Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation

- Anerkennung der Würde des Menschen

- notwendige Bewusstseinsbildung, besonders für Menschen mit Behinderung

- Selbstachtung kann nur durch die Erfahrung sozialer Achtung durch Andere entstehen!!!

Anerkennung von Behinderung als Bestandteil menschlichen Lebens und Zusammenlebens zur Humanisierung der Gesellschaft!

1. von der inneren Einstellung des einzelnen Menschen

2. wird bedingt durch gesellschaftliche Strukturen von Ausgrenzung und Diskriminierung, die die alltäglichen Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen prägen (Stufen vor Restaurants, fehlende Toiletten, Fahrstühle, Dolmetscher...) 

Achtung der inhärenten Würde, für die individuelle Autonomie, einschließlich der Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen, sowie für die Unabhängigkeit von Personen

vollständige und wirksame Partizipation und Inklusion in der Gesellschaft

Bsp. gleichberechtigter Zugang zum Arbeitsmarkt, inklusive Bildung, gleichberechtigte Mitwirkung in der Politik, je nach eigenen Möglichkeiten die Teilhabe am kulturellen Leben

- eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert wird und gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen.
- es gibt keine definierte Normalität, die jedes Mitglied dieser Gesellschaft anzustreben oder zu erfüllen hat. Normal ist allein die Tatsache, dass Unterschiede vorhanden sind. Diese Unterschiede werden als Bereicherung aufgefasst und haben keine Auswirkungen auf das selbstverständliche Recht der Individuen auf Teilhabe. Aufgabe der Gesellschaft ist es, in allen Lebensbereichen Strukturen zu schaffen, die es den Mitgliedern dieser Gesellschaft ermöglichen, sich barrierefrei darin zu bewegen.

Der Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland gehört zum ersten Abschnitt (Grundrechte) und garantiert die Gleichheit vor dem Gesetz, die Gleichberechtigung von Frau und Mann und verbietet Diskriminierung und Bevorzugung aufgrund bestimmter Eigenschaften.

Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

Menschen mit Behinderung sind jene, die langfristige, körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der volen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können.

Es gelten Menschen als behindert "... die in ihrem Lernen, im sozialen Verhalten, in der sprachlichen Kommunikation oder in den psychomotorischen Fähigkeiten soweit beeinträchtigt sind, dass ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft wesentlich erschwert ist. Deshalb bedürfen sie besonderer pädagogischer Förderung. ...

Bsp. Beeinträchtigung des Sehens, des Hörens, der Sprache, der Stütz- und Bewegungsfunktiionen, der Intelligenz, der Emotionalität, des äußeren Erscheinungsbildes, chronische Krankheiten...

... deren Aussichten  am Arbeitsleben teilzuhaben oder weiter teilzuhaben, wegen Art oder Schwere ihrer Behinderung ...nicht nur vorübergehend wesentlich gemindert sind und die deshalb Hilfen zur Teilhabe am Arbeitsleben benötigen, einschließlich lernbehinderter Menschen.

Behinderten Menschen stehen Menschen gleich, denen eine Behinderung mit den in Abs.1 genannten Folgen droht.

"International Classification of Functioning, Disability and Health"

„Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“

Es werden die Kontexfaktoren insgesamt betrachtet.

1. Umweltfaktoren

2. personenbezogene Faktoren

Es wird die funktionale Gesundheit in ihrer Gesamtheit betrachtet. Sie umfasst die Aspekte der Körperfunktionen- und strukturen des Organismus einer Person sowie die Aspekte der Aktivitäten und Teilhabe der Person an Lebensbereichen vor den Hintergrund ihrer Kontexfaktoren.

Funktionsfähigkeit umfasst alle Aspekte der funktionalen Gesundheit.

...alle Gegebenheiten des Lebenshintergrundes einer Person. Sie sind in Umweltfaktoren und personelle Faktoren gegliedert.

... bilden die materielle, soziale und einstellungsbezogene Umwelt ab, in der Menschen leben und ihr Dasein entfalten.

der besondere Hintergrund des Lebens und der Lebensführung einer Person und umfassen Gegebenheiten des Individuums, die nicht Teil ihres Gesundheitsproblems- oder zustands sind.

- Behinderung ist jede Beeinträchtigung der funktionalen Gesundheit einer Person.

- Behinderung ist das Ergebnis der negativen Wechselwirkung zwischen einer Person mit einem Gesundheitsproblem (ICD) und den Gegebenheiten ihrer materiellen, sozialen und verhaltensbezogenen Umwelt.

Teilhabe ist das Einbezogensein einer Person in seine Lebenssituation oder einen Lebensbereich.

- Leistungen zur Reha und Teilhabe (wird nur auf Antrag erbracht)

- Betroffener kann sich notwendige Hilfe in Eigenregie beschaffen

- auch trägerübergreifend

- seit 2008 besteht ein Rechtsanspruch auf persönliches Budget

- Mensch mit Behinderung beantragt beim Leistungsträger Leistungen zur Teilhabe

- Leistungsträger überprüft, bewilligt bei Berechtigung

- Mensch mit Behinderung sucht sich selbst und eigenständig einen Leistungserbringer

- Mensch mit Behinderung schließt Vertrag mit Leistungserbringer (ohne Einfluss des Leistungsträgers)

Abrechnung erfolgt nach Ziel!

 SGB IX  §159   Abs. 5

Internationale Klassifikation der Krankheiten, 10 Auflage

ICF = bio-psycho-soziales Modell (betrachtet die funktionale Gesundheit insgesamt)

ICD = bio-medizinisches Modell (betrachtet ausschließlich die tatsächlich vorhandene Krankheit)

ICF kann nur angewand werden, wenn als Ausgangssituation eine Krankheit oder eine andere Gesundheitsstörung nach ICD vorliegt. ICF ergänzt die ICD!

Beeinträchtigungen in den Bereichen

- der Mobilität

- der Kommunikation

- der Selbstversorgung , des häuslichen Lebens

- der Interaktion mit anderen Menschen

- des Erwerbslebens ...

- wenn die körperlichen Funktionen (einschließlich geistig und seelisch) allgemeinen anerkannten Normen entsprechen

- wenn er alles tut oder tun kann was von anderen Menschen ohne Gesundheitsproblem erwartet wird

- wenn er zu allen Lebensbereichen Zugang hat und sich entfalten kann, wie es von Menschen ohne Beeinträchtigung der Körperfunktionen- und Strukturen erwartet wird

- Gesetzliche Rentenversicherung

- Bundesagentur für Arbeit

- Gesetzliche Unfallversicherung

- Gesetzliche Krankenversicherung

- Soziale Entschädigung bei Gesundheitsschäden

- Sozialhilfe und öffentliche Jugendhilfe

- oberste Behörde der Arbeitsverwaltung in Deutschland

- 10 Regionaldirektionen

- 178 Agenturen für Arbeit mit rund 600 Geschäftsstellen

- jede Agentur für Arbeit hat ein Reha-Team

- Fachdienste: ärztlicher und psychologischer Dienst (berufspsychologischer Service)

- Technischer Beratungsdienst

Träger sind die Allgemeinen Ortskrankenkassen, Betriebskrankenkassen, Innungskrankenkassen, Ersatzkassen, See-Kassen, Bundesknappschaft für Bergleute, Landwirtschaftliche Krankenkassen...

BVG, OEG, ZDG, SVG, HSG

- Kriegsbeschädigte

- Wehr- und Zivildienstbeschädigte

- Opfer von Gewalttaten

- Impfgeschädigte

sowie deren Hinterbliebene

- Deutsche Rentenversicherung Bund

- Deutsche Rentenversicherung Knappschaft Bahn-See

- Regionalträger innerhalb der DRV (z.B. DRV Berlin-Brandenburg)

Ziel ist die umfassende berufliche und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen, die behindert sind, oder von einer Behinderung bedroht sind.

- trägerübergreifende Beratung

- sind regionale Anlaufstellen für Beratung und Information

- Unterstützung bei der Antragsstellung

- in jedem Landkreis, jeder kreisfreien Stadt

www.reha-servicestellen.de

- immer vor Inanspruchnahme einer Leistung

- vollständige und termingerechte Einreichung von Unterlagen, dann zügige Bearbeitung

- der erstkontaktierte Träger klärt Zuständigkeit in 14 Tagen

zuständiger Träger: übernimmt vollständig, umfassend und in einheitlicher Qualität zu erbringende Leistung

bei mehreren Trägern: zuerst angesprochener Träger übernimmt die gesamte Koordination, in Absprache mit allen zuständigen Trägern

Daten des Menschen, Geschäftszeichen des Versorgungsamtes, Kennzeichnung in Braille-Schrift, Hinweise in englischer Sprache, Gültigkeit, Berechtigung zur Mitnahme einer Begleitperson