Sozialstruktur
Soziale Ungleichheit
Soziale Ungleichheit
Kartei Details
Karten | 61 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.08.2015 / 06.06.2018 |
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Max Weber: Was versteht er unter sozialer Klasse und sozialem Stand und welche Unterarten sozialer Klassen differenziert er?
Klassen (ökonomische definiert, Klassenlage = Marktlage): Besitz-, Erwerbs- und soziale Klassen
Stände (auf sozialer Ehre beruhend) (Weber gibt keine Anzahl charakteristischer Stände an)
daneben stehen Pateien als Spären der Macht
Verknüpfung zwischen den Klassen & Ständen sind nicht unmöglich aber auch nicht zwingend
Durch die je spezifische Lebensführung versichert sich der Einzelne der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe und der Anspruch nach Anerkennung wird nach Außen hin demonstriert.
Max Weber: Soziale Klassen - Was versteht er darunter und welceh 4 sozialen Klassen definiert er?
berufen sich auf Besitz und Erwerbsklassen bzw.auf die ökonomische Dimension von sozialer Ungleichheit. Bündeln die unübersichtliche Vielfalt der unterschiedlichen Besitz- und Erwerbsklassen
Gesamtheit der Klassen, zwischen denen ein Wechsel (persönich oder in der Generationsfolge) leicht Möglich ist und typischer Weise auch stattfindet (soziale Mobilität) -->soziale Mobilität darüber hinaus ist nicht typisch
4 soziale Klassen: Arbeiterschaft, Kleinbürgertum, besitzlose Intelligenz & Fachgeschultheit, Besitzende und durch Bildung priviligierten
Marx: Klasse an sich und Klasse für sich
Marx differenziert zwischen den Klassen Bourgeosie (Besitz von Produktionsmitteln) und Proletariat (keine Produktionsmittel
Solange sich Mitgleider einer Klasse objektiv in der gleichen Klassenlage befinden (durch den Besitz von Produktionsmitteln) bilden sie eine Klasse an sich.
Wenn sie mit der Zugehörigkeit zu einer Klasse ein Klassenbewusstsein herausbilden imd damit soziale Handlungsweisen verbiden, wird die Klasse zu einer subjektiv bestehenden Klasse für sich.
Weber&Marx: Unterschied
Weber:
Definiert mehr als 2 Klassen; (bei Marx stehen sich die beiden Klassen dichotom gegenüber)
Zugehörigkeit zu Klasse beruht auf mehr als einer Kompnente (Mehrdimensionales Modell)
Zugehörigkeit zu Klasse führt noch nicht zu Klassenbewusstsein oder gemeinsamen Handeln (Klasse für sich ist bei Weber nur eine potentielle Möglichkeit)
Schichtmodell Theodor Geiger
Schicht = Oberbegriff der Sozialstrukur einer Gesellschat (Kaste, Stand sind nur historische Sonderfälle)
Schicht = Personen mit erkennbaren gemeinsamen Prinzpien, Merkmalen
objektive Schicht - richtet sich nach äußeren Merkmalen
subjektive Schicht - bestimmte gemeinsame Haltungen oder Denkweisen
Nicht alle Schichtmerkmale einer Gesellschaft zu jedem Zeitpunkt gleichwertig (manche dominant und andere subsidär)
funktionalistische Schichtungstheorie (Davis/More): Welche Determinanten bestimmen den Rang einer beruflichen Position
Funktionen sozialer Schichtung (gesellschaftlicher Nutzen einer asymmetrischen Sozialstruktur)
einerseits die funktionale Bedeutung der Position (gesellschaftlich wichtige Aufgabe) und andererseits die relative Knappheit der möglichen Positionsinhaber (Ausbildung/Talent erforderlich)
wenn wichtige Positionen besetzt werden müssen, nicht immer hohe Anforderungen an die Qualifikation gestellt wird (zum Beispiel Müllabfuhr -> gesellschaftliche Notwendigkeit hoch, Rang niedrig). Bei wichtigen Positionen mit hohen Anforderungen ist jedoch auch der Rang der Position hoch. Somit ist die Bedeutung der Position zwar eine notwendige Bedingung für den Rang der Position, jedoch keine hinreichende. Da wichtige Positionen jedoch besetzt werden müssen, ist es notwendig gute Anreize hierfür zu schaffen
Parsons: Die soziale Schichtung ermöglicht eine stabile Ordnung ) und trägt zum Funktionieren der Gesellschaft bei. Eine Über- und Unterordnung( Rangordnung) ist durch Normen geregelt.
Davis und Moore: Schichtung jeder Gesellschaft ist eine funktionale Notwendigkeit. Sie stellt sicher, dass die wichtigsten Positionen von den fähigsten Personen besetzt werden. Belohnung ist Ansehen und Einkommen.
Das Verteilungsprinzip wächst mit dem technologischen Fortschritt. Soziale Schichtung sorgt dafür, dass die Gesellschaft "funktioniert". Durch Allokation (Verteilung) der Gesellschaftsmitglieder auf unterschiedliche Positionen (über Leistungsprinzip und Status) entsteht eine „natürliche“ Rangordnung innerhalb der Gesellschaft. Diese soziale Schichtung trägt zum Funktionieren der Gesellschaft bei und ermöglicht eine stabile soziale Ordnung.
Was versteht man unter Status und was bedeutet "Statusinkonsistenz"
"Status" bezeichnet eine Position in der Schichtungs-hierarchie. Diese Position kann eine Person, je nach Gesellschaft, aufgrund unterschiedlicher Merkmale haben, z.B. aufgrund von Bildung, Beruf oder Einkommen, aber auch auf Grund von Geburt in einem bestimmten Familienverbund
oder Ähnlichem.
Von Statusinkonsistenz
spricht man, wenn mehrere entscheidende Merkmale, die zur Zuordnung zu einer Statusposition führen sollten, bei einer Person "nicht zusammenpassen" und somit gleichzeitig unterschiedliche gesellschaftliche Positionen vertreten werden, z.B. wenn eine Person zwar eine hohe Bildung, aber nur ein niedriges Einkommen hat.
Sofern es um die Definition von "Status" geht, so ist hier eine Bezugnahme auf eben jenes "beliebige hierarchiebildende Schichtkriterium" (SB 03608: S. 41) essentiell. Als mögliches Beispiel für solche Kriterien bieten sich natürlich Bildung, Beruf und Einkommen, nach Scheuch, an. Diese gelten schließlich als "die Merkmale schlechthin zur deskriptiven Bestimmung einer Schichtzugehörigkeit" (SB 03608: S. 45)
Darüber hinaus könnten Sie an dieser Stelle vielleicht noch ein paar Beispiele für Statusinkonsistenzen, welche Sie aus Ihrer eigenen Erlebniswelt kennen, kurz skizzieren.
Sofern es darum geht "Schichtkriterien" zu benennen, bietet es sich an, sich die Kriterien von Scheuch (Bildung, Beruf und Einkommen), welche als "die Merkmale schlechthin zur deskriptiven Bestimmung einer Schichtzugehörigkeit" gelten (SB 03608: S. 45), einzuprägen.
nivellierte Mittelstandsgesellschaft
In letzten 2 Generationen gab es starke Auf- und Abstiegsprozesse (Aufstieg von Industriearbeiter + Verwaltungsangestellte in „neuen Mittelstand“; Abstieg von ehemaligen Besitz- und Bildungsbürgertum durch Vertreibung, Kriegsschäden, Flucht)→ diese Mobilität führte zu einem 'relativen Abbau der Klassengegensätze' bzw. zur 'Nivellierung des Mittelstandes'.
- Sozial- und Steuerpolitik des Staates unterstützen die Nivellierung
- Nivellierung führt größtenteils zu einer Vereinheitlichung der sozialen und kulturellen Verhaltensformen(„kleinbürgerlich-mittelständisch“)
- Soziale Mobilität ist somit keine Umschichtung, sondern ENTschichtung mit unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen (Analyse der sozialen Schichten ist trotzdem möglich, da nicht alle „Kennzeichen verwischt sind“)
- es stehen sich keine zwei feindlichen Klassen mehr gegenüber, trotzdem halten Menschen an der „Rangfolge der Prestigeschichtung“ fest. Ursachen dafür sind Sicherheits- und Geltungsbedürfnisse, die eine in hohem Maße mobile Gesellschaft nicht befriedigen kann.
- In nivellierter Gesellschaft ist die „soziale Leiter“ insgesamt kürzer geworden und daher bleiben soziale Unsicherheiten bestehen, aus denen auch soziale Spannungen entstehen können. Die Nivellierung bedeutet also somit kein harmonisches Zusammenleben.
Erik O. Wright Dimensionen sozialer Ungelichheit
Erik O. Wright
(1985) legt eine verbesserte und
erweiterte Version des Marxschen Klassenmodells
vor. Wright unterscheidet in seinem Klassenmodell aus den 80er Jahren folgende Dimensionen sozialer Ungleichheit: Ausbeutung mittels der drei Ressourcen
Produktionsmittelbesitz Organisationsmacht und Qualifikation
Die Besonderheit in diesem Modell ist, dass die Mittelschicht nun auch einen Einfluss auf den Klassenkonflikt hat.
Eine wichtige Unterscheidung zu anderen Klassenmodellen ist auch, dass die Mittelklasse von einer Ressource viel haben kann z.b. über Qualifikation verfügt und aber von den anderen 2 Ressourcen nichts oder nur wenig besitzt (z.b kein Produktionsmittelbesitz). Somit kann die Mittelschicht nun Ausbeuter und zugleich Ausgebeutete sein.
Lebensstil
Er bestimmt das Verhalten eines Individuums in den Bereichen expressives, interaktives, evaluatives und kognitives Verhalten. Damit wird einer Person innerhalb einer sozialen Gruppe Handlungsorientierung geboten, während die Zugehörigkeit/Abgrenzung zu sozialen Gruppen betont wird. Außerdem wird die persönliche Identität gefördert.
Insbesondere über diese soziale Komponente geht der >Begriff des Lebensstils somit über einfache Vorlieben/Präferenzen hinaus.
Durch die Beständigkeit von Verhaltensformen unterscheidet sich ein Lebensstil von einfachen Vorlieben und Konsumpräferenzen.
Beständigkeit und Ganzheitlichkeit sind also ausschlaggebende Kriterien? Wenn ich also z.B. über längere Zeit eine bestimmte Musikrichtung bevorzuge, mich dadurch auch von anderen Gruppen abgrenze, etc. dann zählt das zum Lebensstil?
Wenn ich andererseits jahrelang klassische Musik bevorzugt habe, dann aber plötzlich nur mehr Heavy Metal Konzerte besuche, außer meinem Musikgeschmack aber nichts an meinen Verhaltensformen anders wird, habe ich dann meinen Lebensstil also nicht geändert?
Die Frage nach Lebensstilen hat, soziologisch gesehen, den Sinn, soziale Ungleichheit besser analysieren zu können. Dabei kommt es auf die Rahmenbedingungen an, unter denen sich bestimmte Lebensstile zeigen, wie diese Lebensstile und Lebenschancen in Verbindung stehen, wie dabei die einzelnen Gruppen miteinander im Verhältnis stehen und sich diese Gefüge je spezifisch weiterentwickeln.
Außerdem haben Lebensstile auch bestimmte Funktionen, so sichern sie eine Verhaltensroutine im Alltag, signalisieren Zugehörigkeit oder Abgrenzung, wodurch die soziale und persönliche Identität gefördert wird.
Im Gegensatz dazu sind Rahmenbedingungen in der Marktforschung fehl am Platze, es wird nur gezählt oder beschrieben, welche Vorlieben oder Konsumpräferenzen gerade "up to date" sind.
Kapitalsorten
ökonomischen Kapital, welches relativ direkt in Geld konvertierbar ist (Eigentum und Vermögen ),
kulturellen Kapital, das unterteilt in inkorporiertes (Wissen, Erziehung, Bildung), objektiviertes (Besitz von Kulturgütern) und institutionalisiertes Kulturkapital (formal erworbene Titel) und
sozialem Kapital, das auf der Zugehörigkeit zu Gruppen beruht (alle Arten von Netzwerken von Beziehungen, Gruppen) und von der familiären Herkunft abhängig ist (Kontaktpflege ist wichtig).
Zu b.)
Das inkorporierte Kapital (Bildung, Wissen) kann man nicht kurzfristig kaufen oder verschenken, da der Erwerb Zeit kostet. Wie eine Person sich das Kapital zu Beginn aneignet, ist prägend für diese (Sprechweise). Dieses wird nicht nur in der Schule, sondern auch im sozialen Umfeld (z.B. in der Familie) erworben.
Das objektivierte Kulturkapital wird strategisch eingesetzt oder angeeignet, um das Kapital zu erhöhen (Besitz von kulturellen Gütern). Es bezieht sich auf den Besitz von kulturellen Gütern (Bücher, Gemälde, Instrumente),
Das institutionalisierte Kapital (Titel, Zeugnisse, Diplome) sichert dem Besitzer einen rechtlich garantierten und relativ dauerhaften Wert, welcher in ökonomisches Kapital übertragen werden kann. Die Übertragbarkeit kann sich mit der Zeit ändern.
Mit sozialem Kapital werden alle Arten von Netzwerken von Beziehungen/Gruppen bezeichnet, die Ressourcen darstellen um damit z.B. das kulturelle Kapital (z.B. ein alter sehr guter Schulfreund der Mutter ist begnadeter Klavierlehrer, hat eigentlich keine Kapazitäten mehr frei, aber weil er mit der Mutter befreundet ist, erteilt er ihrem Kind hochwertigen Unterricht) oder das ökonomische Kapital (z.B. man bekommt einen gut bezahlten Job, weil man mit den „richtigen“ Leuten bekannt/befreundet ist) zu erhöhen.
- Diese Beziehungen werden nicht von heute auf morgen geschaffen, sondern benötigen lange und ausdauernde Beziehungsarbeit (z.B. regelmäßige Treffen über Jahre hinweg).
- Dieses Kapital ist erheblich von der familiären Herkunft abhängig.
- Beziehungen können die soziale Laufbahn entscheidend beeinflussen..
Bourdieu Sozialer Raum
! Die Position im sozialen Raum lässt sich nicht nur durch die Summe der Kapitalarten bestimmen sondern durch die Struktur der Beziehungen zwischen diesen --> Postion im sozialen Raum = Kapitalvolumen + Kapitalstruktur (das Verhältnis der Kapitalarten ökonomische und kulturelles Kapital
https://www.youtube.com/watch?v=R5hT7X2rpvc
Die relativ komplexe Struktur des sozialen Raums finde ich besonders schön veranschaulicht in folgender Abbildung (Vgl. Der soziale Raum). In dieser werden die sozialen Positionen und Lebensstile in Relation zu den jeweiligen Kapitalarten gebracht (vgl. Rehbein 2006: 169). Die wesentlichen Ressourcen, aus denen sich die Position im Sozialen Raum ergibt, sind ökonomisches- sowie kulturelles Kapital. Vernachlässigt wird bei der Konstruktion das soziale Kapital, welches als eine Art Multiplikator für die beiden anderen Kapitalarten fungiert (vgl. Fuchs-Heinritz/König 2005: 167).
Bourdieu: Klassen
3 Hauptklassen
Die herrschende Klasse (sowohl die mit hohem ökonomischen Kapital (Unternehmer) und die mit hohen Kulturellen Kapital (Künstler, Hochschullehrer)
Mittelklasse (absteigende Kleinbürgertum (Handwerker, kleine Händler); , exekutive Kleinbürgertum (ausführende berufliche Tätigkeiten); neues Kleinb+rgertum (Berufe in Branchen mit starkem Wachstum, Vertreterberufe, Berater, Verkaufsberufe)
Volksklasse (Arbeiter
Habitus
Der soziale Raum umfasst nicht nur soziale Positionen sondern auch LEbensstile
Von den Sozialen Positionen kann man aufgrund eines klassenspeziefischen Kabitus einen Zusammenhang zu den Lebensstilen (also zu den Handlungspraktiken) herstellen
Raum der sozialen Positionen und der Lebensstile sind durch den Habitus miteinander verknüpft
Habitus: Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsweise --> dem Einzelnen nur in Teilen bewusst --> daher nicht unbedingt Klassenbewusstsein
--> ein System von Grenzen
Lebensstil ist gesellschaftlich ogeprägt durch die Klassenzugehörigkeit
Geschmack: legitime Geschmack der Oberschicht (distiktionsstrategien), der prätentiöse GEschmack (Aufstiegsbestrebungen) der Mittelschicht, der Notwendigkeitsgeschmack der Unterschicht
Beck: Individualisierung - Was versteht er darunter?
Individualisierung nach Beck meinte
"die Auflösung von Klassen und Ständen und gesellschaftlichen Großgruppen vor allem in modernen westlichen Gesellschaften."
"die Freisetzung von bestimmten sozialen Bedingungen begleitet durch Risiken, Unsicherheiten und neue Einbindungen. (dH. jeder Einzelne hat mehr Entscheidungsfreiräume und Freiheiten muss aber auch die Konsequenzen daraus tragen
DAHER: Freiheit vs. Restriktionen
Beck: Zentrale Kennzeichen des Individualisierungsprozesses
Freisetzungsdimension: Freisetzung des Individuum aus traditionellen Bindungen (Geschlechterrollen, Klassen Stände) --> mehr Mobilität (sozial, beruflich) und mehr Wahlfreiheit (Beruf, Partner) --> Möglichkeit sich selbst Lebenslauf zusammenzubasteln (Bastelbiografie)
Entzauberungsdimension: Durch Zunahme von Freiheiten aber Abnahme von Verpflichtungen und Bindungen verliert das Individuum Handlungsorientierung --> somit größeren Risiken und Unsicherheiten ausgesetzt
Reintegrationsdimension: Individuum wird letztendlich reintegriert in der Gesellschaft durch die Begrenzung der Entscheidungsfreiheit durch INSTITUTIONEN (Arbeitsmarkt, Schule) Gesetze und Standardisierungen (Ausbidlungsberufe) --> FOLGE Freiheit ist nicht unendlich, denn es kommt zu einer Wiedereinbindung / Reintegration aber in neuer Form
Beck: Ursachen des Individualisierungsprozesses
Fahrstuhleffekt, Bildungsexpansion und wohlfahrtsstaatlicher Absicherung
Wirtschaftlicher Aufschwung nach dem 2. WK --> steigendes Einkommen, mehr Freizeit, höhere Lebenserwartung, --> Folge daraus ist der Fahrstuhleffekt (alle sind eine Stufe nach oben GEfahren) ABER keine ANgleichung, dH. Dispartäten zwischen den Klassen hat nicht abgenommen --> Aber subjektiv gab es veränderungen, das sich Lebensniveau auch für die Armen erhöhte --> daher wurden potentielle Konflikte (Klassenkämpfe) weniger wichtig
Weitere Rolle spielt die zunehmende Mobilität
Zweite Ursache sind die Wohlfahrtsstaatlichen Absicherungen, die dem Einzelnen mehr Handlungsspielräume gestatten (auch nach Scheidung noch Unterstützung --> kann an gesellschaftlichen Leben teilnehmen)
dritte Ursache ist die Bildungsexpansion und technische Entwicklung
vor allem für Frauen --> auch bessere Ausbildung, technische Geräte die Hausarbeit erleichtern, Pille für die Frau --> Folge: Verhandlungsfamilie auf Zeit --> traditionelle Geschlechterrollen lösen sich auf
Beck: soziale Folgen des Individualisierungsprozesses
Bildungsexpansion: Frauen lösen sich aus traditionellen Geschlechterrollen (steigend anzhal von Singelhaushalten und steigende Schiedungsraten) --> bis hin zum Zwang der Autonomie... Einzelen muss Verantwortung für Entscheidungen tragen
Fahrstuhleffekt: MAssenkonsum, mehr Freizeit
Wohlfahrtsstaatliche Absicherung; Abreitsabhängigkeit, Bildungsabhängigkeit, Konsumabhängigkeit
Schulze: Erlebnisgesellschaft I
Die Stiltypen lassen sich durch alltagsästhetische Schemata zum Ausdruck bringen.
Basis der Unterscheidung von Stilen (Wiederholungstendenzen) sind einerseits
- sinnlich wahrnehmbare Zeichen (z.B. Kleidung), andererseits
- die Bedeutungen Genuss, Distinktion (wie Subjekt sich von anderen unterscheidet) u. Lebensphilosophie (zentrale Wertvorstellungen)
- Im Hochkulturschema sind psychische Erlebnisqualitäten vordergründig: Der Genuss wird durch Kontemplation charakterisiert, die Distinktionsebene durch den Begriff antibarbarisch. Die Lebensphilosophie ist geprägt von Begeisterung für Perfektion. Das Ich wird an den Ansprüchen gemessen.
- Das Motiv der Gemütlichkeit (Suche nach Gewohnten) spielt beim Trivialschema eine zentrale Rolle. Man ist antiexentrisch, die Lebensphilosophie lautet Harmonie als Kultur der schönen Illusion. Das Ich wird an der Ordnung gemessen
- Beim Spannungsschema wird Genuss in Aktion erfahren, der Körper spielt zentrale Rolle. Es existiert ein starkes Bedürfnis nach Abwechslung verbunden mit der Angst vor Langeweile/Gewöhnung. Man ist antikonventionell. Das Ich wird nur mit sich selbst konfrontiert.
Die Schemata sind nicht als Alternativen, sondern als Kombinationsmöglichkeiten zu verstehen. Nähe zum einen bedeutet nicht zwingend Distanz zu anderen Schemata. Schulze ordnet Individuen nicht einseitig einem Schema zu, denn die Affinität zu einem Schema macht seiner Meinung nach noch kein Milieu aus
Schulze: Erlebnisgesellschaft II
Er setzt die Schemata ein, um soziale Milieus zu bestimmen
1. Das Niveaumilieu weist Parallelen zum Bildungsbürgerum auf, orientiert sich am Hochkulturschema (+) u. ist gekennzeichnet durch höhere Bildung u. höheres Alter. Die zentrale Orientierung ist Streben nach Rang.
2. Das Integrationsmilieu, in dem Stilelemente anderer Milieus kombiniert werden, orientiert sich am Hochkultur- (+) u. Trivialschema (+) u. ist gekennzeichnet durch mittlere Bildung u. höheres Alter. Die zentrale Orientierung ist das Streben nach Konformität.
3. Das Harmoniemilieu orientiert sich am Trivialschema (+), ist gekennzeichnet durch geringere Bildung u. höheres Alter und zeigt Nähe zur Arbeiterschicht. Die zentrale Orientierung ist das Streben nach Geborgenheit.
4. Das Selbstverwirklichungsmilieu orientiert sich am Spannungs- (+) u. Hochkulturschema (+) u. ist gekennzeichnet durch höhere Bildung u. geringeres Alter. Die zentrale Orientierung ist das Streben nach Selbstverwirklichung. Hier vermischen sich Kontemplation u. Aktion genauso wie Perfektion u. Narzissmus.
5. Das Unterhaltungsmilieu, in dem aktivierende Erlebnisangebotegenutzt werden, orientiert sich am Spannungsschema (+) u. ist gekennzeichnet durch geringere Bildung u. geringeres Alter. Die zentrale Orientierung ist das Streben nach Stimulation.
Schulze. lernen
Es gibt drei hauptsächliche alltagsästhetische Schemata, das Hochkulturschema, das Trivialschema und das Spannungsschema.
Die drei Schemata werden über ihre hervorstechenden Merkmale auf den drei Ebenen Genuss, Distinktion und Lebensphilosophie ausdifferenziert.
Die Position eines Individuums bestimmt sich nun durch Nähe ,bzw. Distanz zu allen Schemata. Fünf typische Nähe- Distanz- Kombinationen beschreiben die sozialen Milieus. Diese werden unterschieden in das Selbstverwirklichungsmilieu, das Unterhaltungsmilieu, das Niveaumilieu, das Integrationsmilieu und das Harmoniemilieu.
Besonders über die zwei Dimensionen Alter und Bildung wird nun weitergehend festgelegt, wer zu welchem Milieu gehört.
Bourdieu: 3 Blickwinkel auf das Elend der Welt
Unmittelbar Leidende (Menschen die selbst und direkt vom Leiden betroffen sind)
mittelbar Leidenden (Menschen teilen soziale Kontakte zu Menschen, die unmittelbar leiden)
Öffentliche Inszenierung des Leidens (einschlägige Berichterstattung in den Medien)
Bourdieu: Unmittelbar Leidenden
Merkmal: entweder aus Arbeitrgesellschaft exkludiert oder nie inkludiert gewesen
Für Frankreich 4 Gruppen:
Ältere Franzosen (in Krisenbranchen beschäftigt, größere GEschäfte oder riesige Landwirtschaftsgesellschaften --> Arbeitskraft wird nicht mehr benötig und sie werden von Jüngeren ersetzt; oder Bedrohung des Arbeitsplatzverlustes; aus ökonomische Statusbedrohnung folgt der Verlust von Identität --> PErspektivlosigkeit, PEssimismus, Hilfe wird kaum angenommen, weil man denkt es ist die eigene Schuld --> überträgt sich schleichend auf die nächste Generation
Ältere Migranten und Gastarbeiter (haben sich im neuen Land kleine Existenz aufgebaut, die durch große Wirtschaftsbetriebe bedroht ist; darüber hinaus Diskriminierung und Ausgrenzung gerade in Krisenzeiten, wenn Einheimische Gastarbeiter als Überflüssig ansehen und Bedrohung für eigene Arbeitsplätze;Furcht vor Exklusion aus Arbeiterwelt; Gefühl der BEnachteiligung auch ggü. Behörden, kulturelle Entwurzelung führt zu Heimatlosigkeit
Jüngeren Franzosen (müssen fürchten erst gar nicht erst inkludiert zu werden, finden keine Arbeits- oder Lehrstellen und sind somit ungelernt, Abschlüsse haben kaum noch Wert, Ziellosigkeit, Aggression, Gewalt Vandalismus, schlechte Zukunftsperspektiven, Angst an den Rand der Gesellschaft zu rücken)
Kinder der Migranten (leiden fast wie ihre Altersgenossen aber es kommt noch der Aspekt der Entfremdung hinzu, Sprachbarrieren, oft Schulabbruch oder keine Ausbildungsplätze erhalten; Schule entfremdet sie von Eltern
Anstatt sich zu solidiarisieren konkurrieren Gruppe 3+4 und 1+2 untereinander
Bourdieu: mittelbar Leidende
3 Gruppe
Ladenbesitzer oder Hausmeister in schlechteren Stadtvierteln: Ambivalentes Empfinden (Nein zu Diebstahl, Vandalismus) aber auch Mitgefühl --> innere Zerissenheit ; oft werden prekäre Lage und politische Gefüge verantwortlich gemacht für Umstände
Ehrenamtliche Interessensvertreter z.B. Gewerkschafter; Zeigen Verständnis, können immer weniger Helfen, Trotz des GEfühls der Verbundenheit zu ihnen. (z.T. gehören sie selbst zu den unmittelbar Leidenden); BEreitschaft des kollektiven Widerstandes bei Arbeitern fehlt zunehmen, demnach zerfällt MAcht, Legitimatin der Gewerkschaften und somit die Unterstützungsmöglichkeit; durch Leiharbeiter kämpfen Arbeiter gegen Arbeiter ;
Professionelle staatliche Betreuer: Streichung von staatlichen Geldern für Inklusionsarbeit, Sozial- und Bildungswesen; wird von Gruppe durch höheren persönlichen Arbeitseinsatz kompensiert was zu familieren und psychischen Krisen führt --> es entsteht Gefühl der Machtlosigkeit; Kämpfen gegen Hoffnungslosigkeit ihre Klientels; werden auch Inklusionsarbeiter genannt
Gruppe 6+7 entfremdet sich immer mehr von Gruppe 1-4 :-(
Dahrendorf: sozialer Konflikt - Funktion und Historie
Sozialer Konflikt = Motoren der für gesellschaftliche Entwicklung
Sozialer Konflikt = Kampf um eine Bürgergesellschaft
Historie: 18. Jh. Grundrechte, 19. Jh. politische Rechte, 20. Jh. soziale Rechte
meiste Zeit: Klassenkonflikt (Interessensgruppen habend zunehmend Konflikte ausgetragen) --> Erfolge wurden instituationalisiert und immer mehr Menschen ging es immer besser -> Fahrstuhlefffekt
Heute: diese Bürgergesellschaft ist fast erreicht! Bürgergesellschaft nicht mehr Thema der Auseinandersetzungen ABER: klassischen Antagonismen sind erschöpft, die zuvor für gesellschaftliche Entwicklung sorgten
aus der engen Klassengesellschaft ist im 20. Jh eine Gesellschaft mit offenen Schichtungsgefüge geworden
DAHRENDORF "schärft nun seine Optik" um neue soziale Konflikte auszumachen, mit dem Ziel Entwicklungspotentiale abzuschöpfen
HAUPTFREIND: ist der Bürger, der keine Konflikte mehr wahrnimmt oder austrägt :-0
Dahrendorf: modernen sozialen Konflikt zwischen Unterklassen und Mehrheitsklassen
Es entstehen neue soziale Barrieren
Aufgrund von Ungleichheiten ist die volle bürgerliche Teilnahme von Menschen mit sozialen, wirtschaftlichen und politischen Mitteln eingeschränkt
Das wichtigste Element in der Bürgergesellschaft ist der freie Gestaltungswille des Einzelnen
Dahrendort: Institutionen
Instituationen sind die Sicherungselemente (LIGATUREN), damit aus Wahlfreiheiten der Einzelnen Lebenschancen werden
Dahrendorf: Anrechte und Angebote
Anrechte: individuelle Zugangsrechte zu Märkten --> dürfen nicht von faktischen Barrieren durchzogen sein
Anrechte müssen auch mit Angeboten verbunden sein.
Bürgergesellschaften brauchen im Idealfall eine ausgewogene Angebots- und Anrechtsstruktur
Wenn Anrechte da sind, muss sich der Bürger für Anrechte auch einsetzen; Menschen geben sich manchmal mit weniger zufrieden und nehmen Anrechtsbarrieren hin (obwohl es diese fomal gar nicht geben dürfte)
Auf dem ersten Blick kein Konflikt, da es sich um einen sozialen Schließungsprozess handelt und kein austragen von Interessensgegensätzen = Dahrendorf spricht von einem eingefrorenen sozialen Konflikt
Dahrendorf: Anomische Züge des sozialen Konfliktes
Anomische Züge beginnen, wenn sich Bürger auf Errungenschaften der Bürgergesellschaft ausruhen (Motivationsverlust entsteht, wenn Bürger die Bürgergesellschaft schon verwirklich glauben) -->
Folge: Teile aus der Mehrheitsgesellschaft fallen heraus --> Interessensvertretungen (die in der vergangenheit stellvertretend Konflikte austragen und die Individuen damit verwöhnt haben) können dies nur noch bedingt oder gar nicht auffangen
Anomie: MEnschen wollen noch an GEsellschaft glauben, schaffen es aber nicht mehr
Neuer sozialer Konflikt ist als das Herausfallen von Teilgruppen aus der Mehrheitsklasse sowie der Motivationsverlust deer MEhrheit
Beginn dieses Konfliktes: lässt sich auf 1970er zurück führen --> bis dahin Wachstum von Anrechten und Angeboten; Ab 70er sinkt die Wachstumseuphorie --> es gibt nicht immer mehr für immer mehr Menschen zu verteilen --> Länder beginnen wieder mehr Eigeninteressen zu verfolgen --> in 80er: Anomie im Weltmaßstab --> heute: Menschen hören auf von Regierungen viel zu erwarten --> der Sozialstaat "neue Unübersichtlichkeit"
Dahrendorf: Folgen der Anomie
Von der Gesellschaft abgekoppelte Gruppern versuchen durch individuelle Mobilität jenseits gesellschaftlicher Ligaturen --> Verbesserungen an der Anrechts- und Angebotsdimension laufen an ihnen vorbei (USA: underclass, OECD: Dauerarbeitslosen
Trennlinien: u.a. Lethargie der Unterklassen
Aber Dahrendorf verlegt die Anomie auch in die Mehrheitsgesellschaft hinein --> hektische Grenzziehung (denn auch die Mehrheit lebt mit der Angst vor sozialer Außschließung -> fühlt sich von Unten (Klassen-Anderen) und von der Seite (kulturell anderen) bedroht --> versuchen Barrieren aufzubauen, wo es in der Bürgergesellschaft keine geben sollte --> Hintergrund_ verlorener Glaube an die Gesellschaft: Mehrheitsklasse hat ihr Selbstvertrauen verloren und wird mit zunehmenden Maße protektionistisch (dies fällt auf Unterklasse zurück... ihre Zukunft wird noch düsterer)
Anomie auch Verhältnis zwischen Mehrheitsgesellschaft und Unterklasse --> neue Barrieren und neue soziale Lager entstehen
Dahrendorf: Ligaturen
Ligaturen (von lat. ligare = binden) sind bei Dahrendorf tiefe Bindungen, also Elemente, die Sicherheit geben und notwendig sind für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Der Begriff Ligaturen umfasst Institutionen, die Menschen das Umsetzen ihrer Lebenschancen sichern. Hierzu zählen Unternehmen, Vereine, Stiftungen, Verbände aber auch staatliche Institutionen, sofern diese Gestaltungsfreiräume lassen und nicht heteronom (fremdgesteuert) gesteuert sind.
Lebenschancen sind umsetzbare Möglichkeiten, welche auf garantierten Anrechten beruhen. Es wird zwischen harten Zugangsrechten, dies sind verfassungsmäßig garantierte Grundrechte sowie „weichere“ Anrechte (S. 80), zum Beispiel Reallöhne, unterschieden.
Hinzu kommen Optionen. Darunter ist die „je spezifische Kombination von Anrechten und Angebot“ zu verstehen (S. 79). Lebenschancen werden somit von Optionen und Ligaturen beeinflusst bzw. ermöglicht.
Ein Bsp:
Ein Schüler darf seinen Beruf frei wählen (Anrecht: Grundgesetz). Bedingend für die Aufnahme eines bestimmten Lehrberufs ist das entsprechende Schulzeugnis (Barriere) und eine freie Lehrstelle (Angebot) bei einem Unternehmen (Ligaturen).
In vor dem Zugriff des Zentralstaates geschützten Institutionen können Individuen Dahrendorf zu Folge Teile ihrer Lebensinteressen verwirklichen. Somit sind Institutionen "notwendige Sicherungselemente", damit der Einzelne mittels seiner Wahlfreiheit zu Lebenschancen kommt. In diesem Zusammenhang benennt Dahrendorf die "notwendigen Sicherungselemente" mit dem Begriff "Ligaturen".
Coleman: Organisationsgesellschaft
Die heutige moderne Gesellschaft ist eine Organisationsgesellschaft. Alle gesellschaftlichen Lebensbereiche sind von formalen Gesellschaften durchsetzt, was zur Folge hat, dass heute überall Organisationen eine tragende Rolle spielen, z.b. Staatsverwaltung, Schulen, Unis, Krankenhäuser, Gerichte, Heer, Kirchen, Museen, Fernsehsender, pol. Parteien, Vereine usw.
In der der modernen Zeit gibt es kaum noch organisationsfreie Räume, außer das Familienleben und Künstler, Schriftsteller sind meist noch nicht in formalen Organisationen beschäftigt.
Colemann: Alter und Neuer Akteur
Coleman geht davon aus, dass ein gegenseitiger Nutzen, also eine Korporation, oft sinnvoll für beide Seiten sein kann. Sei das nun hier die individuelle Nutzung und dagegen die Nutzen für den Staat oder die Korporation von zwei Individuen, erzwungen oder nicht.
Sobald eine Korporation zustande kommt, spricht Coleman davon, dass die beteiligten Individuen einen korporativen Akteur bilden. Danach spricht man nicht mehr von einer natürlichen Person sondern von einer fiktiven PErson
- Ressourcen (alle indiv. Einflusspotentiale der einzelnen Akteure) werden zusammengelegt
- Ressourcen werden für alle frei zugänglich
- Bündelung der Einflusspotentiale der Mitglieder der korporativen Akteure
Korporativer Akteur der alten Art:
Sind z.B. Familien, die aus Personen und nicht aus Positionen bestehen. Die Kontinuität der Familie hängt mit der Dauer der Mitgliedschaft der Personen ab, die die Familie ausmachen. Persönlich gefärbte Beziehungen machten früher und wohl auch noch heute das Miteinander aus.
Korporative Akteure der neuen Art:
Sind formale, meist große, Organisationen. Jedes einzelne Mitglied ist austauschbar und anonym. Die moderne Gesellschaft kultiviert die Unpersönlichkeit. Persönliche Bekanntschaft zwischen Sachbearbeiter und Klient wird abgelöst durch universalistische Regeln. --> aber auch mehr Freiheit!
FAZIT: Sozialstruktur, die nicht aus PErsonen sondern aus Positionen besteht - Freisetzungsdimension (Freisetzung der PErson) --> "natürlcie Person" von der "juristischen Person" verdrängt
Colemann: Organisation von unten und von oben
Organisation "von unten" sind Interessenorganisationen. Es handelt sich um Zusammenschlüsse aufgrund gemeinsamer Interessen (Sportvereine oder Vereine). Auf Basis gemeinsamer Interessen schließen sich "gleiche" Individuen zusammen.
Organisationen "von oben" = Arbeitsorganisationen z.B eine Bank, Unternehmen, Kitas etc.
Ein Individuum oder eine kleine Gruppe von Individuen bildet den Träger, dieser gründet den korporativen Akteur und leitet ihn. Um seine Interessen durch den korporativen Akteur zu realisieren, benötigt der Träger weitere Individuen. Diese müssen zwar mit seinen Interessen nicht übereinstimmen, aber zur Kooperation motiviert werden können. Nur so können die Interessen der Organisation realisiert werden Man kann sie auch Arbeitsorganisationen; z.B. Unternehmen oder Organisationen die Lohnempfänger beschäftigen, nennen. Arbeitsorganisationen sind Zusammenschlüsse, welche "von oben" gebildet werden. Beispiele: Unternehmen und alle Organisationen, welche Mitglieder als Lohnempfänger beschäftigen.
Coleman: Symmetrische & Asymmetrische Sozialbeziehungen
Beziehungen zwischen individuellen Akteuren: bsp. Mutter und Kind
Beziehungen zw. 2 kooperativen Akteuren: bsw. Unternehmen und Kommunalbehörde
Beziehungen zw. individuellen und kooperativen Akteuren: z.B. zwischen Konsumenten und Unternehmen
= Akteure unterschiedlicher Art --> diese Beziehungsform hat in der Gesellschaft enorm zugenommen -
- Coleman spricht von der heutigen asymmetrischen GesellschafDie Ungleichartigkeit der Akteure beinhaltet eine ungleiche Verfügung über Einfluss potentiale und eine ungleiche Abhängigkeit voneinander
- (koporative Akteure sind einflußreicher als Individuen, Individuen sind mehr von korporativen Akteuren abhängig und umgekehrt)
Colemann: Vier Typen asymmetrischer Beziehung
Colemans Überlegungen sind hier nicht ausgereift, aber es lassen sich zwei Beziehungsdimensionen ausmachen:
- Freiwillige oder unfreiwillige Kontaktaufnahme eines individuellen Akteurs mit einem Korporativen Akteur
- Handelt es sich um ein Binnen- oder ein Außenverhältnis des korporativen Akteurs
Aus diesen zwei Beziehungsdimensionen ergeben sich 4 Arten asymmetrischer Sozialbeziehungen:
- Das Individuum ist unfreiwillig in ein Binnenverhältnis mit dem korporativen Akteur involviert (Schule, Knast, geschlossene Unterbringung)
- Es besteht ein freiwilliges Binnenverhältnis zwischen Individuum und korporativen Akteur. Fast immer kann hier der Einzelne entscheiden, mit wem er ein Korporation eingehen will. (Verein, Verbände, Beschäftigte)
- Ein freiwilliges Außenverhältnis besteht häufig zwischen Kunden und korporativen Akteur. Dabei besteht oft nicht einmal die Notwendigkeit eine Beziehungsaufnahme einzugehen. Z.B. wenn ich nicht den Sender sehen will, dann nehme ich einen anderen oder lese Zeitung. Oder ich suche mir mein Krankenhaus für die geplante Op aus.
- Ein unfreiwilliges Außenverhältnis besteht zwischen korporativen Akteuren und Individuen wie z.B. der Polizei, Gerichte oder andere Ordnungshüter der Staatsgewalt, die die Gesetzestreue überwachen. Eine andere Form des unfreiwilligen Außenverhältnisses liegt z.B. vor, wenn neben dem eigenen Haus ein Chemiekonzern seine Abgase rausbläst und man mittelbar betroffen ist.
Durch diese unterschiedlichen Arten von asymmetrischen Sozialbeziehungen hat das Individuum die Möglichkeit sich gegen den korporativen Akteur zu wehren. Allerdings macht Coleman keine weiteren Aussagen dazu, die dies begründen oder näher beschrieben würden, hier muss die Gegenwartsdiagnose ansetzen.
Coleman: Risiken der koporativen Aktuere
Metarisiko der Organisationsgesellschaft ist der Kontrollverlust
Die Übermacht birgt laut Coleman „neue Risiken“ für die Individuen (in Becks Terminus „Risikogesellschaft“).
- Das Organisationshandeln hat meist weitreichendere Folgen als das Handeln eines Einzelnen. Es kann in die Zukunft wirken, mehr Sachverhalte erfassen und mehr Menschen betreffen. Die Ressourcenzusammenlegung birgt die Gefahr der weitreichender Schädigung oder des negativen Einflusses auf die Menschen, denn in einer Organisation kann der Schaden für alle größer sein, als der der ein Einzelner bewirken kann.
- Die Handlungsverantwortung ist in einer Organisation häufig schwer auszumachen (Banken). Die Verantwortung für entstandene Schäden und deren Beseitigung kann also gut abgeschoben werden.
- Auf eine Organisation, die jemanden schädigt, kann nicht mit moralischen Handlungsgrundsätzen eingewirkt werden. Es gelten nur positive oder negative Sanktionen.
- Selbst bei verhangenen Sanktionen ist es nicht garantiert, dass es in der internen Entscheidungsstruktur denjenigen trifft, der der Verursacher ist. Oft wird man von Pontius zu Pilatus geschickt.
Es lässt sich also feststellen, dass in unserer Organisationsgesellschaft die Gefahr besteht, dass niemand mehr die Risikoproduktion der Organisationen unter Kontrolle hat. So gut auch teilweise eben diese Organisationen sind. Ein „Kontrollverlust“ ist sozusagen das „Metarisiko“ in unserer Gesellschaft laut Coleman.
- Die Geister die man rief, die wird man nicht mehr los. Diese frühere Sichtweise modernisiert Coleman unter dem Aspekt der heutigen Organisationsgesellschaft, die auf Rationalitätsbeschränkungen und –dilemmata beruht, die aus individueller Nutzenorientierung unweigerlich unvorhergesehene und ungewollte Selbstschädigungen entstehen lassen. Oft wird als Gegenwehr ein eigener korporativer Akteur geschaffen. Das kann immer weitere Kreise ziehen.
Wohlfahrtsstaat
Wohlfahrsstaat ist die Kurzbezeichnung für einen Staat, der eine Anzahl unterschiedlicher (Fürsorge-)Maßnahmen, Programme und Politiken anwendet, die der sozialen, materiellen und kulturellen Wohlfahrt der Bevölkerung dienen. Die Bezeichnung stammt aus der angloamerikanischen Politikwissenschaft (Welfare State) und wird häufig gleichlautend für den Begriff Sozialstaat verwendet, ist aber umfassender zu verstehen und wird (aus der neoliberalen Kritik heraus) in jüngster Zeit eher mit einer individuellen Bevormundung, mit Einschränkung von Eigeninitiative und Verantwortung in Verbindung gebracht als mit den (im Deutschen üblichen) Begriffen Wohlfahrt und Wohlergehen.
Zunehmend wird auch auf den Begriff des Wohlfahrtssystems zurückgegriffen, da dieser berücksichtigt, dass (ebenfalls zunehmend) sog. nicht staatliche Akteure an der Erstellung von Sozial- und Wohlfahrtsleistungen beteiligt sind
Wohlfahrtsstaat: Maßnahmen beschreiben, wie der Wohlfahrtsstaat Verhältnisse in einer Gesellschaft beeinflusst und die Wirkungsweisen dieser Maßnahmen beschreiben.
Beginnend mit der Existenzsicherung die ja Sozialhilfe heißt und die wiederrum von den Steuerzahlern bezahlt wird. So kann es auch zu Unmut führen,wenn beschlossen wird HARTZ 4 generell anzuheben, bei jenen die sie bezahlen müssen.
Kindergeld wird erhöht oder nur ab einem gewissen Untergrenze des Einkommen ausbezahlt, weil jene die gut verdienen diese Transferleistung nicht nötig haben, kann auch zu Unstimmigkeiten bei jenen, die diese Leistung nicht erhalten führen.
Rentenzahlungen werden erst ab 70 Jahre ausbezahlt und ab Jahrgang 2010 wird das so sein (in der Zukuntf) .... frag mal was das mit den Jungwählern macht.
Gesetz der Inklusion von Kindern mit Behinderung in der Regelschule, ab 2020 hat jedes Kind einen Anspruch auf einen "normalen" Schulplat, dementsprechend müssen Schulen Behindertengercht ausgestattet wrde sowohl personell, und hard und soft skill mäßig - wer zahlt??s
Staatliche Transfers an Unternehmen, Produktionsstätten nicht ins Ausland zu verlagern oder eben überhaupt erst Produktionsstandort im Inland zu errichten.