Sozio, Psycho, Päd. - Helga
Prüfungsfragen
Prüfungsfragen
Kartei Details
Karten | 17 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 19.11.2014 / 19.11.2014 |
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Frage 1:
Was ist Psychologie? – Definition und die Ziele der Psychologie?
Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen
Ziele:
- Beschreibung: Verhalten und Erleben des Menschen beschreiben
- Erklärung: Warum ist das so?
- Vorhersagen: Hypothesen und Theorien aufstellen
- Beeinflussen: damit es besser wird
Frage 2:
Wozu benötigen wir psychologisches Wissen in der Gesundheits- und Krankenpflege? Nennen Sie die Vier Beziehungsebenen und beschreiben Sie diese kurz?
- Beziehung zum Patienten: maßgeblich auf den Genesungsprozess einwirken, Aufenthalt so erträglich wie möglich machen
- Beziehung zu den Angehörigen: Aufklärung über die Abläufe im KH Wissen über den Umgang mit Aggressionen, Angst, Tod, Schmerz
- Beziehung zu Vorgesetzten: Kenntnis über Gesprächsführung und Verhalten um erfolgreich auf die Umwelt einzuwirken (z.B. Dienstplan)
- Beziehung mit uns selbst: nützliche Techniken der Stressbewältigung und leichterer Umgang mit schwierigen Situationen (z.B. sterbenden Patienten)
Frage 3:
Welche 5 verschiedenen Arten von Lernen gibt es? Zählen Sie diese auf und erklären Sie diese kurz:
Habitualisierung (Gewöhnung):
Lernen, einen Reiz zu ignorieren, der im Augenblick keine nützlichen Informationen enthält. Sinn: Vermeidung von Reizüberflutung
Klassische Konditionierung (Signallernen):
= Lernen, dass einem Reiz ein anderer folgen wird.
= ein Lernprinzip, bei dem ein ursprünglich neutraler Reiz eine Bedeutung erhält. (z.B.: Pawlow’sche Hund)
Instrumentelles Lernen:
lernen durch eigene Erfahrung und durch Konsequenzen
Im alltäglichen Leben kommt dies dauernd vor, durch Verhaltensbelohnung oder Verhaltensbestrafung
Modelllernen:
= das Lernen am Modell, d.h. nicht wir machen die Erfahrungen, sondern jemand anderer.
= das Lernen durch Beobachtung (dabei wird neues Wissen erworben und das eigene Verhalten verändert)
kognitives Lernen:
= Lernen durch Einsicht
man setzt sich in Gedanken mit einer Problematik auseinander und versucht Lösungsmöglichkeiten zu finden. (Aha-Effekt)
Frage 4:
Zählen Sie die sechs verschiedenen Lerntypen auf und erwähnen Sie dabei die typischen Merkmale des einzelnen Lerntyps:
Auditiver Lerntyp (hören und sprechen): bewegt beim Lernen die Lippen oder sagt den Lernstoff laut vor sich her und haben eine gute Auffassungsgabe indem sie jemanden zuhören. (z.B. können gut nach erzählen
Visueller Lerntyp (sehen): macht häufig Notizen oder fertigt gerne Skizzen an oder malt ein Bild. Können sich gut an Einzelheiten erinnern und arbeiten genau und ordentlich.
Haptischer Lerntyp: lernt durch eigenes praktisches Tun und sich bewegen.
Kommunikativer Lerntyp (reden): ist ein guter Redner und ein noch besserer Zuhörer. Lernt gerne und gut im Austausch mit anderen
Personenorientierter Lerntyp: positive Beziehung gestalten! In hohen Maße auf eine sympathische und fähige Lernkraft angewiesen.
Medienorientierter Lerntyp: lernt gut mit technischen Medien, kann sich die meisten Lehrinhalte von virtuellen Lehrern vermitteln lassen
Frage 5:
Erklären Sie einem besten Freund/Freundin wie der ideale Arbeitsplatz aussehen sollte:
- saubere Tischplatte und keinen Müll
- alle Hilfsmittel in greifbarer Nähe (damit keine Fluchtmöglichkeit besteht)
- keine Dinge (z.B. Andenken, Zeitschriften), die ablenken am Arbeitsplatz – stört die Konzentration
- Handy weg!
- idealerweise sollte man an diesem Platz nur lernen
- Raumtemperatur ca. 21-23°C, frische Luft und kühler Raum fördern die Konzentration
Frage 6:
Was wissen Sie über äußere und innere Konzentrationshindernisse? Wie können diese erkannt und beseitigt werden?
äußere Konzentrationshindernisse:
- störende Geräusche: z.B. Musik lenkt unbewusst die Aufmerksamkeit auf zwei Dinge – volle Konzentration geht verloren
- Unordnung am Arbeitsplatz: unnötige Dinge (z.B. Postkarten) behindern, da die Lernutensilien zu lange gesucht werden
- Ständig wechselnde Arbeitsplätze: unser Verhalten ist stark an Gewohnheiten orientiert, vertrauter Lernplatz – Körper stellt sich auf das Lernen ein
- Mangelhaft technische Ausrüstung
- Unvollständige Arbeitsmaterialien: alles in Griffnähe haben
- Unschöne Atmosphäre am Arbeitsplatz: schön gestalten damit gerne dort sitzt und lernt (z.B. schöne Topfpflanze)
innere Konzentrationshindernisse:
- Probleme und Ängste: ungelöste Konflikte, Probleme und Ängste lenken vom lernen ab – rasche Lösungen finden (z.B. klärendes Gespräch) um den Kopf wieder frei zu bekommen
- Schlechte und unregelmäßige Ernährung: „Ein voller Bauch studiert nicht gern“, nach Hauptmahlzeiten 1h warten und sich entspannen dann erst mit dem Lernen beginnen
- fehlende Pausen: 5-10 Minuten mit etwas anderem beschäftigen, da die Konzentration nur über einen begrenzten Zeitraum aufrecht erhalten werden kann
- Übermüdung: bei Schlafmangel – konzentriertes Lernen nur schwer möglich, man sollte körperlich und geistig fit sein
Frage 7:
Nennen Sie die vier Gründe, warum die fluide Intelligenz im Alter abnimmt:
- Einschränkung der Sinnesorgane
- Unsicherheit
- nachlassende Risikobereitschaft
- Grundstimmung verändert sich (Motivation fehlt, Sorgen…)
Frage 8:
Erklären Sie das Mehr-Speicher-Modell:
Nennen Sie die drei Ebenen und erklären Sie diese kurz:
Ultra Kurzzeitgedächtnis: Speicherzeit 200-300 Millisekunde, nimmt etwas kurz wahr und vergisst es sofort wieder
z.B. shoppen – man geht an vielen Menschen vorbei – ein Bekannter kommt auf uns zu, doch man bemerkt es erst als er vorbei gegangen ist
Kurzzeitgedächtnis: eine Art Arbeitsspeicher, akustisch und visuell (z.B. Schwindelzettel), wenige Sekunden bzw. Minuten,
Langzeitgedächtnis: vorwiegend werden Begriffe und Bedeutungen, die ich verstanden habe und oft wiederholt habe dort gespeichert. Speicherzeit: unbegrenzt
Frage 9:
Erklären Sie die Gedächtnisentwicklung bei Kindern und Jugendlichen:
- im 1. Lebensjahr: Wiedererkennung kurz nach der Geburt möglich
- ab dem 3. Lebensjahr: Kindergartenalter, man muss explizite Fragen stellen
- 5-15 Jahren: sind sehr neugierig (wollen alles wissen), alles was ich dort erworben habe bleibt erhalten
- Jugend und Erwachsenenalter: man kann das Gedächtnis noch steigern, ist aber mühsam
Frage 10:
Wovon hängt die Wahrnehmung des einzelnen Menschen ab? Nennen Sie die drei Faktoren und erklären Sie diese kurz:
- Umweltfaktoren: man hat eine Person als Patienten kennen gelernt, wird oft im Alltag auf der Straße oft kaum wieder erkannt
- Physiologische Ursachen: Beeinträchtigung der Wahrnehmung durch Drogen, Medikamente oder Menschen mit Seh- und Hörschwächen
- Psychologische Ursachen: Vorurteile, Gruppendruck, Emotionen und Stress, Krankheiten
Frage 11:
Nennen Sie die häufigsten Wahrnehmungsfehler:
- Sympathie und Antipathie: sympathischer oder unsympathischer Mensch
- Körperausdruck und Persönlichkeit: äußere körperliche Erscheinung, Gestik und Mimik
- Halo Effekt: hervorstechende Persönlichkeitseigenschaften (schrille Stimme)
- Kontrastfehler: aufeinander folgende Situationen oder Personen (z.B. ich kenne jemanden und die nächste Person erinnert mich an sie)
- Logische Fehler: bestimmte Vorstellungen die man kombiniert (z.B. eine Sportlehrerin hat einen dicken Schüler im Unterricht – kann sicher nicht laufen – keine Kondition)
Frage 12:
Erklären Sie die Begriffe Motiv, Motivation und Bedürfnis:
Motiv = Beweggrund für ein Verhalten (Warum?)
Motivation = habe Lust etwas zu vollenden/zu machen (Antrieb)
Bedürfnis = Verlangen einen Mangel zu beseitigen bzw. den Wunsch etwas zu erreichen
Frage 13:
Beschreiben Sie die Bedürfnispyramide nach Maslow und geben Sie zu jeder Stufe je ein Beispiel, das auf den Patienten und den Pflegenden passt:
extenzielle Bedürfnisse:
- Körperliche Grundbedürfnisse: Essen, trinken, schlafen, atmen, sich kleiden und fortpflanzen, Patient: Körperpflege, Pflegender: Pausen einhalten um sich zu erholen
- Sicherheitsbedürfnisse: Geborgenheit, für eine sichere Umgebung sorgen, Gefahren vermeiden, Patient: qualifizierte Pflege, Pflegender: regelmäßige Gehaltszahlungen
soziale Bedürfnisse:
- soziale Bedürfnisse: kommunizieren, Arbeiten, Liebe, Freundschaft, Zugehörigkeit, Patient: häufiges klingeln und unselbstständiges Verhalten um versorgt zu werden, Pflegender: gutes Arbeitsklima
- Bedürfnis nach Wertschätzung: Respekt, Kompetenz, soziale Anerkennung, Patient: Wunsch nach individueller Behandlung und Intimsphäre, Pflegender: bemühen um gute Pflege um Anerkennung von Kollegen und Patienten zu erhalten
Wachstumsbedürfnisse:
- Bedürfnis nach Selbstverwirklichung: Sinnfindung, Religion, Transzendenz (Übersinnliche), Patient: sich neu orientieren, Pflegender: Fort- und Weiterbildung
Frage 14:
Nennen Sie drei Möglichkeiten, wie die Motivation gesteigert werden kann:
- Anreiz: abhängig von den individuellen Bedürfnissen (z.B. Angst vor Misserfolg kann motivierend sein)
- Erfolgchancen und subjektiver Erfolgswahrscheinlichkeit: man überlegt sich wie wahrscheinlich ist mein Erfolg
- Attributtion: wem kann ich den Erfolg zuschreiben
- erfolgsorientierte Personen: schreiben sich den Erfolg selbst zu
- misserfolgsorientierte Personen: suchen den „schwarzen Peter“, den Sie die Schuld zuweisen können
Frage 15:
Nennen Sie drei Beispiele, wie man mit aggressiven Verhaltenstendenzen umgegangen werden kann:
- Ausleben von Aggressionen
- Grenzen eingestehen
- Ursache für die Frustration finden
Frage 16:
Welche fünf Möglichkeiten gibt es, um mit Ekel umgehen zu können:
- Ekelerregendes möglichst schnell beseitigen oder reduzieren
- Handschuhe, Mundschutz und Überkittel zum Schutz der eigenen Sinneswahrnehmung und zur eigenen Abgrenzung tragen
- Behandlungsmaßnahmen zügig durchführen
- Nach Möglichkeit zu zweit arbeiten, da man durch Austausch untereinander den entstanden Stress leichter abbauen kann
- gedanklich kann ein Perspektivenwechsel hilfreich sein
Frage 17:
Erklären Sie den Heimeintritt aus psychologischer Sicht:
Gründe für einen Heimeintritt:
- körperliche Krankheit, z.T. verbunden mit räumlichen Gegebenheiten
- Unfähigkeit, sich selbst zu versorgen zu können
- Fehlen von Angehörigen für die Versorgung der Pflege und
- Einsamkeit, z.B. nach Tod des Partners
Verluste beim Heimeintritt:
- eigene Zuhause muss aufgegeben werden
- Möbel und Eigentum müssen zurückgelassen werden => Gefühl von Heimat, Sicherheit und Wohlbefinden gehen verloren
- soziale Kontakte ändern sich
- Intimsphäre geht verloren
ersten Wochen und Monate im Pflegeheim:
die Bewohner reagieren auf unterschiedlicher Weise:
- 1/3 der neuen Bewohner treten verstärkt Verwirrtheitszustände auf
- ¼ mit schweren depressiven Verstimmungen
- manche weigern sich einzuleben, reagieren aggressiv, laufen weg
- andere freuen sich über die Erleichterung die ein Leben im Pflegeheim mit sich bringt