Soziale Theorien
Universität Innsbruck, Prof. Staubmann
Universität Innsbruck, Prof. Staubmann
Fichier Détails
Cartes-fiches | 89 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Affaires sociales |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 25.09.2014 / 16.12.2014 |
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Sinn, System, Funktion nach Luhmann -> Selbstreferenz !!!
- Selbstbezüglichkeit = selbstreferentielles System
- wenn Aussage auf sich selbst bezogen wird, wird es problematisch
- Bsp. Escher's "Drawing Hand" -> man weiß nicht welche Hande welche zeichnet
- z.B. "Alle Kreter sind Lügner" sagt Kreter -> er selbst auch = Paradoxien = sich selbst widersprechende Aussage
- Tautologien -> der kleine Zwerg, dies Rose ist eine Rose -> ist allgemein gültige Aussage -> Aussage, die aus logischen Gründen immer wahr ist
Sinn, System, Funktion nach Luhmann -> selbstreferentielle Systeme !
- z.B. Humberto Maturana -> menschliches Auge als geschlossenes System
- er hat sich dabei der Systemtheorie bedient
- es gibt keinen Input -> Licht geht nicht ins Auge -> ein Lichtreiz wird auf Netzhaut erzeugt
- Auge konstruiert nur Bilder = keine Widerspiegelung, lediglich Anreize und Reize
- Verarbeitung im Hirn zu Struktur
- die Erzeugung des Bildes ist ein selbstreferentielles System zwischen Auge und Gehirn
- Bsp. Mensch besteht aus Zellen -> Zellen erzeugen sich selbst (werden nicht implantiert)
- Körper ist wie gesellschaftliches System, dass sich selbst erzeugt = selbstreferentiell
- es gibt keinen In- und Output
- Körper ist biologisches System, das sich selbst reproduziert in rekursiver Vernetzung -> die Elemente (Zellen) stellen sich rekursiv her = Autopoiesis
- Autopoiesis: elementare Selbstherstellung von Systemen (in Biologie z.B. Zellen) -> die kleinsten Elemente sozialer Systeme sind die Kommunikationen nicht die Individuen
Sinn, System, Funktion nach Luhmann -> Kennzeichen der Systeme
Systeme sind gekennzeichnet durch
- Komplexität
- es herrscht ein Muster von Beziehungen
- es kann nicht jedes Element mit jedem verbunden sein
- Kontingenz
- für diese Muster gibt es verschiedene Möglichkeiten
- prinzipielle Offenheit und Ungewissheit menschlicher Lebenserfahrungen
Sinn, System, Funktion nach Luhmann -> Kommunikation
Kommunikation in sozialen Systemen
- soziale Systeme sind Systeme sinnhafter Kommunikationen
- das kleinste Element sozialer Systeme = Kommunikation
- das "Soziale" beginnt erst ab einer Wechselwirkung zwischen 2 Individuen
- 2 komplexe Systeme treffen aufeinander -> neuer selbstreferentieller Zirkel -> Systeme verschmelzen nicht, sondern steuern sich gegenseitig -> sie konzentrieren sich auf das, was sie als Input-Output, als System-Umwelt-Beziehung warhnehmen können
Sinn, System, Funktion nach Luhmann -> Doppelte Kontingenz !!!
- Interaktion/Tausch
- "Ich mache das, was du willst, wenn du das machst, was ich will"
- hängt von beiden Seiten auf gleicher Weise ab
- 2 komplexe Systeme treffen aufeinander
- neuer selbstreferentieller Zirkel -> Systeme verschmelzen nicht, sondern steuern sich gegenseitig
- sie konzentrieren sich auf das, was sie als In- und Output - als System-Umwelt-Beziehung- wahrnehmen können
- = proevolutionärer Prozess
- entwickelt sich aus sich selbst heraus
- es gibt eine neu auftretende Ordnung, die bedingt wird durch die Komplexität der beiden Systeme
- sie werden aber nicht berechnend oder kontrollierbar
- Doppelte Kontingenz von Talcott Parsons
- in jeder Interaktion steckt doppelte Kontingenz, weil beide Seiten voneinander abhängig sind
Sinn, System, Funktion nach Luhmann -> Doppelte Kontingenz -> Kommunikation !!!
- Kommunikation ist Synthese aus 3 Selektionen
- Informationsselektion
- Mitteilungsselektion
- Verstehensselektion
- die 4. Selektion ist das "Annehmen/Ablehnen" des Anderen
- eine erfolgreiche Kommunikation erscheint als unwahrscheinlich -> um diese immanente Unwahrscheinlichkeit zu überwinden gibt es soziale Systeme, die das regeln
- evolutionäre Errungenschaften dafür sind z.B. Sprache und Schrift
- es entstehen symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien
- mit Hilfe der Symbole erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Annahmebereitschaft der Kommunikation
- z.B. "Lockvögel" wie Geld, Wahrheit, Macht
Sinn, System, Funktion nach Luhmann -> Selbstorganisation !!!
Erzeugung der eigenen Struktur -> keine Strukturdetermination von außen
- in sozialen Systemen gibt es Erwartungen/Semantiken = Bedeutugn/Bedeutungsstrukturen
- Liebe als Passion
- Liebe ist semantische Konstruktion -> verschiedene Kulturen, verschiedene Semantiken
- Erzeugung durch Semantiken -> heute: Semantik der passionierten Liebe (von Ökonomie differenziert) -> Partnerwahl nach rein subjektiven Kriterien
- früher (Tirol vor 200 Jahren): Zweckgemeinschaft -> selbe Anzahl von Kühen, selbe Religionszugehörigkeit
- Verheiratung: Ehe hatt nichts mit passionierter Liebe zum tun -> passionierte Liebe neben der Ehe
Sinn, System, Funktion nach Luhmann -> selbstreferentielle Geschlossenheit
- selbstreferentielles System = geschlossenes System
- Strukturen werden von den Systemen selbst erzeugt -> trotzdem Verbindungen zwischen den Systemen
- strukturelle Kopplung
- Strukturen sind unabhängig und koppeln sich
- z.B. Vogel der Zähne des Krokodils reinigt
- Perturbation
- = "Störung" im Sinne von Reizung
- = Anregung von Außen auf ein System
- z.B. Vorlesung kann Gedanken nicht steuern -> "nur Anregung / Reiz von außen
- Sozialisation = Selbstsozialisation
- Weitergabe von Mustern = Input -> es gibt aber keinen Input -> Kind entwickelt sich aus sich selbst heraus -> Input sind nur Anregungen
- Sozialisation: Kind vollzieht Selbstsozialisation -> in letzter Instanz das Anpassen und Kennenlernen von einer Gesellschaft
- Heilung = Selbstheilung
- biologisches System kann sich nuir selbst reorganisieren -> Arzt kann nur Hilfestellung geben
- z.B. gebrochenes Bein, trotz Gips von außen ist es SElbstheilung
- Steuerung = SElbststeuerung
- Steuerung ist immer nur eine Form von SElbststeuerung
Anwendungen Luhmann -> Fritz B. Simon
"Radikale" Marktwirtschaft
- er setzt die Luhmannsche Systemtheorie auf das Management um
- der Manager muss das Unternehmen gleichsam wie ein "Pferd zügeln" -> es ist eine Zügelung lebender Systeme
- Die Steuerung sozialer Systeme in der Wirtschaft laufen gleich ab, wie alle sozialen Systeme = soziale Kybernetik
- sie sind nicht mechanistisch oder linear steuerbar (heißt nicht, dass sie gänzlich unbeeinflussbar sind), sondern sind selbstreferentiell und müssen daher aus der Eigenlogik des Systems heraus gesteuert werden
- wer Handlungen setzt, betreibt damit immer Handel -> menschliche Verhaltensweisen lassen sich als Waren betrachtetn, die bewertet und getauscht werden
Anwendungen Luhmann -> Macht
Macht im Rahmen der "Doppelten Kontingenz"
- Macht als Medium der Kommunikation basierend auf (potentiellen) Nachteilen
- es gibt keine absolute Macht gegenüber jemand anderen bzw. gibt es gar keine Macht in dem Sinn
- ein Eigeninteresse stößt dabei auf komplementäres Interesse
- gibt es bei der Manipulation einen (potentiellen) Nachteil für den anderen, spricht man von Macht = "Naturalisierung des Nachteils"
- Einfluss als Medium der Kommunikation basierend auf (potentiellen) Vorteilen
- Einfluss hingegen basiert auf den (potentiellen, virtuellen) Vorteil
- das heißt dass eine Disposition vorhanden sein muss
- die Phänomene Macht und Einfluss passieren also im Rahmen der Wechselwirkung -> der Mensch will nicht nur beherrschen, sondern auch beherrscht werden
Anwendungen Luhmann -> Führung
Führung als Ver-Führung
- "Als ob je ein Gegenstand uns verführte und nicht ausschließlich der aus unserem Inneren hervorbrechende, in diesem Augenblick das Ich darstellende eigene Trieb" (Simmesul)
- suggestive Impulse, Doppel-Impulse
Anwendungen Luhmann -> Planung
Planung als evolutionäre Planung
- gegen mechanistische Planungskonzepte
- man muss Änderungen in Rechnung stellen und die Komplexität der evolutionären System-Umwelt-Beziehung berücksichtigen
- z.B. flexible Planung durch Feedback-Mechanismen
Anwendungen Luhmann -> Zahnrad-Modell
"Fallacy of Misplaced Intentionality" -> "Das Zahnrad-Modell"
- dieses Modell ist in den Sozialwissenschaften weit verbreitet
- alles hängt irgendwie zusammen ->wenn man an einer Stelle etwas ändert, ändert sich auch das andere
Anwendungen Luhmann -> G.S.Brown
George Spencer Brown -> "Draw a Distinction"
- alles beginnt mit "Differenz", die über die Zeit "eine eigentümliche Selbstständigkeit gewinnt"
- aus dem Unterschied entwickelt sich eine Form
- z.B. ein Kunstwerk entwickelt sich aus einer Idee / einer Grundintention / einem Motiv heraus
- "ein Kunstgegenstand entsteht zufällig" -> Blumen -> das Kälberkalb: ich habe plötzlich gemerkt, dass sich die Antenne zu einem Gerippe biegen lässt
- Gregory Batson: "Information ist ein Unterschied, der einen Unterschied macht" = die Unterscheidung macht den Unterschied
Anwendungen Luhmann -> Entfaltung / Fraktale
Entfaltung / Fraktale
- Entstehung von sozialen Systemen ist nicht linear geplant
- es ist eine fraktale (vielfach gebrochene) Entfaltung von Grunddifferenzen
- auch eine Beziehung entsteht aus Verstrickungen, die immer mehr eine Eigenlogik entwickelt
- Unternehmen, die aus einer evolutionären Planung entstehen, sind zumeist am erfolgreichsten
Anwendungen Luhman -> moderne Gesellschaft
- die moderne Gesellschaft ist funktion differenziert (nicht segmentär oder stratifikatorisch) in autopoeietische (sich selbst herstellende, erhaltende) Subsysteme
- jedes dieser Systeme ist in sich geschlossen
- sie stellen füreinander Umwelten dar
- sie können zwar aufeinander praktisch wirken, aber besitzen jeweils eine eigene unabhängige Logik
Anwendungen Luhmann -> Funktionssysteme (moderne Gesellschaft)
Funktionssysteme wie auch Kunst, Religion, Liebesbeziehungen
und insofern ist wahr nicht immer teuer; schön nicht immer richtig usw. Alle haben verschiedene Codes und Programme -> Luhmann arbeitet jedes System einzeln aus, was aber teilweise recht problematisch wirkt
- Wissenschaft
- Funktion: Erweiterung von Wissen
- Medium: Wahrheit
- Code: wahr/unwahr
- Kommunikation: wissenschaftliche Aussage
- Politik
- Funktion: kollektiv verbindliche Entscheidung
- Medium: Macht
- Code: Macht / keine Macht
- Kommunikation: politische Entscheidung
- Recht
- Funktion: Stabilisierung normativer Erwartungen
- Medium: Recht
- Code: Recht / Unrecht
- Kommunikation: Rechtsaussage
- Wirtschaft
- Funktion: Regulierung von Knappheit
- Medium: Geld
- Code: Haben / nicht-Haben
- Kommunikation: wirtschaftliche Transaktion
Anwendungen Luhmann -> ökologische Gefährdung
ökologische Gefährdung
- wie kann die moderne Gesellschaft darauf reagieren
- subsystemspezifische Resonanz
- in traditionellen Sichtweise stand fest, dass Normen für die Wirtschaft notwendig sind, um die Erde zu retten
- aber die ökologische Gefährdung ist nicht steuerbar
- es braucht eine subsystemspezifische Resonanz
- man muss die Normen in die ökonomische Eigenlogik einbauen
Anwendungen Luhmann -> Protest
Luhmann: die Gesellschaft der Gesellschaft
- "das unreflektierte Sich-für-besser-halten. Entsprechend wird mit Schuldzuweisungen gearbeitet"
- Maßnahmen können das Gegenteil bringen, wenn man sie nicht genügend bedenkt bzw. auch dann -> erst muss Eigenlogik verstanden werden
Talcott Parsons -> Person
- seine Theorie hat lange die Soziologie in den USA dominiert -> in den 60ern in Hintergrund gedrängt worden -> dann kam "kritische" Bewegung
- Strukturfunktionalismus auch handlungstheoretische Sozialtheorie, voluntarische Theorie des Handelns
- man begann holistisch (ganzheitlich) zu denken
- Institutionalismus
- gesellschaftliche Strukturen (Institutionen) sind wichtig zu verstehen / um zu wissen, was in der Ökonomie vor sich geht
- = Gegenströmung zu klassischem Individualismus
- geprägt von Max Weber -> Weberianische Tradition -> "Weber Zirkel"
Talcott Parsons -> Theorietechnik
analytische Differenzierung und synthetische Rekombination
- Kern seiner Theorie: widersprüchliche Theorien auf einen Nenner bringen bzw. zu kombinieren -> begriffliches Differenzierung um begriffliche Verwachsung zu verhindern
- Tradition des Kapitalismus (Idee der Rationalität)
- Weber als Idealist: Kapitalismus aus der Tradition der Religion
- vs. Kommunismus: materialistische Theorie, Materialismus
- -> Differenzierung zwischen Idealismus und Materialismus
- Parsons versucht die große Streitlinie der Soziologie zu verbinden
- idealistische Theorie (meist vertretendste soziologische Theorie)
- idealistisch weil Idee/Sinn das Entscheidende ist
- z.B. sinnhafter Aufbau der Gesellschaft / Materie- > Schaffung des Geistes
- Weber: protestantische Ethik -> Geist des Kapitalismus
- materialistische Theorien (Gegenbewegung von Marx)
- das Materielle der Gesellschaft ist die Ökonomie
- Ökonomie liegt allem zu Grunde
- idealistische Theorie (meist vertretendste soziologische Theorie)
- Parsons versucht die Theorien (Idealismus und Materialismus) zu vereinen
- er sucht eine allgemeine Theorie ("General Theory of Action") -> Konvergenzthese
Talcott Parsons -> Handlung als System 1
Handlung als System -> die Struktur der Handlung
- "The structure of social art"
- Grundaussage: bisheriges Denken der Soziologie wurde beeinflusst von Zweck und Mittel
- zentrale Begriffe: Handlung besteht aus einer Reihe struktureller Komponenten -> ein Verhalten, das durch diese Komponenten analysiert werden kann, ist eine Handlung
- Bedingungen des Handelns
- Mittel des Handelns
- subjektive Ziele
- Normen
- Zweck-Mittel-Schema
- "Zweck" und "Mittel" sind Teile einer jeden sinnvollen menschlichen Handlung
- Zweck: Ziele, interne Normen -> Ziele sind sinnhafte Handlungen
- Mittel: Bedingungen, externe Normen -> direkte Mittel = Buch usw.
- Idealisten sehen vor allem kulturelle, zielhafte Vorstellungen, Mittel und Bedingungen als Hauptstruktur, also die Idee dahinter
- Materialisten beziehen sich hingegen vor allem auf die Materie -> die Ökonomie
- "Zweck" und "Mittel" sind Teile einer jeden sinnvollen menschlichen Handlung
- Parsons: Zweck und Mittel
- diese Elemente (Zweck und Mittel) sind unabhängige Komponenten einer Handlung
- Handlungsziel braucht Mittel (z.B. Vorlesung mit Mikrofon, ZuhörerInnen
- Handlungsziele sind sinnhaft konstruiert -> Normen, Handlungsnormen
- die Mittel des Handelns (2 Arten): direkte Mittel (PowerPoint, Buch) und Bedingungen
Talcott Parsons -> Handlungs als System 2
- strukturelle Unabhängigkeit
- Fehler: Handeln an einer der zwei Begriffe erklären
- Parsons differenziert hier analytisch: jede Handlung hat eine Idee, aber auch einen Zweck/ein Ziel -> diese zwei Komponenten sind unerlässlich für eine Analyse der Handlung und voneinander (Strukturell) unabhängig
- Idealisten: sie sehen vor allem kulturelle, zielhafte Vorstellungen, Mittel und Bedingungen als Hauptstruktur, also die Idee dahinter
- Materialisten: sie beziehen sich auf die Materie, die Ökonomie
- Überwindung der Dichotomien
- keine idealistische Vorstellung mehr
- statt Handeln aus aus dem Sinn (Idealismus), ist in jeder Handlung beides (Idealismus und Materialismus) enthalten
Talcott Parsons -> Handlung als System -> Modernisierung
Gemeinschaft vs. Gesellschaft
von der Gemeinschaft zur Gesellschaft: Ferdinand Toennies "Gemeinschaft und Gesellschaft" -> Gesellschaft als Produkt einer Transformation = die Gesellschaft ist in einem fundamentalen Wandel begriffen -> traditionale Sozialstruktur wird modernisiert (Industrialisierung)
früher: traditionelle, gemeinschaftliche Gesellschaft, sprich Gemeinschaft
heute: Gesellschaft entwickelt sich aufgrund des Kapitalismus weiter
- Gemeinschaft (Lebenswelt)
- organisch -> dörfliche Strukturen
- Ziel in sich
- Person als Einheit -> Person als Ganzes
- affektiv/traditional -> Handeln ist von Emotionen / Traditionen bestimmt (z.B. Lederhose)
- Gesellschaft (System)
- mechanisch -> durch Industrie wächst Gesellschaft
- instrumentell -> mehrere Handlungen um nur ein Ziel zu erreichen = instrumentelle Handlung
- Teile der Person -> Fragmentierung des bürgerlichen Subjekts -> Gesamtperson wird geteilt
- rational orientiert -> z.B. für Sport Sporthose, für Ball Anzughose
Talcott Parsons -> Mustervariablen 1 !!!
- Differenzierung in Beziehungsformen
- völlig anderes Bild der Gesellschaft
- beide Beziehungstypen unterliegen einer Weiterentwicklung = Koevolution von Beziehungsformen
- früher: traditionelle, gemeinschaftliche Gesellschaft = Gemeinschaft
- jetzt: Gesellschaft entwickelt sich aus Entstehung des Kapitalismus weiter -> Entwicklung geht weg vom "ganzen" Menschen -> Fragmentierung des menschlichen Geschlechts -> rational -> gesellschaftlich entfremdete Struktur
- 5 Pattern Variables
- diese Entwicklung muss keine Entfremdung sein
- = idealtypische Eigenschaften von Gemeinschaft bzw. Gesellschaft
- es handelt sich dabei um gegensätzliche Entscheidungsalternativen, die ein Individiduum hat, um eine Situation zu definieren
- laut ihm sind in der modernen Gesellschaft noch beide Seiten verbunden -> gesellschaftliche Gemeinschaft
Talcott Parsons -> Mustervariablen 1 (Pattern Variables) !!!
- affektiv/emotional vs. affektiv neutral/rational
- das Individuum hat die Wahl, seine unmittelbaren Bedürfnisse zu befriedigen (z.B. wie unter Familienmitgliedern) = Affektivität -> oder aber die Affektivität zugunsten der Befriedigung eines langfristigen Bedürfnisses aufzuschieben = Neutralität
- Kollektivorientierung vs. Selbstorientierung
- Alternative zwischen Eigenintersse (Eigennutz) also vorrangig an sich selbst denken und Kollektivwohl, also sich an die Wünsche eines Kollektivs ausrichten (Gemeinnutz)
- Universalismus vs. Parikularismus
- Alternative zwischen dem Akzeptieren allgemeiner und besonderer Gruppennormen
- Partikularismus bedeutet Handlungsmöglichkeit, die stärker an den individuellen Bedürfnissen ausgerichtet ist
- Universalismus hingegen richtet sich an den gesellschaftlichen Vorgaben aus
- Zuschreibung vs. Leistung
- Alternative zwischen zugeschriebenen Eigenschaften und erworbenen Leistungen
- in einer Gemeinschaft ist die zugeschriebene Rolle und die Erfüllung der jeweiligen Erwartungen wichtig
- hingegen in der Gesellschaft sind die eigenen Leistungen wichtig
- Zuschreibung durch z.B. Geschlecht, Familienstand, während Leistung durch z.B. erworbene Titel
- funktional diffuse vs. spezifische Beziehungen
- Alternative zwischen Handlungen, die auf die ganze Person und solche, die auf spezielle Segmente (dh. einzelne, klar definierte "Teile"/Rolle des Individuums) bezogen sind
Talcott Parsons -> Mustervariablen 2 !!!
- für Parsons sind in der modernen Gesellschaft noch beide Typen vorhanden -> sie sind nur unter neuen Bedingungen weiterentwickelt worden -> die gesellschaftliche Gemeinschaft ist das soziale System der Gesellschaft
- die Gesellschaft heute hat mehr Subjektivität, mehr soziale Kommunikation, aber sie ist nicht entfremdet, sondern differenzierter
- beide Komponenten gibt es in Koexistenz -> Modernisierung von Intimbeziehungen und instrumentellen Beziehungen
- instrumenteller Komplex
- instrumentelle Ökonomie
- Kooperation
- "Facilities": instrumenteller Besitz
- instrumentelle Stratifikation / Schichtung
- expressiver / ausdrucksstarker Komplex
- expressive Ökonomie
- Loyalität / Solidarität
- "Rewards": Wertschätzung, Liebe etc. -> beliebige Beziehungen
- Stratifikation als Rangordnung durch Wertschätzung
- instrumenteller Komplex
Talcott Parsons -> Strukturfunktionalismus
Handlungstheorie verlangt Unterscheidung von Systemen
- soziales System (Sozialstruktur)
- psychisches System (Persönlichkeit, Individuum)
- kulturelles System
begriffliche Differenzierung bedeutet dass diese 3 Systeme klar voneinader abgegrenzt sind -> für Parsons darf der Zusammenhang nur empirisch bleiben und nicht a priori definiert werden -> jedes System hat eigene Logik
Hauptaussage = strukturell unabhängige Systeme -> 3 Komponenten, die in jeder Handlung stattfinden, aber strukturell unabhängig sind
....und Unterscheidung von "Handlungsdimensionen"
- kognitiv-instrumentell = rational, Logik des Denkens, Kognitionen
- affektiv = Logik der Gefühle, Emotionen
- moralisch = Logik der Moral, Normen
alle 3 sind strukturell unabhängig und nicht aufeinander rückführbar -> sie dürfen nicht aufeinander reduziert werden
sie müssen mit den Subsystemen des Handelns überkreuzt werden
Überkreuzen ("Orthogonalität") von Subsystemen mit den Handlungsdimensionen = Versuch, nicht zu reduzieren = holistisches Denken
Talcott Parsons -> Motivierung wirtschaftlichen Handelns
Motivierung wirtschaftlichen Handelns
- bis jetzt wurde diese stets auf eine Grundvariable hin untersucht = rationale Verfolgung eines Eigeninteresses
- nur unter bestimmten Umständen ist dies anwendbar -> bei differenzierter Betrachtung ist diese Erklärung nicht genug
- in jeder Kultur sind Ansichten und demnach auch ökonomische Motivationen anders ausgeprägt
- will man ökonomisches Handeln erklären, so muss man die Sozialstruktur kennen (nicht nur die individuellen Motive)
- die Ökonomige greift zu kurz = reduktionistisches Wissenschaftsbild -> nicht nur rationales Handeln wichtig
- Institutionen
- (normative) Muster: moralische Pflichten und Verantwortung
- institutionelle Sozialstruktur
- Differenzierung von Handlungen und Beziehungen -> institutionelle Rollen z.B. Treuhänder
- der natürliche Erwerbsbetrieb funktioniert nur mit Hilfe einer institutionellen Struktur
- rationale Verfolgung von Eigeninteressen = selbst Teil der institutionellen Struktur moderner Gesellschaften
- Geld ist nicht nur ein "rationales Maß" sondern Symbol nicht-rationaler Werte (z.B. Status)
Talcott Parsons -> Persönlichkeit
Persönlichkeit: Komplexität von "Eigeninteressen" und "Befriedigung"
- es ist ein System moralischer Empfindungen -> uneigennützig, nicht hedonistische (Lust-, Genuss-betont) Selbstinteressen
mit Komponenten
- Selbstachtung
- Anerkennung
- Interesse an Mitteln zur Erreichung von Zielen
- "Lust"
- nicht naturalistisch, sondern Funktion der Gesamtpersönlichkeit
- "Lust" ist sozial definiert -> körperliche Berührung löst nicht immer Gefallen aus
- ästhetisches Empfinden, Sympathie
Talcott Parsons -> AGIL-Paradigma 1 !
Grundlegendes AGIL-Schema: das Handlungssystem
nach Parsons muss jedes existierende oder denkbare System 4 Funktionen erfüllen, um seine Existenz erhalten zu können
- Adaption = Anpassung
- die Fähigkeit eines Systems, auf die sich verändernden äußeren Bedingungen zu reagieren bzw. sich anzupassen
- Goal-attainment = Zielverfolgung
- die Fähigkeit eines Systems, Ziele zu definieren und zu verfolgen
- Integration = Eingliederung
- die Fähigkeit eines Systems, Kohäsion (Zusammenhalt) und Inklusion (Einschluss) herzustellen und abzusichern
- Latency bzw. Latent Pattern Maintenance = Aufrechterhaltung
- die Fähigkeit eines Systems, grundlegende Strukturen und Wertmuster aufrechtzuerhalten
Talcott Parsons -> AGIL-Paradigma 2 !
die Funktionen werden dabei nach zwei dichotomen Kriterine in eime quadratischen Raster angeordnet
- instrumental / konsumatorisch
- die beiden instrumentalen Funktionen (Adaption und Latency) stehen links -> sie werden instrumental genannt, da sie wie ein Hilfsmittel der Erfüllung anderer Zwecke dienen
- die beiden konsumatorischen Funktionen (Goal-Attainment und Integration) stehen rechts -> sie werden konsumatorisch genannt, da sie direkten Nutzzen stiften - gewissermaßen konsumiert werden
- aktiv / passiv
- die beiden aktiven Funktionen (Adaption und Goal-Attainment) stehen oben -> sie nehmen eine eher aktive, verändernde Rolle ein
- die beiden passiven Funktionen (Integration und Latency) stehen unten -> sie nehmen eine eher passive, konservierende Rolle ein
die jeweils horizontal nebeneinanderstehenden Teilbereiche interagieren durch symbolische Tauschmittel, wie Geld, Macht, Einfluss oder Wertbindung
in der Reihenfolge A G I L nehmen die ermöglichenden Kräfte immer weiter ab, während die ordnungsschaffenden Kräfter immer mehr zunehmen
Talcott Parsons -> das Handlungssystem!!!
um die 4 Funktionen wahrnehmen zu können, bildet ein System spezifische Subsysteme aus, die die jeweiligen Aufgaben erfüllen
im umfassendsten und gleichzeitig abstraktesten System, dem Handlungssystem sind dies:
- das Verhaltenssystem = Adaption
- es basiert auf Bedürfnissen
- das persönliche System = Goal attainment
- es basiert auf Motiven
- organisiertes System von Handlungsorientierungen eines Individuums
- das soziale System = Integration
- es basiert auf sozialen Rollen
- System miteinander verbundener Handlungen verschiedener Akteure
- das kulturelle System = Latency
- es basiert auf Wertvorstellungen
- Organisation der Werte, Normen, Symbole, die die Handlungen der Akteure beeinflussen
jedes "Handeln" - gleich ob von Individuen oder kollektiven Akteuren unterschiedlichster Art (Gruppen oder Organisationen) - ergibt sich demnach stets aus diesen vier Komponenten
Hinweis: der Begriff "soziales System" hat innerhalb der Parsons'schen Theorie eine Doppelbedeutung
- zum einen ist es wie oben beschrieben ein Teil des menschlichen Handlungssystems
- zum anderen beschreibt der Begriff aber auch gesellschaftliche Systeme im Sinne des Strukturfunktionalismus
Talcott Parsons -> gesellschaftlicher Wandel
gesellschaftlicher Wandel
- Differenzierung
- nicht homogene, sondern differenzierte Gesellschaft
- multifaktoriell
- der gesellschaftliche Wandel hängt nicht nur von einem Faktor ab -> nicht Religion oder Wirtschaft allein ist Grund für den Wandel
- von "intrinsisch" zu "symbolisch"
- z.B. Geld: vom Realwert zum Geldschein bis zum elektronischen "Geld"
- früher: wer die Waffen hat, hat die Macht
- heute: symbolisch -> z.B. Macht durch Wahlen -> Gewalt ist nicht mehr nötig
- Generalisierung von Affekt -> "criss-crossing solidarities"
- Möglichkeit globaler Identifikationen -> z.B. sich als Europäer_in unter vielen Nationalitäten fühlen und nicht als Tiroler_in
- Gefühl der Zugehörigkeit
- mit Differenzierung entsteht Mediumaffekt
- primordiale = ursprüngliche Gesellschaften werde immer symbolischer
- globale Integration
- flexiblere Beziehungen
Fromale Soziologie nach Georg Simmel -> allgemein
- formale Soziologie geht von der Analyse der sozialen Beziehungen - den Wechselwirkungen der Individuen unteraindner aus -> die Beziehungsformen der Individuen konstituieren erst "Gesellschaft" durch den Prozess der Vergesellschaftung
- Untersuchungsgegenstand: die abstrakt-generellen Beziehungsformen der Individuen untereinander -> das Verhalten der Individuen wird durch konkret-individuelle Bedürfnisse geprägt, welche unabhängig von historischen oder sonstigen Spezifitäten (z.B. Klasse, Schicht usw.) gedacht werden
- Beziehungsformen sind: Über- und Unterordnung, Konkurrenz, Arbeitsteilung, Streit, Freundschaft
- im Streit/Konflikt sieht Simmel eine Form der Vergesellschaftung, in der sich die Individuen ihrer Gemeinsamkeiten klar werden
- nach Auseinandersetzung mit Immanuel Kant beschrieb Simmel soziologische "Formen" als "rein" (=ohne empirische Beimischung) und a priori gegeben -> sie werden nicht durch Abstraktion oder Verallgemeinerung konstituiert
- erst in der Spezifierung der Begriffe gewinnen diese reinen Formen empirische Relevanz -> am Bsp. der Vergesellschaft wird dies verdeutlicht: "Inhalt" bekommt der Begriff erst durch das, was in den Individuen als Trieb, Interesse, Neigung konkret-historisch vorhanden ist und Wirkung auf andere Individuen entfaltet
- Simmel stellt nicht das Individuum in den Mittelpunkt, sondern die Beziehungen oder Wechselwirkungen der Individuen und gewinnt so das "Soziale" und als Ergebnis die Gesellscahft
- er sieht die formale Beziehung "Streit/Kampf" durchaus positiv im Rahmen der Vergesellschaftung -> in der Darstellung und Gewichtung des Streits sieht er die Dynamik gesellschaftlicher Strukturen
formale Soziologie nach Simmel -> Begriff des Formalen
- Form als Gegenbegriff zu Substanz
- für Weber/Durkheim heißt "sozial" Sinn bzw. "Norm", was beides der Substanz entspricht
- Substanz in der Wissenschaftstheorie: Wissenschaften beziehen sich auf einen bestimmten Gegenstand -> gibt es neue Substanzen, gibt es neue Wissenschaften
- Problem des Substanzbegriffs: es entstehen im Alltag Widersprüche, weil eine Substanz von verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann
- Bsp.: ein Betrieb: ein ökonomisches Phänomen, aber auch ein soziales, politisches)
- Wissenschaften werden also eigentlich nicht vom Gegenstand (von der Substanz), sondern von der Perspektive (von der Form) definiert
- Problem des Substanzbegriffs: es entstehen im Alltag Widersprüche, weil eine Substanz von verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann
formale Soziologie nach Simmel -> der Formbegriff
Basis des Formbegriffs ist stets die Leitdifferenz "Form-Inhalt" -> Ausgangspunkt war die Kant'sche Epistemologie (Erkenntnislehre) - eine Philosophie, die den Funktionsbegriff überwindet
diese Theorie überträgt Simmel auf
- Kulturtheorie/Geschichtstheorie
- will man sich mit der Geschichte als Gesamtheit befassen, stößt man gleich auf ein Problem -> die Geschichte an sich ist unendlich
- Geschichtswissenschaft muss apriorische Kategorien haben, um erlebtes Geschehen einzuteilen
- Psychologie
- die Psyche wird oft und gern als Substanz gesehen -> Freudsches Persönlichkeitsmodell - Widersprüche zwischen ES-Ich-Über-Ich
- Über-Ich: Evaluativ (wertend): Moral
- Ich: kognitiv (erkenntnismäßig): Realitätsprinzip
- Es: Trieb, sinnliche Impulse
- die einen sehen die Sinnlichkeit als das EGO (das eigentliche Ich) -> die anderen sehen die Rationalität und die Normen als EGO (= homo oeconomicus)
- Simmel sieht die Identität / das "Ich" als formale, funktionelle Einheit -> "Ich" als Ganzes -> alles, was man tut, gehört zum "Ich"
- die Psyche wird oft und gern als Substanz gesehen -> Freudsches Persönlichkeitsmodell - Widersprüche zwischen ES-Ich-Über-Ich
- Soziologie
- sozial = die Wechselwirkung, das interaktive Moment zwischen Menschen
- die Inhalte (Arbeit, Religion, Kunst usw.) sind nicht an sich sozial, so wie auch die Ästhetik nich ein rein psychologisches Phänomen ist
- Ästhetik ist auch eine ethische Frage -> ästhetische Inhalte können auch zur Wechselwirkung motivieren
formale Soziologie nach Simmel -> Sinnlichkeit
- es bedarf sinnlicher Daten (Sinnkontakt mit der Welt: sehen, riechen, schmecken,...)
- Sinndaten sind amorph (= formlos, gestaltlos)
- um ihnen Gestalt zu geben braucht es eine Formung
- es braucht Verstandeskategorien zur Formung der Sinndaten: Kategorisierung -> in Begriffe fassen
- die Erkenntnis ist ein Produkt der Formung von rohen Sinnesdaten in Begriffe
- Erkenntnistheoretisch: sinnliches Material - Verstandeskategorien
- Geschichte: erlebtes Geschehen - apriorische Kategorie
- Kant: Natur = geformtes Sinnematerial
- Simmel wendet diesen Ansatz auf die Geschichte an
- Geschichte besteht aus Sozial-, Natur-, Kulturgeschichte, usw.
- Analyse der menschlchen Existenz
- Sinnlichkeit
- die Sinnlichkeit als Reiz des Äußeren -> Sinnlichkeit als Zentrum des Ich
- die Sinnlichkeit als EGO -> Rationalität und Normen -> Sinnlichkeit als Peripherie des Ich
- "Als ob je ein Gegenstand uns verführte und nicht ausschließlich der aus unserm Innern hervorbrechende, in diesem Augenblick das Ich darstellende eigener Trieb
formale Soziologie nach Simmel -> sozial
sozial = Wechselwirkung
- Inhalte der Wechselwirkung: Arbeit, Erotik, Religiosität, Kunst etc. -> als solche nicht sozial
- Formen der Wechselwirkung: Über-/Unterordnung, Streit, Kooperation, Konkurrenz, Geselligkeit
- "die soziale Frage ist nicht nur eine ethische, sondern auch eine Nasenfrage - eine ästhetische"
Mode = sozial
- Soziologie der Mode: alle wollen besonders erscheinen
- Problem: Bedürfnis nach Imitation/Anlehnung
- ist jemand modisch: Verhalten der Lemminge
- Mode ist etwas für besonders schwache Menschen -> Hervortun durch Imitation und "pseudoindividualistisches" Verhalten
- Distinktion: man möchte sich abgrenzen
- Anpassung: man möchte dazugehören
- sobald jemand modisch ist, ist der Inhalt völlig egal
- Mode = "für andere" -> man kleidet sich ausschließlich für andere modisch
- Mode wird immitiert: z.B. die Delle im Hut von Jackie Kennedy wird immitiert und zur Mode
- Soziologie des Schmuckes
- egoistischer Impuls: man möchte Überlegenheit ausdrücken
- altruistischer Impuls: man möchte jemandem gefallen und sich unterordnen
- Macht/Überlegenheit durch Gefallen und nicht durch äußerlichen Zwang
formale Soziologie nach Simmel -> Kultur !!!
was bedeutet "Kultur"
- Kulturbegriffe gehen zurück auf 2 Stränge
- Weber: Kultur = Sinnstruktur
- Durkheim: Kulturelles = Normen und Werte der Gesellschaft
- Kultur = Form und Gebilde, in dem der Mensch sein leben lebt
- Kultur stellt Handlungsformen dar / Form der Handlung
- Kultur ist ein Gebilde (Form), die der Mensch entwickelt, um das Leben zu gestalten
- z.B. Essen: es braucht eine Form des Essens (Hände, Stäbchen, Besteck) -> regionale Esskulturen
- in diesen Formen verwirklicht sich der Mensch - befriedigt Triebe
- z.B. die Unternehmenskultur ist ein System von Verhaltensnormen, Werten und Grundannahmen, das als solches die Grundlagen für eine individuelle Orientierung und Bewertung von Handlungen in einem Unternehmen liefert
- z.B. Kultur des Ötzi: seine Normen und Werte? Waffen-, Ess-, Kleidungskultur...
- Kultur ist etwas, das der Mensch aus dem Inneren herausbildet
- Metapher der Kulturpflanze: Entfaltung von Keimkräften
- natürliche Urform der Pflanze: Pflanze hat natürliche Entfaltungspotentiale
- durch Kultuivierung: drängt bestimmte Anlagen zurück
- in Kulturpflanze ist Anlage der Naturpflanze