Sigmund Freud
Psychoanalytiker
Psychoanalytiker
Kartei Details
Karten | 17 |
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Lernende | 12 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 20.02.2014 / 01.04.2024 |
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Sigmund Freuds Psychoanalyse
-er behandelte als Nervenarzt häufig Patienten mit physischem Leiden
-bei Hypnose verschwanden die Leiden vorübergehend (traten nach Hypnose wieder ein)
-bewegte ihn dazu, deren Seelenleben zu zergliedern und alter verdrängte Ereignisse "hervorzuholen"
-viele Äußerungen & Assoziationen legten Rückschlüsse auf Sexualsymbole nah
=dadurch ging er zunächst von einem Sexualtrieb als Grundtrieb des Menschen aus, der sein Handeln bestimmt
Phase 1 - Orale Phase (0-1 Jahr)
-Mund als Region des Lustgewinns
-saugen an Mutterbrust
-wird jene Lustbefriedigung durch Entzug der Mutterbrust vernachlässigt, bleibt der Wunsch jener Lustbefriedigung noch im Erwachsenenalter bestehen (rauchen, trinken...), Habgier, Neid
-zu starke Lustbefriedigung = Grundlegung Passivität
Phase 2 - Anale Phase (1-3Jahre)
-Lustgewinn durch Anus
-beschäftigt sich gerne mit seinen Ausscheidungen
-dadurch stößt es auf Widerstand der kulturellen Welt
-Verbote und Strafen seitens der Eltern
-ggf. Erlernen des Triebverzichts (den Eltern zuliebe)
-Grundlage von Erlernen von Sparsamkeit, Reinlichkeit, Zuverlässigkeit
-bei zu starker Sauberkeits-Erziehung durch Eltern kann dies dazu führen, dass das Kind später generell dazu geneigt sein, seinen Besitz festzuhalten (Geiz)
Phase 3 - Phallische/Ödipale Phase (3-5Jahr)
-Entwicklung sexueller Neugier
-Kinder werden sich des männlichen Penis oder der weiblichen Penislosigkeit bewusst
-Jungen haben Angst vor Kastration während Mädchen Penislosigkeit als Defizit wahrnehmen (Penisneid)
-Entstehung Ödipuskomplex
-Überwindung des ödipalen Konflikt durch Erkennen der Aussichtlosigkeit jenes Triebbedürfnisses
-Nichtbewältigung=Nährboden für die Entwicklung von Neurosen & Homosexualität
-Mögliche Auswirkung auf Partnerwahl (Partner ähnelt gegengeschlechtlichen Elternteil)
Phase 4 - Latenzphase (6-12 Jahre)
-Beruhigung der Triebimpulse nach ödipalem Konflikt
-kindliche Sexualität wird jetzt von anderen Orientierungen überlagert
-kulturelles Lernen
-Ablösung von Eltern
-misslingende Ablösung: Gefahr zur Entstehung von Neurosen
Phase 5 - Genitale Phase (13-18Jahre)
-Sexualität gewinnt ab 12./13. Lebensjahr neue Macht
-Beginn der Pubertät
-Phase der Suche: -Identität, Partner & Platz in der Gesellschaft
-wenden sich zunehmend weiter von einer Orientierung von den Eltern ab
-Sexualität wird auf diese Weise von einer eher egozentrischen Orientierung losgelöst
-sie wird Bestandteil der Partnerschaft, ist nicht nur Erzeugung von Lust & Befriedigung sondern zugleich Kommunikation
-Abschließend: Persönlichkeitsentwicklung im wesentlichen abgeschlossen
-Gefährdung: Nichtgelungene Balance zwischen Triebbedürfnissen (Auslösung von Ängsten vor ES ect)
ICH
-Vermittlungsinstanz zwischen ES und ÜBER ICH
-Instanz, die bewusste Auseinandersetzung mit der Realität leistet
ÜBER ICH
-Unterbewusstsein, Gewissen
-Moralvorstellung, Gesellschaftseinflüsse
(vertritt das Moralitätsprinzip)
ES
-Instanz der Triebe und Bedürfnisse
-Sexualtrieb (Libido)
-Zerstörungstrieb (Destrudo)
(vertritt das Lustprinzip)
ICH, ES & ÜBER ICH - Ziel von Entwicklung und Erziehung
Freud nennt als Ziel von Entwicklung und Erziehung, dass weder das ES noch das ÜBER ICH über den Menschen dominieren, sondern das jeder Mensch ICH werden kann.
Wichtig zum Phasenmodell
Wichtig ist, dass nach Freud Erfahrungen in den einzelnen Phasen der Kindheit das gesamte weitere Leben beeinflussen oder sogar prägen können.
Verdrängung
-Belastendes oder Verbotenes wird aus dem Bewusstsein verbannt
-Erfahrungen oder auch "Fantasien", die der Menssch schwer ertragen kann, werden verdrängt
-Problematik: Verdrängen kann niemals vollständig gelingen (zB können Inhalte in Träumen auftauchen ect.)
Projektion
Um sein eigenes Versagen auszuhalten, können Menschen die eigenen Schwächen auf andere Menschen übertragen.
Rationalisierung
Menschen, die Ängste oder Scham verdrängen oder neurotischen Zwängen folgen, entwickeln häufig rational erscheinende Erklärungen, mit dem sie ihre Verhaltensweisen rechtfertigen.
Sublimierung
Wenn Menschen ihren Triebbedürfnissen nicht unmittelbar folgen können, suchen sie auf kultureller Ebene auf Ersatzhandlung.
Regression
-nach Fredu findet Entwicklung im Wechselspiel von Voranschreiten und Rückschritt (Progression und Regression) statt
-so kann ein Kind in die Säuglingsphase zurückfallen, wenn es ein Geschwisterchen bekommt
Bedeutung Psychoanalyse für die Pädagogik
-es wird kritisiert, dass Freud Einsichten, die er im Umgang mit "kranken" Menschen gewonnen habe, leichthin verallgemeinert und auf alle Menschen projiziert habe
-ob wirklich alle Menschen jene seelischen Konflikte durchlaufen ist fraglich
-Freuds Persönlichkeitsmodell ist ein psychologisches und nicht ein pädagogisches
-das Ziel pädagogischen Handelns ist Mündigkeit & Moralität (Mündigkeit meint auch, weder abhängig von Triebbedürfnissen noch von Verdrängung und Projektionen zu sein)
-Freud fragt nach Gesundheit, nicht nach Moralität
-aus pädagogischer Sicht lässt sich der Mensch nicht hinreichend dadurch erfassen, dass man sagen würde, Menschsein würde gelingen, wenn das ICH erfolgreich zwischen ES und ÜBER ICH vermitteln könne