Schule und Heterogenität
Modul EW/P-KS-06 der Pädagogischen Hochschule Rorschach
Modul EW/P-KS-06 der Pädagogischen Hochschule Rorschach
Fichier Détails
Cartes-fiches | 42 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Pédagogie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 29.04.2015 / 12.05.2022 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/schule_und_heterogenitaet
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/schule_und_heterogenitaet/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Welche drei Arten von Differenzlinien kann der Heterogenität zugeordnet werden?
Was können alles Gründe für Heterogenität sein? zähle mindestens 4 auf.
- Geschlecht
- Klasse,
- Körper,
- Alter
- Sexualität
- Religion
- Sprache
- geographische Lage
Beschreibe den Begriff "Intersektionalität".
Die Mehrfachzugehörigkeit und Verwobenheit von unterschiedlichen Heterogenitätsmerkmalen.
Aus welchen vier Perspektiven kann Heterogenität betrachtet werden?
- Heterogenität als Unterschiede
- Heterogenität als Belatung oder Chance
- Heterogenität als soziale Ungleichheit
- Heterogenität als didaktische Herausforderungen
Beschreibe "Doing Difference".
Differenzen einer Gruppe bewusst herstellen.
(mit dem Ziel SuS bewusst ihren individuellen, sozialen und pädagogischen Bedürfnissen zu fördern)
Beschreibe "undoing Difference"
Bewusst die Perspektive der Gleichheit einnehmen.
Beschreibe die Körperorientierte Differenzlinie.
Geschlecht, Sequalität, Hautfarbe, Rasse, Alter
Beschreibe die sozial-räumlich orientierte Differenzlinie
Klasse, Nation/Staat, Ethnizität, Sesshaftigkeit, Kultur, Nord-Süd-West-...
Beschreibe die ökonomisch orientierte Differenzlinien
Klasse, Besitz, Nor-Süd/Ost-West, gesellschaftlicher Entwicklungsstand
Beschreibe das ökonomische Kapital nach Bordieu.
Einkommen. Besitz und Vermögen der Familie, finanzieller Spielraum.
Auswirkungen auf Wohn und Lebensverhältnisse. Bildungsinvestitionen
Beschreibe des kulturelle Kapital nach Bordieu.
Das kulturelle Kapital umfasst Bildungsabschlüsse und Titel sowie den Besitz von Kulturgegenständen.
Kulturelles Kapital hat folgende drei Formen:
- institutionalisiertes Kapital: Bildungs-Abschlüsse (rotary-club)
- objektiviertes Kapital: kultureller Besitz
- inkorporiertes Kapital: verinnerlichte Werte (Wertschätzung,...)
Welches sind die Auswirkungen der Kapitaltheorien nach Bordieu?
individuen verhalten sich dementsprechend in einer gewissen Situation in einer eigenen Art und Weise.
Schichtspezifischer Hapitus.
Zusammengefasst: Familien mit einem hohen Kapitalvolumen kennen sich im Bildungssystem aus und kennen Strategien die erforderlich sind. (Gespräche mit LP, ...)
Was versteht man unter primären und sekundären Herkunftseffekt?
primär: von frühester Kindheit an: Bildungschancen durch Ressourcen und vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten.
sekundäre Hekrunftseffekte: elterlichen Bildungsentscheidungen und Erwartungen, Wahl der Schule, Übertritt in Sekundarstufe oder Realstufe (durch Leher)
Umschreibe den Begriff der "Chancengerechtigkeit".
- erhaltung von individueller Förderung
- ermöglichung von kompensatorischer Erziehung
- Nachteilsausgleich (heisst, dass Defizite versucht werden zu egalisieren)
- Fähigkeiten und Talente maximal entfalten, unabhängig von ihrer Herkunft
Was versteht man unter Illusion der Meritokratie?
Bildungsgerechtigkeit mit Begabungsgerechtigkeit gleichsetzen ist eine Illusion. Soziale Lebenslagen von SuS sollen unbedeutend sein, was nicht stimmt.
Präge dir die Darstellung über die Erscheinungsformen des geringen Schulerfolgsvon SUS mit Migrationsgrund ein.
kannst du es in groben Zügen beschreiben?
Bild
Beschreibe den Begriff :"sozioökonomischer Status"
Ein Bündel von Merkmalen menschlicher Lebensumstände:
- Schulabschluss, Ausbildung, Einkommen, Beruf, Besitz,, Wohnort, Eigentumsverhältnisse, Liquidität,....
Was können familiäre Gründe für einen geringen Schulerfolg bei SuS mit Migrationshintergund sein?
- Vor allem der Sozioökonomische Status (Bildungsferne Schichten) verstärkt die Bildungsungerechtigkeit
- kulturelle Hintergründe
- sprachliche Hintergründe
Was können der schulische Einflüsse für einen geringen Schulerfolg bei SuS mit Migrationshintergund sein?
- wenig Schulsprachliches Selbstvertrauen (schlechte Sprachkenntnisse werden auf andere Dinge übertragen)
- Einfluss der ganzen Klasse (die Klasse hat mehr Einfluss als die kulturelle Herkunft)
- Tiefere Leistungserwartungen der LP (an Kindern mit Mitgrationshintergrund)
- Zusammenarbeit Schule-Familie (nicht immer unproblematisch)
- Frühe Selektion (SuS die spät ins Schulsystem eingetreten sind haben Lücken in der Schulsprache)
2. Welches sind Strategien, um dem geringen Schulerfolg von Kindern mit Migrationshintergrund entgegenzuwirken
- Optimierung des Unterrichts und der Sprachförderung
- Einbezug der Eltern
- Integration der Herkunftssprache als erlebbarer Teil der Schule
- familienergänzende Einrichtungen im frühkindlichen Alter (entscheidende Weichen)
Erkläre anhand des Bildes das Zwiebelmodell Spencer-Oatey
- Symbole sind auffällig und am weitesten entfernt vom Kulturkern
- jede Kultur hat ihre Helden, Menschen orientieren sich daran
- Rituale: Verhaltensmuster einer Kultur (Begrüssungsrituale,...)
- Werte sind schwierig einsehbar und dauerhaft. polarisieren
Zähle mindestens fünf der zehn Ziele der interkulturellen Bildung (nach Auernheimer) auf.
1. Erkennen des eigenen unvermeidlichen Ethnozentrismus (eigenes Denken geschieht auf eigene Vorstellung)
2. Umgehen mit der Befremdung (respekt, vernunft gegenüber Fremden
3. Grundlegen von Toleranz
4. Akzeptieren von Ethnizität, Rücksichtnehmen auf die Sprache der Minoritäten
5. Thematisieren von Rassismus
6. Das gemeinsame betonen, gegen die Gefahr des Ethnizismus
7. Ermunterung zur Solidarität
8. Umgehen mit Kulturkonflikt und Kulturrelativismus
9. Möglichkeit gegenseitiger kultureller Bereicherung
10. Thematisierung der Wir-Identität
Welches sind Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Eltern mit Migrationshintergrund? Zähle mindestens drei auf.
1. Kennenlernen und Vertrauen zw. LP und Eltern aufbauen
2. Über schulische Themen informieren (Schulzeitung, Briefe, Internet,...)
3. Familien lernen sich kennen
4. Eltern arbeiten in der Schule mit
5. Austausch von ausserschulischen Themen
6. Austausch über Erziehungsthemen
7. Kontakte schaffen Vertrauen
weitere:
- Dolmetscher einsetzen,
- Verständlich machen
- Mehrsprachiges Informationsmaterial
- Unterstützung in Lernförderung
Nenne Beispiele für interkulturelle Schulhausprojekte zur Stärkung der Elternarbeit.
Z.B.
- Elterncafe
- interkulturelle Bibliothek
- Elterngesprächskreis
- Erziehungsverträge
- Deutschkurse für Mütter
- Dolmetscher
- Informationsveranstaltungen (Schulhausführungen)
Nenne die wichtigsten Grundsätze des Kreisschreibens über die Beschulung von Kindern mit Migrationshintergrund.
- Kinder mit Migrationshintergrund haben gleiche Rechte und Prlichten wie andere Kinder
- Kinder mit Migrh. sollen nicht diskriminiert sonder toleriert werden (Freundschaft zwischen den Völkern)
- Kinder haben das recht auf die öffentliche Voksschule bis dritte Oberstufe
Erkläre den HSK-Unterricht.
Bedeutet: Unterricht in heimatlicher Sprache und Kultur:
- Grundvoraussetzung für Zweitsprache ist beherrschen der Erstsprache.
- fakultativ
- 2 Lektionen pro Woche
Was empfiehlt das Kreisschreiben bezüglich Eltnerkontakte?
Was versteht man unter Promotionsentscheide in den gesetzlichen Vorgaben zu SuS mit Migrationshintergrund?
Leistunhgsbereitschaft und Lernfortschritte stehen im Vordergrund und nicht die Beherrschung der deutschen Sprache (Absprache mit HSK-Lehrperson)
Was wird unter "Hilfen bei Schulschwierigkeiten" in den gesetzlichen Vorgaben verstanden?
- frühzeitig Eltern sprechen
- IFS: Integrierte Schülerhilfe als Unterstützung
- Nachhilfe, Stützunterricht oder ausserschulische Betreuung aufsuchen
- Aufgabenhilfe
- Schulpsychologische Abklärung zur Ursachenforschung
Was ist laut gesetzlichen Vorgaben zur "Zuweisung in Kleinklassen" zu beachten?
- Falls Hilfen von Schulschwierigkeiten nicht greifen, ist durch den schulpsychologischen Dienst die Zuweisung in eine Kleinklasse zu prüfen.
Nenne die vier Erklärungsmodelle (Brillen) für Geschlechtereffekte.
Lesebrille: Sozialisationstheoretische Erklärungsansatz
Binokular: Evolutionspsychologische Erklärungsansatz
Taucherbrille: Psychoanalytische Erklärungsansatz
Schutzbrille: konstruktivistische Erklärungsansatz
Beschreibe das sozialisationstheoretische Erklärungsmodell für Geschlechtereffekte (Lesebrille).
- Kinder wachsen auf und nehmen Einstellungen (über das Geschlecht) auf und transferieren diese Verhaltensweisen auf sich selbst (ablesen).
- Lernen an Modellen
- Geschlechterstereotyp: Vorstellungen über Merkmale von Mädchen und Jungen
- Vorstellungen von Erwachsenen (Mädchen pink, Knaben blau)
- Verhalten wird "geformt".
- Ursachen: Medien, Hierarchien, Arbeitsteilung, Familie
- Vereinfachtes Rollendenken.
- Gefahr: Mädchen und Jungen zu typisieren.
Was bedeutet Sexismus?
Sexismus heisst, dass Menschen wegen ihres biologischen Geschlechts diskriminiert werden.
Beschreibe das evolutionsbiologische Erklärungsmodell für Geschlechtereffekte (Binokular).
- Bezug auf Evolution, Darwin
- Kulturübergreifendes Erklärungsmodell
- Biologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Mann und Frau: Frauen haben beschützerinstinkt, Männer jagen, möchten fortpflanzen, Paarungsvorteil. Survival of the fittest.
- Gefahr: Trennung von Natur und Kultur ist nicht sinnvoll
- Gefahr: Rückschlüsse von Tierreich auf Mensch zu machen ist nicht unbedingt richtig.
- Gefahr: bestimmte Verhaltensweisen waren vor Jahrmillionen sinnvoll, heute nicht mehr.
- Gefahr: Kann Geschlechterstereotypen verfestigen
Was bedeutet Stereotyp / Geschlechterstereotypie
Beschreibe das psychoanalytische Erklärungsmodell für Geschlechtereffekte (Taucherbrille).
- Jung'sche Psychoanalyse
- Menschliche Psyche hat bewusste und unbewusste Anteile. Unterbewusstsein.
- verschiedene Archetypen: Anima = das Verbindene, Animus = das Unterscheidende
- Ein Komplex in der Tiefe der Seele. Kinder wählen Objekte aus, weil sie eine psycho-emotionale Energie in sich wahrnehmen.
- Gefahr: schwierig wissenschaftlich zu erfassen, zu arbeiten
Beschreibe das konstruktivistische Erklärungsmodell für Geschlechtereffekte (Schutzbrille).
- doing Gender
- Wir gehen von Geburt an von einer Unterschiedlichketi der Geschleter aus.
- Geschlecht wird insziniert
- Menschen möchten in ihrem sozialen Umfeld als Mann oder Frau wahrgenommen werden und verhalten sich dementsprechend.
- Gefahr: durch die Beobachtung, wie Mädchen und Jungen ihr Geschlecht unterschiedlich darstellen, übersieht man die grossen Unterschiede innerhalb eines Geschlechts.