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Qualitative Methoden
Qualitative Methoden
Kartei Details
Karten | 54 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 13.02.2014 / 13.02.2014 |
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klassische Leitmethodologie der Quantitativen Methoden
kritischer Rationalismus
kritischer Rationalismus
- Beschreibung von Popper & Kiesewetter
eine Lebenseinstellung, "die zugibt, dass ich mich irren kann, dass du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen werden"
Quantitative Methoden
- Zentrum des Erkenntnisprozesses
nomothetischer Zugang = gesetzesfeststellender Zugang
Quantitative Methoden
- Frage
- Art der Aussagen
- Weg
- Frage nach statistischen Zusammenhängen
- allgemeingültige Aussagen, die "unbegrenzt" gültig sind
- deduktiver Weg ⇒ vom Allgemeinen zum Besonderen
Quantitative Methoden
- zwei Grade von Interpretationen
- Folge
- Grad: Daten beruhen auf Deutungen von Menschen
- Grad: diese Daten werden vom Forscher dekodiert
- Daten werden re-interpretiert ⇒ Unsicherheit der quantitativen Methoden
Quantitative Methoden
- Falsifikationsprinzip
- Wortbedeutung
- Annahme
- resultierendes Vorgehen
- Art des Vorgehens
- Ergebnis
- Falsifikation = Falschheitsbeweise (Ggt: Verifikation = Wahrheitsbeweis)
- Es gibt keine (an sich) wahren Aussagen, nur bewährte (die Falsifikationsversuchen standgehalten haben)
- Hypothesen, die falsifiziert wurden, werden ausgesondert, die anderen (zunächst) beibehalten
- "trial & error" - langsame Annäherung, aber nie Erreichen der Verifikation
- Erkenntnisgewinne stellen sich ein
Charakteristika von qualitativen Methoden
- Orientierung
- Annahme
- Ziel
- orientieren sich nicht am naturwissenschaftlichen Wissenschaftsbegriff
- soziale Phänomene sind nicht unabhängig von menschlichen Sinnstrukturen/ Handlungen (naturwissenschaftliche [offenbar] schon - aber: Beobachter nötig..)
- Entdeckung von Theorieaussagen ("Rekonstruktionsmethoden") - nicht Suche nach allgemeinen Gesetzesaussagen
Charakteristika qualitativer Methoden
- Zugang
- Weg
- Art der Verfahren
- idiographischer ("sich selbst beschreibender") Zugang ⇒ analytischer Bezugspunkt ist der Einzelfall
- induktiver Weg ⇒ vom Besonderen (Einzelfälle) zum Allgemeinen (Hypothese)
- qualitative (statistische) Verfahren sind offen und flexibel (Verfahren können angepasst werden, Forscher ist Teil des Prozesses)
Charakteristika qualitativer Methoden
- Ziel
- Annahmen
Erfassung der sozialen Wirklichkeit, so wie sie die Menschen sehen und konstruieren
- Realität ist eine gesellschaftliche Konstruktion
- diese gilt es zu erfassen
Vergleich quantitative vs. qualitative Methoden
- Ziele
- ermitteln, erfassen und analysieren...
- Ziele
- quant: Erklären ⇒ zahlenmäßiges Erfassen der Realität ⇒ Abbildung der gemessenen Realität auf "Zahlenstrahl"
- qual: Verstehen ⇒ Erfassung von latenten Merkmalen ("Wie ticken sie?") ⇒ Suche nach Erkenntnispotential in aggregierten Daten
- ermitteln, erfassen und analysieren
- quant: Mengen, Häufigkeiten, statistische Zusammenhänge,
- qual: Sinnstrukturen, Handlungsmuster (in ihrer sprachlichen Vermitteltheit [ ⇒ Interpretation von verbalem Material] und ihrer Prozesshaftigkeit); möglichst nah an der Beobachtungsrealität
Grundlagen qualitativen Denkens
- Subjektbezogenheit
- Deskription
- Interpretation
- schrittweises Verallgemeinern der Forschungsergebnisse
Subjektbezogenheit
- Mittelpunkt des Interesses
- Forschungsgegenstand
- Mensch als Gesamtheit
- seine subjektive Sicht und Perspektive
Deskription
- Orientierung
- Methoden
- Orientierung am Einzelfall
- Einsatz verschiedenster Methoden (auch Kombi aus qual und quant Methoden)
⇒ Methodenkontrolle und ggf. -anpassung im Verlauf des Forschungsprozesses
Interpretation
- Fragen/ Themen
- Wie ist das eigene Vorverständnis des Forschers vom Untersuchugnsgegenstand? (Klärung notwendig, in der Interaktion mit der Realität (weiter) zu entwickeln)
- Selbstbeobachtung während des Forschungsprozesses (Introspektion) im Forschungsfeld (eig Denken, Fühlen, Handeln)
- Interaktion zwischen Forscher und Forschungsgegenstand (Forschungsprozess wirkt sich auf beide aus)
schrittweises Verallgemeinern der Forschungsergebnisse
- Elemente
- Argumentativ
- induktives Schließen
- deduktives Schließen
- Regelbegriffe (wenn A, dann B), statt starre Gesetze
- Aber auch: sind Quantifizierungen notwendig?
schrittweises Verallgemeinern der Forschungsergebnisse
- Argumentativer Teil - Elemente?
- Diskussion
- Reflexion
- Begründung
schrittweises Verallgemeinern der Forschungsergebnisse
- induktives Schließen
- Vorgehen
- Beispiel
- (allgemeine) Theorieableitung aus den (spezifischen) Beobachtungen und Erfahrungen
- mittels "Grounded Theory" (Glaser)
schrittweises Verallgemeinern der Forschungsergebnisse
- deduktives Schließen - Vorgehen
(spezifische) Gesetzmäßigkeiten aus der (allgemeinen Theorie)
schrittweises Verallgemeinern der Forschungsergebnisse
- Regelbegriffe - Suche nach...
- ... Wahrscheinlichkeiten und/ oder Regelmäßigkeiten
- ... sozialen Konstruktionen (Art der Interpretation interessant)
schrittweises Verallgemeinern der Forschungsergebnisse
- Quantfizierungen notwendig - Überlegungen
- in welchen Bereichen sinnhaft?
- unterstützen sie die Ergebnisse?
Forschungsschritte
- Elemente
- Forschungsplan
- Forschungsmethoden/ Untersuchungsverfahren (im Feld)
- Aufbereitungs- und Auswertungsverfahren
Forschungsschritte - Forschungsplan
- Überlegungen
- Welches Design liegt der Studie zugrunde?
- Wie ist das Untersuchungsziel?
- Wie ist der Untersuchungsablauf?
Forschungsschritte - Forschungspläne
- Arten
- Einzelfall-Analyse (Untersuchung eines speziellen Falles)
- Dokumenten-Analyse (Texte, Filme... - historische Forschung etc)
- Deskriptive Forschung (teilnehmende Beobachtung, Feldforschung)
- Handlungsforschung - "action research" (praxisveränderndes Eingreifen, Bsp. Kurz Levin)
- Qualitatives Experiment (CAVE: ethisch bedenklich; Bsp: Milgram)
- Qualitative Evaluationsforschung (Effizienz von Praxisveränderungen)
Forschungsschritte - Forschungsmethoden/ Untersuchungsverfahren (im Feld)
- Überlegungen
- Welche Datenerhebungstechniken sollen zur Anwendung kommen? (Bsp.: Interviews, Gespräche)
- Welches Material muss ggf gesammelt werden? (Bsp. website-Texte, Flugblätter ;; lost-letter-Technik)
Forschungsschritte - Forschungsmethoden und -verfahren
- Arten
- (teilnehmende) Beobachtung/Befragung/(Feld-)Gespräche/ Interviews
- ero-episches Gespräch
- nonreaktive Verfahren (lost-letter-Technik)
- Experimente
- Dokument-/Text-Analysen
(teilnehmende) Beobachtung/Befragungen/(Feld-)Gespräche/ Interviews
- Arten
- (voll-)standardisiert (⇒ hohe Reliabilität; ⇒ fest vorgegebene Fragen und Antwortmöglichkeiten]
- teilstandardisiert (halb-standardisiert) ( ⇒ geringere Reliabilität; ⇒ fest vorgegebene Fragen (Improvisationen erlaubt), aber freie Antwortmöglichkeiten; ⇒ Bsp: Leitfadeninterview)
- nicht-standardisiert ( ⇒ gering(st)e Reliabilität; ⇒ keine vorgegebenen Fragen (Improvisation ist die Regel) und freie Antwortmöglichkeiten
ero-episches Gespräch von Girtler, 2001
- Definition
erzählende Interaktion, Interviewer bringt sich ein
Dokument-/ Text-Analysen
- Arten
- Grounded Theory
- Qualitative Inhaltsanalyse
- Diskursanalyse
Halb-standardisierte Interviewformen
- Beispiele
- Experten-Interviews (Bsp. Delphi-Befragung - reihum, lauter Experten - iterativ durch Einfluss von einem zum nächsten)
- Focus-Groups (Gruppenbefragungen)
- zentriertes (fokussiertes) Interview (best. Aspekte einer gemeinsamen Erfahrung)
- narratives Interview
- Oral-History-Verfahren (Befragung von Zeitzeugen)
narratives Interview - "zwangloser Zwang"...
- Phasen
- Erklärungsphase
- Einleitung: Erzählaufforderung
- Erzählphase
- Nachfragephase
- Bilanzierung
Oral-History-Verfahren (Befragung von Zeitzeugen)
- Phasen
- Vorbereitung der Interviewperson
- Steuern des Gesprächs mit Hilfe von Fragen
- Einsatz von Erinnerungsstützen (z. B. mitgebrachte Fotoalben ⇒ Aktivierung "vergessener Erinnerungen")
Interview-Phasen
- Vorbereitung
- Gesprächsbeginn
- Durchführung des Gesprächs
- Ende des Gesprächs
- Nachbearbeitung des Gesprächs
- Erstelllen des Transkripts
- Bearbeitung des Transkripts
Forschungsschritte - Aufbereitungs- und Auswertungsverfahren
- Arten/ Vorgehen
- Protokollierungstechniken
- Systematisierung
- Selektion der Daten
- Gewinnen der Ergebnisse
- Verallgemeinerung
Aufbereitungs- und Auswertungsverfahren
- Phasen
- im Feld
- Aufnahmen
- Protokolle/ Notizen
- Memos
- MindMaps (der Untersuchten)
- nach dem Feldaufenthalt
- Transkription der Aufnahmen
- Systematisierung/ Aufbereitung der Notizen
- Protokollierungstechniken
- verbatim
- selektiv (bspw. nach Themen)
Grounded Theory
- bessere Formulierung
- Ziel
- basiert auf...
- Interpretation der Aussagen als...
- Zuordnung von Textstellen zu ...
- "Forschungsstil zur Erarbeitung von in empirischen Daten gegründeten Theorien" (Strübing, '04)
- Generierung von Theorie (aus dem zu analysierenden Text)
- ... dem "symbolischen Interaktionismus"
- ... Indikatoren für dahinterstehende (latente) Kategorien
- Kategorien
Grounded Theory
- Typisch für GT (3 Punkte)
- Art des Kodierens (theoretisch; dient nicht nur Klassifikation der Phänomene; Bildung theoretischer Konzepte, die Erklärungswert für untersuchtes Phänomen haben)
- theoretisches Sampling (schon nach 1. Interview wird mit Auswertung begonnen; Memos werden geschrieben, Hypothesen werden formuliert, die im Anschluss die Auswahl des nächsten Interviewpartners nahelegen)
- Vergleiche zwischen den Phänomenen und Kontexten werden gezogen, aus denen erst die theoretischen Konzepte erwachsen
- Zweck
- Ziel laut Mayring '07
- Vorgehen
- systematische Textanalyse (Reduktion des Ausgangstextes auf eine Kurzversion; Ordnung und Gliederung dieser Kurzversion)
- "...wesentlichen Inhalte erhalten... durch Abstraktion ein überschaubares Korpus zu schaffen, das immer noch ein Abbild des Grun1materials ist..."
- regelgeleitete und nachvollziehbare Auswertung von Texten auf eine Fragestellung hin
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- Kategoriensystem
Erstellung noch vor der eigentlichen Textanalysen (nicht "by doing" wie in grounded theory)
- anhand theoretischer Vorüberlegungen
- Revision der Kategorien im Prozess jedoch möglich (und erwünscht)
Qualitative Inhaltsanalyse
- 4 Grundkonzepte
- Einordnung in ein Kommunikationsmodell
- Regelgeleitetheit (Material wird in Analyseeinheiten zerlegt)
- Kategorien im Zentrum
- Gütekriterien
Qualitative Inhaltsanalyse - 4 Grundkonzepte
- Einordnung in ein Kommunikationsmodell
- Aspekte
- wann?
- Informationen zum Textproduzenten (Erfahrungen, Einstellungen, Gefühle)
- soziokultureller Hintergrund der Befragten
- Wirkung des zu analysierenden Textes
- kann schon vor Beginn der eigentlichen Analyse vorgenommen werden