Quantitative Forschungsmethoden
Einführung in die quantitative Forschungsmethode. Die Folien, die für diese Lernkarten genutzt wurden,sind ursprünglich von dem Dozenten Prof. Dr. Dirk Hofäcker erstellt worden. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Zusammenfassung dieser.
Einführung in die quantitative Forschungsmethode. Die Folien, die für diese Lernkarten genutzt wurden,sind ursprünglich von dem Dozenten Prof. Dr. Dirk Hofäcker erstellt worden. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Zusammenfassung dieser.
Fichier Détails
Cartes-fiches | 87 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Affaires sociales |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 03.12.2013 / 12.12.2013 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/quantitative_forschungsmethoden2
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/quantitative_forschungsmethoden2/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Definition (Empirische Sozialforschung)
„… eine Sammlung von Techniken und Methoden zur korrekten Durchführung der wissenschaftlichen Untersuchung menschlichen Verhaltens und gesellschaftlicher Phänomene“ (Schnell, Hill & Esser (2005): Methoden der empirischen Sozialforschung, 7. Auflage, S.5)
Wo durch zeichnet sich die quantitative Sozialforschung aus (Forschungsparadigma)? Bennene 4 Punkte.
• Regelhaftigkeit
• Ursache-Wirkungsprinzip
• (kausale) Zusammenhänge „erklären“
• Hohe Fallzahl/ Repräsentative Stichproben
Die quantitative Sozialforschung steht in der wechselseitigen Bedinung mit ...
... der qualitativen Sozialforschung.
Diese beiden Forschungsmethoden müssen nicht notwendiger Weise im Gegensatz steht.
Warum quantitative Sozialforschung?
- Beruf
- Damit ich weiß welche meiner Handlungen unter welchen Bedingungen was bewirken.
- Warum Statistik?
- Sprache der quantitativen Forschungsmethoden
- Reduzierung auf Kernaspekte
- Verfügbarkeit einer Vielzahl von Daten
- Instrument um inhaltlich belastbare Ergebnisse zu erzielen
Wo durch zeichnet sich die qualitative Sozialforschung aus (Forschungsparadigma)? Bennene 4 Punkte.
• Konstruktion der Wirklichkeit
• Individuelle Interpretation
• „verstehen“
• Einzelfallanalyse („typische Fälle“)
Bild Smilies:
These: Alle Teilnehmer dieser Vorlesung sind hochgradig motivierte
StudentInnen
Diese These ist forschungspraktisch...
...nur schwer möglich.
Es würde aber ein einzelner Fall ausreichen um die These zu widerlegen.
Induktiver Schluss heißt...
vom Einzelfall auf das Allgemeine
>>> ist streng genommen nicht möglich
(Dies wäre nur eine Vermutung)
deduktives Vorgehen heißt...
Vom Allgemeinen auf den Einzelfall
>>>>Ein Vorgehen um die Gültigkeit von Aussagen kritisch empirisch anhand von Beobachtungen zu überprüfen.
Falsifikation heißt...
möglich
Verifikation heißt...
unmöglich
Popper´s Falsifikationsparadigma wird auch als ...
genannt.
Methode von Versuch und Irrtum
Popper‘s Falsifikationsparadigma
Im Fall der Bestätigung werden...
...die Erkenntnisse durch rigeroses Testen weiterentwickelt.
Selten auch aufgegeben.
Popper‘s Falsifikationsparadigma
Im Fall einer Widerlegung der allgemeinen Aussage werden diese...
entweder verworfen oder führen zu Erweiterungen der Ursprungsaussage.
Kritik an Popper
Das Basisproblem bedeutet...
Theoretischer Kontext bestimmt die Beobachtung > keine
unvoreingenommene Situationsbeschreibung
Realität > Beobachtung > [...]
Kritik an Popper
Das Korrespondenzproblem beschreibt:
Übertragung des beobachteten Verhaltens in theoretische Kategorien
[…] > Beobachtung > Theorie
Kritik an Popper
Die Erklärungskraft
Wissenschaftsgeschichte so nicht erklärbar
Wie lassen sich wissenschaftliche Paradigmenwechsel erklären, die über
Verbesserungen existierender Theorien hinausgehen?
Was bedeutet die probabilistische Begründung`?
Beispiel:
Ein akademischer Abschluss erhöht die Wahrscheinlichkeit eines
hohen Einkommens im späteren Berufsleben.
Probabilistischer (d.h. mit Bezug auf Wahrscheinlichkeiten) statt
deterministischer Satz.
Werte und Wissenschaft
Ein Beispiel für Werte im Objektbereich der Forschung...
z.B. Analyse des Wandels von Wertorientierungen
Umfassendes Forschungsfeld, z.B. World Values Survey
Werte und Wissenschaft
Werte der Wissenschaft. Zwei Beispiele
- Forschungsethik
- Datenschutz
3 Konsequenzen die aus dem Werturteilsstreit erkannt wurden
• Transparenz des Forschungsablaufs, intersubjektive Nachprüfbarkeit
• Bewusstwerden eigener Werturteile, Explikation
• Aufzeigen von Handlungsalternativen und damit verbundener
Konsequenzen
Das heißt: Kein Verzicht auf Werturteile, aber möglichst Trennung zwischen
(objektiven) wissenschaftlichen Tatsachenaussagen und
(subjektiven) individuellen Wertungen
Zur Lösung von Beschreibungsproblemen
(Wie hoch ist die Schwarzarbeit?)
Rekonstruktion der konkreten Verhaltensweisen oder Einstellungen von
Personen
Z.B. durch Befragungen, Auswertung von Registerdaten, Polizeiberichten,
Experteninterviews o.ä.
>> Rekonstruktion grundsätzlich mit Mitteln der Sozialforschung möglich
>> Konkrete Mittelauswahl (Design, Operationalisierung) wertgebunden
>> Transparenz
Zur Lösung von Wertproblemen
(Soll man die Schwarzarbeit bekämpfen?)
Wissenschaftliche Begründung von Werturteilen ist nicht möglich
Aber: Verbesserte Akzeptanz von Werturteilen durch…
• Wirkungsaussagen (geringere Steuern; Normverfall)
NB! Implizite Bewertung der Wirkung!
• Vereinbarkeit mit allgemeinen Prinzipien (Gleichbehandlung, Gerechtigkeit)
NB! Implizite Bewertung der Prinzipien!
• Realisierbarkeitsargumente (Zielkonflikte, Umsetzbarkeit)
NB! Implizite Bewertung des Gewichts von Nebenwirkungen
• Bedarfsargumente (‚Öffentlicher Konsens‘)
NB! Bewertung allgemeiner Präferenzen
Ermittlung der Sachdimension durch Empirische Forschung möglich
Behandlung der Wertdimension durch Politik
Vgl. Karl Dieter Opp (2005): Der Beitrag der Sozialwissenschaften zur Lösung praktischer Probleme, in:
Soziologie, Jg. 34, Heft 2, S.131-152.
Zur Lösung von Maßnahmenproblemen
(Wie kann man die Schwarzarbeit bekämpfen?)
(Theoretische) Hypothese:
Wenn man die Strafen erhöht (=Maßnahme) , dann nimmt die Häufigkeit von
Schwarzarbeit ab (=Ziel).
Aufgabe der Sozialwissenschaften/empirischen Sozialforschung
• Theoretische Fundierung der Gesetzesaussagen
• Empirische Überprüfung durch Forschung
Ziel von (empirischen) Theorien
Erfassung von Zusammenhängen • in der empirischen
Wirklichkeit (‚soziale Tatbestände‘)
• Ordnung von Beobachtungen >> Auswertung über den
Einzelfall hinaus >>Ermöglichung von Vorhersagen
• Quantitative Sozialforschung:
Theorie als Ausgangspunkt jeder Untersuchung
Definition: (Empirische) Theorien
Andreas Diekmann (Empirische Sozialforschung, 2012: 141)
„Menge miteinander verknüpfter Aussagen, von denen sich eine nicht
leere Teilmenge auf empirisch prüfbare Zusammenhänge zwischen
Variablen bezieht“
Definition: (Empirische) Theorien
Hartmut Kromrey (Empirische Sozialforschung, 2009: 42)
„Ein System logisch widerspruchsfreier Aussagen (Sätze,
Hypothesen) über den jeweiligen Untersuchungsgegenstand mit den
dazu gehörigen Definitionen der verschiedenen Begriffe“
Was haben die Definitionen empirischer Theorien von Diedmann und Kromrey gemeinsam? 2 Punkte
- Bezug auf empirische Beobachtungen >> Objektbereich
- Sozialwisschenschaften: Zusammenhänge zwischen (mindestens) zwei Variabeln
Merkmalsträger
Bezugsgrößen von Variablen
In der Sozialforschung meist Individuen (Umfrageforschung)
Alternativ:
Gruppen von Individuen (Bildungsforschung: • z.B. Klassen, Schulen;
Netzwerkforschung: Freundschaftsnetzwerke, Nachbarschaft)
•Organisationen (z.B. Betriebsdaten >> iab-Betriebspanel)
•Territoriale Einheiten (z.B. Staaten: Eurostat, OECD)
•Kombination verschiedener Ebenen:
• Z.B. Bildungsforschung (NEPS): Kombination individueller
Testergebnisse mit Daten der Schulklasse (Aggregation aus
Individualdaten), der Eltern (Befragung), der Schule etc.
Welche formale Eindeutigkeit wird durch Kromrey´s Aussage" [...]mit dazu gehörigen Definitionen der verschiedenen Begriffe" ausgedrückt?
Klare, systematische Definition der verschiedenen verwendeten
Begrifflichkeiten
Bedeutungsgehalt eines Gegenstandes
intersubjektive Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit
Was bedeuten Hypothesen? Sowohl im allgemeinen Sinne wie auch in der Sozialwissenschaft.
Allgemein:
Vermutung über einen bestimmten Sachverhalt
Üblicherweise in den Sozialwissenschaften:
Zusammenhangshypothesen
„Vermutung über einen Zusammenhang zwischen mindestens zwei
Variablen“ (Kromrey 2007: 42)
Verbindungsklammer zwischen Theorie und empirischer Wirklichkeit
Mehrfache Bestätigung von Hypothesen >> Gesetze
Welche drei unterschiedlichen Typen von Sätzen werden in den Grundlagen zur quantitativen Forschungsmethode beobachtet?
- Empirische Sätze *
- Logische Sätze
- Präskriptive Sätze
*meist bei erfahrungswissenschaftlichen Hypothesen verwendet
Woran erkennt man einen empirischen Satz?
- Objekte und Prädikate verweisen auf empirisch beobachtbare Sachverhalte
- Wahr, wenn Beobachtung mit Sachverhalt übereinstimmt
- Singuläre Sätze: raumzeitlich fixiert, v.a. in deskriptiven
- Untersuchungen (auch: Prognosen)
- >> nicht unmittelbarer Gegenstand der sozialwissenschaftlichen
- Überprüfung von Theorien