Recht und Verwaltung

Das Lebensmittelrecht

Das Lebensmittelrecht

Daniel Löbig

Daniel Löbig

Kartei Details

Karten 32
Lernende 10
Sprache Deutsch
Kategorie Ernährung
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 01.08.2015 / 21.12.2024
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Wie lautet die Definition für "Lebensmittel"?

Nach Artikel 2 der Verordnung (EG) 178/2002 sind Lebensmittel alle Stoffe oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind oder von denen nach vernünftigen Ermessen erwartet werden kann, dass sie in verarbeitetem, teilweise verarbeitetem oder unverarbeitetem Zustand vom Menschen aufgenommen werden. Zu Lebensmitteln zählen auch Getränke, Kaugummi sowie alle Stoffe - einschließlich Wasser-, die dem Lebensmittel bei seiner Herstellung oder Ver- oder Bearbeitung absichtlich zugesetzt werden.

Was zählt nicht zu den Lebensmitteln?

Nicht zu Lebensmitteln gehören:

  • Futtermittel
  • lebende Tiere, soweit sie nicht für das Inverkehrbringen zum menschlichen Verzehr hergerichtet worden sind
  • Pflanzen vor der Ernte
  • Arzneimittel
  • kosmetische Mittel
  • Tabak und Tabakerzeugnisse
  • Betäubungsmittel und psychotrope Stoffe
  • Rückstände und Kontaminanten

Worum handelt es sich bei den folgenden Erzeugnissen?

  1. Efeuextrakt gegen Husten
  2. Holundersaft
  3. Erdbeeren auf dem Feld
  4. Zahnpflegekaugummi
  5. Schweine auf dem Weg zum Schlachthof
  6. Kautabak
  7. Hustenbonbon

  1. Arzneimittel
  2. Lebensmittel
  3. Pflanze
  4. kosmetisches Mittel
  5. Tier
  6. Tabakerzeugnis
  7. Lebensmittel

 

    Handelt es sich bei den folgenden Produkten um einen Zusatzstoff?

    1. Vanille
    2. Betain (Farbstoff der Roten Beete)
    3. Farben zum Eierfärben
    4. Safran
    5. Süßungsmittel Aspartam
    6. Weizenstärke

    1. Lebensmittel
    2. Zusatzstoff
    3. Zusatzstoff
    4. Lebensmittel
    5. Zusatzstoff
    6. Lebensmittel

    In welchem Abschnitt des LFGB ist die Überwachung geregelt?

    Im Abschnitt 7 des LFGB sind die Aufgaben und Befugnisse der Überwachung geregelt.

    Welche Rechte und Befugnisse ergeben sich aus dem § 42 LFGB?

    In § 42 LFGB wird die Durchführung der Lebensmittelüberwachung geregelt

    • Betretungsbefugnis von Grundstücken, Betriebsräumen und dazugehörigen Geschäftsräumen zu Betriebs- und Geschäftszeiten, bei Gefahr in Verzug auch außerhalb der Zeiten.
    • Besichtigungsbefugnis, Hygienekontrollen der Räume, Gerätschaften und Einrichtungsgegenständen; Beurteilung von Rohstoffen, Fertig- und Endprodukten; Erstellung von Lichtbildern zur Beweissicherung.
    • Einsichtsbefugnis ersteckt sich auf alle überwachungsrelevanten Dokumente sowie Erstellung von Abschriften Kopien und Auszügen.
    • Einholen von überwachungsrelevanten Auskünften, es sei denn Sie würden sich oder andere Belasten 

    Was versteht man unter "üblicher Betriebs- oder Geschäftszeit", und nennen Sie je ein Beispiel aus der Praxis.

    • Betriebszeiten: vorbereitende Tätigkeiten und Reinigungsarbeiten fallen unter die Betriebszeiten
    • Geschäftszeiten: Verkauf und Abgabe von Speisen oder Lebensmitteln

    Welche recchtliche Bedeutung hat die amtliche Probennahme?

    Die Probennahme ist eine enteignungsähnliche Verfügungsbeschränkung, jedoch - im privatrechtlichen Sinne- kein Kauf.

    Die Probe als solches stellt ein wichtiges Beweismittel dar; jedoch ist sie keine gesetzliche Voraussetzung für eine Verurteilung.

    Was versteht man unter einer "zurückzulassende Probe"?

    Unter einer "zurückzulassenden Probe" versteht man die Gegenprobe. Der Zweck der Gegenprobe ist es, ein weiteres Beweismittel zur Verfügung zu haben. Es handelt sich zum einen um einen Teil der Probe oder um ein zweites Stück der gleichen Art und des gleichen Herstellers. Dabei unterscheidet man unter:

    • Gegenprobe: Eine abgetrennte Teilmenge einer zuvor zusammenhängenden Masse
    • Zweitprobe: Lassen sich Produkte nicht teilen, ohne den Untersuchungszweck zu gefährden, wird ein zweites Stück von der gleichen Charge, Losnummer, MHD zurück gelassen.

    Welche Pflichten hat der Lebensmittelunternehmer im Rahmen der Duldungs- und Mitwirkung.

    Duldungs- und Mitwirkungspflichtig sind natürliche Personen, juristische Personen sowie Personen mit eigenem Verantwortungsbereich. Diese müssen:

    • Räume und Geräte bezeichnen
    • Räume und Behältnisse öffnen
    • Probennahme ermöglichen

    Welche Unterlagen dürfen von der Lebensmittelüberwachung eingesehen werden?

    Alle überwachungsrelevanten Dokumente wie

    • Rechnungen
    • Lieferscheine
    • Qualitätsaufzeichnungen
    • Herstellungsbeschreibungen
    • Dokumente der Eigenkontrolle
    • Dokumente der Rückverfolgbarkeit

    Welche Befungnisse verleiht Ihnen das LFGB bei Vorliegen einer "dringenden Gefahr" für die öffentliche Sicherheit und Ordnung?

    Zur Verhütung dringender Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ist die zuständige Behörde berechtigt, auch außerhalb der üblichen Betriebs- und Geschäftszeiten Kontrollmaßnahmen auszuüben.

    Von welchen Vorschriften können gem. § 68 LFGB Ausnahmen zugelassen werden?

    Es können im Einzelfall auf Antrag Ausnahmen von den Vorschriften des LFGB oder der auf Grundlage des LFGB erlassenen Rechtsverordnungen zugelassen werden.

    Von welchen Vorschriften des LFGB sind keine Ausnahmen möglich?

    • Im Falle des Abweichens von EU-rechtlichen Regelungen.
    • Wenn Anhaltspunkte für eine Gesundheitsgefährdung vorliegen.
    • Bei Verstößen gegen Verbote zum Schutz der Gesundheit.
    • Bei Verstößen gegen das Verbot der krankheitsbezogenen Werbung
    • Bei Verstößen gegen die Vorschrift über die ausreichende Kenntlichmachung
    • Bei Verstößen gegen Verbote für Lebensmittelzusatzstoffen
    • Bei Verstößen gegen das Bestrahlungsverbot
    • Bei Verstößen gegen das Verbot von Stoffen mit pharmakologischer Wirkung

    Welche Angaben muss ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung nach § 68 Abs. 2 Nr. 4 LFGB beinhalten?

    • Genaue Bezeichnung des vorschriftswidrigen Produktes (inkl. Los-Nummer, MHD etc.) mit Angabe der exakten Menge
    • Wirtschaftlicher Wert der betroffenen Ware (Grundlage des Nettopreises)
    • Beschreibung der Vorschriftswidrigkeit (ggf. unter Beifügung amtlicher oder privater Gutachten) und Schilderung der Gründe, die zur Vorschriftswidrigkeit des Produktes führten
    • Angabe des Abverkaufszeitraums der betroffenen Ware

    Was bedeutet der Begriff "unbilligende Härte"?

    Unbillig ist eine Härte, wenn sie von allen gercht denkenden,, auch unter Berücksichtigung des rechtspolitischen Zwecks der Regelung (geschütztes Rechtsgut und Ausmaß seiner konkreten Gefährdung), wegen der wirtschaftlichen Einbuße, die einträte, als untragbar empfunden wird.

    Ist die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung bei vorsätzlichen Verstößen gegen geltendes Recht möglich?

    Nein, denn vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verstoßen gegen lebensmittelrechliche Vorschriften können niemals unbillige Härte sein.

    Wann gilt eine Abweichung von den geltenden Vorschriften als "gering" im Sinne des § 2 Wein-ÜberwachungsVO?

    Wann eine Abweichung gering ist, lässt sich nicht generell verbindlich beantworten. Gering ist eine Abweichung jedenfalls, wenn die wertbestimmenden Eigenschaften des Erzeugnisses unberührt bleiben.

    Was besagt das sogenannte Verbringungsverbot des § 53 LFGB?

    Es dürfen Erzeugnisse und mit Lebensmittel verwechselbare Produkte, die nicht den im Inland geltenden Bestimmungen des LFGB, der auf Grund des LFGB erlassenen Rechtsverordnungen und der unmittelbar geltenden Rechtsakte der EG im Anwendungbereich des LFGB entsprechen, nicht in das Inland verbracht werden.

    Durch welche der europäischen Grundfreiheiten wird das Verbringungsverbot des § 53 eingeschränkt, an welcher Stelle befindet sich eine entsprechende rechtliche Regelung?

    Das Verbringungsverbot steht der Grundfreiheit der Warenverkehrsfreiheit gegenüber und hat die Regelung in § 54 LFGB geschaffen.

    In welchen Fällen greift das Verbringungsverbot das § 53 LFGB, zumindest grundsätzlich, nicht?

    Laut § 54 LFGB greift § 53 dann nicht, wenn Lebensmittel, kosmetische Mittel oder Bedarfsgegenstände:

    • in einem anderen Mitgliedsstaat der EU oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den EWR rechtmäßig hergestellt
    • dort rechmäßig in den Verkehr gebracht worden
    • aus einem Drittland stammt und sih in einem Mitgliedsstaat der EU oder einem Vertragsstaat des EWR-Abkommens rechtmäßig in Verkehr befindet.

    Wozu dient die sogenannte "Allgemeinverfügung", welche in § 54 LFGB genannt ist.

    Lebensmittel, kosmetische Mittel oder Bedarfsgegenstände die anderen zum Zweck des Gesundheitsschutz erlassenen Rechtsvorschriften nicht entsprechen, dürfen nur dann in das Inland verbracht werden, wenn die Verkehrsfähigkeit der Erzeugnisse in der BRD durch eine Allgemeinverfügung durch das BVL bekannt gemacht woren ist. Sie ist allgemeingültig und gilt für alle möglichen Verbringer des jeweiligen Erzeugnisses.

    Wer ist für die Erteilung einer Allgemeinverfügung nach § 54 LFGB zuständig?

    Für die Entscheidung über den Erlass einer Allgemeinverfügung ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit im Einvernehmen mit dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zuständig.

    Wofür steht die Abkürzung RASFF?

    Rapid Alert System for Food and Feed

    Wozu dient das RASFF lt. Art. 50 VO (EG) Nr. 178/2002?

    System für die Meldung eines von Lebensmittel oder Futtermittel ausgehenden unmittelbaren oder mittelbaren Risikos für die menschliche Gesundheit.

    Was ist eine Kontaktstelle im Zusammenhang mit dem RASFF?

    Kontaktstellen sind die in den (Bundes-)Ländern für die Entgegennahme und Weiterverteilung der Meldung zuständigen Stellen sowie das Bundesministerium der Verteidigung. Dies sind in der Regel die für die Lebensmittelüberwachung zuständigen obersten Landesbehörden, teilweise aber auch die jeweiligen Landesoberbehörden. In Deutschland übernimmt darüber hinaus das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Aufgabe der nagtionalen Kontaktstelle.

    Was ist das sogenannte Sitzland?

    Sitzland ist das Land, in dem der Lebensmittelunterneher, der das  Erzeugnis herstellt oder es erstmalig in Verkehr bringt, seinen Sitz hat.

    Welche Kategorien von Meldungen gibt es beim RASFF?

    • Warnmeldung
    • Informationsmeldung
    • Grenzzurückweisung
    • Ursprüngliche Meldung
    • Folgemeldung
    • Nachrichten
    • Rücknahme einer Meldung

    Was ist der Unterschied zwischen einer Warnmeldung und einer Informationsmeldung?

    • Warnmeldung: schnelles Tätigwerden in anderen Mitgliedsländern erforderlich. Max Bearbeitungszeit 48 Stunden innerhalb der nationalen Kontaktstelle.
    • Informationsmeldung: kein rasches Tatigwerden in anderen Mitgliedländern erforderlich.

    Wofür steht RAPEX?

    Papid Exchange of Information System.

    Wozun dient das Rapex?

    Das Rapex dient dem Austauscch von Informationen über gefährliche Non-Food-Verbraucherprodukte.

    Welche Arten von Informationen werden über das Rapex konkret ausgetauscht?

    • Produktkennzeichnung: Name, Marke, Modell, Beschreibung, Bild
    • Vom Produkt ausgehnde Risiken: Art des Risikos, Ergenisse von Labortests und Risikobewertung
    • zur Risikovermeidung getroffene Maßnahmen: Art der Maßnahme, Reichweite, Dauer, Datum des Inkrafttretens
    • Vertriebskanäle des gemeldeten Produkts: Hersteller, Exporteur, Importeur, Händler sowie  Bestimmungsländer.