Quantitative Forschungsmethoden Messung
Folien von Prof. Dr. Hofäcker Operationalisierung: Vom Konzept zur Messung
Folien von Prof. Dr. Hofäcker Operationalisierung: Vom Konzept zur Messung
Kartei Details
Karten | 45 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 10.12.2013 / 23.01.2017 |
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Unter Messung versteht man?
>>Beschreibung sozialer Sachverhalte
>>Systematische und strukturtreue Zuordnung von Zahlen (Messwerten) zu Objekten bzw. Merkmalsausprägungen nach bestimmten Regeln (Abbildungsregeln)
Wofür braucht man eine Skala?
Skala Verknüpft die empirische Beobachtung eines Merkmals mit einem numerischen Wert
Beachte: Strukturgetreue Abbildung (Morphismus) Zuordnung von Zahlen zu Objekten spiegelt deren Gleichheit oder Ungleichheit bzw. deren Rangfolge wieder
Relation von beobachteten Objekten = empirisches Relativ
Relation von den Objekten zugeordneten Zahlen/Messwerten = numerisches Relativ
Was ist ein empirisches Relativ?
Relation von beobachteteten Objekten
Was ist ein nummerisches Relativ?
Relation von den Objekten zugeordneten Zahlen / Messwerten
Welche Arten von Aussagen sind für eine gegebene Skala möglich? 4 mit Erklärungen
Beachte bei den Skalenniveaus
Bestimmung der Skalenniveaus zentral für statistische Auswertungen, da sich die zulässigen statistischen Verfahren bzw. Maße nicht auf alle Formen der Messung anwenden lassen
Nominalskala
•Einordnung von Objekten oder Ereignissen in Klassen im Hinblick auf eine bestimmte Eigenschaft
•Unterscheidung nach Gleichheit – Verschiedenheit
Intervallskala
•Wie Ordinalskala, informiert aber gleichzeitig über Abstände (Äquidistanz =Abstände zwischen Kategorien sind immer gleich)
•Differenzen sind inhaltlich interpretierbar
•Elementare Rechenoperationen (Addition/Subtraktion) sind möglich
•Jedoch kein (inhaltlich sinnvoller) absoluter Nullpunkt!
Wahl des Messniveaus
Mitunter sind für den selben Gegenstandsbereich unterschiedliche Varaianten der Messung denkbar
Beispiel Messung der Hausarbeitsteilung von Ehepaaren
Ratioskala: Erhebung der für Hausarbeit (definieren!) (absolut) aufgewendeten Stundenzahl beider Partner Verhältnis der Hausarbeitszeit zueinander
Ordinalskala: Erledigung von Hausarbeitstätigkeiten (relational)
- Immer ich
- Meistens ich
- Jeder zur Hälfte/beide gemeinsam
- Meistens mein Ehepartner 5. Immer mein Ehepartner
Verwendung bei Auswahl mehrerer Indikatoren zur Messung einer zu Grunde liegenden Begriffsdimension (z.B. Messung mehrdimensionaler Phänomene)
1.Festlegung der Dimensionen des Index Theoretische Bestimmung des „Merkmalsraums“
2.Kombination der Dimensionen Zusammenfassung der einzelnen Indikatoren
•Additive Indizes
•Multiplikative Indizes
•Gewichtete additive Indizes
Vorteile der Indexbildung
• Höhere Messgenauigkeit durch Verwendung mehrerer Indikatoren
• bessere Abbildung mehrdimensionaler Phänomene
Nachteile der Indexbildung
Komplexitätsreduktion/Verwischung von Unterschieden
(Beispiel: In einem Fragebogen gibt ein Befragter an, dass der Sozialstaat mehr Verantwortung übernehmen soll. Auf dem Fragebogen argumentiert der Befragte nicht, sondern gibt z.B nur eine Zahl an. Somit können die Gründe bei gleichem Wert ganz unterschiedlich sein)
Skalierungsverfahren
- Methoden zur Konstruktion von Messinstrumenten (Standardisiertes Instrument zur Zuordnung beobachteter Eigenschaften zu Zahlen)
- Verbreitet in der Einstellungsforschung
- Meist Kombination von mehreren ‚Items‘ (Fragen, Statements), die eine bestimmte Eigenschaft auf einer Dimension messen (Eindimensionalität)
Faustregeln für die Formulierung von Statements (nach Edwards 1959; zit. n. Schnell/Hill/Esser 2008: 180; Auswahl)
Vermeiden
Vergangenheitsbezug
Reine Tatsachenbeschreibungen
Formulierungen mit ‚alle‘, ‚immer‘, ‚niemand‘, niemals‘
Items, die sich nicht auf interessierende Dimension beziehen
Fragen, denen alle oder keine Befragten zustimmen
Doppelte Verneinungen
Faustregeln für die Formulierung von Statements (nach Edwards 1959; zit. n. Schnell/Hill/Esser 2008: 180; Auswahl)
Anforderungen
- Abdecken des gesamten Bereichs der interessierenden Einstellung
- Einfach, klar, direkt formuliert
- Verständlich
- Eindeutig
- Kurz (< 20 Worte)
- Einfache Sätze statt Satzgefügen/-verbindungen
- Nur einen Gedanken
Bildung eines ‚Skalenwertes‘: Summe der Einschätzungen der Einzelitems (Beachte: Umrechnung umgekehrt gepolter Items)
Aussonderung ungeeigneter Items
- Items, die von Personen mit unterschiedlicher Einstellung ähnlich bewertet werden
- Items mit geringem Zusammenhang mit der Gesamtskala
Was setzt Messung vorraus?
Homomorphismus oder Isomorphismus
1. Objektivität (Intersubjektive Stabilität) im Allgemeinen
Ausmaß, in dem Ergebnisse von der Person abhängig sind, die das Messinstrument anwendet
Maximale Objektivität >> unterschiedliche Anwender erzielen identische Ergebnisse
Unter der Objektivität befinden sich 3 Arten von Objektivität. Welche?
- Durchführungsobjektivität
- Auswertungsobjektivität
- Interpretationsobjektivität
Durchführungsobjektivität
in quantitativen Studien (z.B. bei Umfragen) mitunter problematisch), verletzt, wenn Interviewer unterschiedliche Ergebnisse erzeugt
Auswertungsobjektivität
Verletzt wenn z.B. Interviewer unterschiedliche Ergebnisse berichten: in standardisierten quantitativen Studien selten problematisch
Interpretationsobjektivität
verletzt bei unterschiedlichen Interpretationen von Ergebnissen / unterschiedlichen Schlussfolgerungen
2. Reliabilität (Zuverlässigkeit, Verlässlichkeit)
Replizierbarkeit von Ergebnissen: Identische Messergebnisse bei mehrfachen/wiederholten Messungen (intertemporale Stabilität, inter-instrumentelle Stabilität)
Ausmaß der Fehlerfreiheit/korrekte Wiedergabe des ‚wahren‘ Wertes
Möglichkeiten zur Überprüfung der Reliabilität
- Test-Retest-Methode:
- Paralleltest-Methode:
- Methode der Testhalbierung (Split-half-Methode):
Bedeutung von der Test-Retest-Methode und ihre möglichen Probleme.
Wiederanwendung desselben Messinstruments zu einem späteren Zeitpunkt – Zusammenhang der Ergebnisse
Problem: Annahme der Konstanz der ‚wahren Werte‘ zwischen beiden Messungen
>> de facto nur selten verwendet
Bedeutung der Paralleltest-Methode und ihre möglichen Probleme?
gleichzeitige Messung mit vergleichbaren (d.h. möglichst ähnlichen) Messinstrumenten; Vergleich der beiden Ergebnisse
Problem in den Sozialwissenschaften: Identifikation paralleler Tests, daher selten verwendet
Bedeutung der Methode der Testhalbierung (Split-half-Methode) und ihr möglichen Probleme.
Überprüfung der ‚internen Konsistenz‘ eines Messinstruments Instrument mit mehreren Indikatoren wird in zwei Teile aufgeteilt Vergleich der Messungen beider Itemhälften
Problem:
1. erfordert hohe Anzahl an einzelnen Items
2. Zufällige Zuweisung von Items in Testhälften
3. Validität (Gültigkeit)
>> das Kernziel der Messung Ausmaß, in dem ein Messinstrument misst, was es messen soll
>> Dimensionen der Validität
Welche 5 Arten von Validität gibt es?
- Inhaltsvalidität:
- Kriteriumsvalidität:
- Expertenvalidität:
- Known-group-Validität:
- Konstruktvalidität:
Inhaltsvalidität:
Instrument/Auswahl von Items bildet die zu messende Eigenschaft in hohem Maße ab >> alle relevanten Aspekte werden gemessen
Beachte! keine objektiven Kriterien, subjektive Beurteilung auf theoretischer/ konzeptioneller Basis möglich