SP 1 VL 6

Öffentlichkeit und Demokratie II

Öffentlichkeit und Demokratie II

Dominique Zeier

Dominique Zeier

Kartei Details

Karten 10
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.12.2013 / 14.02.2014
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Bedingungen für eine politische Öffentlichkeit

Rede-, Meinungs-, Versammlungs-, Demonstrations- und Pressefreiheit.

Funktion politischer Öffentlichkeit

Transparenz, Kontrolle, Partizipation, Meinungsvielfalt, Kritik, Meinungsaustausch, Meinungsbildung

Nenne 3 Demokratiemodelle

  • Liberales Modell
  • Partizipatorisches Modell
  • Deliberatives Modell

Liberal-räpresentatives Demokratiemodell

Funktion der Öffentlichkeit: Resonanzboden, Spiegel, Kontrolle, Invormationsvermittlung

Anfoderung/Rolle: Offenheit für Positionen vorhandener gesellschaftlicher Interessensströmungen, Räpresentation aller Gruppen, geringe Anforderung an Publikumsaktivität (eher "Stimmvieh"), Massenmedien sind wichtige Arena für Verbreitung von Information, Meinung.

Kritik: Normativ anspruchslos, überzogene Transparenzanforderung, Bürger zu Wahlvolk reduziert

Partizipatorisches Demokratiemodell

Funktion von Öffentlichkeit: Repräsenation des gesamten Meinungsspektrums, politische + zivilgesellschaftliche Transparenz, Öffentlichkeit als Mittel zur Beteiligung

Anforderung/Rolle: Offenheit für Positionen aller individuellen und kollektiven Akteure, hohe Anforderungen an Beteiligung und Aktivität der Bürger, Medien sind Encounter- und Versammlungsöffentlichkeiten

Kritik: Überzogene Partizipationsansprüche, Verzögerung von Entscheidungsprozessen, Dominanz der "lauten" Akteure

Deliberatives Demokratiemodell

Funktion von Öffentlichkeit: Transparenz udn Partizipation, Validierungsfunktion (Öffentliche Kommunikation als kollektiver Lernprozess), Orientierungsfunktion (Konsens oder organisierter Dissens)

Anforderungen: Offenheit udn breite Partizipation in Ausnahmeverfahren, hohe Qualität der Kommunikation (Achtung der Argumente anderer, Dialog und gegenseitiger Respekt, Rechtfertigung eigener Argumente)

Kritik: normativ zu anspruchsvoll, realitätsfern, zu starke Konsensorientierung

Nenne 4 Funktionen von Öffentlichkeit

  1. Forums- und Transparenzfunktion: Information, Thematisierung, Artikulation, Offenheit/Zugang
  2. Gesellschaftliche Selbstverständigung: Vermittlung, Intermediation, Sozialisation, Integration, Kohäsion
  3. Bildung öffentlicher Meinung: Validierung, Orientierung, Objektivität, Ausgewogenheit, Relevanz
  4. Kontrolle & Legitimation: Kritik, Pluralismus, Unabhängigkeit

Nenne Probleme moderner Öffentlichkeit

  • Kommerzialisierung
  • Fragmentierung
  • Medialisierung
  • Tyrannei der Intimität
  • Skandalisierung
  • Fehlende "Europäische Öffentlichkeit"

Was ist das Instrumentalisierungsparadigma?

  • Massenmedien haben eine Übermacht gegenüber dem politischen System --> Wachsende Einflussnahme der Medien auf das politiche System --> Medien sind selber zu politischen Systemen Geworden

 

  • Übermacht der Politik --> Autonomieverlust der Medien gegenüber politischem System --> Instrumentalisierung oder Einflussnahme der Medien durch Öffentlichkeitsarbeit (PR)

 

Gefahren von "Medien als 4. Gewalt" und Lösungsvorschläge

Unterhaltungsorientierung und Boulevardisierung führen zu einem Rückgang politischer Berichterstattung. Es kann zu staatlicher Medienpolitik und Abhängigkeiten kommen.

Lösungsvarianten: Medienkritik, Medienselbstregulierung, User-Empowerment, Checks & Balances (Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure in Medienpolitik)