RW_Teil4_Kontrollfragen

Kontrollfragen Bilanzanalyse und -politik

Kontrollfragen Bilanzanalyse und -politik


Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 31.01.2014 / 15.08.2020
Weblink
https://card2brain.ch/box/rwteil4kontrollfragen
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/rwteil4kontrollfragen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was versteht man unter dem Begriff „Bilanzanalyse“ im klassischen Sinne?

"klassische Bilanzanalyse" =

Jahresabschlussanalyse (JA-Analyse):

- Finanzwirt. Analyse

- Erfolgswirt. Analyse

 

Erklären Sie das Phasenkonzept der Wertgenerierung.

Das Phasenkonzept der Wertgenerierung beschreibt die Beziehungen der Zielgrößen "Erfolgspotential, Erfolg und Liquidität" zueinander und deren Gestaltung des Unternehmenswertes.

Durch Liquidität können Investitionen getätigt werden, die Ertragspotential generieren, das durch realisierte Erfolge wiederum die zukünftige Liquiditätslage des Unternehmens erhöht.

Folglich bestimmen alle Komponenten des Phasenkonzepts den Unternehmenswert, der somit eine operative und strategische Dimension hat.

Wer sind die Adressaten einer Bilanzanalyse? (5)

Anteilseigner, Gläubiger, Kunden und Lieferanten, Öffentlichkeit

Grenzen Sie die finanzwirtschaftliche von der erfolgswirtschaftlichen Analyse ab. (Beides Zusammen JA-Analyse)

Finanzwirtschaftliche Analyse: Daten aus Bilanz --> Investitionsanalyse (Aktiva), Finanzierungsanalyse (Passiva) --> Liquiditätslage --> Cashflow-Rechnung

Erfolgswirtschaftliche Analyse: Daten aus GuV --> Rentabilität, Ergebnisquellen, Aufwandsstruktur

Beschreiben sie die wesentlichen Teilbereiche der Bilanzanalyse (3)

Finanzwirtschaftliche Analyse:

 - Vermögensstruktur

 - Kapitalstruktur

 - Liquiditätslage

Erfolgswirtschaftliche Analyse:

 - Ertragslage (Rentabilität, Erfolgsquellen, Aufwandsstruktur)

Strategische Analyse

Welche Arten von Kennzahlen kennen Sie? Nennen Sie Beispiele.

absolute und relative Kennzahlen.

absolute: Jahresüberschuss, Mitarbeiterzahl, Umsatz

relative: Aktienindex, EK-Quote, Verschuldungsgrad

Welche Analysen deckt die Bilanzstrukturanalyse ab?

Bilanzstrukturanalyse = bestandsgrößenorientierte Analyse (Teil d. Finanzwirt.analyse)

a) vertikal Strukturanalyse

 - Vermögensstruktur ->Investitionsanalyse

 - Kapitalstruktur -> Finanzierungsanalyse

b) horizontale Strukturanalyse

 - Anlagendeckungsgrad --> statische Liquiditätsanalyse

 - Liquiditätsgrad --> statische Liquiditätsanalyse

Was verstehen Sie unter stromgrößenorientierten Analysemethoden?

Analyse von Zahlungsströmen -> dynamische Liquiditätsanalyse

Teilbereiche: Cashflow-Analyse, Kapitalflussrechnung

Nennen Sie Beispiele für Kennzahlen zur Vermögensstruktur.

- Vermögensintensität = AV / UV

- Anlagenintensität = AV / V_gesamt

- Umlaufintensität = UV / V_gesamt

- Umschlagshäufigkeit des AV

- Umschlagshäufigkeit des UV

Erklären Sie den Begriff „Erfolgsquellenanalyse“.

Analyse der Erfolgsquellen: "Wie setzt sich das Betriebsergebnis zusammen?"

Kriterien der Ergebnisspaltung

- Betriebszugehörigkeit: betrieblich, betriebsfremd

- Regelmäßigkeit: periodisch, aperiodisch

Kennzahlen: ordentliches Betriebserg., ordentl. betriebsfremdes Betriebserg., außerordentl. Betriebserg.

 

Was versteht man unter dem Begriff „Bilanzanalyse i.w.S.“?

Bilanzpolitik (Einflussnahme auf den Jahresabschluss) + Bilanzanalyse (Analyse d. veröffentl. Daten)

Erläutern Sie die Ziele und Aufgaben der Bilanzpolitik.

Ziel: Urteil der Informationsempfänger /Rechtsfolge zu beeinflussen

   >Erwartungen müssen entizipiert werden

Inhalt: Einflussnahme auf den Jahresabschluss (innerhalb der gesetzlichen Grenzen)

In welchem Zusammenhang stehen Vermögen, Erfolg und Kapital im Hinblick auf die Bilanzpolitik?

Ziel der Bilanzpolitik: Vermögens-, Finanz- und Ertragslage möglichst positiv im JA und Lagebericht darstellen.

Vermögen <> Erfolg: Vermögensumschlag

Vermögen <> Kapital: Investition und Finanzierung

Kapital <> Erfolg: Rentabilitätsziele 

Welche bilanzpolitischen Instrumente kennen Sie? Wie können diese voneinander abgegrenzt werden?

a) materielle

 i) vor Stichtag

   - Festlegung Bilanzstichtag

   - Transaktionen vor dem Bilanzstichtag

 ii) nach Stichtag

   Nutzung von:

   - Ansatzwahlrecht

   - Bewertungswahlrecht

   - Ermessensspielräume

   - Entscheidung Gewinnverwendung

b) formelle

   - Darstellungswahlrecht

c) Zeitpunkt der Bilanzveröffentlichung

Nennen Sie Beispiele für bilanzpolitische Bewertungswahlrechte.

(1) Halb-und Fertigfabrikate ( Wahlrecht zur Aktivierung der Verwaltungsgemeinkosten im Rahmen der Herstellungskosten) § 255 Abs. 2 HGB  

(2) Gleichartige Vorräte (Methodenwahl bei der Ermittlung der fiktiven Anschaffungskosten) § 256 HGB  

(3) Pensionsrückstellungen (Wahlrecht beim Diskontierungszinsfuß-Bezugszeitraum) § 253 Abs. 2 HGB  

(4) Sachanlagevermögen (Bei planmäßigen Abschreibungen Methodenwahlrecht: linear, degressiv, leistungsabhängig) § 253 Abs. 3 HGB  

(5) Finanzanlagevermögen ( Abschreibungswahlrecht nach gemildertem Niederstwertprinzip bei voraussichtlich vorübergehender Wertminderung) § 253 Abs. 3 HGB

Grenzen Sie die Begriffe „materielle“ und „formelle“ Bilanzpolitik voneinander ab.

Formelle Gestaltung der Bilanz: Nutzung von Darstellungs- und Gliederungswahlrechten

Materiell: Gestaltung der Bilanzinhalte

Erläutern Sie die Ziele und Aufgaben der Bilanzanalyse.

Ziel: Urteil über die wirtschaftl. Lage und Entwicklung des Unternehmens geben

   >Bilanzpolitig entschlüsseln

Inhalt: Analyse der veröffentlichen Daten (JA)

Nennen Sie Beispiele für Transaktionen vor dem Bilanzstichtag im Rahmen der Bilanzpolitik. (Sachverhaltsgestaltung)

- Finanzierungspolitik (Verkauf von Forderungen, Zeitpunkt Kapitalerhöhungen / Kreditaufnahmen)

- Unternehmensstrukturpolitik (Ausgliederung von Produktions- und Dienstleistungsbereichen, Outsourcing Forschung/Entwicklung, rechtl. Verselbständigung von Unternehmensbereichen)

Innovationspolitik (Kauf<>Miete<>Leasing, Investition in neue Technologien)

Beschaffungspolitik (Zeitpunkt für Anschaffung von Roh-, HIlfs-, Betriebsstoffen; Längere Zahlungsziele mit Lieferanten

Produktionspolitik (gezielte Produktion auf Lager, schnellere Fertigstellung langfristiger Aufträge, Zeitpunkt Wartungs- und Reparaturarbeiten)

- Absatzpolitik (Beschleunigung des Absatzes, Keine Werbung im alten Jahr, Abverkauf von Lagerbeständen zu Sonderkonditionen)

Nennen Sie Beispiele für bilanzpolitische Ermessensspielräume.

(1) Rückstellungsbildung (nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung) § 253 Abs. 1 HGB  

(2) Planmäßige Abschreibung (Verteilung auf voraussichtliche Nutzungsdauer) § 253 Abs. 3 HGB

(3) Gemildertes Niederstwertprinzip AV (Abschreibungszwang nur bei voraussichtlich dauernder Wertminderung) § 253 Abs. 3 HGB  

(4) Außerplanmäßige Abschreibung AV, UV (auf beizulegenden Wert) § 253 Abs. 3-4 HGB  

(5) Aktivierung von Herstellungskosten (Einbeziehung angemessener Teile von Gemeinkosten) § 255 Abs. 2 HGB

Nennen Sie Beispiele für bilanzpolitische Ansatzwahlrechte.

- Aktivierung latenter Steuern

- Disagio

- Selbstgeschaffene immatr. VG des AV

Nennen Sie Beispiele für Kennzahlen zur Kapitalstruktur.

- Eigenkapitalquote = EK / GK

- Fremdkapitalquote = FK / GK

- Statischer Verschuldungsgrad = FK / EK

- EK-Rentabilität = JÜ / EK

... (Folie 38)

Nennen Sie Beispiele für Kennzahlen zur finanziellen Lage. (Unterteilung statisch <> dynamisch)

Statische:

- AV-Deckungsgrad

- Liquidität 1. Grades

- Liquidität 2. Grades

- Liquidität 3. Grades

- Working Capital (WC)

Dynamische:

- dynam. Verschuldungsgrad

- Investitionsgrad

- Wachstumsrate der Investitionen

- Abschreibungsquote am CashFlow

- Alterstruktur des AV