Sprach VL Gießen
Übrungen aus der Sprach VL Gießen 2015
Übrungen aus der Sprach VL Gießen 2015
Fichier Détails
Cartes-fiches | 163 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Allemand |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 22.06.2015 / 23.06.2015 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/sprach_vl_gieen_
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Intégrer |
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Arbitrarität
Beliebigkeit des Zeichens (Zuordnung von Gegenstand und sprachlichem Ausdruck ist beliebig → Bsp. Stuhl für Gegenstand, auf dem man sitzen kann)
Autosemantikum
griech. ‚Vollwort‘ (Substantive, Verben, Adverbien, Adjektive) → Wörter, die in sich eine eigene Bedeutung haben: Baum, pflanzen, oben, grün → vgl. vs. Synsemantika
Begriff
(bilaterales Zeichenmodell)
Terminus „Begriff“ bezeichnet nicht konkreten Gegenstand, sondern ein gedankliches Konzept (Kategorie) des Gegenstandes → bei sprachlichem Ausdruck
haben nicht alle Menschen die gleiche Vorstellung des Gegenstandes, wissen aber um welche Kategorie es geht
→→ siehe Thema „Semantik“
Index/Symptom
lat. ‚Anzeiger‘ → Kausalität → ist also Folge von etwas und lässt Rückschluss auf Verursacher zu → Bsp. Rauch = indexikalisches Zeichen für Feuer; blühende Bäume = indexikalisches Zeichen für Frühling; rote Punkte im Gesicht = indexikalisches Zeichen für Masern
Ikon (Peirce)
griech. ‚Bild‘ → Ähnlichkeit → hier besteht erkennbare Beziehung/Ähnlichkeit zwischen Zeichen und Bedeutung → Bsp. *smiley* für ‚ich freue mich‘ oder ‚ich bin glücklich‘; oder „III“ für die Zahl drei; oder Onomatopoetika etc.
Konventionalität (Saussure)
Zeichenverwendung zum Zweck der Kommunikation beruht auf gruppenbezogenen Konventionen (Übereinkunft ohne festgeschriebene Regel) → für die Kommunikationsteilnehmer muss klar sein, was eine bestimmte Lautfolge bedeutet und dass sie immer dasselbe bedeutet
Langage (Saussure)
allgemeine Sprachfähigkeit (vgl. auch Chomsky: „Universalgrammatik“)
Langue (Saussure)
Sprachsystem einer Sprachgemeinschaft (Einzelsprache: Deutsch o.Ä.) → ist Saussures Hauptuntersuchungsgegenstand (siehe Bsp. Schachspiel)
Onomatopoetikum
lautmalerisches Wort: Kuckuck, Zilp-Zalp, Wau-Wau, rascheln, quietschen etc.
Organon-Modell (Bühler)
griech. organon ‚Werkzeug‘ → Bedeutung eines (sprachlichen) Zeichens hängt auch vom Verwender und Adressaten ab (bspw.
als Warnung beim Autofahren)
Parole (Saussure)
konkrete Sprachverwendung (Sprechen)
Pragmatik
Lehre vom Verhältnis zwischen Zeichen und Zeichenbenutzer (Handlungsorientierung)
Semantik
Lehre von der Beziehung von Ausdruck und Inhalt (Bedeutungslehre)
Semiotik
Lehre von den Zeichen
signifiant
Bezeichnendes (Ausdruck): [Baum]
signifié
Bezeichnetes (Inhalt): *Baum*
Symbol (Peirce)
griech. ‚Kennzeichen‘ →Arbitrarität → beliebige und konventionalisierte Zeichen: Zeichen beruhen weder auf Folge-verhältnis (Index) noch auf Ähnlichkeitsverhältnis (Ikon) → Bsp. sprachl. Zeichen, manche Verkehrszeichen
etc
Synsemantikum(
griech. ‚Funktionswort‘ (Pronomen, Subjunktionen) → Wörter, die lediglich grammatische (abstrakte) Bedeutung haben:→ Bsp. dieser, mein, ich, weil, als, nicht etc. → vgl. vs. Autosemantika
Syntax
Zeichen-Zeichen-Beziehung → in welchem Verhältnis stehen Zeichen zueinander (oft auf Satzebene)
Abstrakta
Wörter, die Dinge bezeichnen, die man nicht sinnlich wahrnehmen kann: Eigenschaften, Gefühle und Zustände
Antonymie
Wörter, die gegenteiligen Wortsinn haben: 3 Unterarten: Komplementarität (Bedeutungen schließen sich vollkommen aus: tot/lebendig), Kontrarität (Lexeme stehen in Gegensatz, der über Zwischenstufen überwindbar ist: groß/klein), Konversion (Inhalt des einen Lexems setzt anderes voraus: Frage/Antwort)
Bedeutung
Die Bedeutung eines sprachlichen Zeichens ist abhängig von (a) dessen Beziehung zur außersprachlichen Umwelt, (b) dessen Beziehung zu anderen sprachl. Zeichen
deiktische Ausdrücke
temporal (gestern), lokal (hier), personal (ich) → Bedeutung lediglich aus Bezug zur Sprechsituation verständlich
diachron
Betrachtungsweise in Bezug auf die Geschichte
Denotation
meint so viel wie die reine Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks → Denotat enthält sachlich neutralen, kognitiven Informationswert → bspw. ist essen eine recht neutrale Bezeichnung für die Nahrungsaufnahme
distinktives Merkmal
unterscheidendes und bestimmendes Merkmal → dient zur Abgrenzung von Wortbedeutungen
Etymologie
Geschichte der Wortherkunft
Homonymie
Gleichnamigkeit: zwei Wörter mit gleichem Ausdruck, aber verschiedenem Inhalt → gibt es in flektierenden Sprachen wenige → dafür aber Homophone (Saite - Seite) und Homographe (´übersetzen(Boot) vs. übersétzen(Sprache)) oder beides (Tau: homophon und homograph)
Hyperonyme
übergeordnete Wörter, die häufig Klassen bezeichnen: Bsp.: Tier, Hund →→ vgl. vs. Hyponym
Hyponyme
untergeordnete Wörter mit spez. Bedeutungsinhalten: Bsp.: Dogge ist Hyponym zu Hund. →→ vgl. vs. Hyperonym
idiomatische Ausdrücke
Redewendungen, die in einer fest Wortverbindung stehe, deren Bedeutung sich nicht aus der Bedeutung ihrer Bestandteile ableiten lässt, z.B.: Kind und Kegel; Morgenstund hat Gold im Mund.
Komponentenanalyse
Verfahren, um die Inhalte eines Wortes zu erfassen, indem man die Gesamtbedeutung als Bündel von Bedeutungsmerkmalen beschreibt
Konkreta
Wörter, die Dinge bezeichnen, die man sinnlich wahrnehmen kann: Hund, Maus, Stuhl
Konnotation
„Mitbedeutung“ oder „Nebenbeudeutung“ eines sprachlichen Zeichens → wertende Bedeutungskomponenten → bspw. fressen keine neutrale Bezeichnung für Nahrungsaufnahme, sondern abwertend
Lexem
Teil der Langue: lexikalisches Wort = abstrakte Einheit des Lexikons → geht um Grundform: Türme ist Wortform (s.u.) des Lexems Turm
Merkmaltheorie
Theorie, die davon ausgeht, dass ein „Ganzes“ (bspw. ein Wort) sich aus einzelnen Bestandteilen zusammensetzt und als Summe seiner Merkmale beschreibbar ist, es gibt auch bedeutungsunterscheidende Merkmale; Konzept wird gefüllt mit +/- Merkmalen → Bsp.: Junge hat die gleichen Merkmale wie Mädchen (+menschlich, -erwachsen), unterscheidet sich aber im Merkmal (+männlich/-weiblich)
onomasiologisch
auf Bild/Inhalt/Designat „zeigen“ + nach sprachlichem Ausdruck dafür fragen
Polysemie
Mehrdeutigkeit von ausdrucksseitig gleichen Wörtern, die auf gemeinsame Bedeutungsgrundlage (diachron) zurückgehen
Pragmatik
untersucht funktionale Bedeutung sprachlicher Ausdrücke →→ siehe Thema Pragmatik
Prototyp
typischer Vertreter einer Kategorie. Wird nach dem Prinzip der Auftretungshäufigkeit und der Relevanz in der Gesellschaft (aber auch Individuell) ausgebildet. → daraus ergibt sich Prototypensemantik