Psychopathologie

Universität Zürich, HS11

Universität Zürich, HS11

Milena Kuhn

Milena Kuhn

Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin/Pharmazie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 15.02.2011 / 01.01.2018
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Unterschied zw. Grundlagen und angewandter Psychologie

Praxiseinsatz

induktiv statt deduktiv

pragmatisch statt ausschliesslich logisch

mehrdimensionale Def. einer psychischer Störung (4 Punkte)

1. psychisches Leid ("Leidensdruck")

2. psychische Fehlanpassung im Erleben und Verhalten

3. keine verständliche Reaktion auf ein Erlebnis

4. spezifisches Störungskonzept

ergänzende Konzepte:

1. psychische Gesundheit

2. Ressourcen

3. Psychische Stärken

1. Def. ist bezugssystemabhängig (komplexes Stystem zw. gesund und krank)

2. Potentiale eines Menschen

normal oder abnormal???

Bezugssystem erforderlich

Konstrukt "psychische Störung" hängt von Normen ab (4 Normen)

1. subjektive Norm

--> eigenes Leid (schwer zu objektivieren)

2. statistische Norm

--> abnorm ist was von der Mehrheit abweicht (Häufigkeitsverteilungen)

3. Ideal- oder Funktionsnorm

--> WHO: nicht nur Abwesenheit einer Krankheit ist gesund sein

4. soziale Norm

--> Abweichen von gesellschaftlichen Konventionen oder Regeln

Symptome der Schizophrenie

Wahn; Halluzination; veränderte Denk- und Sprechweise; veränderte Affektivität; Psychomotorische Änderung; Ich-Störungen

Symptome und Kriterien (3 P.) (Im Kontext der SChizophrenie)

- soziale und berufliche Leistungseinbussen

- 6 Mt. lang anzeichen für Symptom, davon eine einmonatige floride Phase (mind)

- Ausschluss weiterer Störungen/Ursachen

Syndrome im Sinne eines Symptomkomplex (im Kontext der Schizophrenie)

Symptome des 1. Rangs (Kardinalsymptome)

Symptome des 2. Rangs

(akzessorische Symptome)

Syndrom im Sinne von Untertypen/Formen (im Kontext der Schizophrenie)

1. paranoid-halluzinatorisches Syndrom

--> besteht aus: akustische Halluzinationen; körperbezogene Halluzinationen; Wahnideen; Ich-Störungen

2. hebephrenes Syndrom

3. katatones Syndrom

4. Syndrom vom undifferenzierten Typus

5. Residual-Syndrom

der diagnostische Prozess ist eine Wechselbeziehung zw.?

Informationssamlung (beobachten, erfragen, zuhören) und Hypothesenbildung (induktive Vervollständigung, Diagnosezuordnung)

das Symptom

- einzelne Symptome müssen nicht zweingend auf eine Störung hinweisen

- Symtpome sind nur anzeigend für eine Störung, wenn gewisse Kriterien erfüllt sind:

--> Schweregradkriterium, zeitliche Kriterien, Verlaufskriterien

Spezifität von Symptomen

unspezifische Symptome (akzessorische S.)

vs.

spezifische Syptome (=Leitsymptome)

z.b. Flashback --> PTBS

psychopathologischer Befunde

= Erfassung von Symptomen und Kriterien

Syndrom?

gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Symptome, überzufällig häufig auftretende Symtpomkonfigurationen

Doppelbedeutung --> bei grossen Störungsdiagnosen als Untergruppe

Diagnose von Schizophrenie nach der Amer. Psychiatr. ASsociation (A-D)

A. Mind. 2 der Symptome: Wahn, Halluzination, desorganisierte Sprechweise, katatones Verhalten, negative Symtpome

B. Abfall des psychosozialen Funktionsniveaus

C. Dauer insgesamt: > 6 M., mind 1 M. floride

D. Ausschluss anderer Diagnosen oder Ursachen

Ausschluss- bzw. Differentialdiagnostik im Fall Schizophrenie

- substanzinduzierte psychotische Störung

- schizoaffektive Störung, wahnhafte Störung

--> gleichzeitig bzw. nacheinander schizophrene und affektive/bipolare Symtpome

- kurze psychotische Störung

--> Leitsymptom Wahn ohne weitere psychot. Symptome

- induzierte psychotische Störung

- Persönlichkeitsstörung: paranoid, schizoid

--> Entstehung meist in der Jugend, aber kein Abfall der psychosozialen Funktionen

schizoaffektive Störung

- zw. den Episoden kommt es gewöhnlich zu vollständigen Remissionen, Residuen selten.

- Rückfallgefahr gross!

- Prognose besser als bei Schizophrenie, schlechter als bei affektiven Störungen

- zuerst schizophrenes Symptom, dann schizophrenes und affektives Symtpom zusammen und dann nur noch schizophrenes...