Sportpädagogik

1.-4. VL 6. VL

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Langue Deutsch
Catégorie Sport
Niveau Université
Crée / Actualisé 21.09.2014 / 04.11.2018
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Vermittlungsaspekte mit Sport(2 Aspekte)

 

1. Erziehung zum Sport

  • Bewegungen lernen, Sportartenkennenlernen

2. Erziehung durch Sport

  • ethisches Handeln(Fairplay, prosoziales Lernen im Sport) 
  • Gesundheitserziehung durch Sport(Jugendsport als Medizin für gesündere Gesellschaft)
  • Persönlichkeitsbildung durch Sport(sich selber fordern&an Grenzen stossen&diese kennenlernen)
  • Allgemein: Sport als Mittel zum Zweck

Was charakterisiert die Sportpädagogik?

Wissenschaftsdisziplin, die sich mit Fragen, Problemen&Zusammenhängen von Sport&Erziehung befasst. 

  • Anwendungsorientiert-zwischen wissenschaftlichem&praktischem Handeln(Beratungsfunktion)
  • Humanes Interesse an Entwicklungsförderung-ganzheitliche  Betrachtung
  • Sportpädagogik kümmert sich letztlich um Frage wie Sport sein soll⇒Erziehungsziele im Sport nachvollziebar begründen!

 

Perspektiven der Sportpädagogik

  1. Deskription: Beobachtung&Beschreibung von Erziehungs&Bildungsaspekten im Sport
  2. Reflexion: Zusammenhang von Sport&Erziehung kritisch beleuchten
  3. Legitimation: Zusammenhang von Sport&Erziehung auf seinen Wert zu prüfen z.B. Schlufach Sport
  4. Orientierung: Beratung von Exponenten des Sports

 

Formuliere eine sportpädagogisch relevante Fragestellung&nenne Faktoren, die zur Beantwortung der Frage wesentlich sind. 

Was sind die 2 grundsätzlichen Vermittlungsaspekte im Sport?

  1. Erziehung zum Sport: besonderer Fokus auf überdauernde Verhaltensänderung zum Sport angestrebt. Zudem sollen Bewegungen neu gelernt&Sportarten neu kennen gelernt werden!
  2. Erziehung im Sport: überdauernde Verhaltensänderung im/durch Sport angestrebt. Ethisches Handeln&Persönlichkeitsbildung sollen erreicht werden. 

Weshalb kann Sportpädagogik als sportwissenschaftliche Teildisziplin  bezeichnet werden?

Sportpädagogik will sportive Gewohnheiten von Kindern&Jugendlichen verändern. Von IST-Belegen(empirische Erziehungswissenschaft) zu SOLL-Ansprüchen(normative Pädagogik)

Es werden Entwicklungen&Bewegungen der Sportkultur beschrieben&erklärt. Bsp: Mit Parcours kann Geräteturnen Jugendgerechter inszeniert werden. 

 

Nennen Sie Argumente für den Sportunterricht an Gymnasie&bewerten Sie diese kritsch. 

  • Erziehung im/durch Sport
  • sich selber fördern, an Grenzen stossen
  • Gesundheitsförderung
  • Spass
  • Integration
  • Mobbing

Kindzentrierung; Reformpädagogik des 20. Jahrhunderts

Kindzentrierung heute: Kind steht als Konsument im Mittelpunkt(Oelkers, 2001)

  • Gegenbewegung zur autoritären Kindererziehung
  • Spielwelten werden gekauft& Gehorsam damit erkauft mit Ziel Markenbindung z.B. Müesli mit Spielsachen dazu; Kind will das Müesli nicht weil es gut schmeckt, sondern wegen dem Spielzeug
  • Kind als Marktfaktor ernannt z.B. Spielindustrie, Freizeitindustrie, Bildungs-Outsourcing(Frühenglisch usw)

Die Welt aus Lego&Pokemon Zitate(Oelkers, 2001)

  • Didaktik ist von der Unterhaltungsindustrie kaum noch zu trennen
  • Die vermutlich folgenreichste Lernerfahrung heutiger Kiner sind Games, nicht Bücher
  • Inzwischen weiss man, dass Kinder teuer sind-eine Kalkulation, die noch vor einer Elterngeneration öffentlich gar nicht mitteilbar gewesen wäre
  • Die Frage ist nicht, ob streng oder liberal erzogen werden soll, sondern was für die Erziehung übrig bleibt, wenn Kinder sich in der Welt zunehmend selbst zurechtfinden müssen

⇒ für Erziehung bleibt immer weniger Platz! Immer mehr beschäftigte Leute. Somit zieht sich Erziehung zurück.

Geschichte der Kindheit; Mittelalter

Kindheit erst im 15./16. Jh. entstanden(früher gab es keine Spielzeuge Kinder=kleine Erwachsene)

vorher: Mittelalter: 

  • alle gleiche Spielzeuge, Arbeiten&Kleider
  • Spezialisierung der Spiele nur in der frühen Kindheit(bis 3 jährig)

⇒Kindheit existierte grundsätzlich nicht

Geschichte der Kindheit; ausgehendes Mittelalter-Moderne

  • Das Kind bedarf des Schutzes&Erziehung
    • Kindheit als Zeit der Formung des Menschen angesehen
    • Disziplinierung des Willens&Schulung des Geistes(dem Erwachsenenleben gerecht werden, noch kaum "Schonung2)
  • Aufkommendes Bürgertum: Gesellschaftlicher Aufstieg durch persönliche Leistung
    • Kindererziehung wird bedeutend
    • Pädagogischer Schonraum, eigene Kinderwelten(vgl. Russeau 1972 versuchte radikale Erziehungsprozesse wie selberlernen, dem Kind Freiraum lassen)
    • "Die Natur will, dass Kinder Kinder sind, ehe sie Erwachsene werden" 

Geschichte der Kindheit; 1890 

Autoritär erzogen mit brutalen Geschichten wie z.B. der Suppenkaspar

 

Geschichte der Kindheit; nach 1968 bis heute

antiautoritäre Erziehung

  • zunehmende Technisierung der Kinderwelt
  • Kinder sind nicht kleine Erwachsene-haben kulturelle Errungenschaften zu erlernen(Enkulturation)
    • Kinder wollen in erster Linie kompetente Kinder sein(Oelkers, 2001)
  • Postman (1997) postuliert mit der Erfindung des Buchdrucks die zentrale Differenz zwischen Kindheit&Erwachsenenalter
    • Lesen&schreiben als Grundlagen zur Erschliessung neuer Wissensbereiche
    • mit dem Aufkommen der elektronischen Medien geht der prinzipielle Wissensvorsprung der Erwachsenen verloren

Geschichte der Kindheit; Verschwinden der Kindheit heutzutage?

  • Kindheit im Wandel

Unterschiede zwischen Erwachsenen&Kindern erlöschen nach&nach

  • lifelong learning(z.B. früher Jugendalter erlernen eines Berufes&danach im erlernten Beruf bleiben, heutzutage lifelong learning)
  • Kinder&Erwachsene kleiden sich wie Jugendliche, ähnliche Kulturveranstaltungen werden besucht
  • Wissensbereiche von Kindern&Erwachsenen sind unterschiedlich(Bücher vs Games, Tv Sendungen wie Galileo)
    • Medien, Bildung für alle erreichbar(Generationen verschwimmen)
  • Kinder ohne Schonraum(Werbung, Medien, Strassenverkehr, Bildung, Hochleistungssport)

⇒heutige Generation nimmt Wissen anders auf

  • Jugend als diffuse Leit-Orientierung für Kinder&Erwachsene

Erziehung versch. Definitionen(3 bsp)

1. Wachsen lassen-leben helfen

  • ruhig, langsam Natur sich selbst helfen lassen&nur sehen, dass umgebende Verhältnisse Arbeit&Natur unterstützen) Jedoch wurde diese Aussage im 19/20. Jhd(Beginn der Weltkriege) getrübt!

2. regiert werden-Provokation von Gegenreaktionen(Schiedsrichtereffekt)

  • Erziehung muss hemmen, verbieten, unterdrücken! Auch mildeste Erziehung muss Zwang ausüben&Einschränkungen einfügen, und jeder solche Eingriff in seine Freiheit muss beim Kind als Reaktion, Neigung zu Auflehnung&Aggression hervorrufen(Sigmund Freud)

3. Erziehen-planmässig Lehren

  • Erziehung meint nicht alle Arten des kindlichen&jugendlichen Lernens, sondern nur die, die planmässig zu diesem Zweick organisiert werden(Gisecke, 1985)

Prozess der Erziehung

  • Prozess der zielgerichteten Beeinflussung zu einem als wertvoll bestimmten Verhalten(Brezinka, 1974)
  1. Einwirkung des Erziehers auf den Zögling⇒von Unmündigkeit zu Mündigkeit begleiten
    1. Lebens-Erfahrungsvorsprung als Legitimation zum Führen, Leiten, Ziehen
    2. interaktiver Prozess(direkte vs minimale/abgelehnte Einwirkung der Erzieher)vlg Russeau, 1762,1972
    3. entwicklungsgemäss(Totalverantwortung der Erzieher geht über in Selbstveramtwprtimg des Individuums
  2. Erziehung nicht per se gebunden an Austausch zwischen Personen(z.B. Medien, Werbung, Politik=moralische Kommunikation) vgl Oelkers, 1992
  3. Erzieherische Handlungen/Beeinflussungen sind zielgerichtet
    1. Intentionen zentral
    2. Zielerreichung nicht gesichert-keine Technologie! (Ziele immer wieder neu versuchen zu erreichen)
  4. Wozu soll erzogen werden?
    1. Ethische Dimension-Wertigkeit des Erziehungsziels
    2. Menschenbild zentral(es gibt viele versch Bilder sind die jedoch noch menschlich?!)

Definition Erziehung nach Brezinka, 1974

Erziehung=Prozess der zielgerichteten Beeinflussung zu einem als wertvoll bestimmten Verhalten

  • Intentionale Erziehung
    • gezielt
  • Funktionale Erziehung
    • unbeabsichtigt
    • z.B verborgener Lehrplan

Bildung nach Ehrenspeck, 2004

Subjektive Aneignung des objektiven Gehalts von Kultur. Ist mit allgemeinen oder gar universalen Bestimmungen des Selbst-&Weltverhältnisses wie Vernunft, Rationalität, Humanität, Sittlichkeit verschränkt. 

  • Jedoch; Welche Kultur ist gemeint?
  • Bedeutung der Rationalität

Theorie der Unbildung(Liessmann, 2003)

Kritik an der heutigen Wissensgesellschaft

  • Humboldtsches Bildungsideal: Durchdringung der Welt um den Erkenntniswillen wird zunehmend aufgegeben
  • Selbstzweck der Bildung wird gleichgeschaltet
    • Impact-Faktoren im Hochschulbetrieb
    • sammeln von ECTS Punkten
    • Vergleichbarkeit von Wissen(z.B. PISA)

⇒Bildung ist allg. Ziel und mögliches Ergebnis von Erziehung

Erziehung&Bildung im Sport

Bildung allg Ziel&mögl Ergebnis von Erziehung

  • Der erzogene Mensch ist nicht das Werk von Erziehern, sondern das Ergebnis seiner eigenen Anstrengung.

Sport in der Schule:

  • der gesellschaftlichen Bedeutung des Sports gerecht werden
  • Beitrag zur Allgemeinbildung?

z.B. im Sport lernen wahrnehmen&reflektieren

  • Beitrag zur Allgemeinbildung(vgl Schierz, 1997) 
    • Sport wahrnehmen&reflektieren lernen
    • Umgang mit Regeln
    • Stärkung des Ichs durch das Erfahren des eigenen Körpers

 

Perspektiven der Sportpädagogik

 

  • Deskription Beobachtung&Beschreibung von Erziehungs&Bildungsaspekten im Sport
  • Reflexion Zusammenhang von Sport&Erziehung kritisch beleuchten
  • Legitimation Zusammenhang von Sport&Erziehung auf seinen Wert zu prüfen wie z.B. Schulfach Sport
  • Orientierung Beratung von Exponenten des Sports

⇒Kunst des Lehrens steht nicht im Vordergrund!

Grundriss der Sportpädagogik nach Prohl, 2006

Anthropologie: Wissenschaft Begründung der Sportpädagogik

  • bezeichnet&beschreibt den Menschen(Begründung nach dem Wesen des Menschen)
  • Entwicklungsoffenheit&Handlungsfreiheit, Erziehungsfähigkeit&bedürftigkeit
  • Bewältigung&Gestaltung es Lebens=Bildung⇒Ziel am Menschen gebildet werden

Allgemeine Pädagogik: Orientierung Bildungstheoretische Perspektive(Wozu)

  • Wertigkeit des Ziels z.B. Werterzielung Regeln des Parkours
  • Entwicklungen der Bewegungs-&Sportkultur verstehen
  • Sportpädagogik entwicklet sich immer zusammen mit Allg. Pädagogik

Sportdidaktik(Beratung) 

  • Welche Methoden&Mittel werden für den Sportunterricht angewendet

Sportwissenschaft(Empirische Wissenschaft=Prüfung Erziehungswissenschaftliche Perspektive)

  • z.B Respekt haben⇒empirische Prüfung der Fakten
  • z.B. Prakour bedeutungsvolle Erziehung?

Gliederung der Sportpädagogik Fazit

  • Theoretisch fundiert-der Praxis beratend verpflichtet
  • Theoretisch fundiert-der Praxis beratend verpflichtet
  • Anwendungsorientierte Arbeitsgebiete 
    • Schulsport
    • Vereinssport
    • Gesundheitssport
  • Disziplinorientierte Arbeitsgebiete
    • Historisch: z.B Veränderung der Turnschulen seit 1876
    • Psychologisch: Persönlichkeitsveränderung durch Schulsport

Fragen zur 2. Veranstaltung

1. Schildern Sie die Veränderung des Stellenwerts der Sportpädagogik in der Sportwissenschaft in den letzten 30 Jahren?

In letzten 30 Jahren in Sportpädagogik starker Paradigmenwechsel. Der Sport wurde zum zentralen Bezugsfeld pädagogischer Überlegungen. Für die Bearbeitung in Sportvereinen und im Sportunterricht sollten die Sportpädagogen sorgen. Aufgrund heftiger Kritik an enger sportiven Ausrichtung der Sportpädagogik wurde das Aufgabenspektrum mit sozialem Lehren, Körpererfahrung&Gesundheitsförderung erweitert. Die pädagogische Leitidee der Handlugsfähigkeit erwies sich als Kompromissformel. Durch zunehmende Mediatisierung und Hightechnisierung und unterdrücken von natürlichen Trieben werden die Bereiche der Sportpädagogik stark verändert. 

3. Erläutern Sie anhand von sportpädagogischen Fragestellungen a) die bildungstheoretische Perspektive und b) die erziehungswissenschaftliche Perspektive nach Prohl  und c) Warum sind für die sportpädagogische Beratung beide Perspektiven unerlässlich?

a) Die bildungstheoretische Perspektive geht seiner Begründung für die Tätigkeit nach. Die Bewältigung und Gestaltung des Lebens stehen im Mittelpunkt. Die bildungstheoretische Perspektive postuliert, dass Entwicklungsoffenheit&Entwicklungsfreiheit ein Teil der Bildung sind. 

b) Die erziehungswissenschaftliche Perspektive setzt ihren Schwerpunkt auf wie(Funktion) und warum(Ursache). Empirische Prüfung der Mittel, Wege&Hindernisse angewendet um Ziel x zu erreichen. Dies soll Beratungsfunktion für die Praxis beeinhalten.

c)in Sportpädagogischer Beratung möchte man Prozess ganzheitlich angehen. Die Theorie ist notwendig um in der Praxis untersuchen zu können. Desshalb zuerst Ursachen des Mangels oder Problems festlegen damit später Wertigkeit des Zieles bestimmt werden kann. Man beschreibt den Weg zur Erreichung des Ziels. Vom Ist zum Soll Zustand. Die allgemeine Pädagogik ist mit der Sportpädagogik verbunden, desshalb kann das eine nicht ohne das andere wirken. 

 

Anthropologie-Die Lehre vom Menschen(Grundlagenwissenschaft)

 

1. Teildisziplin der Philosophie

  • Selbstverständigung über das was unsere Identität als Menschen ausmacht als Ziel der philosphischen Anthropologie⇒Wissenschaft vom Menschen
  • Bestimmung des Wesens resp. der Natur des Menschen
  • Sonderstellung des Menschen im Vergleich zu den übrigen Lebewesen(z.B. Was ist unsere Identität? Was sind unsere gemeinsamen Nenner?)

2. Fachspezifische Teil-Anthropologien(z.B. sportpädagogische Anthropologie)

  • Reflexion der Stellung des Menschen in einer Welt mit pädagogischen Absichten
  • Lernender und erziehender Mensch im Zentrum(Wie gehe ich mit Kinder um, damit sie sich so entwickeln wie ich will usw.)

 

Grundannahmen zur Lehre vom Menschen nach Weber(1996)

  • Mensch ist Wesen, das zu früh zur Welt kommt wird danach aber etwa 18 Jahre lang erzogen
  • Mensch ist Wesen ohne ausreichende Instinkte(weniger ausgeprägt als bei Tieren)
  • Mensch ist Wesen mit biologisch mangelhafter Ausstattung(können Überleben nicht nur mit biolog. Ausstattung sichern)
  • Mensch ist lernfähiges Wesen

⇒Mensch ist weltoffenes Wesen

  • soziales Wesen mit nonverbaler&verbaler Sprachfähigkeit
  • Mensch ist historisches Wesen mit Vergangenheit, Gegenwart&Zukunft(Zeitperspektive geht immer weiter Ziele steuern unser Verhalten&Leben! Tiere leben mehr im Moment)

 

Mensch lernfähiges Wesen: Schimpanse im Kinderwagen(Experiment)

Winthrop Kellogg zog 1931 einen jungen Schimpansen mit seinem Sohn auf

  • Fragestellung: Dominiert Anlage oder Umwelt?(Wenn Affe mehr zum Mensch dominiert Umwelt sonst umgekehrt)
  • Experiment jedoch schon nach 9 Monaten beendet
    • Affe gehorcht besser&wurde mehr zum Menschen
    • Kind imitierte besser u.a. Sprache von Affe⇒Kind kannte mit 19 Monaten nur 3 Wörter
  • Kellogg wollte Affen zum Menschen erziehen jedoch passierte das Gegenteil!
  • Ethisch unverantwortlich! Anlage&Umwelt gegenseitig gewirkt⇒Anpassungen vom Menschen&vom Affen

⇒Grundannahmen über Menschen sind nicht einheitlich&nicht unumstritten(z.B. Anlage-Umwelt Diskussion, körperliches Wesen vs Selbstbestimmung)
Sichtweise auf den Menschen beeinflusst auch Praxis des Sports&Erziehung im/durch Sport(Sportpädagogik)
⇒Sportunterricht muss angepasst werden, je nach dem wie Mensch ist!

Sportanthropologie Definition

Sportanthropologie befasst sich mit Menschen im Sport&bezieht sich dabei auf Erkenntnisse der allg. Anthropologie
In Sportanthropologie sind 3 Annahmen über Menschen zentral&für Sportpädagogik von Bedeutung:

  1. Mensch ist handelndes Wesen(Handlugsfähigkeit, Entscheidungsmöglichkeit grosse Auswahl)
  2. Mensch ist soziales Wesen
  3. Mensch ist kulturelles&historisches Wesen(z.B. Profisportler vorherige Lebensereignisse vor Karriere auch wichtig oder auch nach Karrierenende)

Sportanthropologie Bedeutung für die Sportpädagogik

Aufgabe der Sportanthropologie in Sportpädagogik ist: 

  • Helfen, den Sport treibenden Menschen zu verstehen
  • Perspektiven für möglichst gelingende positive Entwicklung aufzuzeigen(welchen Beitrag liefert Sport zur Entwicklung des Menschen)
  • Orientierungen, Begründungen und Normen zur Bestimming und Bewertung von Zielen&Inhalten des Sporttreibens aus einem anthropologischen Verständnis zu liefern

⇒Sportpädagogik bestimmt Inhalte&Selbstverständnis der Sportpädagogik

Körper&Leiblichkeit aus der Sicht der Anthropologie

  • spezifische Betrachtungsweise der Leiblichkeit
    • Leib als beseelter Körper in Bewegung
    • Leiblichkeit als Brücke zur Welt: medialer Charakter(ohne Körper sehe ich nichts, fühle nichts usw)
  • Neben instrumentellen&Erlebniswert ist Begegungswert des Leibes zentral(man begegnet sich mit Körper, man spührt sich gegenseitig)
  • Leib als Mittler&Vermittler
    • Bewegungshandlungen ermöglichen&stellen Beziehungen zu Menschen, Aufgaben&Situationen her

Bedeutung von Körper&Bewegung für Sportpädagogik

  • instrumentelle Bedeutung(Körper als Instrument)
    • Bewegung&Körper als Werkzeug im Sport(Rad fahren, vom Brett springen usw)
    • Körperbeherrschung&Körperkontrolle(Entdeckung der eigenen sportiven Kompetenzen)
  • wahrnehmend-erfahrende Bedeutung(über Sinne wahrnehmen)
    • Körpererfahrungen(Grundlegende Bewegungsmuster erfahren z.B kriechen-gehen usw, wahrnehmen, erkennen, erkunden)
    • Materiale Erfahrungen(erst mit Material wahrnehmen) z.B Erfahrung von Umwelt&Natur, Erfahrung Beschaffenheit von Sportgeräten, Erfahrung von Sportumwelten z.B. Rasen, Schnee usw.)
  • personale Bedeutung(Körper Teil der Idnetität, Bild von mir was kann ich wo hab ich Angst usw)
    • durch vielfältige Bewegungs-&Körpererfahrungen werden Körperschema&Körperbild entwickelt⇒Selbsterfahrung
      • subjektiv einzigartiges Erleben von Sport
      • Stärken&Schwächen erfahren
      • durch Bewegung&Training körperliche Leistungsfähigkeit verbessern
  • soziale Bedeutung(mittels Körper im Sport mit andern zusammenkommen)
    • Erfahrung des Miteinander(Bewegung als Brückefunktion in Begegnung, kooperative Zuwendung, Zärtlichkeit, Nähe&Distanz ist von menschlichen Bewegungsmustern begleitet)
    • Menschliche Bewegung basiert auf erlernten Bewegungsmustern(immer etwa gleich, Erwerb von Bewegungen durch Modell&Nachahmungslernen)
    • Fairplay(Akzeptanz von Spielregeln&Normen)
    • mittels nonverbaler Kommunikation inneres Bewegtsein ausdrücken
    • Emotionen suchen nach Ausdruck

 

 

Gesundheit&Wohlbefinden aus sportanthropologischer Sicht

  • Gesundheit&Wohlbefinden wichtige Motive des Sporttreibens
  • Streben nach Gesundheit&Wohlbefinden Teil des aktuellen Sportverständnisses(Hauptgrund warum es soviele Fitnessstudios usw gibt)
  • Gesundheit&Wohlbefinden primär erleb&erfahrbar, aber nicht erlernbar
  • Möglichkeiten des Sports

Bedeutung von Gesundheit&Wohlbefinden für die Sportpädagogik

 

 

  • 3 Aspekte zu gesundheitswirksamem Sport sind hervorzuheben:
    • Trainingsmässige Ausführung(für Wohlbefinden)
    • richtiges Mass&Verbindung mit gesunder Lebensführung(kann auch gesundheitsverletzend sein)
    • Gesundsein heisst, mit Kranksein&Missbefinden richtig umgehen zu können

Sportpädagogik soll auf individuelle&soziale Ursachen von gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinweisen

Spiel aus sportanthropologischer Sicht

 

aus sportanthropologischer Sicht:

  • Mittels Spiel im Sport zu einem vertieten Verständnis über die Bedeutung des Spiels für das Leben des Menschen gelangen
  • Verwendung theoretischer Spielkonzepte in der Sportpädagogik
    • Sport erklären
    • Spiel als Grundform des Leibeserziehung
    • Analyse der Struktur von Sportspielen
    • Beitrag des Spiels an Entwicklung/Erziehung

Bedeutung des Spiels für die Sportpädagogik

 

3 Konzepte welche die Bedeutung des Spiels im Rahmen der Erziehung deuten

  1. philosphisch-idealistisches Konzept zur ästhetischen Erziehung(Wenn Kind schön spielt->schöne Sachen bauen->ästhetisches Lernen) nach Schiller
  2. Rationalistisch-utilitaristische Auffassung von Theorie&Praxis des Spiels(taktische Abläufe, wie gestaltet sich Spiel um Erfolg zu haben) nach GuthsMuths
  3. romantische Theorie der symbolischen Bedeutung des Spiels(im Spiel Welt entdecken->nur sich selbst sein&spielen) nach Fröbels

→hoher Stellenwert des Spiels in der Erziehung u.a. aufgrund psychologischen Forschungen(Piaget, Mead etc.)

→Verständnis des Sports hat sich in der Geschichte des Sports&Spiels durchgesetzt(z.B. Olymp. Spiele)

→Erzieherische Qualität des Sports hängt wesentlich von seinen spielerischen Erfahrungsmöglichkeiten ab(im Spiel motorische Fähigkeiten verbessern usw)

 

Leistung&Wettkampf aus sportanthropologischer Sicht

  • Möglichkeiten zum Leisten aus Sicht der Anthropologie ein Merkmal des Menschen, ebenso dessen Selbstbestimmung des Ziels, Mass&Inhalts der Leistung(Ich will das leisten)
  • Sportliche Wettkämpfe und Leistungen, sich selbst verbessern wollen&besondere Leistungen erbringen ist Ausdruck menschlichen Strebens(z.B. Leistungsfähigkeit)
  • Entwicklung eines eigenen Systems von Normen und WErtvorstellungen im Leistungs-&Wettkampfsport(fast überall heutzutage)

Bedeutung von Leistung&Wettkampf für die Sportpädagogik

  • Leistung&Wettkampf bedürfen der ethischen und sportpädagogischen Reflexion&Diskussion(z.B.nicht schon im Kindergarten Leistungssport betreiben)
  • Ethische Qualität&pädagogische Möglichkeiten des Sports nur entfaltbar, wen das Agonale&Kämpferische im Rahmen einer Kultur des Miteinander dargestellt wird(nicht nur gegeneinander, sondern auch miteinander)

Von der Bestimmung des Sports treibenden Menschen zum Sinn des Sports

  • Aspekte des Sports wie Körper, Gesundheit, Spiel oder Leistung(4 Hauptmotive des Sports) sind mit der Natur des Menschen verbunden(erfüllbar, machbar, laufen um sich gesund zu fühlen, Leistungsverbesserung)
  • Sie stellen unterschiedliche Sinnaspekte der sportlichen Aktivität dar
  • Sinnaspekte ausser 4 genannten Hauptmotive sind auch Ausgleich, Freude, Spass, abschalten usw

6 Hauptmotive für Sporttreiben(Perspektiven auf den Sport)

Leistung→Bestreben, in Leistungssituationen zu bestehen

Miteinander→Sport lebt aus der Gemeinschaft mit anderen

Ausdruck→Expressive Möglichkeiten des Körpers(Wut, Freude, Angst...los werden)

Eindruck→Besondere Bewegungs-&Körpererfahrungen durch Sport

Wagnis→Reiz von Situationen mit ungewissem Ausgang

Gesundheit→Gesundheit und körperliches Wohlbefinden

 

Wohin fördern? Wie bilden? 

  • Aufgabe der Schule besteht daraus, Kinder darauf vorzubereiten, dass sie in einer Welt aufwachsen, in der aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann(Kurz, 2008)
  • Forderung von Mehrperspektivität im Unterricht(Giel&Hiller, 1974) Perspektive auswählen&entsprechend handeln
  • Im Sportunterricht bezieht sich die Mehrperspektivität auf die Förderung von Handlungsfähigkeit(Kurz, 2008) damit Kind möglichst Leben lang dabei bleibt&Freude hat