Schockarten

Monika Büchi

Monika Büchi

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 25.09.2013 / 25.05.2020
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Definition

Septischer Schock

 

Entsteht durch die Freisetzung von

Bakterien in den Blutkreislauf.

 

Physiologischer Vorgang septischer Schock

-Es kommt zu einer Weitstellung (Vasodilitation) der Gefässe in der Peripherie.

-Dies schädigt die Gefässwände und es findet eine Obstruktion  der Gefässlumen durch Mikrothromben statt.

-Im Körper findet eine Zentralisation des Blutvolumens statt.

 

Krankheitsentstehung

Bakterielle Ursachen:

  • Infektionen (HWI, Pneumonie,Katheterinfektionen, Gallenwege, Peritonitis)
  • Sepsis
  • Polytrauma
  • Pankreatitis

 

 

Risikofaktoren

  • Diabetes mellitus
  • grosse Operationen
  • Kachexie
  • Verbrennungen
  • Malignome
  • Zytostatika-/Glucokortikoidtherapie

 

Symptome

  • Schocksymptome (BD-Abfall, Tachykardie, Bewusstseinstrübung)
  • Dermal (zu Beginn warme, gut durchblutete Haut, später kalt,zyanotisch, marmoriert (evtl. Hauteinblutungen)
  • Allgemeinsymptome des Septischen Schockes: hohes Fieber mit Schüttelfrost, Hyperventilation
  • Schockindex: größer 1,0

 

Allgemeine Schockzeichen

Typische Allgemeinzeichen des ausgeprägten Schocksyndroms sind:

  • Blutdruckabfall unter 90 mmHg oder unter 30-40% der Ausgangswerte
  • Tachykardie
  • Fadenförmiger Puls
  • Blasse Haut
  • Schwitzen
  • Periphere Zyanose
  • Tachypnoe

 

Komplikationen

Unbehandelt: Zusammenbruch des Zellstoffwechsels und der Mikrozirkulation und schliesslich zum irreversiblen Herz-Kreislauf-Kollaps.

 

Behandlungsstrategie

 

Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel, Sedierung, Antibiotika

Apparative Therapie: Intubation, Beatmung

 

Sofortmassnahmen

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken, evtl. rasche Blutstillung
  • Lagerung: Schocklagerung (außer beim kardiogenen Schock und akuten Erkrankungen an Lunge, Kopf, oberer Gastrointestinaltrakt)
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: evtl. Wiederbelebung
  • Zusatzmassnahmen: Sicherung der Atemwege: evtl. Beatmung, O2-Zufuhr (4-6l/Min), venöse Zugänge: 2-3 großlumige zur Volumensubstitution
  • Medikamente: Flüssigkeitszufuhr: (keine beim kardiogenen Schock, Lungen-/ Kopfgeschehen) 500-1500ml 0,9% NaCl-Lösung (oder kolloidale Plasmaersatzlösungen)

 

Diagnostik (allg. Schock)

Anamnese: Allergien, Medikamente, Blutungen,   Vorerkrankungen (kardiopulmonal, renal, neurologisch, endokrin), Infektionen

Körperliche Untersuchung: Haut, Halsvenenfüllung, Herz/Lunge auskultieren, Bewusstseinsstand prüfen, Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Körpertemperatur, Urinausscheidung

Labor: Blutbild, Gerinnung, Blutgruppe, Kreatinin, Elektrolyte, Blutzucker, CK

Apparative Diagnostik: EKG, Echokardiographie, Rö-Thorax/ Abdomen, Sonographie, CT

 

Schockindex

Je tiefer der Schock desto schneller wird der Puls und desto tiefer sinkt der Blutdruck.

Nicht verwendbar bei kardiogenen Störungen mit stark verlangsamten Puls; ausserdem kann der Wert bei Hypertonie gefälscht sein.

 

Pulsfrequenz/Min.: systolischen Blutdruck

  • normal: 0,5- 0,7
  • drohender Schock: 1
  • manifester Schock: 1,5