PTBS
Posttraumatisches Belastungssyndrom
Posttraumatisches Belastungssyndrom
Set of flashcards Details
Flashcards | 23 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Secondary School |
Created / Updated | 31.03.2016 / 21.05.2023 |
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Wann sind die Reaktionen auf Traumatas pathologisch?
wenn sie über eine längere Zeit bestehen bleiben
Was ist das klassische Trio der Phänomene bei Traumatas?
Wiederbeleben (Intrusionen)
Vermeiden / Numbing
erhöhter Reizbarkeit (Hyperarousal )
Wann wurde man auf die PTBS aufmerksam?
Historisch gesehen wurde das PTBS-Konzept von dem elenden Befinden der Kriegsteilnehmer und Soldaten, vor allem nach Vietnam, inspiriert
Wie ist die Reaktion auf Traumata?
Kann normal oder pathologisch sein.
Wie werden langandauernde, wiederholte Traumataauch noch genannt?
Typ-Il- Traumata
Welche Ereignisse gehören zu den langandauernden, wiederholten Traumata ?
- Geiselhaft
- mehrfache Folter
- Kriegsgefangenschaft
- KZ-Haft
- wiederholte sexuelle oder körperliche Gewalt in Form von Kindesmissbrauch, Kindesmisshandlung sowie wiederholten Vergewaltigungen
Wie werden kurzandauernde traumatische Ereignisse auch noch genannt?
„one single blow"; Typ-I-Traumata
Was gehört zu den kurzandauernden traumatischen Ereignissen?
- -Naturkatastrophen
- - Unfälle
- - technische Katastrophen
- - kriminelle Gewalttaten wie Überfälle, Schusswechsel
Was sind zufällig verursachte Traumata?
− Naturkatastrophen
− technische Katastrophen (z.B. Giftgaskatastrophen) − berufsbedingte (z.B. Militär, Polizei, Feuerwehr)
− Arbeitsunfälle (z.B. Grubenunglück)
− Verkehrsunfälle
Was sind menschlich verursachte Traumatas?
- Sexuelle und körperliche Misshandlungen in der Kindheit
- Gewalt (kriminelle und familiäre)
- Vergewaltigungen
- Kriegserlebnisse
- zivile Gewalterlebnisse (z.B. Geiselnahme)
- Folter und politische Inhaftierung
- Massenvernichtung (KZ-, Vernichtungslagerhaft)
Nach was wird ein Trauma klassifiziert?
menschlich verursachten vs. zufälligen
kurz- vs. langfristigen Traumata
Was ist ein Trauma?
Ein belastendes Ereignis oder eine Situation aussergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmasses (kurz oder lang anhaltend), die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.
Was sind die fünf Hauptkriterien (Symptomgruppen) der PTBS?
Erlebniseines Traumas
Intrusionen (unwillkürliche und belastende Erinnerungen an das Trauma)
Vermeidungsverhalten und allgemeiner emotionaler Taubheitszustand
Anhaltende physiologische Hyperarousal (=Übererregung)
Die Symptome dauern länger als einen Monat
Was sind Intrusionen?
unwillkürliche und belastende Erinnerungen an das Trauma
ungewollte Gebundenheit an das Ereignis.
Bilder, Geräusche, etc. dringen unbeabsichtigt in den wachen Bewusstseinszustand als auch in den Schlaf ein.
Die häufig erscheinenden Eindrücke führen zu einem subjektiv erlebten Überflutungszustand.
Was ist eine physiologische Hyperarousal?
Eine körperliche Übererregtheit
Belastungen wirken früher und nachhaltiger. Auch kleinere Belastungen führen zu stärkerer Erregung.
neg. Auswirkungen auf das Schlafverhalten,
am Tag hypervigilant bzw. erhöht wachsam und schreckhaft
Was heisst in der Psychologie Reagibilität?
Im Grunde ist es nichts anderes, als die Reaktionsfähigkeit eines Menschen. Wie reagiert der Mensch auf bestimmte äußerliche Reize und wie geht er damit um?
Was ist mit Vermeidung gemeint?
Betroffene versuchen mit aller Macht die überflutenden Gedanken, meist erfolglos, „abzuschalten“.
Dies führt nicht selten zu dissoziativen Zuständen wie Teilamnesien, od. zur Vermeidung von Aktivitäten Numbing
Abflachung der allgemeinen Reagibilität. Die Gefühlswelt wird als beschädigt erlebt, ebenso ein anhaltendes Gefühl der Entfremdung.
Was ist mit Numbing gemeint?
Verflachen der Gefühle und Interessen.
Symptome des PTBS
Intrusionen / Wiedererleben
Belastende Träume / Albträume
Flashbacks (Nachhallerlebnisse)
Belastung durch symbolisierende Auslöser
Schlüsselreize: Gerüche, Geräusche, Gegenstände, Jahrestag etc.
Physiologische Reaktionen bei Erinnerungen
Schwitzen, Zittern, Herzklopfen, Angst, Übelkeit bei Konfrontation mit traumatischen Schlüsselreizen
Gedanken – und Gefühlsvermeidung
Aktivitäts- oder Situationsvermeidung
Phobisches Vermeiden z. B. nicht mehr aus dem Haus gehen, Ort des Traumas meiden
Interessenverminderung
(Teil-) Amnesien
Entfremdungsgefühl
Losgelöstheit resp. Fremdheit von anderen Personen, die nicht das gleiche erlebt haben
Eingeschränkter Affektspielraum
Trauma hat alle Gefühle zerstört
Eingeschränkte Zukunft
Es werden keine Pläne mehr gemacht. Trauma hat Jahre des Lebens verschlungen
Ein- und Durchschlafschwierigkeiten
Erhöhte Reizbarkeit
Konzentrationsschwierigkeiten
Übermässige Wachsamkeit
Übermässige Schreckreaktion
Welche zwei Typen führen zu stärker beeinträchtigenden und chronischeren psychischen Folgen?
länger andauernde (Typ II) und
durch Menschen (interpersonell) verursachte Traumata
Traumatisierte haben eine hohe Komorbidität mit anderen „Diagnosen“
Welche sind das?
- - Angststörungen - Depression
- - Suizidalität
- - Sucht
- - Somatisierungsstörungen
- - Borderline- oder antisoziale Persönlichkeitsstörung
- - Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Welche posttraumatische Reifung kann PTBS zur Folge haben?
(Viele Traumabetroffene sind der Meinung, dass das Ereignis einen persönlichen Reifungsprozess in Gang gesetzt hat)
Intensivierung der Wertschätzung des Lebens
IntensivierungpersönlicherBeziehungen
BewusstwerdendereigenenStärke
Entdeckung neuer Möglichkeiten
Intensivierung eines spirituellen Bewusstseins
Was sind wichtige Punkte in der Beziehungsgestaltung bei PTBS-Betroffenen?
- Klare Parteilichkeit für die Patientin
- Botschaft – Ich glaube dir!
- Ständige Kommunikation, dass jede Art von Misshandlung verabscheut wird
- Kritische Selbstüberprüfung der eigenen Bewertung von z. B. sexueller Gewalt
- Vertrauensbrüche sind zu vermeiden
Retraumatisierungen vermeiden
- Anwenden von Pflegeaktivitäten, die Schutz und Sicherheit vermitteln und Wohlbefinden fördern
- Gestalten des Zusammenlebens
- Anwenden von Pflegeaktivitäten, die das Selbstvertrauen fördern und stabilisieren
- Vermitteln von Wissen
- Fördern des Austausches von Betroffenen miteinander
- Gemeinsame Gespräche über positive Lebenserfahrungen
Motivieren, Gefühle zum Ausdruck zu bringen
- Körperbezogene Interventionen (z.B. Bäder, Entspannungsübungen) – doch nur, wenn der Patient dies zulässt