PSA

PSA in der Klausur fachliche Schnittstellen

PSA in der Klausur fachliche Schnittstellen


Kartei Details

Karten 74
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.07.2014 / 16.09.2019
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Was ist PSA? (Definition)

Jede Ausrüstung, die dazu bestimmt ist, vom Arbeitnehmer getragen oder benutzt zu werden.

Wie wirkt PSA?

PSA beseitigt keine Gefahrenquellen, verhindert oder mindert die Folgen von Gefahrenquellen, ermöglicht Tätigkeiten innerhalb von Gefahrenquellen.

Allgemeine Grundsätze zum Schutz vor Gefährdungen.

PSA als letztes Mittel der Wahl. STOP-Modell

Gefahr vermeiden

Kollektive Schutzmaßnahmen

PSA

Was fällt nicht under die PSA Richtlinie?

PSA für Streit- und Ordnungskräfte, Selbstverteidigung, private Verwendung für Witterungseinflüsse, Feuchtigkeit, Hitze und Wasser, nicht ständig getragene PSA zur Rettung von Schiff- und Flugzeugpassagieren, Motorradhelme und Sonnenblenden

Nennen Sie drei verbindliche und drei nicht verbindliche Rechtsinstrumente zur PSA.

verbindliche: Verordnungen, Richtlinien und Entscheidungen

nicht verbindliche: Stellungnahmen, Entschließungen, Empfehlungen

Welche EU Verordnungen gibt es zum in Verkehr bringen von PSA, welche zum Tragen von PSA? Wie werden diese national umgesetzt?

EU-Rahmengesetzgebung:

Technisch: Lissabonner Vertrag Art. 144, Geräte und Produktsicherheitsgesetz zum Inverkehrbringen von PSA

Sozial: Lissabonner Vertrag Art. 153, Arbeitsschutzgesetz zum benutzen von PSA

Nennen Sie die Technische Rechtshierarchie zum Inverkehrbringen von PSA.

Geräte- und Produktsicherheitsgesetz

Verordnung über das Inverkehrbringen von PSA (8. GPSVG)

Harmonisierte Normen

Beschreiben Sie kurz den Zweck des Geräte- und Produktsicherheitsgesetz.

Umsetzung von 2001/95/EG

Regelt das Inverkehrbringen und Ausstellen von Produkten

Produkte dürfen nur in Verkehr gebracht werden, wenn von ihnen bei bestimmungsgemäßer Benutzung keine Gefahr ausgeht.

Was regelt die GPSGV?

Nationale Umsetzung der Richtline über PSA

Umsetzung als Verordnung zum GPSG, definiert den Begriff PSA, regelt Ausnahmen, Einstufung von PSA in 3 Kategorien

Nennen und beschreiben Sie die verschiedenen Einstufungen von PSA.

Kat. I: CE-Kennzeichnungspflicht (einfache Schutzausrüstung, Art. 8 Abs. 3 89/686/EWG)

Kat. II: EG-Baumusterprüfung

Kat. III: EG-Qualitätssicherung (komplexe PSA Qualitätssicherung durch zugelassene Stellen, Art. 8 Abs. 4)

Beschreiben Sie die Kriterien der Schutzausrüstung Kat. I

Einfache PSA, Benutzer kann die Wirksamkeit selber nachprüfen, Fehlverhalten kann vom Benutzer ohne Gefahr wahrgenommen werden, bes. Schutz gegen leichte mech. Verletzungen, schwache Reinigungsmittel, schwache Stöße und Schwingungen, Heißteile unter 50°C

Beschreiben Sie die Kriterien für Schutzausrüstung Kat. II

Alles was nicht Kat. I oder III ist, Großteil der Produkte, Baumusterprüfungen durch gemeldete Stellen

Beschreiben Sie die Kriterien für Schutzausrüstung Kat. III

Komplexe PSA, die gegen tödliche Gefahren oder irreversible Gesundheitsschäden schützen soll, unmittelbare Wirkung kann nicht eingeschätzt werden, z.B. Atemschutzgeräte mit Filter, Atemisolierende Atemschutzgeräte, Einsatz in Hitze über 100°C oder Kälte unter -50°C, gegen Stürze aus Höhe, Risiken der Elektrizität

Wie muss das CE Kennzeichen auf PSA angebracht sein?

Größer als 5mm, gut leserlich und dauerhaft angebracht.

Ist das GS Zeichen auf PSA erlaubt?

Kein GS-Zeiche auf Baumustergeprüfter PSA, verboten, sonst in Kat. I erlaubt.

Was ist eine Harmonisierte Norm?

Nicht technisch verbindliche Spezifikation, Konformitätsvermutung

Wozu dient eine Harmonisierte Norm? Was gilt bezüglich harmonisierter Norm und PSA?

Gibt Mindestanforderungen an PSA wieder, keine gesetzlichen Vorschriften, sicherheitstechnische Eigenschaften können auch andersweitig nachgewiesen werden, CE-Kennzeichnung ist aber unerlässlich.

Erklären Sie das S T O P - Prinzip

S Substitution, Arbeit ist so zu gestalten, dass jegliche Gefährdung mögichst gering gehalten wird

T Technisch, Gefahren sind an der Quelle zu bekämpfen

O Organisation, Maßnahmen sind nach arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse zu berücksichtigen

P PSA ist nachrangig zu anderen Maßnahmen

Was gilt bezüglich der Unterweisung von PSA?

Der Arbeitgeber hat die Beschäftigten bezüglich PSA über die richtige Benutzung zu unterweisen und Informationen in verständlicher Sprache und Form bereitzustellen.

Nennen Sie fünf Pflichten von Beschäftigten im Zusammenhang mit Gefährdungen und PSA.

Beschäftigte haben Sorge für ihre GEsundheit und Sicherheit zu tragen

Beschäftigte haben Sorge für Dritte zu tragen, durch Unterlassung oder Handlungen bei der Arbeit

PSA bestimmungsgemäß zu nutzen

Defekte PSA muss unverzüglich gemeldet werden

Beschäftigte haben den Arbeitgeber in behördlichen Auflagen bzgl. der Sicherheit und Gesundheit zu unterstützen

Was gilt bezüglich der zur Verfügung Stellung von PSA?

Sicherheits-und Gesundheitsanforderungen entsprechen, Schutz bieten ohne selber eine größere Gefahr darzustellen, geeignet für die Bedingungen, ergonomisch sein, dem Träger passen

Welche Aufgabe hat die Fachkraft für Arbeitssicherheit im Bezug auf PSA?

Beraten, auswählen, erproben, unterweisen

Definieren Sie den Begriff Sicherheit

Idealer Zustand, der frei von vertretbaren Risiken der Beeinträchtigung ist oder als gefahrenfrei angesehen wird.

Definieren Sie den Begriff Risiko

Risiko ist das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß

Vor was kann Kopfschutz schützen?

Hirnschäden, Gesichtsschäden, Schutz gegen Schläge, Schutz gegen Anstoßen, Schutz gegen Kälte, Hitze, Strahlen oder einer Kombination aus allem.

Was ist zusätzlich zu herbfallenden Gegenständen noch zu beachten?

Anstoßen an Gegenständen, pendelnde Gegenstände, umfallende Gegenstände, weglfiegende Gegenstände, Einziehen durch Maschinen

Nennen Sie die bekannten Helmarten.

Industrieschutzhelm DIN EN 397, Industrie Anstoßkappen DIN EN 812, Feuerwehrhelme DIN EN 443, Sturzhelme ECE-Norm 22705, Gefechtshelm

Welche Grundanforderungen müssen Industrieschutzhelme erfüllen?

Stoßdämpfung, Durchdringungsfestigkeit, Beständigkeit gegen Flammen, Gewährleistung des Sitzes

Für welche Bereiche gibt es spezielle Industrieschutzhelme und welche unterliegen Kat. III?

Einsatz bei sehr niedriger Temp (bis -30°C), Einsatz bei Temperaturen bis 150°C, Gefährdung durch Spritzer von geschmolzenem Metall, Gefährdung durch seitliche Belastungen

Wo und wie muss die Kennzeichnung an einem Industrieschutzhelm angebracht sein und was muss sie enthalten?

Eingeprät oder eingegossen aufm Helmschale oder Innenausstattung, enthält: angewendete Norm, Name/Zeichen des Herstellers, Jahr und Quartal der Herstellung, Typenbezeichnung der Herstellers, Größe/Größenbereich, Kurzzeichen des verwendeten Helmmaterials, besondere Kennzeichnung beim Erfüllen von Zusatzaufgaben

Dürfen Zubehörteile, Beklebungen und Beschriftungen an einen Industrieschutzhelm angebracht werden? Glten im Bezug auf Zubehörteile weitere Regeln?

Zubehörteile: nur wenn es der Hersteller erlaubt, nur vom Hersteller freigegebene Zubehörteile, Schutzwirkungen von Zubehörteilen dürfen sich nicht gegenseitig beeinträchtigen, Zubehörteile müssen als PSA zugelassen sein, werden ggf. notwendig bei Verwendung anderer PSA

Klebeetiketten: nur wenn der Hersteller es ausdrücklich erlaubt, da sonst eine Beeinträchtigung des Materials nicht ausgeschlossen werden kann.

Was ist eine Anstoßkappe und was gilt bzgl. des Einsatzes?

Sind Kopfbedeckungen, die den Kopf nur vor dem Anstoßen an harte Gegenstände schützt, dürfen nicht als Ersatz für Schutzhelme verwendetr werden, besteht Helmpflicht, ist der Einsatz untersagt.

Grundanforderunen an eine Anstoßkappe

Stoßdämpfungswirkung, Durchdringungsfestigkeit (DIN EN 812), Gewährleistung des Sitzes

WAs gilt zur Gebrauchsdauer von Anstoßkappen und Industrieschutzhelmen?

Info zur Gebrauchsdauer müssen dem entsprechenden Produkten beiligen, nach starker Beaufschlagung und bei sichtbaren Schäden dürfen sie nicht weiter verwendet werden, sie sind aus dem Verkehr zu ziehen. Austausch nach 4 Jahren sinnvoll (bei duroplstischen Helmen nach 8 Jahren)

Welche Anforderungen werden an einen heutigen Feuerwehrhelm gestellt?

Wiederstand und Schutz gegen Strahlungswärme, Wiederstand und Schutz gegen Flammenwirkung, Wiederstand bei mech. Einwirkung, Helmrückhaltesystem (Kinnriemen), Augenschutz (Viesier, Brille)

Welche ergonomischen Erwägungen sollten Helme erfüllen?

Helme sollten möglichst leicht sein.

Helme sollten die Gesichtssinne und das Gehör möglichst nicht beeinträchtigen

Textile Bänder in der Innenausstattung sind angenehmer als Kunststoffe, Winderfutter sind oft erhältlich

Welche Einflüsse können das Auge schädigen?

  • mech (Staub, Späne, Splitter, Schlag, Stoß)
  • Chem. Schädigung (fest flüssig gas)
  • optische Schädigung durch Strahlung, nätürlich und künstlicher Lichtqullen
  • thermische Schädigung durch Hitze/Kälte

Wo und wie schädigt optische Strahlung das Auge?

Opt. Strahlung wirkt dort wo sie adsobiert wird

UV-C und UV-B Hornhaut/Bindehaut

UV-B und Uv-A Augenlinse

Sichtbare Strahlung Netzhaut

IR-A Netzhaut, Glaskörper, Augenlinie

IR-B/C Hornhaut/Bindehaut

Gefährdung durch UV-Strahlung kurzfristig

Wellenlänge 100-380nm; besonders schädliche Strahlen unter 315nm, häufig "verblitzen" beim schweißen, hohe Intensität, Schädigung inerhalb von Minuten; Entzündung der Hornhaut/Bindehaut; nach 6-8h starke Schmerzen, idR nach 2 Tagen abgeheilt

Gefährdung durch UV- Strahlung langfristig

Langjährige Einwirkung kann zu Trübung der Linse (Grauer Star) führen; Ursache ist photochemische Reaktion der Kristaline, häufig im Zusammenhang mit Diabetes, irreversibel (aber operabel)