Sportwissenschaften, Sportsoziologie
Gesamte Klausur Sportsozio
Gesamte Klausur Sportsozio
Fichier Détails
Cartes-fiches | 76 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Sport |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 11.02.2014 / 17.05.2018 |
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Merkmale des Spitzensports
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durch Siegescode (Sieg/Niederlage) gekennzeichnet => binäre Codierung
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Handeln der Sportler wird durch streben nach Erfolg bestimmt
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Leistungsprinzip: schneller/höher/weiter
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Nur der Erfolg zählt
Bedrohliche Struktureffekte des Spitzensports
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Hyperinklusion (Göbel u. Schmidt 1998) => Einbindung einer Person in eine einzige Institution. Gesamte Lebensführung (zeitlich, sozial, körperlich) auf diese Institution ausgerichtet
Karriereende: Ursache und Begriffe
Externe Gründe: Verletzung oder ausbleibende Berücksichtigung
Alter
Interne Gründe: Freie Wahl (Fehlende Freizeit, Schulische/berufliche Belastung. Wunsch nach Veränderung, Fehlende Unterstützung, Problem mit Trainer
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Entscheidung = längerfristiger Prozess (Kosten-Nutzen-Analyse)
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Drop-Out (Vorzeitiges Karriereende ohne volle Ausschöpfung des Potentials)
oder
Retirement (Frühzeitiges Ausscheiden nach Erreichen des Leistungszenit, beinhaltet subjektive Entscheidungsfreiheit beim Erleben des Drop-outs
=> !!!Subjektive Wahrnehmung ist entscheidend!!! <=
Karriereende von Spitzensportlern ist ein schwerer Übergang und fordert neue Anpassung wie bei Geburt von Kind, Scheidung etc.
Drei Faktoren, um Karriereende positiv zu gestalten:
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Freiwilliges Ausscheiden (Retirement statt Drop-out)
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Erfahrung und Wissen um Entwicklungspotenziale
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Vorhandensein von Bewältigungsstrategien
Social Model of Disability / Disability Studies
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„Behindert ist man nicht, behindert wird man gemacht“ (Marianne Buggenhagen)
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Behinderung als soziales und gesellschaftliches Konstrukt (Einschränkung/Ausgrenzung durch soziale Barrieren)
Medical Model of Disability = Defizitmodell der Sonder-/Heilpädagogik
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medizinische Kategorie objektiv messbar durch medizinischen Sachverhalt
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Behinderung als Defizit => Korrekturbedarf durch Medizin
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Angleichung an die „Normalität“
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WHO Krankheitsfolgenmodell 1980
Organisation des Behindertensports
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Freizeit-/Breitensport
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Viele Möglichkeiten, Sport zu treiben, Grenzen auszutesten und was für die Gesundheit zu tun
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Leistungssport
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Bis zu Paralympics
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Mindestmaß an körperlicher oder geistiger Behinderung „von Nöten“
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Schulsport
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Doppelauftrag des Schulsports u. Akzeptanz von Heterogenität und Vielfalt => Differenzierung & Individualisierung
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Reha-/Präventionssport
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Teilhabe am Leben und der Gesellschaft fördern
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durch Sozialgesetzgebung festgelegt
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2011 7,3 Millionen schwerbehinderte in Deutschland
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650.000 in DBS
Inklusion von Menschen mit Behinderung
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50/60er Jahre klare Trennung Behinderte und nicht Behinderte => Seperation
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Ab 70er Diskussion von integrativen Ansätzen
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Modelle wie: Göttinger-, Würzburger-, Paderborner Modell. Sportomnibus => Integration
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Heute Forderung nach inklusiven Sportangeboten (UN-Behindertenrechtskonvention => Inklusion
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2006 Verabschiedung des Übereinkommens über die Rechte Behinderter
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2009 Ratifizierung in Deutschland durch Bundestag
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Ziel der UN-BRK => „volle, wirksame gleichberechtigte Teilhabe“ an der Gesellschaft
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Positive Effekte der Inklusion: Bewusstseinsbildung, Mentalitätswandel, Abbau von Berührungsängsten
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Berührungspunkte zwischen Athleten müssen geschaffen werden
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Bewusstseinswandel u.a. durch Veränderung von Organisationsstrukturen sowohl im schulischen als auch außerschulischen Sport gezielt anstoßen und fördern
Soziologie als Mutterwissenschaft:
Sport =>
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Soziologie, Sportsoziologie, Sportwissenschaft
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Soziologie → Wissenschaft vom sozialen Handeln
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Sozial → Kernbegriff
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Sozial im Alltag → Etwas Gutes tun, helfen, unsozial → rücksichtslos; wertend (normativ)
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Sozial in der Soziologie → nicht wertend, Handlungen, die im gesellschaftlichen Handlungen stattfinden, Interaktion mit Menschen
Kennzeichen sozialen Handelns
Personen können verbale und nonverbale Symbole für sich selbst erklären; übereinstimmende Zeichendeutung; auf dieser Grundlage verläuft soziale Handlung und Kommunikation
Emile Durkheim: Le suicide
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Untersuchung Selbstmord
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Verweis auf Relevanz sozialer Bedingungen für das Handeln
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Protestanten höchste Rate
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geringe Einbindung in Gruppe
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Katholiken stärkere Anerkennung von Autorität
Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft
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soziales Handeln deutend verstehen
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Wirkung ursächlich erklären
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menschliches Verhalten erklären
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Soziales Handeln auf das Verhalten anderer bezogen
=> Grundlegender Anspruch gesellschaftliche Prozesse usw zu beschreiben, verstehen, erklären. Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlicher Wirklichkeit und sozialem Handeln offenlegen.
Soziologie soll....
...Grundlegender Anspruch gesellschaftliche Prozesse usw zu beschreiben, verstehen, erklären. Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlicher Wirklichkeit und sozialem Handeln offenlegen
Prinzipien und Erkenntnismodelle soziologischen Denkens
Erfahrungswissenschaft → Deskriptive Aussagen → Werturteilsfreiheit → Allgemeine Aussagen
Erfahrungswissenschaft
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Soziologie = Erfahrungswissenschaft basierend auf empirischen Aussagen
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Hauptgüterkriterien sind:
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Validität (Gültigkeit)
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Reliabilität (Zuverlässigkeit)
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Objektivität
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Deskriptive Aussagen (beschreibend)
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Aussagen in Soziologie nicht normativ
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Phänomen soll so dargestellt werden wie es sich zeigt, nicht wie ws sein soll
Werturteilsfreiheit
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Max Weber: Theoriebildungen müssen frei von Bewertung sein – nur präzise beschreiben
Allgemeine Aussagen
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Aussagen nur minimal örtlich und zeitlich eingeschränkt. D.h. Aussage über Phänomen darf nicht an einen Ort oder Zeit gebunden sein
Theoretische Ansätze in der Soziologie
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Problem von Soziologie: Jeder hat etwas zu einem Alltagsproblem zu sagen
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Phänomene werden überkompliziert und unverständlich beschrieben
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Alltagstheorien = naive Theorien weil nicht nachprüfbar, keine klaren Begriffe usw..
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Theorien werden von Soziologie nicht so beschrieben, „wie es ist“ sondern „wie man es sieht“
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Rolle der Soziologie = zweifelnder Beobachter
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Fachsprache von Nöten um Mehrdeutigkeit zu umgehen
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Popper 1935: Theorie ist das Netz, das wir auswerfen, um die Welt einzufangen um zu erklären und zu beherrschen
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Niklas Luhmann, Rudolf Stichweh, Helmut Willke: Systemtheoretische Zugänge (Systemisches Denken = Denken in Zusammenhängen)
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Supersystem u. Subsystem (aus Elementen, die in Relation stehen)
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System besteht aus Kommunikation
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Höhere Qualität entsteht aus Kommunikation zwischen Teilen
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Begriff des sozialen Systems, Ausdifferenzierung von Kommunikationszusammenhängen, nicht von Menschen
Akteurtheoretische Zugänge
Max Weber, James Coleman, Uwe Schimank
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Individuum hat zentrale Bedeutung
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Colemansche Badewanne. Oben Makroebene, unten (Wasser) Mikroebene
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Akteure handeln Zielführend
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Akteure haben Einfluss, um Ziel zu erreichen und um in bestimmte Richtung zu lenken
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so schaffen sie soziale Strukturen
Zivilisations- und figurationstheoretische Zugänge
Norbert Elias, Eric Dunning
Kulturtheoretische und praxeologische Zugänge
Pierre Bourdieu, Michel Foucault, Loic Waquant
Soziologische Forschungsmethoden
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Feldforschung
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Befragung
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Dokumentenanalyse
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Experiment
Feldforschung
Studie über Einrichtungen, wo sich Menschen mit ähnlichen Interessen treffen
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- greift auf Formen der teilnehmenden Beobachtung zurück
- ermöglicht Aussagen über Identität d. Gruppe, ihrer Vorstellung von Zugehörigkeit und Präferenzen
- Vorteil: Forscher erhält Infos aus erster Hand und kann auf Besonderheiten direkt eingehen.
- Nachteil: Hoher Zeitaufwand und Daten sind nur bedingt verallgemeinerbar
Befragung
Qualitatives Interviewverfahren (1) und Quantitative Fragebogenuntersuchung (2)
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(1): freies Gespräch, Aufzeichnung u. Auswertung zeitintensiv, i.d.R. Keine repräsentativen Aussagen
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(2) Online, Statistische Aussagen für die Gesamtheit der Gruppe möglich, Vergleichbarkeit bei geschl. Fragen, viele Fragen möglich (standardisiert), Antworten oberflächlich und evtl. erwünscht („Artefakte“)
Dokumentenanalyse
Dokumentarische Quellen (Artikel, Briefe etc.); Infos die durch Befragung nicht zu beschaffen wären; Wie berichten die Medien? ( Medienanalyse) usw.
Experiment
Experiment → Ballabgabe Mannschaftssport; Analyse Beziehungen, neben wem sitzt du gerne usw.
Sportsoziologie als spezielle Soziologie
„ist die Lehre von der vergesellschafteten Wirkung des Sports. Formen beobachten, die durch sportliche Beziehungen verknüpft sind, miteinander verkehre, sich zueinander stellen.....“ (Heinz Risse 1921)
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Seit 1970 eigenständige Disziplin in Sportwissenschaft
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Verortung der Grundfragen in Makroebene, Mesoebene, Mikroebene
Makro
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soziale Phänomene des Sports mit weitem Fokus
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Welche Entwicklungen hatten Einfluss, dass Sport ein gesellschaftliches Phänomen geworden ist?
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Welche Werte kennzeichnen Sport?
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Welche Relevanz hat Sport für den Umgang mit Körperlichkeit?
Meso
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Bezugnahme auf Organisation und soziale Netzwerke
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Wie ist Sport organisiert?
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Wodurch zeichnen sich die Organisationen aus?
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In welcher Weise zeigen sich Lebensstile im Sport?
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Wie lassen sich Organisationen effektiv steuern und managen?
Meso
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Bezugnahme auf Organisation und soziale Netzwerke
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Wie ist Sport organisiert?
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Wodurch zeichnen sich die Organisationen aus?
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In welcher Weise zeigen sich Lebensstile im Sport?
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Wie lassen sich Organisationen effektiv steuern und managen?
Mikro
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Interaktionsprozess zwischen Individuen oder Gruppen
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Wie entstehen und verlaufen Konflikte in Mannschaften?
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Welchen Einfluss hat die Einstellung zum Sport der Eltern auf die Kinder?
Vier konstitutive Elemente des Sports
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Körperliche Leistung
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Wettkampf
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Sportartspezifisches Regelwerk
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Unproduktivität
Modelle des Sports nach Heinemann (2007)
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Traditioneller Wettkampfsport
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Professioneller Showsport (Zuschauersport)
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Expressives Sportmodell (Abenteuer, Erleben, Spaß)
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Funktionalistisches Sportmodell (Körperformung)
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Traditionelle Spielkulturen
Warum wichtig, sich mit institutionellen Ordnung zu befassen?
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Inszenierung und Mitbestimmung:
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Art der Orga hat Einfluss auf Form und Inhalt des Angebots, also Art d. Inszenierung, Mitbestimmung u. Mitgesatltung
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Motive und Interessen:
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verschiedene Organisationen haben für verschiedene Gruppe unterschiedliche Attraktivität
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Konkurrenz:
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Kommerzielle Anbieter machen Vereinen Konkurrenz, stattliche Subventionen für Vereine verringern die Wettbewerbschancen für erwerbswirtschaftliche Anbieter