Prädikat ausgesagten Handlung ist → Kern = Nomen/Pronomen + Kasus wird von transitiven Verben (oder von prädikativ gebrauchtem Adjektiv: Die Arbeit ist den Einsatz wert.) regiert/gefordert: Peter baut ein Haus.; Peter liebt Äpfel.

Angabe

eine vom Verb nicht verpflichtend geforderte Größe innerhalb des Satzes: Ich liebe Eis mit Schokoladengeschmack.

Attribut

Satzgliedteil (Satzglied 2. Ordnung): Das grüne Haus ist schön.

Dativobjekt

„Wem?“. Indirektes Objekt, also nicht an der Handlung beteiligt, aber von der im Prädikat ausgesagten Handlung mittelbar betroffen → Kasus von Verb oder prädikativem Adjektiv bestimmt

Dialogtest

kann zusätzlich zu Geschehenstest eingesetzt werden: fakultative Satzglieder können in einem fiktiven Dialog zw. A und B getestet werden → das zu testende Satzglied wird von A weggelassen und B fragt danach; wenn A glaubhaft „Das weiß ich nicht“ antworten kann, dann handelt es sich um eine Angabe, wenn nicht, dann um eine Ergänzung

Ergänzung

eine vom Verb verpflichtend geforderte Größe innerhalb des Satzes: Ich kaufe Eis.

Ersatzprobe

(mögliche) Satzglieder daraufhin testen, ob ausgetauscht werden können: Pronominalisierung durch Proformen → Satz muss dabei grammatisch korrekt bleiben

fakultativ

freiwillig/wählbar/weglassbar

finite Verbform

Nach Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus Verbi konjugiertes Verb.

Frageprobe

Erfragen von Satzgliedern des Hauptsatzes vom Prädikat aus; bspw. Wer, Woran, Wen? etc.

Genitivobjekt

Kasus von Verb oder prädikativem Adjektiv bestimmt → diese Wendungen (abhängig von Verben: bspw. eingedenk, erfreuen, erinnern) entstammen oft gehobenerer Stilebene → im heutigen Deutsch (wenn es um Abhängigkeit von Verb geht) werden oft Präpositionalobjekte verwendet (Er erinnert sich an ihren Geburtstag.) → nichtsdestotrotz kommt Genitiv in komplexen Verbindungen (NPs) noch häufig vor (Der Humor meiner Freunde ist grausig.)

Geschehenstest

Test zur Unterscheidung von Ergänzungen und Angaben: soll zeigen, ob das Satzglied eine allgemeine Aussage über Gesamtsatz trifft oder nicht: hierfür wird an Satzende „und das geschieht/geschah“ + zu testendes Objekt angehängt → wenn positiv, dann Angabe (adverbiale Bestimmung); wenn negativ, dann Ergänzung (Präpositionalobjekt)

infinit

ungebeugt → Infinitive und Partizipien, die nur nach Tempus und Genus Verbi bestimmt und zur Bildung der eigentlichen Verbform gebraucht werden

Kompatibilität/ semantische Valenz

semantische Verträglichkeit von Wörtern im Satzkontext, also semantische Valenz im Sinne logischer Valenz (GEHT NICHT semantisch, aber grammatisch RICHTIG: *Peter putzt die Gesundheit)

obligatorisch

verpflichtend

Prädikat

„das Ausgerufene“, „das Ausgesagte“ → nur Wörter der Wortart „Verb“: in Prädikat (Satzaussage) wird etwas über Subjekt (Satzgegenstand) ausgesagt

Prädikativum

besondere Form des Prädikats → nach Verben sein, werden, scheinen, bleiben, heißen u.a. steht Ergänzung, die ebenfalls Teil des Prädikats ist: adjektivisch/Prädikatsnomen (Das Wetter ist winterlich.), substantivisch/Gleichsetzungsnominativ (Er ist Schriftsteller), auf Objekt zielende: Sie nennen ihn ehrgeizig.; Sie schelten ihn einen Streber (Gleichsetzungsakkusativ)

Präpositionalobjekt

Präposition + Nomen/Pronomen im Genitiv, Dativ oder Akkusativ → Kasusrektion nicht unmittelbar durch das Verb, da dieses mit Präposition steht und diese den Fall des folgenden nominalen Satzglieds regiert → lässt sich nur zusammen mit Präposition erfragen: auf wem? dem Tisch

qualitative Valenz

Verb fordert bestimmte Art von Ergänzung(en) → grammat. und semantisch an Verb gebunden →→ siehe Valenz

quantitative Valenz

Verb fordert bestimmte Anzahl von Ergänzung(en) →→ siehe Valenz

Satzglieder

können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen und bilden eine Ordnungsebene zwischen Wort und Satz und sind relationale Größen → Funktionen der Wortarten im Satz

segmentieren/klassifizieren

sprachwissenschaftliches Prinzip: größere Einheiten (z.B. Sätze) in nächst kleinere Einheiten zerlegt + anschließend Kategorien zugewiesen; so lange, bis es nichts mehr zu zerlegen gibt → erfolgt immer nach bestimmten Regeln

Subjekt

Satzgegenstand → Subjektposition ist belegt durch (a) Wörter der Wortart Substantiv, die von Pronomen und Artikeln begleitet sein können; (b) kann auch durch Pronomen als Stellvertreter belegt sein und ist durch Attribut erweiterbar →→ grammatisches (steht im Nominativ: Hilfsfragen Wer/Was) vs. logisches Subjekt (ergibt sich, wenn kein Nominativ im Satz vorkommt: Mich friert.; Dir wird kalt.; Das Fleisch wenden.)