Quantitative Forschungsmethoden
Einführung in die quantitative Forschungsmethode. Die Folien, die für diese Lernkarten genutzt wurden,sind ursprünglich von dem Dozenten Prof. Dr. Dirk Hofäcker erstellt worden. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Zusammenfassung dieser.
Einführung in die quantitative Forschungsmethode. Die Folien, die für diese Lernkarten genutzt wurden,sind ursprünglich von dem Dozenten Prof. Dr. Dirk Hofäcker erstellt worden. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Zusammenfassung dieser.
Kartei Details
Karten | 87 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 03.12.2013 / 12.12.2013 |
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Informationsgehalt von Sätzen
- Informationsgehalt:
Die Menge der von einem Satz ausgeschlossenen Sätze (Diekmann)
Die Anzahl an Falsifikatoren (Bortz & Döring)
- Singuläre Sätze: höhere Spezifik des beschriebenen Sachverhalts
(umso genauer die Information umso höher der Informationsgehalt)
- Beachte:
Die zu vergleichenden Hypothesen müssen logisch auseinander
ableitbar sein - „Schärfere Prüfung“ von Hypothesen durch Aufstellen von
Hypothesen mit höherem Informationsgehalt möglich
(größere Anzahl möglicher Falsifikationen)
Logische Sätze sind...
keine empirischen Sätze
der Wahrheitsgehalt ist unabhängig von der empirischen Welt
Beweisbar durch logisch-analytische Schlussfolgerungen
Kein Informationsgehalt / Tautologien
Definitorische Verknüpfung des zu-erklärenden Phänomens und der Erklärung
Definitionen von logischen Sätzen...
Konventionen: Verinbarungen über GEbrauch von Begriffen
Keine objektve Richtigkeit feststellbar
Beispiel Armutsdefiniton
Hempel-Oppenheim-Schema
Expanans ergibt das Explanandum
Zum Explanans gehören...
- das Ursachen WIrkung Prinzip, Gesezte (Wenn A dann B)
- und die Randbedingungen
Das Explanandum zeigt das ...
zu Erklärende
>> Sachverhalt
Wirkung / abhängige Variabele
Je-desto-Hypothesen Geeignet für Variablen mit Variablen, die
mindestens Rangniveau aufweisen (d.h. ihrer Größe nach geordnet
werden können)
„Wenn Veränderung von A, dann Veränderung von B“
„Je mehr Zeit Sie in die Klausurvorbereitung investieren, desto mehr
Punkte werden sie in der Klausur erreichen“
Wenn-dann-Hypothesen
Geeignet für Variablen mit zwei Ausprägungen (dichotome Variablen)
„Wenn A, dann B“ bzw. „Wenn nicht-A, dann nicht-B“
„Wenn Sie regelmäßig die Vorlesung besuchen, werden Sie die Klausur
bestehen“
Um den zusammenhang von minndestens zwei Variabeln aufzuzeigen, könnte 2 Typen von Hypothesen genutzt werden. Welche sind das, und für welche Art von Variabeln werden diese genutzt?
Je-desto-Hypothesen Geeignet für Variablen mit Variablen, die
mindestens Rangniveau aufweisen (d.h. ihrer Größe nach geordnet
werden können)
„Wenn Veränderung von A, dann Veränderung von B“
„Je mehr Zeit Sie in die Klausurvorbereitung investieren, desto mehr
Punkte werden sie in der Klausur erreichen“
Wenn-dann-Hypothesen
Geeignet für Variablen mit zwei Ausprägungen (dichotome Variablen)
„Wenn A, dann B“ bzw. „Wenn nicht-A, dann nicht-B“
„Wenn Sie regelmäßig die Vorlesung besuchen, werden Sie die Klausur
bestehen“
Welche Hypothesenformen gibt es? 5 Punkte
- Individualhypothese
- Kollektivhypothese
- je-desto-Hypothese
- Wenn-dann-Hypothese
- Kontexthypothese
Individualhypothese
Zusammenhänge zwischen Individualmerkmalen
Kollektivhypothese
Zusammenhänge zwischen Kollektivmerkmalen
Beispiele:
Je höher das Bruttosozialprodukt eines Landes, desto höher/geringer die
Armutsquote.
Je höher die betrieblichen Investitionen in Forschung und Entwicklung,
desto größer die Anzahl an Patenten pro Jahr.
Je stärker der emotionale Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinschaft,
desto geringer die Rate abweichenden Verhaltens.
Kontexthypothse
Zusammenhang zwischen Individualmerkmal (abhängige Variable) und
Kollektivmerkmal (unabhängige Variable)
z.B. individuelles Verhalten unter unterschiedlichen externen Rahmenbedingungen
Beispiele:
Je verbreiteter Lerngruppen innerhalb eines Studienganges sind, desto
höher ist die Wahrscheinlichkeit, ein gutes Klausurergebnis zu erzielen.
Je höher die Anzahl von Klausurwiederholern in einer Lerngruppe ist, desto
geringer ist die Wahrscheinlichkeit, ein gutes Klausurergebnis zu erzielen.
Was bedeutet der ökologische Fehlschluss?
Achtung!
Aus Zusammenhängen auf der Aggregatebene (Aggregat = z.B. Gruppe von Teilen) lassen sich nicht
notwendigerweise Rückschlüsse auf Zusammenhänge auf der
Individualebene ableiten!
Antizipation der Konsequenzen von Bildungsentscheidungen
U + (c * Sv) > C/p
Bildungsmotivation Investitionsrisiko
U = erwartete Bildungsrenditen
Sv = Wert eines drohenden Statusverlustes
c = Wahrscheinlichkeit eines drohenden Statusverlustes
C = Kosten der Bildung
p = Wahrscheinlichkeit eines Bildungserfolges
Forschugnsproblem
• Forschungsinteresse:
Was soll erforscht werden?
• Theoretische Relevanz
• Forschungsstand
• Erkenntnisinteresse:
Wessen Probleme werden
aufgegriffen? Extern oder selbst
vorgegeben
• Genuin wissenschaftliches Interesse
• Auftragsforschung
Forschungsproblem
Dimensionsanalyse/
Konzeptspezifikation
• Theoretische Klärung des Gegenstandes
• Sammlung relevanter Bedeutungsdimensionen
• Zuordnung geeigneter Begriffe –
eindeutige Definition
Forschungsproblem
Explorative Studie:
Dimensionsanalyse von zentraler Bedeutung
Forschungsproblem
Hypothesentestende Forschung:
basierend auf theoretischen
Vorüberlegungen: Dimensionale Analyse wird häufig vorausgesetzt
Vorbereitung der Erhebung
Operationalisierung
• Wie sollen die relevanten
Dimensionen gemessen werden?
• Welche konkreten Indikatoren (d.h. direkt
beobachtbare Variablen) sollen
zur Messung verwendet werden?
Vorbereitung der Erhebung
Konstruktion des Messinstruments
• Messung: Strukturtreue Zuordnung von Zahlen (Messwerten) zu Objekten
• Rückgriff auf existierende Messinstrumente oder Entwicklung eines eigenen Instruments
• Festlegung des Messniveaus
• Zuverlässigkeit der Messung
Rückgriff auf vorhandene Datenquellen
Sekundär-)datenanalyse: Surveydaten und amtliche Statistik
Nachteile von Sekundärdaten: Surveydaten:
• Mitunter geringe Fallzahlen,
v.a. für spezifische
Zielgruppen
• Nicht-zufälliger Ausfall von
Befragten
• Antwortverweigerung
Vorteile von (Sekundär-)daten; Surveydaten;
• Umfassende Erhebung
unterschiedlicher Indikatoren
(objektive/subjektive)
• Häufig breite thematische
Ausrichtung: Mehrthemen-
Umfragen
• Meist umfangreich verfügbar
(siehe www.gesis.org für
einen Überblick)
(Sekundär-)daten: Amtliche Statistik/Registerdaten
- Aggregierte (zusammengefasste) Daten der Amtlichen Statistik
- Beispiel:Statistische Jahresberichte, aber auch zunehmend verfügbar über
Internetplattformen (z.B. destatis.de)
für Soz. Arbeit z.B:: Jugendhilfestatistik, Sozialhilfestatistik…
- Beispiel:Statistische Jahresberichte, aber auch zunehmend verfügbar über
- Individualdaten der Amtlichen Statistik
- Beispiel: zunehmend erhältlich über Forschungsdatenzentren (für Infos siehe:
www.ratswd.de
- Beispiel: zunehmend erhältlich über Forschungsdatenzentren (für Infos siehe:
- Prozessproduzierte Daten
- Beispiel: z.B. Hilfepläne für die Erziehung von Jugendlichen
Vorteile von Amtlichen Statistiken/Registrierdaten
• Häufig hohe Fallzahl (teilweise
fast Vollerhebung der
Zielpopulation) – vorteilhaft
für statistische Analysen
• geringe Ausfallquoten
• Relative ‚Objektivität‘ (z.B. bei
Einkommenserhebung)
Nachteil von amtlichen Statistiken/Registrierdaten
• Mitunter im „Rohzustand“,
aufwendige Bearbeitung
notwendig
• Begrenzter Variablenumfang,
v.a. Fehlen subjektiver
Indikatoren
• Erhebung der Daten zu
Verwaltungszwecken –
entspricht nicht immer
Forschungszwecken
Vorbereitung der Erhebung
Festlegung der Untersuchungsform
Wie soll untersucht werden?
• Steht oft in engem Zusammenhang mit der
Entscheidung zur Messung bzw.
Operationalisierung
• Nach Forschungsfragestellung:
Nicht-experimentelles, quais-experimentelles,
experimentelles Design?
• Nach Erhebungstyp:
Quer- versus Längsschnittstudie
Forschungsdesign: Designvarianten
(nach Forschungsfragestellung)
Hypothesen- bzw. theorietestende Forschung
• Zusammenhangs-Hypothesen über soziale Wirklichkeit
• Kernfrage: Kann eine Hypothese empirische Gültigkeit
beanspruchen?
• Ziel: gezielter und kontrollierter Vergleich empirischer
Sachverhalte mit aus der Hypothese ableitbaren
Behauptungen über empirische Realität
(vgl. Hempel-Oppenheim-Schema)
• Untersuchungssituation: Repräsentative Abbildung der
(relevanten) sozialen Wirklichkeit
Forschungsdesign: Designvarianten
(nach Forschungsfragestellung)
Experiment
• In Sozialwissenschaften wenig verbreitet
• „Planmäßige Beobachtung bestimmter Sachverhalte
und ihrer Veränderungen unter vom Forscher kontrollierten/
variierten Bedingungen“ (Fuchs-Heinritz u.a.
1994; Lexikon f. Soziologie: 190; zit. N. Kromrey 2009: 87)
• Idealiter: nur der externe Einfluss variiert, Art und
Stärke des Einflusses lassen sich dann feststellen (in
Sozialwissenschaften nur bedingt möglich)
• Randomisierung / Vorher-naher-Messung
• Beachte! Umfassende Kenntnisse zur Gestaltung der
Untersuchungssituation notwendig
Forschungsdesign: Designvarianten
(nach Forschungsfragestellung)
Welche Arten von Experimenten gibt es?
Laborexperimente:
Ausschluss experimenteller Störfaktoren
verbreitet z.B. in Psychologie;
in Sozialwissenschaften problematisch, insbesondere
für anwendungsorientierte Forschung (Übertragbarkeit
von Laborexperimenten auf Realität)
Feldexperimente:
Anwendung im sozialen Feld, problematisch: kaum
Kontrolle relevanter Faktoren
Forschungsdesign: Designvarianten
(nach Forschungsfragestellung)
Evaluationsforschung / quasi-experimentell
Annäherung an Idee des Experiments (meist ohne
Randomisierung)
Ausgangspunkt:
Bewertung eines festgelegten Sachverhalts nach
vorgegebenen Kriterien gestützt auf empirische
Forschung
z.B. Evaluation sozialpolitischer Reformen/Interventionen
Design:
Erfassung der Programmeingriffe
Beschreibung der Zielvariablen vor/nach
Programmbeginn >> Beobachtung intendierter/nicht
intendierter Effekte
Welche Probleme können bei der Evaluationsforschung / quasi-experimentell auftauchen?
Fehlende Randomisierung. Selbstselektion verzerrt
Effekte
Ausfall von Teilnehmern
Wirkungszurechnung (Kontrolle möglicher Drittvariablen)
Deskriptive/beschreibende Forschung
• Exploration eines bestimmten Sachverhalts
(Dimensionsanalyse)
• Beschreibung allgemeiner gesellschaftlicher Trends
(Gesellschaftliche Dauerbeobachtung)
• Verdeutlichung allgemeiner Zusammenhänge
• Markt- und Meinungsforschung
4 Erhebungstypen
- Querschnittsdesign
- Trenddesign
- Paneldesign (Paneldaten)
- Kohortendesign
Querschnittsdesign mit Retrospektiverhebung
Trenddesign
- Mehrmalige Erhebung derselben Variablen, allerdings
jeweils bei unterschiedlichen Untersuchungseinheiten - Beschreibung eines langfristigen Trends (z.B.Einstellungen auf Länderebene)
- Im Zeitverlauf vergleichbar, wenn Auswahl derUntersuchungseinheiten vergleichbar
- Beispiel: Einschätzung der wirtschaftlichen Lage (z.B. ALLBUS, ifo Geschäftsklima-Index)