Sportpädagogik
1.-4. VL 6. VL
1.-4. VL 6. VL
Kartei Details
Karten | 67 |
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Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Sport |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.09.2014 / 04.11.2018 |
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Handlungfähigkeit
Handlungsfähigkeit: sich in Kenntnis der Standpunktabhängigkeit jedes Urteils vernünftig&sinnvoll eintscheiden
Handlungsfähigkeit im Sport: aus Erfahrung wissen, welchen Leben einrichten zu können(Freude Eindrücke zu gewinnen)
Sport eignet sich zur Förderung der Handlungsfähigkeit, weil er zunächst um seiner selbst willen ausgeführ wird
Sport ist für unterschiedliche Auslegungen offen, in denen er jeweils einen anderen Sinn enthalten kann
subjektiver Sinn&pädagogische Bedeutung
- Sportunerricht so gestalten, dass nebst der Aktivierung unterschiedlicher Sinnaspekte die Handlungsfähigkeit gefördert wird
- verschiedene subjektive Sinne ansprechen+diese jeweils pädagogisch bedeutsam nutzen(Kind fördern)
- Erweitrung der Sinnperspektiven durch deren jeweilige pädagogische Bedeutung(jedem Sinn pädagogische Förderung anhängen)
Merperspektivität im Sport
Perspektive subjektiver Sinn pädagogische Bedeutung
Leistung Bestreben, in Leistungssituationen zu bestehen Entwicklung Enstellung zu Leistung
Miteinander Sport lebt aus Gemeinschaft mit anderen Gemeinschaft muss gelenrt werden
Ausdruck Expressive Möglichkeiten des Körpers Körperliche gestaltung durch Bewegung
Eindruck Besondere Bewegungs-&Körpererahrungen durch Sport Förderung vielfältiger Wahrnehmungsfähigkeiten
Wagnis
Mehrperspektivischer Sportunterricht: Beispiel an Schweiz
nationales Sportlehrmittel 6 Perspektiven
Lehrmittel: Sinnrichtungen im schulischen Sportunterricht
dabei sein&dazuzugehören(miteinander)
sich wohl&gesund fühlen(Gesundheit)
herausfordern&wetteifern(Wagnis/Leistung)
üben&leisten(Leistung)
gestalten&darstellen(Ausdruck)
erfahren&entdecken(Eindruck)
Historischer Rückblick-Gesundheit als Legitimationsinstrument für Kinder&Jugendsport
- GuthsMuths(1793) Gymnastik für die Jugend
Philantrophen:neben enzyklopädischem Wissen&bürgerlicher Tugend auch Förderung von Gesundheit&körperlicher Geschicklichkeit -
Brodtmann(2007) Gesundheit als mögliches Ziel von Sportunterricht
Kritik am Trainingskonzept: Bindung an Sport als zentrales Anliegen(ausserschulischer Sport zentrales Anliegen um Gesundheit zu fördern -
Pühse(2010) Sportlehrer als Bewegungs&Gesundheitserzieher
Let’s get physical: If exercise is medicine, PE ist he pill not taken! (durch Sportunterricht nicht optimal erreicht bis jetzt->zu wenig Gesundheitsaspekte im Unterricht)
Mehrperspektivität im Sport(6 Sinnesperspektiven)
- Wettkampf&sportlicher Vergleich
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Suche nach Risiko&Abenteuer
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Bedürfnis nach Kommunikation, menschlicher Nähe, Gemeinschaft&Geselligkeit
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Besondere Körpererfahrungen(körperlicher Ausgleich, Fitness, Gesundheit, gute Figur)Gesundheit: Weshalb sollte man Sport treiben?
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Suche nach Reiz, Lust&Sensation im Sport
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Freude an Gestaltung von Bewegung(Ästhetik&Ausdruck)
Definition Gesundheit nach WHO
Zustand, des völligen körperlichen, seelischen&sozialen Wohlbefinden und nicht nur das Freisein von Krankheit&Gebrechen(1946 WHO)
Konzept der funktionalen Gesundheit(Funktionsfähigkeit)
- Bio-psycho-soziales Modell der Komponenten von Gesundheit
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Körperfunktionen, Aktivitäten&Partizipation als grundlegende Aspekte
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Umwelt-personenbezogene Faktoren zentral
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Partizipation&deren Beeinträchtigung definiert als Wechselwirkung zwischen dem gesundheitlichen Problem einer Person&ihren Umweltfaktoren(z.B Stress von aussen Studium usw)
Wodurch entsteht Krankheit?(2 Erreger)
- Mikrobiologische Krankheitserreger(Viren, Bakterien) Infektionen
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Psycho-soziale Krankheitserrerger: Überlastung der körperlichen, psychischen&sozialen Anpassungskräfte Zivilisationskrankheiten->neue Krankheiten
Klassische Zivilisationskrankheiten(neuere Krankheiten)
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Adipositas(Übwegewicht) Risikofaktoren: Bewegungsmangel, Fehlernährung, zu später Arztbesuch, Fehlende Aufklärung, Rauchen, Alkohol
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Metabolisches Syndrom Risikofakoren: Bewegungsmangel, Fehlernährung
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Rückenschmerzen Riskiofaktoren: Bewegungsmangel, Fehlende Aufklärung
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Diabetes II Risikofaktoren: Bewegungsmangel, zu später Arztbesuch, Fehlernährung
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen Risikofaktoren: Bewegungsmangel, Fehlernährung, Rauchen&Alkohol, zu später Arztbesuch
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Osteoporose Risikofaktoren: Bewegungsmangel, Fehlende Aufklärung, zu später Arztbesuch
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Überlastung(psychische Beeinträchtigungen) Risikofaktoren: Bewegungsmangel, Fehlernährung
→Bewegungsmangel in Zukunft gefährlichster Risikofakator! Kann alle neuen Krankheiten beeinlfussen! Bewegungsmangel ist ein kardiales gesundheitliches Problem der Zukunft!
Körperliche Aktivitäten der Schweizer Bevölkerung im Altersvergleich
Im Jugend und Spöterwachsenenalter treiben Männer mehr Sport als Frauen. Quote von Körperlicher Aktivität abnehmend im Altersverlauf. In Jugendjahren ist Bevölkerung am aktivsten.
Bewegung&Bewegungsmangel
Veränderte Lebens&Bewegungswelt Ursache für
Bewegungsmangel
Epidemie der körperlichen Inaktivität
- Bewegungsmangel Krankheiten(Folgen Wirkung)->Medizinische Prävention&Reha
- Verschlechterung der motorischen Leistungsfähigkeit Sportpädagogische Präventions.&Kompensationskonzepte(wenn Mensch nicht mehr Leistungsfähig ist muss sportpädagogisch eingegriffen werden!
Epidemie der körperlichen Inaktivität:
- Trend zur Inaktivität -> gravierende Bewegeungsdefizite in Bevölkerung
- unbewegte Jugend-> eines der grössten Gesundheitsprobleme unserer Zeit
Bewegungs-Ernährung/Energiebilanz von Kindern
Tendenzielles Abrutschen von Schülern in höhere BMI-Klassen über die Primarschulzeit
mit Zunahme Schuljahre, starke Zunahme BMI
Energieverbrauch ist viel kleiner als Aufnhame->Energiebilanz stimmt nicht mehr!
Risikofaktoren-Modell (Begünstigen Kranheiten,“negativer“ Blick auf Krankheiten 5 zentrale Punkte)
1 Rauchen
2 Übergewicht, Bluthochdruck etc
3 Falsche Ernährung
4 Bewegungsmangel(zentralster Punkt)
5 Stress
Verändertes Verständnis von Gesundheit: Ressourcen-Orientierung
Das Konzept der Salutogenese
Salutogenese: Salus(lat Gesundheit) + Genese(griech. Entstehung)
Gesundheit als Kontinuum: Menschen sind mehr oder weniger krank oder gesund
Person mit ihrer Lebensgeschichte&Umweltsystem wird betrachtet
Salutogenese-Modell Krankheit in Vergangenheit&Zukunft verstehen im Gegensatz zu Schulmedizin wo Krankheit nur zu Zeitpunkt X angeschaut wird
Kohärenzgefühl als Kernstück des Salutogenesekonzept:
- Verstehbarkeit(z.B warum Beinbruch beim Skifahren, Ursachenerklärung eines Unfalls)
- Bewältigbarkeit(z.B. In einigen Wochen Gips weg danach wieder Sport treiben)
- Sinnhaftigkeit(dem Geschehen Sinn geben, z.B. Beinbruch im Winter positiv für Lernen)
Einfluss des Kohärenzgefühls(SOC) auf die Gesundheit
- SOC beeinflusst Organismus(z.B. Positives Kohärenzgefühl-->schnellere Heilung)
- SOC mobilisiert Ressourcen(Unterstützung)
- SOC gehtmit gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen einher(Erfahrungen Verhaltensänderung)
Vereinfachte-Darstellung des Salutogenesemodell
Generalisierte Widerstandsressourcen(je mehr Kohärenzgefühl, desto mehr Widerstandsressource)
Stressoren(von aussen z.B. Uniarbeit abgeben)
Spannungszustand(z.B. Nervös, angespannt sein)
Spannungsbewältigung(erfolgreich vs erfolglos)
Stresszustand( beeinflusst Gesunheits-Krankheits-Kontinuum zu krank, wenn erfolgreich dann Gesundheits-Krankheits-Kontinuum zu gesund)
Risikofaktoren vs Ressourcen-Modelle(Pathogenese vs Salutogenese)
- Pathogenese: Krankheit Was macht Menschen krank, Suche nach Risikofaktoren, medizinisches Modell(Krankheit im jetztigen Moment X angeschaut)
- Salutogenese: Schutzfaktoren Was hält Mensch gesund, Suche nach Faktoren der Resilienz(Widerstandsfähigkei), Gesundheitspsychologisches Modell hängt stark von psychischen Prozessen im Menschen ab
Gesundheit wird beeinflusst von:
- personalen&ökologischen Anforderungen
- Ausprägung der Schutz&Risikofaktoren
- subjektivem Befinden&Vorstellung von Gesundheit(jede Person ihre eigene Vorstellung)
→Ziel der Gesunheitsförderung muss die selbstbestimmte Herstellung eines umfassenden Wohlbefindens sein
Zusammenhang zwischen Sport&Gesundheit
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Allgemein geringer Zusammenhang zwischen Sport&Gesundheit jedoch bei differenzierter Analyse positive Auswirkungen körperlich sportl. Aktivitäten auf einzelne Gesundheitsbereiche(Wagner&Brehm,2008)
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körperlich sportliche Aktivität kann problembewältigend und/oder ressourcenstärkend wirken(Risikofaktoren von Krankheiten minimieren)(Wagner&Brehm, 2008)
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Unter Berücksichtigung der Häufigkeit, Dauer, Intensität&Art des Sporttreibens finden sich Zusammenhänge mit physischer, psychischer&sozialer Gesundheit(Sygusch, Brehm&Ungerer-Röhrich, 2003)
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Lineare Beziehung zwischen Sporttreiben&subjektiver Gesundheit(Wagner et al, 2004)
Gesunheitsförderung im Kindes&Jugendalter: Primäre Prävention
Fokus Schule&Sportverein:
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Unterrichtung von gesunden Kindern zur Erhaltung ihrer Gesunheit durch Verringerung der Anfälligkeit oder Erhöhung der allgemeinen Widerstandskraft des Körpers(Prävention)
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körperliches Training
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Vitamin-Mineralstoffreiche Ernährung
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Geeignete Massnahmen zur Psychoregulation(z.B. EF Sport Mentaltraining usw kennenlernen)
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→das zu lösende Problem der Pravention der Zivilisationskrankheiten stellt weniger ein ärztliches, als vielmehr ein pädagogisches dar, nämlich die Umsetztung vorhandenen medizinischen Wissens in die Praxis(Rost, 1987) -->Wissen Gesundheit&Praxisübersetzung stimmt nicht überein desshalb Versucht Schulsport das zu ändern
Empirische Evidenz zu Gesundheitsförderung im Sportunterricht
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Sportunterricht ist für Gesunheitsförderung ungenügend(Rütten&Ziemainz, 2001)
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Körperliche Leistungssteigerung benötigt zusätzliches Training ausserhalb des Schulsports(Zeuner, Biering&Karg, 2008) Bindung an den Vereinssport
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Kinder&Jugendliche brauchen ausserhalb vom Sportunterricht zusätzliche gesundheitsbezogene Bewegungsreize, damit nachhaltige Gesundheitswirkung erzielt werden kann(Tittlbach et al, 2010)
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Tendenzielles Abrutschen der Schüler in höhere BMI-Klassen(EMOTIKON Studie, 2009)
Studie von Lamprecht et al 200 0 zu Bewegungsverhalten von Jugendlichen/obligatorischer Schulsport
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Methode&Datenbasis: Schweizerische Gesundheitsbefragung 1997, N=1412 Alter 15-24j.
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Drei Stunden Obligatorium erfüllen alle Schweizer Kantone ausser: FR, VD, VS, NE, GE JU
-->Fakten zur Studie:
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Jugendliche aus Kantonen mit 3h Obligatorium weisen ein sig. Umfangreicheres Bewegungsverhalten auf
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Unterschiede lassen sich nicht nur in Schulzeit nachtweisen, sondern wirken sich auch auf Sportverhalten nach Schulabschluss aus
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Jugendliche, die sich regelmässig sportlich bewegen, haben ein verbessertes Gesundheitsverhalten: rauchen weniger, ernähren sich gesünder, haben höhere Kontrollüberzeugung(Leute die sich mehr bewegen per Zufall auch gesünder aber nicht kausal sondern nur korrelativ)
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Bewegungsmangel geht einher mit:
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körperlichen Beschwerden
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negativerer Lebenseinstellung
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tieferem psychischen Wohlbefinden
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--->Korrelation aber nicht kausal! Kausalität kann nicht nachgewiesen werden. Jedoch könnten kulturelle Differenzen zwischen Deutschschweiz und Romandie für Unterschiede im Bewegungsverhalten verantwortlich sein. Deskriptiv mehr Sport geht mit gesünderem Lebensstil einher. Aber Einschränkung der aktuellen Lektionsdotierung leistet dem Bewegungsmangel Vorschub
Fazit der Studie: Wegfall der dritten Sportstunde verstärkt die sozialen Ungleichheiten im Bewegungsverhalten, Hauptbetroffene vorallem Frauen&Personen mit tieferer Bildung,
Im Vordergrund steht die Sozialisation zu einem sportlichen und bewegten Leben, sowie der Stellenwert und die allgemeine Wertschätzung von Sport und Bewegung
Zweck-Mittel-Relation der Gesundheitserziehung
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Mittel--->Zweck: sich bewegen um gesund zu bleiben=traditionelle Gesundheitserziehung
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Mittel--->Zweck: Gesund bleiben, um sich bewegen zu können=pädagogische Gesundheitsbildung in der Schule
→Jemand der Sport macht achtet eher auf seine Gesundheit(richtige Ernährung, wenig Alkohol usw) um Sport ausüben zu können-junge Leute treiben also nicht nur Sport wegen Gesundheit sondern erhalten ihre Gesundheit um den Sport weiterhin ausüben zu können( Kurz, 2007)
Fazit pädagogische Perspektive: Gesundheitsförderung im Sportunterricht:
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Personale Faktoren: Wissen&Einstellung zu Gesundheit und Gesundheitsverhalten sehr heterogen, personale Faktoren zentral(Kinder entscheiden noch nicht selbst Familiendeterminiert)
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Problem der Verborgenheit der Gesundheit im Kindes-&Jugendalter(für Zukunftsperspektive sehr wichtig Kinder überlegen nicht so weit!)
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Andere Sinnperspektiven des Sportunterrichts rücken zugunsten der Gesundheitserziehung in den Hintergrund
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Welcher Sport ist wie inszeniert am gesundheitsförderlichsten
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Gefahr der Monotonie auf der Suche nach dem trainingswirksamsten Reiz(z.B. Ausdauerfähigkeit) breites Feld nutzen
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Sport bietet mehr
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Gesundheitsförderung im Sport kann bei entsprechender Inszenierung wirken, der gesellschaftlichen Bewegungsmangel und dessen Krankheitsbilder kann damit jedoch nicht behoben werden. Beitrag an Gesundheit wird geleistet aber gegen Epidemie nicht wirksam-->Gesundheitsförderung wichtigster Punkt der Verhaltensänderung der Kinder(Hauptziel)
Fazit pädagogische Perspektive: Gesundheitsförderung-> Verhaltensänderung
Inszenierung im Sportunterricht Fokus auf Verhaltensänderung hinsichtlich des ausserschulischen Bewegungs&Sportverhaltens
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Wissen vermitteln(infos über Vereinssport z.B.)
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Personale Handlungsvoraussetzungen optimieren(Familie, Umfeld muss auch helfen, Eltern informieren unterstützen
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Gewohnheiten aufbauen
-->passender d.h. Motive&Befürfnisse befriedigender Sportunterricht-->Pädagogische Bedeutsamkeit