PS VA9

Erlernte Hilflosigkeit

Erlernte Hilflosigkeit


Kartei Details

Karten 13
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.02.2016 / 11.02.2016
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Def erlernte Hilflosigkeit

  • wenn ein Tier oder ein Mensch mit einer Konsequenz konfrontiert wird, die unabhängig von seinen Reaktionen ist, lernt es bzw er, dass die Konsequenz von seinen Reaktionen unabhängig ist
  • als Folge daraus wird der Versuch, das Ergebnis zu kontrollieren, aufgegeben
  • die Erfahrung mangelnder Einflussmöglichkeiten auf etwaige Bestrafungen kann zu einer Reduktion der grundsätzlichen Verhaltensbereitschaft führen
  • im Anschluss daran werden die Chancen, neues (Vermeidungs-) Verhalten zu lernen, generell vermindert, sofern weder Flucht- noch Vermeidungsverhaltensweisen gegenüber aversiven Reizen möglich sind

Hiroto

  • 1975 (Mitarbeiter Seligmanns)
  • fundierte empirisch den Versuch der erlernten Hilflosigkeit beim Menschen

Ergebnisse Hirotos

Erlernte Hilflosigkeit wird durch die Addition nicht kontrollierbarer Vorerfahrungen, angeblicher Zufallsabhängigkeit und externaler Kontrolle ausgelöst

Erklärung erlernter Hilflosigkeit

  • Information über Kontingenz
  • kognitive Repräsentation der Kontingenz (Lernprozess, Erwartung, Wahrnehmung, Überzeugung)
  • Verhalten
  • Meinung, ein Ziel nicht kontrollieren zu können, (führt zu) Erfahrung der Unvermeidlichkeit von unangenehmen Ereignissen

Entscheidende Determinante für erlernte Hilflosigkeit

Subjektive Bewertung und nicht die objektive Bewerung von Kontrollierbarkeit

Folgen erlernter Hilflosigkeit

  • kognitive Folgen
  • emotionale Folgen
  • motivationale Folgen

kognitive Folgen

 

Schwierigkeiten, neue Zusammenhänge zwischen eigenem Verhalten und eintretenden Ereignissen zu erkennen

emotionale Folgen

negative affektive Reaktionen in Form von Ärger, Resignation oder niedergeschlagenen Zuständen, die sich in ernsthaften psychischen Erkrankungen manifestieren können (bspw depressive Erkrankungen)

motivationale Folgen

mangelnde Motivation, Ereignisse in ihrer Umgebung zu kontrollieren

Passivität

Erlernte Hilflosikeit etabliert sich in Situationen, ...

  • ... in denen Flucht- bzw. Vermeidungsverhalten nicht möglich ist (bzw nicht möglich erscheint)
  • ... in denen der Zusammenhang (Kontingenz) zwischen dem eigenen Verhalten und den Konsequenzen nicht hergestellt werden kann
  • ...entscheidend ist, ob die Hilflosigkeitserwartungen auf andere Situationen genralisiert wird

Lebenszusammenhänge in den denen das Gefühl der geringen Kontrolle entstehen:

  • Schule und andere pädagogische Kontexte
  • Arbeitsleben
  • Sport
  • Pflegeheime und Krankenhäuser

Selbstwirksamkeitserwartungen

  • subjektive Überzeugung, spezifisches Verhalten aufgrund eigener Kompetenz ausführen könnte
  • wirkt Hindernissen bei Verhaltensausführung entgegen
  • wichtige Rolle für den Aufbauprozess und die Aufrechterhaltung von bspw Gesundheitsverhalten
  • große Bedeutung für alle Phasen der Verhaltensmodifikation, da hohe SW folgende Faktoren positiv beeinflusst:

- Zielsetzung

-Investition von Anstrengung

- Ausdauer

- Rückfallvermeidung

Quellen von Selbstwirksamkeitserwartungen nach Bandura

  • Eigene Erfolgserfahrungen
  • Stellvertretende Erfahrungen
  • Verbale Verstärkung (Überredung/Zuspruch)
  • Psychologische und affektive Zustände

 

Effekt von oben nach unten abnehmend

eigene Erfolgserfahrungen: internale Attribution ist entscheidend

beobachtetes Modell ist entscheidend

Bewertung der verbalen Verstärkung ist entscheidend

Interpretation der Erregungszustände ist entscheidend