Sozialpsychologie
PFH Sozialpsychologie I - Selbst, Persönlichkeit und soziale Motive
PFH Sozialpsychologie I - Selbst, Persönlichkeit und soziale Motive
Kartei Details
Karten | 84 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.02.2015 / 30.05.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/sozialpsychologie9
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/sozialpsychologie9/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
1.1 Quellen des Selbstkonzepts und des Selbstwertgefühls
Strategien zum Selbstwertschutz und zur Selbstwerterhöhung:
self-serving bias
eigene Erfolge intern, eigene Misserfolge extern attribuieren
selektive Informationssuche
aktive Suche nach selbstwertdienlichen Informationen über die eigene Person
self-handicapping
hinderliche Umstände für die eigene Leistungserbringung erzeugen/betonen
z.B. unausgeschlafen in eine Prüfung gegangen, eher schlechte Leistung
sandbagging
vor Leistungssituationen die eigenen Möglichkeiten herunterspielen, Erwartungshaltung anderer Personen gering halten
above average effect
eigene Fähigkeiten als überdurchschnittlich wahrnehmen
false consensus effect
Annahme, verbreitet und akzeptierte Meinungen zu besitzen.
downward comparison
Auswahl von Vergleichspersonen die schlechter abschneiden als man selbst
Soziale Vergleichsprozesse
oft Grundlage von persönlichen Standards und Zielen
Selbstwahrnehmungstheorie
Personen nehmen eigene Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken und körperliche Zustände wahr und ziehen aus der Selbstbeobachtung Rückschlüsse auf eigene Fähigkeiten und Eigenschaften.
Selbstwertdienliche Attributionsasymmetrie
siehe self-serving bias →Misserfolge werden eher auf externe Faktoren zurückgeführt.
Symbolischer Interaktionismus
looking-glass self (Cooley 1902)
Selbstkonzept einer Person gleicht einem Spiegel, der die Einschätzung bedeutsamer anderer Personen wiedergibt.
→interpretative Weg aber auch möglich
Theorie des Selbstwertschutzes und der Selbstwerterhöhung (Dauernheimer, Stahlberg, Frey etc)
Wunsch nach hohem Selbstwertgefühl als zentrales Motiv bei der Suche und Verarbeitung selbstbezogener Informationen
→kann vor bedrohlichen Informationen schützen
→schwierig wenn Möglichkeiten im sozialen Umfeld nicht mehr richtig eingeschätzt werden.
Selbstkonsistenztheorie (Petersen & Stahlberg 1995)
Personen sind motiviert ihr Bild über sich zu bestätigen auch wenn es negativ ist.
→erfolgt besonders dann wenn umfangreiches und gut vernetztes Selbstwissen vorhanden
→wenn wenig Selbstwissen vorhanden und Selbstschema aufgebaut werden soll eher Selbstwertschutztheorie
Moderatorvariable zwischen den beiden Theorien
Elaboarationsgrad (Ausarbeitungsgrad) eines Selbstkonzeptbereichs auf den sich neue Informationen beziehen
z.B. Personen mit umfangreichem Selbstwissen in einem Bereich zogen konsistente Informationen den positiven vor
1.2 Selbstaufmerksamkeit
objektive Selbstaufmerksamkeit (Duval und Wickland 1972)
Selbst einer Person rückt als Objekt in den Fokus der eigenen Aufmerksamkeit
subjektive Selbstaufmerksamkeit
Person richtet ihre Aufmerksamkeit als Subjekt auf die Umwelt
trait self-consciousness
Ausmaß in dem Personen sich selbst reflektieren
→interindividuell unterschiedlich ausgeprägte Disposition
state self-awareness
Zustand objektiver Selbstaufmerksamkeit
z.B. durch Spiegel ausgelöst
Erster zentraler Effekt objektiver Selbstaufmerksamkeit
steigert das Bewusstsein über und damit die Empfänglichkeit für eigene Einstellungen, Reaktionen und Affekte
Zweiter zentraler Effekt
verstärkt das Bewusstseinüber Diskrepanz zwischen idealem und realem Selbst
Dritter zentraler Effekt
verstärkt die Motivation Selbst-Standard-Diskrepanzen zu reduzieren, sofern diese aversiv sind
Vierter zentraler Effekt
geringe Erfolgserwartung bzgl. der Reduktion einer aversiven Diskrepanz führt zur Vermeidung von Selbstaufmerksamkeit
1.3 Selbstdarstellung
self-presentation
impression management (Eindruckssteuerung)
Verhalten der Person → Versuch den Eindruck den andere von ihm haben zu beeinflussen
-kann sich auf alle Aspekte des Selbstkonzeptes beziehen (Fähigkeiten, Einstellungen, Ziele)
-verbal oder nonverbal (Klamotten)
-bewusst oder vorbewusst (öfter)
positive und negative Selbstdarstellung
- negative Selbstdarstellung z.B. im Arbeitskontext zur Vermeidung unliebsamer Aufgaben: absichtlich Leistung senken, eigene Unzulänglichkeit hervorheben
Taxonomie verschiedener Selbstdarstellungsformen
Positive Selbsdarstellungsformen/Negative Selbstdarstellungsformen
Direkt/Indirekt (Informationen über Dritte werden präsentiert→ Person in positiver oder negativer Verbindung)
Verbal/Non-verbal
Positive/Direkt/Verbal
auf eigene Vorzüge hinweisen
self-promotion/ -enhancement/ -appreciation
Non-verbal/ Direkt
positiv oder negativ
durch Kleidung, Umgangsformen etc. positiven/negativen Eindruck erzeugen/ unterstreichen
Indirekt
positiv oder negativ
basking in reflected glory
sich mit positiv/negativ bewerteten Entitäten in Verbindung bringen
blasting
Entitäten mit denen man nicht in Verbindung steht negativ/positiv bewerten oder sich von negativen/positiven distanzieren.
boosting
andere so beurteilen, dass man im Vergleich gut/schlecht dasteht
other-enhancement/ingratiation
positiven Qualitäten des Gegenübers loben/hervorheben
Negative/Direkt/Verbal
self-depreciation
eigene Leistung abwerten , extra schlechte Leistung erbringen
self-handicapping
hinderliche Umstände für die Leistungserbringung erzeugen/betonen
understatement
eigene Leistung unterbewerten
supplication
sich hilfsbedürftig, unfähig darstellen
broadcasting limitations
persönliche Einschränkungen betonen (Krankheit etc.)
1.4 Wirksamkeit und Regulation des Selbst
Selbstwirksamkeit (self-efficiancy)
Person glaubt bestimmte Handlungen ausführen zu können um eine bestimmtes Ergebnis zu erreichen
→ beeinflusst die Handlungsinitiierung sowie Anstrengung und Dauer der Handlung
sich-selbst-erfüllende Prophezeihung
wenn man nicht daran glaubt eine Handlung asuführen zu können→ weniger Ausdauer, eher entmutigt, geringe Ziele
Selbstwirksamkeit variiert auf unterschiedlichen Dimensionen
Umfang (leichte,mittlere, schwere Aufgaben
Generalität (spezielle Aufgabe oder generell)
Stärke (schwache, starke Selbstwirksamkeitsüberzeugung)
Quellen der Selbstwirksamkeit
persönliche Erfahrung, Feedback
Quellen der Selbstwirksamkeit
persönliche Erfahrung, Feedback