RECHNUNGSWESEN 3 – KENNZAHLEN + KALKULATION

Kennzahlen und Handelskalkulation Einkauf-Verkauf aus dem Unterricht

Kennzahlen und Handelskalkulation Einkauf-Verkauf aus dem Unterricht


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Flashcards 35
Language Deutsch
Category Marketing
Level University
Created / Updated 24.10.2015 / 13.09.2021
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Was ist der Fremdfinanzierungsgrad und wie wird er berechnet? Gibt es eine Richtzahl?

Der Fremdfinanzierungsgrad (auch: Verschuldungsgrad oder engl. Dept Ratio) zeigt, wie stark ein Unternehmen verschuldet ist, indem das Fremdkapital ins Verhältnis zum Gesamtkapital gesetzt wird.

\(Fremdfinanzierungsgrad = {FK \over GK} * 100\)

 

Keine Richtzahl –> Leverage-Effekt

Bank --> hoch
Druckerei --> niedrig

Was ist der Leverage-Effekt?

Als Leverage wird die Hebelwirkung der Finanzierungskosten des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalverzinsung verstanden. So kann durch Einsatz von Fremdkapital die Eigenkapitalrendite einer Investition gesteigert werden. Dies trifft jedoch nur zu, wenn ein Anleger Fremdkapital zu günstigeren Konditionen aufnehmen kann als die Investition an Gesamtkapitalrentabilität erzielt.

Was ist der Eigenfinanzierungsgrad und wie berechnen Sie diesen? Gibt es Normwerte?

Der Eigenfinanzierungsgrad setzt das Eigenkapital ins Verhältnis zum Gesamtkapital und gibt damit Auskunft darüber, wie viel des Unternehmens den Eigentümern gehört. Er ist weitgehend branchenabhängig. Es gibt keinen Normwert, die Zahl ist äusserst branchenabhängig.

\(Eigenfinanzierungsgrad = {EK \over GK} * 100\)

Was ist das Nettoumlaufvermögen NUV?

Das NUV (Net Working Capital) ist die Subtratktion des kurzfristigen Fremdkapitals kFK vom Umlaufvermögen UV. Die Zahl muss positiv sein, da ansonsten kurzfristige Schulden nicht mehr durch kurzfristiges Kapital gedeckt werden kann.

\(NUV = {UV - kFK}\)            Ziel: positiv

Was ist die Intenisität des Umlaufvermögens? Wie berechnen Sie diese?

Mit der Intensität des Umlaufvermögens wird bemessen wie gross der Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtkapital ist. 

\(Intensität UV = {UV \over GV} * 100\)

Kennzahl ist stark branchenabhängig. Produktionsbetrieb: Niedriger Wert, da viel AV (Maschinen etc.)

Was ist die Intensität des Anlagevermögens? Wie berechnen Sie diese?

Mit der Intensität des Anlagevermögens wird bemessen wie gross der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtkapital ist. 

\(Intensität AV = {AV \over GV} * 100\)

Kennzahl ist stark branchenabhängig. Produktionsbetrieb: Hoher Wert, da viel AV (Maschinen etc.)

Was ist der Liquiditätsgrad 1? Wie berechnen Sie diesen? Gibt es Normwerte?

Der LIQ 1 (Cash Ratio) gibt Auskunft darüber, ob meine liquiden Mittel (Kasse, Bank, Post) ausreichen, meine kurzfristigen Schulden (kFK; Bank, Kreditoren) zu decken. Gut ist je nach Situation ein Wert von 15–30 %, sofern dies reicht, um die Rechnungen zu zahlen (Kreditoren). 

\(LIQ I = {liquide Mittel \over kurzfristiges Fremdkapital}*100\)

Was ist der Liquiditätsgrad 2? Wie wird er berechnet? Gibt es Normwerte?

Der LIQ 2 (Quick Ratio) ist die am meisten verglichene Liquiditätskennzahl. Sie sagt aus, ob liquide Mittel und Forderungen (Kasse, Bank, Post + Debitoren) ausreichen, die kurzfirstigen Schulden zu decken. Angestrebt wird ein Wert >100 %. Ist der LIQ 2 indes zu hoch, liegen zu viele Mittel ungenutzt brach.

Stichwort: Goldene Bilanzregel – kurzfristiges Vermögen kann kurzfristig finanziert sein (d.h. kurzfristige Schulden müssen kurzfristig gedeckt sein.

\(LIQ II = {liquide Mittel + Forderungen \over kurzfristiges Fremdkapital}*100\)

Was ist der Liquiditätsgrad 3 (LIQ 3)? Wie berechnen Sie diesen? Gibt es Normwerte? 

Der LIQ 3 (Current Ratio) gibt darüber Aufschluss, ob mein Umlaufvermögen reicht, um mein kurzfristiges Fremdkapital zu decken. Der Normwert beträgt hier maximal 150 %. Liegt der Wert darüber, hat es entweder zu viel Geld in der Kasse oder die Vorräte sind zu hoch.

\(LIQ III = {liquide Mittel + Forderungen + Vorräte \over kurzfristiges Fremdkapital} * 100 = {UV \over kFK} * 100\)

Was ist der Anlagedeckungsgrad 1? Wie wird dieser berechnet?

Der AD I, bei dem das Eigenkapital ins Verhältnis zum Anlagevermögen gesetzt wird, zeigt an, wieviel % des Anlagevermögens mit Eigenkapital finanziert sind. Ein AD I von 60 % bedeutet beispielsweise, dass einem Franken Anlagevermögen 60 Rappen Eigenkapital gegenüberstehen und somit Teile des Anlagevermögens (40 %) mit Fremdkapital finanziert werden müssen.

\(Anlagedeckungsgrad I = {EK \over AV}*100\)

Was ist der Anlagedeckungsgrad 2? Wie wird dieser berechnet? Gibt es Normwerte?

Der Anlagedeckungsgrad 2 (AD 2) ist der häufiger verwendete AD. 

Das Anlagevermögen (langfristige Aktiven) soll auch mit langfristigem Geld (EK und langfr. FK) finanziert sein.  

Der AD II zeigt an, wieviel % des AV langfristig finanziert sind. Ein AD II von 90 % bedeutet beispielsweise, dass lediglich 90 % des AV langfristig und die restlichen 10% kurzfristig finanziert werden. Da das AV langfristig gebunden ist sollte es i. d. R. auch langfristig finanziert werden. Im Umkehrschluss würde das UV nicht ausreichen, um das gesamte kFK zu bedienen. Der AD II sollte somit mindestens 100 % betragen. 

Goldene Bilanzregel: Langfristiges Vermögen, bzw. langfristige Invesititionen sollen langfristig finanziert, d. h. durch langfristiges Kapital gedeckt sein.

\(Anlagedeckungsgrad I = {EK + lFK \over AV}*100\)

Was ist die EBIT-Marge?

Die EBIT-Marge (auch: EBIT-Rendite oder oprative Marge) spiegelt das Verhältnis des betrieblichen Ergebnisses (EBIT) zum Umsatz wider.

\(EBIT-Marge = {EBIT*100 \over (Netto-)Umsatz}\)

Zielwert: 10–20 %

Die EBIT-Marge ist eine spezielle Form der Umsatzrentabilität, die jedoch ausschliesslich den operativen Gewinn – und nicht den gesamten Jahresüberschuss (nach Steuern) – ins Verhältnis zum Umsatz setzt und somit Finanzierungs- und Steuereffekte sowie ausserordentliche Erträge und Aufwendungen ausser Betracht lässt.

Dadurch lassen sich Unternehmen besser vergleichen bzw. operative Verbesserungen im Unternehmen messen.

Was ist die Rentabilität des Eigenkapitals?

\(EK-Rentabilität = {Reingewinn*100\over Ø-=Eigenkapital} = {Reingewinn *100\over {(EKn + EKn-1)/2} } \)

Die Eigenkapitalrentabilität bzw. Eigenkapitalrendite als eine Form der Kapitalrentabilität bezeichnet die – sich i. d. R. von Jahr zu Jahr verändernde – «Verzinsung» des eingesetzten Eigenkapitals, ausgedrückt in %.

Zielwert: > als der Zinssatz auf langfristige Anlagen.

Stichworte: Leverage-Effekt

Eine EK-Rentabilität von 10 % z. B. heisst, dass ein Unternehmen mit Fr. 1 Mio EK einen Gewinn von Fr. 100'000.– macht; -50 % hingegen, dass innerhalb eines Jahres die Hälfte des EK vernichtet wurde.

Was ist der Verschuldungsfaktor?

\(Verschuldungsfaktor = {Effektivverschuldung\over Cash Flow}= {Frendkapital-Liquide Mittel-Forderungen\over Cash Flow}\)


Gibt an, wievielmal (Jahre) der letzte CF erarbeitet werden müsste, bis die Effektivverschuldung abbezahlt wäre.

Zielgrösse: Je tiefer, desto sicherer, jedoch wenn möglich nicht mehr als 3–4.
50,5 heisst, es dauer 50,5 Jahre, bis ich schuldenfrei bin.

 

Was ist der «Free Cash Flow»?

\(Free Cash Flow = {(Cash Flow + Investitionen - Desinvestitionen)}\)

Zielgrösse: so gross wie möglich, 5 %?

Der Free Cash Flow ist derjenige Teil des Cash Flows, der «ungenutzt» (d. h. ohne investiert zu werden) zur Verfügung steht, z. B. zur Dividendenausschüttung oder Rückzahlung von Schulden.

 

Beschreiben/Zeichnen Sie die vollständige Einkaufskalkulation.

Einkaufskalkulation

Beschreiben/Zeichnen Sie die vollständige Verkaufskalkulation.

Verkaufskalkulation

Unterscheiden Sie die Handels- von der Produktionskalkulation.

Handels- und Prosuktionskalkulation

Beschreiben Sie verschiedene DB-Kalkulationen.

DB = SK + RG - Kv

NE - Kv = DB1
DB 1 - Kf = DB 2

VP - EP = DB/Stück

 

Sie haben folgende Zahlen:

NE = 1000
Kv = 250
Kf = 250

Errechnen Sie die wertmässige Nutzschwelle.

Aus NE und Kv kann ich den DB 1 = BG errechnen und gleichzeititg die BGM.
Bei der wertmässigen Nutzschwelle ist der RG = 0.
 

1000 NE              333.33 = 100 %    
- 250 Kv              
—————          —————
750 DB 1 = BG = 250 = 75 %
—————          —————
- 250 Kf                250 Kf
—————          —————
500 DB 2 = RG = 0 RG

Kurz: \(WNS = {{Kf * 100} \over {BGM}} = {{Kf * 100} \over {DB1*100\over NE}} \)

Erläutern Sie die Goldene Bilanzregel.

Langfristiges Vermögen soll durch langfristiges Kapital gedeckt sein (AD I und II mindestens 100 %).

Kurzfristige Schulden (kFK) sollen durch kurzfristig verfügbares Vermögen gedeckt sein (LIQ II >100 %).

Was ist die Äquivalenz? Erklären Sie anhand eines Beispiels.

Die Äquivalenzkalkulation ist eine Sonderform der differenzierenden Zuschlagskalkulation. Sie wird vornehmlich dann angewendet, wenn zwar mehrere Produkte hergestellt, der Produktionsablauf ist aber für jedes Produkt grundsätzlich gleich ist (z. B. mehrere Biersorten mit unterschiedlichem Würzgrad).

Kostenunterschiede treten dadurch auf, dass unterschiedliche Rohstoffe verwendet werden und/oder die Produktion mehr oder weniger intensiv erfolgt. Diese Kostenunterschiede werden durch Äquivalenzkennziffern ausgedrückt.

Die Äquivalenz gibt an, in welchem Verhältnis die Kosten eines Produkts zu den Kosten eines Einheitsprodukts (Einheitssorte) mit der Äquivalenzziffer 1 (100%) stehen.

Kalkulationsfolge:

  1. Bestimmung der Äquivalenzziffern
  2. Die Produktionsmengen aller Sorten werden mit den jeweiligen Äquivalenzziffern multipliziert, um eine einheitliche Bezugsgrundlage zu erhalten.
  3. Die Kosten der Gesamtproduktion * gewichtete Menge/Summe gewichteter Mengen ergibt die Kosten der jeweiligen Sorte
  4. Sortenkosten / tatsächliche Fertigungsmenge = Selbstkosten der Sorte

Wie berechnen Sie die Debitorenfrist?

\(Debitorenfrist = {{∅-Debitorenbestand * 360} \over Kreditverkaufumsatz}\)

Wie berechnen Sie den Reingewinnzuschlag RGZ?

\(RGZ = {RG * 100 \over {(Warenertrag - Reingewinn)}}\)

Wie berechnen Sie den Gemeinkostenzuschlag GKZ?

\(GKZ = {Kosten fix * 100 \over Kosten variabel} = {Gemeinkosten * 100 \over Warenaufwand}\)

Erklären Sie den Unterschied zwischen Marge und Zuschlag am Beispiel Bruttogewinn. Sie haben folgende Zahlen: NE = 420, Warenaufwand = 270.

\(DB = Bruttogewinn = {Warenertrag - Warenaufwand} = 150\)

BGM: Nettoerlös gleich 100 % – «nach unten rechnen»:

\(BGM = {DB * 100 \over Nettoerlös} = 35.72 Prozent\)

BGZ: WArenaufwand = 100 % – «nach oben rechnen»

\(BGZ = {Nettoerlös * 100 \over Warenaufwand} = 155.55 Prozent\)

Wozu dient eine (merhstufige) Deckungsbeitragsrechnung?

Preis- und Kostenkontrolle

Was ist der Selbstfinanzierungsgrad?

\(Selbstfinanzierungsgrad = {Zuwachskapital (z. B. Gewinnvotrag, Reserven)*100 \over Eigenkapital}\)

 

Wichtig: Zuwachskapital = Gewinnvortrag und Reservern OHNE Kapitalreservern (Agio)
Wichtig: Grundkapital = nur EK/AK ohne das restliche EK!

  1. Frage: Belasten nachträglich gewährte Rabatte den Bruttogewinn?
  2. Frage: Belasten nachträglich gewährte Kreditorenrabatte den Bruttogewinn?

  1. Ja, negativ
  2. Ja, positiv

Sie geben einer Lieferung von 20 Einheiten 2 Stück gratis dazu. Welchen Rabatt haben Sie gewährt?

Falle: 2 sind 10 % von 20 Einheiten. Der Rabatt aber rechnet sich anders, denn nicht 20 sind 100 %, sondern 22 sind 100 %.

Daher: \(NE = {22*100 \over 20} = 90.9\) also 9.1 % Rabatt

Woran denken Sie bei den Stichworten Liquidität, Stabilität und Rentabilität? Nennen Sie die einschlägigen Kennzahlen.

Liquidität: LIQ 2 (über 100 %)

Stabilität: AD 2 (Branchenabhängig; bei Produktion: über 100 %)

Rentabilität: EK-Rentabilität (> als der Kapitalmarktzins für langfristige Anlagen)

Unterscheiden Sie die Vollkostenrechnung von der Teilkostenrechnung.

Vollkostenrechnung:

Einzelkosten und Gemeinkosten nach der Zurechenbarkeit der Kosten (direkt und indirekt).
Von unten nach oben (Einzelkosten nach Angebotspreis)

Teilkostenrechnung

Variable Kosten und fixe Kosten nach der Abhängigkeit von der produzierten Menge (Deckungsbeitragsrechnung)
Von oben nach unten (Nettoerlös nach RG)

Was sagt Ihnen der Begriff «Sell & Lease back»? Nennen Sie Vor- und Nachteile.

Wir verkaufen z. B. eine Maschine und leasen diese dann vom neuen Besitzer zurück. 

Vorteil: weniger Mittel fest gebunden, Kapital für Investitionen frei – man kann sofort loslegen; ausserdem kann man jederzeit aus dem Leasing aussteigen.

Nachteil: höhere Kosten.

Berechnen Sie den Cash Flow direkt.

Brutto-Cashflow

Jahresüberschuss/-fehlbetrag
+ Abschreibungen (− Zuschreibungen)
+ Zunahme (− Abnahme) der langfristigen Rückstellungen (inklusive Pensionsrückstellungen und Sonderposten mit Rücklagenanteil)
___________________________________________________
= Brutto-Cashflow

(− Steuern)
(− Privatentnahmen bei Personengesellschaften)
+/− Rücklagenzuführung/-auflösung
___________________________________________________
= Netto-Cashflow (Cashflow bereinigt u. a. um Steuerzahlungen, Finanzierungskosten, Rücklagenveränderungen)

Berechnen Sie den Cash Flow indirekt.

Ergebnis laut Gewinn- und Verlust-Rechnung
+ Abschreibungen/− Zuschreibungen
+ Erhöhung/− Verminderung Rückstellungen
+ Verluste/- Gewinne aus Anlagenabgang
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Traditioneller Cashflow