Psychologie 36601
Modul 1 der FUH
Modul 1 der FUH
Kartei Details
Karten | 73 |
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Lernende | 16 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 27.07.2016 / 06.08.2020 |
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Ist die wissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens von Individuen und ihren kognitiven Prozessen
Verhalten beschreiben, erklären, vorhersagen, kontrollieren
Verhalten
ist das Mittel, durch das sich der Organismus an seine Umwelt anpasst.
Verhalten = Aktivität
Verhaltensdaten
sind Aufzeichnungen von Beobachtungen, wie sich Organsimen verhalten, und den Bedingungen, unter denen das Verhalten auftritt.
empiristische Sichtweise nach Aristoteles
Der menschliche Geist gleicht einer leeren Tafel. Durch Erfahrungen in der Welt gelangt der Mensch zu Informationen.
nativistische Sichtweise nach Platon
Menschen kommen bereits mit einer mentalen Struktur auf die Welt, die Grenzen mit sich bringt, wie sie die Welt erfahren.
Strukturalismus
= die Untersuchung der Struktur des Geistes und Verhaltens
- Begründer Wundt und sein Schüler Tichtener.
- Betonung liegt auf der wissenschaftlichen Methode.
- exakte Messung und statistische Analyse der Daten
- die dem menschlichen Geist zugrunde liegende Struktur sichtbar zu machen indem die wesentlichen Bestandteile des geistigen Lebens benannt werden.
- Tichtener wandte die Technik der Introspektion an (Individuen untersuchen ihre eigenen Gedanken und Gefühle im Hinblick auf spezifische Wahrnehmungs- und Empfindungserlebnisse)
- der Strukturalismus zog viel Kritik auf sich weil es unmöglich war die Ergebnisse individueller Introspektion zu verallgemeinern
Funktionalismus
Begründer Wiliam James und John Dewey
- wollten verstehen wie das Bewusstsein funktioniert um Menschen dabei zu helfen, sich effektiv an ihre Umgebung anzupassen
- Worin besteht die Funktion oder Absicht eines jeden Verhaltens?
- Deweys Forschung führte zu wichtigen Fortschritten in der Pädagogik
- in James Psychologie war Platz für Emotionen, das Selbst, Wille, Werte und religöse & mystische Erfahrungen
- erkannte in jedem Individuum eine Einzigartigkeit
Wichtige Frauen in der Forschung
Margaret Washburn
Mary Calkins
Anna Freud
Charlotte Bühler
Deprivation
= Mangel oder Verlust an Zuwendung
Perspektiven der Psychologie
- psychodynamische Perspektive
- behavioristische Perspektive
- humanistische Perspektive
-kognitive Perspektive
- biologische Perspektive
- evolutionäre Perspektive
- kulturvergleichende Perspektive
Begriffserklärungen
- determinieren
- adaptiv
- Prävalenz
- determinieren = bestimmen
- adaptiv = anpassen
- Prävalenz = Krankheitshäufigkeit
Psychodynamische Perspektive
- Untersuchungsschwerpunkt: Triebe, Konflikte
- das Verhalten wird durch starke innere Kräfte angetrieben und motiviert
- Handlungen rühren von ererbten Instinkten, biologischen Trieben und dem Versuch her, Konflikte zwischen persönlichen Bedürfnissen und sozialen Erfordernissen zu lösen
- Deprivation, physiologische Erregung und Konflikte liefern die Energie für das Verhalten
- Reaktionen enden wenn das Bedürfniss befriedigt wurde
- Hauptzweck von Handlungen besteht in der Reduktion von Spannung
- Sigmund Freud
- Freud´s Theorie: Person wird durch ein komplexes Netzwerk innerer und äußerer Kräfte gezogen und geschoben
- Freud benannte die frühe Kindheit als die Phase inder sich die Persönlichkeit ausbildet
Behavioristische Perspektive
- Untersuchungsschwerpunkt: Spezifisch gezeigte Reaktionen
- versucht zu verstehen, wie bestimmte Umweltstimuli bestimmte Verhalten hervorrufen.
- Zuerst werden die Antezedenzbedingungen der Umwelt, dann die Reaktion(Hauptgegenstand) und schlußendlich beobachtbare Konsequenzen
- John Watson, B.F. Skinner
- besonderer Wert wird auf exakte Beschreibung und strenge Standards gelegt (genaues Experimentieren, sorgfältig definierte Variablen)
- vorwiegend Tierversuche (man ging davon aus, dass sich die Prozesse, die an Tieren beobachtet wurden auf den Menschen übertragen ließen)
Humanistische Perspektive
- Untersuchungsschwerpunkt: Menschliches Erleben und Potentiale
- Menschen werden als aktive Geschöpfe gesehen die von Grund auf gut sind und über die Freiheit der Wahl verfügen
- keine Laborexperimente sondern es wird in der Lebensgeschichte des Menschen nach Verhaltensmustern Ausschau gehalten
- Hauptaufgabe des Menschen nach positiver Entwicklung zu streben, sich gesitig Weiterzuentwickeln, Gesundheit und den Drang sein Potenzial möglichst umfassend zu verwirklichen
- Carl Rogers, Abraham Maslow praktizierten eine holistische Herangehensweise an die Psychologie
- soziale und kulturelle Faktoren werden mit einbezogen
- es wird sich nicht nur auf negative Kräfte konzentriert
Kognitive Perspektive
- Untersuchungsschwerpunkt: Kognitive Prozesse,Sprache
- Fokus liegt auf dem menschlichen Denken und all seine wissensbasierten Prozessen (Aufmerksamkeit, Denken, Erinnern, Verstehen)
- Personen handeln weil sie (nach)denken
- Noam Chomsky
- untersucht höhere geistige Prozesse (Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Problemlösen, Entscheiden) auf einer Vielzahl von Ebenen
- Ergebnisse und Ursachen für Handlungen werden betrachtet
- die Reaktion eines Individuums richtet sich nicht nur an der objektiven Welt aus sondern auch an der subjektiven Realität seiner Innenwelt
Biologische Perspektive
- Untersuchungsschwerpunkt: Prozesse in Gehirn und Nervensystem
- sucht Ursachen für Verhalten in der Funktionsweise der Gene, des Gehirns, Nervensystems und des endokrinen Systems
- Funktionsweise eines Organismus wird anhand der körperlichen Struktur und biochemischer Prozesse erklärt
- Erfahrungen und Verhalten sind Ergebnisse chemischer und elektrischer Aktivitäten, selbst komplexe psychische und soziale Phänomene können letzlich auf biochemische Prozesse zurückgeführt werden
- Verhalten ist duch körperliche Strukturen und Vererbungsprozesse determiniert
Evolutionäre Perspektive
- Untersuchungsschwerpunkt: Evolutionär entstandene psychische Adaptionen (Anpassungsvorgänge)
- Charles Darwin (Evolution durch natürliche Selektion)
- geht davon aus, dass kognitive und körperliche Fähigkeiten sich über Millionen von Jahren entwickelten um spezifischen Anpassungserfordernissen gerecht zu werden
- nutzt das theoretische Rahmengerüst der Evolutionsbiologie um die zentralen Probleme adaptiven Verhaltens zu identifizieren (Partner zur Paarung finden, vermeiden von Parasiten, Sammeln und Austauschen von Nahrung)
- Konzentration auf zeitlich extrem lange Evolutionsprozesse
- da keine Experimente möglich sind, fehlt ein valider Beweis
Kulturvergleichende Perspektive
- Untersuchungsschwerpunkt: Interkulturelle Muster von Haltungen und Verhalten
- untersucht interkulturelle Unterschiede der Ursachen und Konsequenzen von Verhalten
- will herausfinden ob die aus der psychologischen Forschung hervorgegangenen Theorien auf alle Menschen zutreffen
- Ergebnisse stellen die aus den anderen Perspektiven gezogenen Schlüsse oftmals unmittelbar in Frage
- Bronislaw Malinowski
- leistet einen beständigen und wichtigen Beitrag, Generalisierungen über menschliche Erfahrungen zu relativieren
Theorie
ist eine geordnete Menge von Begriffen und Aussagen die ein Phänomen (oder eine Gruppe von Phänomenen) erklärt.
Determinismus
alle (zukünftigen) Ereignisse sind durch Vorbedingungen festgelegt.
Hypothese
= eine vorläufige, überprüfbare Aussage über den Zusammenhang zwischen Ursachen und Folgen. Werden oft als "Wenn-Dann-Vorhersagen" formuliert in denen bestimmte Ergebnisse aufgrund spezifischer Bedingungen erwartet werden (z.B.Wenn Kinder viel Gewalt im Fernsehen sehen, dann werden sie sich auch anderen Kindern gegenüber so verhalten)
Schritte im Forschungsprozess
- Aufstellen einer Theorie
- Formulieren einer Hypothese
- Untersuchung entwerfen
- Datenanalyse und Schlussfolgern
- Publizieren der Ergebnisse (so dass andere Forschende diese nachvollziehen und bewerten können)
- Hinweis auf offene Fragen (Diskussion der vorgelegten Ergebnisse durch die scientific community)
- Annehmen offener Fragen
Beobachterabhängige Urteilsverzerrung
observer bias
Ein Fehler, der durch persönliche Motive und Erwartungen des Betrachters entsteht.
Standardisierung
bedeutet, dass bei allen Stufen der Datengewinnung einheitliche und konsistente Verfahren benutzt werden.
Operationalisierung (operatiationale Definitionen)
= Messbarmachung
legt fest, wie etwas messbar gemacht werden soll. Standardisiert die Bedeutung innerhalb eines Experiments, indem ein Konzept festgelegt wird, das bestimmte Operationen oder Vorgänge benennt.
Alle Variablen innerhalb eines Experiments müssen operational definiert sein.
Variable
ist jeder Faktor, der sich in Menge oder Art verändert
Unabhängige und abhängige Variable
unabhängige Variable = fungiert im Experiment als Ursache
abhängige Variable = von der Ursache abängig, also das was gemessen wird.
Bsp. Gewalt im Fernsehen ist die unabhängige Variable, die daraus entstehende Aggresson die abhängige Variable.
konfundierende Variable
Konfundierung = Störfaktor
konfonduierende Variablen stiften Verwirrung bei der Dateninterpretation. Ist ein beobachtbarer Verhaltenseffekt konfundiert stellt dies die Interpretation der Daten infrage.
Erwartungseffekte
treten auf, wenn die Forschenden den Probanden subtil mitteilen, welches Ergebnis erwartet wird und damit die gewünschte Reaktion hervorrufen.
Bsp. Experiment mit Ratten in welchem den Probanden gesagt wurde, dass ihre Ratten entweder sehr intelligent oder sehr dumm waren. Die Einschätzung der Probanden über die Ratten verhielt sich ihren Erwartungen gemäß.
Placeboeffekt
tritt auf, wenn Probanden ihr Verhalten ohne irgendeine experimentelle Manipulation verändern. Effekt beruht auf der Überzeugung des Individuums. Bsp. Gingkostudie
Hawthorne Effekt: Probanden ändern ihr Verhalten, weil sie wissen, dass sie beobachtet werden.
Kontrollmaßnahmen
mit ihnen wird versucht alle Variablen und Bedingungen konstant zu halten (bis auf die, die in direktem Zusammenhang mit der Hypothese stehen).
- Doppelblindtechnik
- Placebo-Kontrollgruppe
Doppelblindtechnik
Weder Forschungsassistent, noch Proband wissen die genaue Zuteilung zur Probandengruppe (zufällig)
Bsp. Probanden würden in 2 Gruppen eingeteilt die entweder Comedy- oder Gewaltsendungen sehen. Forschungsassistent weiß nicht, wer in welcher Gruppe ist und die Probanden wissen nicht dass im Anschluss ihr Aggressonspotential getestet wird (sie sollten nur das Gesehene beurteilen).
Placebo-Kontrollgruppe
Es wird eine Versuchsbedingung hinzugefügt, in der keine Behandlung oder Manipulation stattfindet (Placebo-Kontrollgruppe) Eine Gruppe erhält das wirksame Medikament, die andere ein Placebo.
Forschende können so sicherstellen, dass ihre Vergleiche zwischen den Versuchsgruppen angemessen sind.
Between-Subjects-Design
ein Forschungsdesign in dem unterschiedliche Probandengruppen zufällig entweder einer Experimentalgruppe (experimentellen Interventionen ausgesetzt) oder einer Kontrollgruppe (keiner experimentellen Intervention ausgesetzt) zugeteilt werden.
repräsentative Stichprobe und zufällige Stichprobenziehung
repräsentative Stichprobe → spiegelt die Eigenschaften einer Population möglichst genau wider (z.B. Geschlechterverteilung, ethnische Gruppierung, sozio-ökonomischer Status)
zufällige Stichprobenziehung → um von einer Stichprobe auf die Population generalisieren zu können. Dadurch nimmt jedes Mitglied einer Population mit identischer Wahrscheinlichkeit an einem Experiment teil.
Within-subjects-Design
nutzt jeden Probanden als eigene Referenz.
Bsp. Studie über den Genuss eines Fitnesskurses. Angaben vor dem Kurs und nach dem Kurs.
Korrelation
- Variablen die nicht leicht oder nicht in ethisch vertretbarer Weise manipuliert werden können, werden durch Korrelationsmethoden untersucht
- hilft herauszufinden in welchem Außmaß zwei Variablen, Eigenschaften oder Chrakteristika zusammenhängen
- eine starke Korrelation bedeutet nur, dass die beiden Datenwerte in systemischer Weise zusammenhängen
- Korrelation impliziert keine Kausalität
- Korrelationen zwingen Forscher meist dazu nach tieferen Erklärungen zu suchen
- Positive Korrelation: wenn die Werte einer von zwei Variablen steigen, steigen die Werte der anderen Variablen ebenfalls (Bowler verdient mehr, wenn er mehr Punkte erzielt)
- Negative Korrelation: Werte der 2. Variablen verändern sich engegengesetzt zu den Werten der ersten Variable (Golfer erhalten höheren Verdienst bei weniger Punkten)
Korrelationskoeffizient (r)
wird genutzt um die Korrelation zu bestimmen.
- Wert des Korrelationskoeffizienten varriert zwischen + 1,0 und - 1,0
- + 1,0 entspricht einer perfekt positiven Korrelation
- - 1,0 entspricht einer perfekt negativen Korrelation
- ein Korrelationskoeffizient von 0,0 zeigt an, dass keine Korrelation besteht.
- Korrelationen die näher bei 0 liegen deuten auf einen schwachen oder nicht vorhandenen Zusammenhang zwischen den Variablen hin.
Reliabilität
= Zuverlässigkeit. Meint die Konsistenz und Verlässlichkeit von Verhaltensdaten
- Ein reliables Ergebnis ergibt sich bei wiederholter Testung unter gleichen Umständen immer wieder
- ein reliables Messinstrument liefert vergleichbare Messwerte wenn es wiederholt angewandt wird
- das Forschungsergebnis ist reliabel wernn das Experiment mit jeder neuen Probandengruppe von vergleichbarer Größe wiederholt werden kann und immer dasselbe Datenmuster ergibt.