PT Neurologie

Examensfragen K41

Examensfragen K41

Björn Wißmann

Björn Wißmann

Set of flashcards Details

Flashcards 30
Language Deutsch
Category Biology
Level Primary School
Created / Updated 27.06.2014 / 08.08.2018
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Nennen Sie die Definition von Muskeltonus!

Der Muskeltonus ist der Spannungszustand der Muskulatur.

Ist individuell, kann angepasst werden, kann innerhalb des Körpers unterschiedlich sein

Wodurch kann der Muskeltonus beeinflusst werden?

Geschwindigkeit der Bewegung

Haltung und Ausgangstellung

Emotionen

Psychische Faktoren (Stress, Unsicherheit)

Temperatur

Lärm

Schmerz

Belastung

Blase, Mastdarm

Wie unterscheidet man den Muskeltonus?

In normotonen-, hypertonen- oder hypotonen Muskeltonus

Was versteht man unter einem Rigor?

Zähe, gleichmäßige und geschwindigkeitsunabhängige Steigerung des Muskeltonus durch Agonist und Antagonist Koaktivierung. Häufig kommt es zum Zahnradphänomen (zB bei M. Parkinson)

Was versteht man unter einer Spastik?

Geschwindigkeitsabhängiger Dehnungswiderstand der Muskulatur bei passiver Bewegung.

Klappmesserphänomen: Widerstand lässt bei maximaler Muskeldehnung nach.

In den Armen Flexoren stärker betroffen. In den Beinen Extensoren.

Häufig bei Apoplex, MS, Pyramidenbahnläsionen.

Was versteht man unter Perzeption?

Unter Perzeption versteht man die Gesamtheit der Vorgänge des Wahrnehmens.

Also: Den Gewinn von Informationen durch verschiedene Reize

Was versteht man unter der Exterozeption und wie wird sie getestet ( 4 Tests + Fachausdruck )

Unter der Exterozeption versteht man die Oberflächensensibilität.

  • Ästhesie = Druck und Berührungsempfinden - "weich-fest"- Test
  • Nozizeption = Schmerzempfinden - "stumpf-spitz"-  Test
  • Thermästhesie = Temperaturempfinden - "kalt-warm"- Test
  • Vibrationsempfinden

Wie wird das Berührungsempfinden beurteilt? ( 4 Stufen + Fachausdruck )

  • Hypästhesie: herabgesetzte Wahrnehmung der Berührung
  • Hyperästhesie: gesteigerte Wahrnehmung der Berührung
  • Anästhesie: völlige Aufhebung des Berührungsempfindens
  • Parästhesie: Mißempfinden

Wie wird die Schmerzwahrnehmung eingeteilt?

Hyperalgesie: gesteigertes Schmerzempfinden

Hypalgesie herabgesetztes Schmerzempfinden

Analgesie: völliger Ausfall des Schmerzempfindens

Hyperpathie / Allodynie: generalisierte Schmerzwahrnehmung

Was ist der der Test der Stereognosie?

Gegenstände durch blindes betasten erkennen.

- Patient soll die Augen schließen und bekommt alltägliche Gegenstände in die Hand und soll diese nun durch ertasten erkennen.

Beurteilung: Nicht erkennen = taktile Agnosie;     sonst " intakte Oberflächensensibilisierung"

Beschreiben sie den Test für das Temperaturempfinden (Thermästhesie)

Zwei wärmeleitende Behälter, gefüllt mit kaltem Wasser (ca 5°C) und warmen Wasser (ca 25°C). Patient schließt die Augen. Therapeut hält wahlweise kalten oder warmen Behälter an das zu testende Körperteil.

Beurteilung:

Thermhypästhesie: herabgesetzes Temperaturempfinden

Thermanästhesie: völliger Ausfall des Temperaturempfindens

Beschreiben Sie den Test "Mirroring"!

Der Therapeut positioniert einen Arm/Bein in einer physiologischen Stellung.

Der Patient soll die andere Extremität in die gleiche Position bringen!

Beschreiben Sie den Finger-Nase-Versuch!

Arme des Patienen sind 90° abduziert, Zeigefinger gestreckt.

Der Patient soll seinen re. oder li. Zeigefinger zu seiner Nasenspitze führen. Zuerst mit geöffneten Augen, dann mit geschlossenen. (3mal pro Seite)

Beurteilung:

Asynergie: Bewegung unflüssig oder verwackelt.

Dysmetrie: Bewegung wird falsch eingeschätzt.

Hypometrie: Bewegung hört vor dem Ziel auf

Hypermetrie: Bewegung schießt über das Ziel hinaus.

Intentionstremor: Tremor bei annäherung des Ziels stärker werdend. (häufig bei MS)

Beschreiben Sie den Test der Diadochokinese!

Rasche aufeinanderfolgende Bewegungen. Fähigkeit der schnellen abwechselnden Aktivierung von Agonist und Antagonist.

Der Patient soll schnell im Wechsel die hand supinieren und pronieren (Wie das Fähnchen auf dem Turme). Zuerst mit geöffneten Augen, dann mit geschlossenen. (3mal pro Seite)

Beurteilung:

Dysdiadochokinese: Unregelmäßige Wechselbewegung

Bradydiadochokinese: Verlangsamte Wechselbewegung > Tonus erhöhung

Adiadochokinese: Schnelle Wechselbewegung nicht möglich > Störung der Tiefensensi.

Beschreiben Sie den Test der Zweipunktdiskrimination / Zweipunktschwelle!

= zwei nebeneinander gesetzte Reize als differente Reize wahrnehmen zu können!

Der Therapeut setzt die Enden eines Tastzirkels (zB Abstand 2,5cm) gleichzeitig auf die Haut auf. Der Patient gibt an, ob er einen oder zwei Druckpunkte wahrnimmt. Der Therepeut setzt die Enden immer weiter zusammen, bis der Patient nur noch einen Druckpunkt wahrnimmt (Zweipunktschwelle)

Beurteilung:

Bei einer zentralen Sensibilitätsstörung werden zwei eng beieinander liegende Reize nicht als differente Reize wargenommen.

Beachte!: Für die Genauigkeit ist die Rezeptorendichte in der zu testenden Körperregion verantwortlich!

Beschreiben Sie den Romberg-Stehversuch, sowie die Steigerung, den Sharpened Romberg!

Beurteilt das Gleichgewicht und die Stabilisationsfähigkeit des Rumpfes im Stand.

Patient steht, Füße eng beieinander. Arme sind in Vorhalteposition gestreckt, Handflächen zeigen nach oben. Position soll 20 sek gehalten werden. Zuerst mit geöffneten Augen, dann mit geschlossenen.

Beurteilung:

Testdurchführung/Testabbruch

Fähigkeit, die Position zu halten

Qualität der Rumpfstabilisation

Standunsicherheit bei geschlossenen Augen (evtl Ataxie)

Standunsicherheit bei offenen und geschlossenen Augen (zerebelläre Ataxie)

Gerichtete Fallneigung nach einer Seite (gleichzeitige Schädigung)

Sharpened Romberg = Tandemstand oder größerer Schrittstellung

Was sind Ataxien?

Nenne dazugehörige Tests!

Ataxien sind Koordinationsstörungen (gr. "ataxia"=Unordnung)

  • Finger-Nase-Versuch
  • Finger-Finger-Versuch
  • Knie-Hacke-Versuch
  • Berany-Zeigeversuch
  • Test der Diadochokinese
  • Rebound Phänomen
  • Spiraltest

Nenne Einflussfaktoren auf die Gleichgewichtsreaktion und wie diese erleichtert bzw erschwert werden!

Faktoren - (leichter / schwerer)

  • Größe der Unterstützungsfläche  (große USTF / kleine USTF)
  • Stabilität der Unterstützungsfläche  (stabile USTF / labile USTF)
  • Lage des KSP zur USF  (KSP nahe Basis und mittig / KSP am Rand und wit von Basis entfernt)
  • Verbale Instruktionen beim Setzen von Reizen (vorbereitet / unvorbereitet)
  • Taktile Hilfe beim Setzen von Reizen (ja / nein)
  • Optische Kontrolle  (augen offen /  augen gechlossen)
  • Hebeleinsatz (kurzer hebel / langer hebel)
  • Ausmaß der Gewichtsverlagerung (gering / groß)

Was ist ein Reflex?

Ein Reflex ist eine Reaktion auf einen bestimmten Reiz.

Erfolgt schnell, automatisch, immer gleich, nicht willkürlich beeinflussbar. Unmittelbar und reproduzierbar.

Wie ist die Zusammenstellung eines Reflexbogens?

Reflexe werden über Reflexbogen vermittelt.

  1. Rezeptor
  2. Sensorisches Neuron (afferente Fasern)
  3. Verarbeitungszentrum (Rückenmark)
  4. Motorisches Neuron (efferente Fasern)
  5. Effektor (Zielorgan)

Was ist ein Muskeleigenreflex?

Reizort und antwordendes Organ sind identisch, erfolgt schnell, ist unermüdbar, besteht aus Einzelzuckung

(monosynaptisch= Verarbeitung im Rückenmark über eine Synapse)

Nenne wichtige Muskeleigenreflexe + Ausführung!

Bicepssehnenreflex (BSR) C5/C6

Schlag gegen den auf der Sehne liegenden Untersuchungsfinger

- Kontraktion des M. Biceps brachii

Tricepssehnenreflex (TSR) C7/C8

Am leicht angewinkelten Arm erfolgt der Schlag gegen die Tricepssehne

- Kontraktion des M. Triceps brachii

Radiusperiostreflex (RPR) / Brachioradialisreflex (BRR) C5/C6

Schlag gegen den am distalen Radiusende liegenden Untersuchungsfinger

- Leichte Beugebewegung des Unterarms in Supination

Adduktorenreflex (AR) L2-L4

Schlag auf die distale Adduktorensehne

- Adduktion in der Hüfte

Patellarsehnenreflex (PSR) L3-L4

Bei leichter Flexion im KG und Entspannung des Quadriceps erfolgt der Schlag unterhalb der Patella auf die Sehne

- Kontraktion des M.Quadriceps femoris mit Kniestreckung

Tibialis posterior Reflex (TPR) L5

Etwas dorsal unterhalb des Malleolus med. Wird die Sehne des M. Tibialis post. Angeschlagen

-Inversion des Fußes, nur bei hohem Reflexniceau auslösbar

Achillessehnenreflex (ASR) S1-S2

Schlag auf die Achillessehne bei leicht abduziertem und gebeugtem Bein und dorsalflexion des Fußes

- Plantarflexion des Fußes

Was ist ein Fremdreflex?

Reizort und antwortendes Organ sind verschieden, besteht aus länger andauernden Muskelkontraktionen, erfolgt langsamer, ist ermüdbar.

(polysynaptisch= Verarbeitung im Rückenmark oder Hirnstamm über mehrere Synapsen)

Nenne wichtige Fremdreflexe + Ausführung!

Kornealreflex (V. Hirnnerv)

Luftzug oder Berührung der Augenhornhaut

- sofortiger Lidschluss

Würgereflex (IX + X Hirnnerv)

Berührung des Gaumens

- Würgen/ Brechreiz

Bauchhautrefex (TH6-TH12)

Rasches Bestreichen der Bauchhaut mit einem Holzstäbchen von lateral nach medial in drei Etagen beim entspannt liegenden Patienten

- Kontraktion der ipsilateralen Bauchmm. Ausfall: Störung der Pyramidenbahnen

Kremasterreflex

Bestreichen der Oberschenkelinnenseite

-Hebung des ipsilateralen Hodens durch Kontraktion des M.cremester

Ausfall: Kauda- oder Konusssyndrom

Glabellareflex

Beklopfen der Glabella (Stelle zwischen den Augen)

-Erschöpflicher Lidschluss

pathologisch: nicht habituierbar oder fehlend

Masseterreflex

Leichter Schlag gegen den auf dem Kinn liegenden Untersuchungsfinger bei entspanntem und leicht geöffneten Mund

-Kieferschluss

Plantarreflex (Fußsohlenreflex L5/S2)

Bestreichen der Fußsohle

Greifbewegung der Zehen

Was sind pathologische Reflexe?

auch Pyramidenbahnzeichen genannt.

Auftreten längst erloschener Reflexe bei Schädigung der zentralen absteigenden, normalerweise reflexhemmenden Bahnen (zB bei MS).

Im Kindesalter physiologisch, verlieren sich mit der Reifung des Nervensystems.

Nenne pathologische Reflexe !

Babinski Zeichen

Bestreichen der lateralen Fußsohle von der Ferse in einem Bogen zur Großzehe hin mit Hammergriff oder Spatel

- physiologisch: Plantarflexion der Zehen

- pathologisch: Dorsalflexion der Großzehe und Plantarflexion der anderen Zehen

Oppenheim Reflex

Bestreichen der Schienbeinvorderkante mit Daumen und Zeigefinger von proximal nach distal

s.o.

Gordon Reflex

Bestreichen der Wadenmm.

s.o.

Greifreflex

Bestreichen der Handinnenfläche mit zwei Fingern

- physiologisch: keine Reaktion

- pathologisch: Beugen der Finger bis hin zum kräftigen Festhalten

Saugreflex

Bestreichen der Mundspalte

- physiologisch: Keine Reaktion

- pathologisch: Saug- und Schluckbewegungen

Wie werden Reflexe beurteilt?

  • Normoreflexie
  • Areflexie
  • Hyperreflexie

Was ist eine Aphasie und in was wird sie unterteilt?

= Sprachstörung

Schädigung im Sprachzentrum des Gehirns

  • Sensorische Aphasie
  • Motorische Aphasie

Beschreibe die Sensorische Aphasie und deren Symptome!

Sensorisches Sprachzentrum im Temporallappen der Großhirnrinde geschädigt. (Wernicke Sprachzentrum -  Brodmann Feld 22) - Wort und Sprachverständniss (Verarbeitung, Verstehen, Entwerfen, Planen)

  • pat verstehen weder gesprochene noch geschriebene Sprache
  • pat können Anweisungen nicht befolgen
  • pat benutzen eigene, sinnlose Sprache (erfinden/verdrehen Wörter)
  • flüssige Sprachproduktion
  • Sprachmimik und Melodie bleibt erhalten

Beschreibe die Motorische Aphasie und deren Symptome!

Motorische Sprachzentrum im Frontallappen der Großhirnrine betroffen (Broca Zentrum - Brodmann Feld 44) - Sprachbildung, Muskeln werden für die Erzeugung der Wörter angesteuert

  • sprechen abgehackt/ stockend
  • sprechen häufig im Telegrammstil
  • Grammatische Funktionswörter werden weggelassen (Artikel, Pronomina)
  • nachsprechen von Sätzen nicht möglich
  • Sprachverständniss ist vorhanden
  • verstehen gesprochene und geschriebene Sprache
  • können Anweisungen ausführen