RisikoAnalyse

Abkürzungen und suschtigs

Abkürzungen und suschtigs


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Flashcards 76
Language Deutsch
Category Chemistry
Level Other
Created / Updated 10.06.2015 / 16.12.2015
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AMES Test

Schritte(4)

Testet ob Chemikalie (Xenobiotikum) Mutagen ist, daraus kann kanzerogenität abgeschätzt werden.

I) PCB-Mischung (Aroclor) in Maus injizieren; II) Teil der Leber entnhehmen, verarbeiten, zentrifugieren und Enzymextrakt (S9, enthält Cytochrom P450) isolieren; III) Mischung aus S9 + Salmonellen + TestChemikalie plattieren; IV) Auf Agar mit wenig Histidin inkubieren lassen.

- Salmonellen sind auxotroph für histidin und können durch Mutation (je nach Stamm, andere Mutationsmechanismen) prototroph werden

- Mit S9 wird der Metabolismus simuliert, damit auch Metabolite der Chemikalie getestet werden kann.

- Wenig Histidin wird auf der Platte benötigt, damit Salmonellen überhaupt mutieren können (Anfangswachstum).

- Karzinogene können Initiatoren (-> normal to initiated cell; Cell-Genotyp: cancer) und/oder promotoren (-> initiated to tumor cell; Cell-Phenotyp: cancer) sein, nur Initiatoren sind auch Mutagene!

EDC

3 Typen

Endocrine Distrupting Chemicals

a) Agonismus (zusätzliche Aktivierung von Rezeptoren)

b) Antagonismus (Blockierung von Rezeptoren)

c) Induzieren/Inhibieren von wichtigen Enzymen

Rezeptor spezifische CALUX-tests möglich (->Luciferase)

LC(D)

Lethal Concentration (Dosis)

meist LC(D)50: 50% überlebt

LOAEC(L)

Lowest Observed Adverse Effect Concentration (Level) (ca. 20 % effect)

NOAEC(L)

No Observed Adcerse Effect Concentration (Level)

TRC

Technical Reference Concentration

NELman

No Effect Level for Man                 So kann aus LOAEL/NOAEL (für z.B.: Ratten) auf NEL extrapoliert werden

NELman = LOAEL (or NOAEL) / AF

LOAEL: Lowest observed adverse effect level; NOAEL: No observed adverse effect level; AF: Assessement Factor

MAK (=PEL)

Maximale Arbeitsplatz Konzentration (permissible exposure limit)

Maximal erlaubte Konzentration (in der Luft) der man während der Arbeit (täglich 8 h, für längeren Zeitraum) ausgesetzt werden darf, ohne gesundheitliche Schäden.

PNEC

Predicted No Efect Concentration

PNEC = LOEC (oder NOEC)/AF    (NOECS, LOECS von z.B.: Fischen)

LOEC: Lowest observed effect concentration; NOEC: No observed effect concentration; AF: Assessement Factor

MIC

Maximale Immission Concentration

Konzentrationslimits von Schadstoffen in der Luft, Wasser, Boden unter welchen kein Schaden an Tier, Pflanze, Mensch bekannt ist (Long-Term Effekt)

RQ

Risk Quotient (EcoTox)

RQj = PECj/PNECj

PEC: Predicted environmental concentration; PNEC: Predicted no effect concentration; j = Wasser, Luft, Boden

RQ <= 1: Kein Handlungsbedarf

RQ > 1 : Handlungsbedarf

RQmix

Risiko Koeffizient bei Mischungen

a) Konzentrationsaddition:

RQmix = cmix/ECmix = sum(ci/ECi)      ; EC: effect coefficient (i.e. MAK)

MAKmix = cmix/sum(ci/MAKi) = cmix/RQmix       ; cmix = ctot

b) Effektaddition:

E = 1 - Prod(1-E(ci))      ; E: normalized effect (0,1)

Definition von Prozess Risikoanalyse

Gefahrenpotentiale identifizieren, die Risiken dazu analysieren (Wahrscheinlichkeit und Tragweite) und diese zu bewerten und angepasste Sicherheitsaktionen vorzunehmen.

Kritische Bereiche: Chemikalien, Verfahren (Scale-up), Lagerung/Transport, Anlage (Komplexität), Steuerung, äussere Einflüsse

Bewertungskriterien: Technische Sicherheitsnormen, Interne/Externe Schutzziele

Basisstruktur der Risikoanalyse (6)

1) Ermittlung von Basisdaten( Phys.-chem., Tox., Reakt.)

2) Definition von sicheren Prozessbedingungen

3) Systematische Gefahrensuche

4) Risikobeschreibung (Tragweite und Wahrscheinlichkeit)

5) Risikobewertung und Massnahmenplanung

6) Bewertung des Restrisikos

Prozess Risikoanalyse: Ermittlung der Basisdaten

A) Chemikalien: Edukte, Produkte, Hilfsstoffe, LSM, Abfälle, etc / Zusammensetzungen, Verunreinigungen / Generelle Daten (phys.chem, Sicherheit) / (Öko-) Toxische Daten

B) Reaktionsdaten (erwünschte und unerwünschte): Chemische Matrix zwischen allen Chemikalien und ihren Verunreinigungen, Verhalten zu anderen Stoffen (z.B.: Stahl), Reactionsenhalpien, Gasenthwicklung etc.

C) Physikalische Vorgänge (Elektrostatik, Phasenübergänge)

D) Prozessbedingungen (T,P)

E) Anlage/Equipment: Grösse, Heiz-, Kühlkapazitäten, Sicherheitsgeräte, Typ, etc.

F) Betriebliches Umfeld: Personal, Technik, Umwelt

Prozess Risikoanalyse: Definition von sicheren Prozessbedingungen

Kritische Schwellen von Chemikalien (human-, öko-tox), Temp, Druck, pH, heizen, kühlen

Prozess Risikoanalyse: Systemische Gefahrensuche

Batch: Chronologisch (welcher Prozessschritt); Cont.: Ortsanhängige (wo?) Gefahren

Key-issue: Wo und wie können gefährliche Situationen entstehen?  (Auch menschliche Fehler)

Methoden: - Checklists / - Induktiv: Was passiert wenn...? (event Tree, bottom up approach) (-> sind alle Möglichkeiten erfasst?) / -deduktiv: Wie würde ... passieren? (fault Tree, top down approach) (-> sind alle Top-events erkannt?)

HAZOP

Hazardous Operability Study

induktive methode zur Gefahrensuche bei der Prozess Risikoanalyse mit Hilfe von Leitwörtern wie: zu viel, wenig von ...

FMEA

Failure mode and effect analysis

Induktive methode in der Prozessrisikoanalyse um Gefharen zu erkennen (Cause --> accident) Was passiert wenn ...?

 

Event Tree Analysis

Induktive Methode in der Prozessrisikoanalyse um Gefharen zu erkennen. Erstellung eines Event-Baumes, startend von möglichen Unfällen zu Effekten (Human und property damage)

- wurden alle möglichen Unfälle betrachtet?

- Events müssen unabhängig sein

Fault tree method

Deduktive Methode zur Gefahrenerkennung bei der Prozessrisikoanalyse: (Top-Down approach). Von gewähltem Top event werden Ursachen gesucht, wie es zu diesem Event kommen kann. (meist Human-causes)

- Ist der Top event der richtige?

- Alle Fehler müssen unabhängig sein!

Prozess Risikoanalyse: Risikobeschreibung/Charakterisierung

Klassifizierung: Erstellen einer propability/impact-Matrix (Qualitativ: hoch, mittel, tief) und Wahrscheinlichkeitsmodellierung (Quantitativ)

oft mit Hilfe von Event- oder Fault-trees mit AND und OR Verknüpfungen

Zuverlässigkeit eines Systems R(t)

Warscheinlichkeit für Ausfall F(t)

R(t) = exp(-int(z(t),dt,0,t)

z(t): Momentane Ausfallrate, wenn konstant = lamda --> R(t) = exp(-lamda*t) = 1-lamda*t (für kleine t)

F(t) = 1-R(t) = 1-exp(-lamda*t) = lamda*t (für kleine t)

 

lamdatot = sum(lamdai) für OR connected events

lamdatot = prod(lamdai) für AND connected events

MTBF

Mean Time Between Failures

MTBF = int(t*f(t),dt,0,inf) = 1/lamda

f(t) = dF(t)/dt = lamda*exp(-lamda*t) (Ausfalldichtefunktion)

Ausfalldichtefunktion

f(t) = dF(t)/dt = lamda*exp(-lamda*t) (für Ausfallrate z(t) = lamda = konst)

PFD

Probability of Failure on Demand (= Versagenswahrscheinlichkeit im Notfall)

PFD = tunentdecktedFehler / tBetweenInspections = 1/tBetweenInspections*int(F(t),dt,0,tBetweenInspections)

für kleine lamda*t: PFD = 0.5*lamda*tBetweenInspections 

HRA

3 Fehlertypen

Human Reliability Analysis

 

1) Versäumungsfehler (Aufgabe, Schritt vergessen)

2) Ausführungsfehler (falsche Ausführung, Position, zu früh/zu spät, falsche Information ...)

3) Wahrnehumungsfehler (ignorieren von kritischen/wichtigen Abweichungen/Signalen, Entscheidungsfehler, Verwechslung)

Stoffverbreitungsmodell: Schwergas Modell:

für kalte (dichte) Gase, Halogene; Gilt bis ca 100 m von Quelle weg

u = sqrt(2*deltaRho*g*H/rholuft)

u: horizontale Gas-Geschwindigkeit; H: Dicke von Gas-Wolke; deltaRho: Dichteunterschied zw. Gas und Luft

Stoffverbreitungsmodell: Gas-Diffusionsmodell

Ab ca 200 m weg von der Quelle

cmax(x) = M/(2*pi*x*sqrt(Ky*Kx))

Ky, Kx: turbulente Diffusionskoeffizienten; M: Massenfluss

Zeit-Skalen für globalen Transport von Gasen:

In selber Hemisphäre: ca 1-2 Monate vertikal (zu Nordpol oder Äquator England aus) und 2 Wochen von Amerika bis Asien.

Ca 1 Jahr bis auf andere Hemisphäre

Protection Layer Concept

Von Anfangs Event (irgendein Fehler) nach ausser über Protection Layers. Jeder Layer hat ein PFD (probability of failure on demand), dass dieser Layer durch auslösen eines Alarms und Sicherheitsmassname(n) den Fehler beheben kann. (Von Process Design, basic controls, automatische Schleusen etc bis hin zur Feuer/Chemiewehr der Gemeinde etc)

Restrisikos (3 Typen und 3 Auflagen)

Risiken die:

- bekannt und bewusst eingegangen werden

- bekannt sind, aber inkorrekt beurteilt wurden (zb Unterschätzung)

- unbekannt sind

Auflagen:

- gründliche Risikoanalyse muss durchgeführt worden sein

- Sicherheitsmassnahmen decken ab: Ergebnisse der Risikoanalse, nach aktuellem Stand der Technik, gesetzlichen Ansprüchen genügen

- Sicherheitsmassnahmen müssen kontrolliert und implementiert werden.

MTSR

Maximum Temperature of the Synthesis Reaction (nur die gewollte reaktion beinhaltend)

MTSR = deltaTad + Treaction

Vorsicht wenn z.B. Siedepunkte überschrittenwerden

deltaTad

Adiabatischer Temperaturanstieg (= entstehende Wärme / Wärmkapazität)

Impact-Indikator bei Therm. Runaway

deltaTad = Qdec/Cp = -deltaHr*c0/(rho*Cp)

 Qdec (J/kg), Cp (J/(kgK); deltaHr (J/mol), c0 (mol/m3), rho (kg/m3)

deltaHr = sum(vi*deltaH0i,formation)

Thermischer Runaway

Kühlungsausfall-Szenario --> Adiabatische zersetzungsreaktion

Risiko: R = f(i,p) = f(deltaTad, TMRad)

 

TMRad

Time to Maximum (reaction) Rate  (unter adiabatischen Bedingungen: Kühlungsverlust) --> bei T --> inf

(Zeit zwischen Ende deltaTad,1 und Ende deltaTad,2 ; deltaTad,1: Anstieg durch Reaktionswärme von gewollter Reaktion; deltaTad,2: Anstieg durch Reaktionswärme von Dekompositionsreaktion)

TMRad = 2*tTo+T10K (1. Approximation (10 °C Regel)) ; T0 = Tprocess + int(qr(t),dt,tcoolingFail,inf)/Cp

TMRad = Cp*R*T02/(q(T=T0)*EA) (2. Approximation (adiabatische Wärmebilanz für Zersetzungsreaktion), q Messbar in DSC)