PS2-Sitzung2
Gegenstandsbereiche Grundannahmen Forschungsmethoden
Gegenstandsbereiche Grundannahmen Forschungsmethoden
Set of flashcards Details
Flashcards | 43 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 20.04.2016 / 20.04.2016 |
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Psychologie =
Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Beeinflussung menschlichen Erlebens und Verhaltens
Differentielle Psychologie =
jenes Teilgebiet der Psychologie, das sich mit der Beschreibung und Erklärung von interindividuellen Unterschieden in einzelnen psychischen Funktionen befasst
Klinische
Psychologie =
jenes Teilgebiet der Psychologie, das sich mit abweichendem (pathologischem) Verhalten beschäftigt
Begriff der Persönlichkeit
der am häufigsten verwendete Begriff zur Beschreibung interindividueller Unterschiede und Verhaltens-regelmäßigkeiten bei Individuen
Persönlichkeitspsychologie I
„ ist die empirische Wissenschaft von den individuellen Besonderheiten von Menschen in körperlicher Erscheinung, Verhalten und Erleben.“
Persönlichkeitspsychologie II
beschäftigt sich mit Normalvarianten der Persönlichkeit einschließlich verhaltensrelevanter genetischer und neuronaler individueller Besonderheiten.”
Persönlichkeit als Konstrukt
•es gibt unterschiedliche definitorische Zugänge:
-„Persönlichkeit ist nach Cattell die Summe der Determinanten, die es erlauben, das Verhalten in einer bestimmten Situation vorherzusagen.“
-„Die Persönlichkeit eines Individuums ist seine einzigartige Struktur von Wesenszügen.“
grundlegende Dimensionen der Differentiellen Psychologie
1.das Individuum in seiner Ganzheitlichkeit
2.das Individuum in seiner Einzigartigkeit
Persönlichkeit wird bezogen auf die Gesamtheit der überdauernden stabilen (psychischen) Merkmale von Individuen:
-die Merkmale durchziehen Erleben und Verhalten in verschiedenen Situationen
-Persönlichkeit wird selten/nicht gleichgesetzt mit kon-kretem Verhalten und Erleben in gegebenen Situationen, vielmehr wird Persönlichkeit als Bedingung oder Ordnung (Organisation) des konkreten Erlebens und Verhaltens aufgefasst
-Persönlichkeit beschreibt und erklärt interindividuelle Verhaltensunterschiede und -regelmäßigkeiten
Beispiele für Persönlichkeitsmerkmale
•Ängstlichkeit
•Intelligenz
•Leistungsorientierung
•Neurotizismus (emotionale Labilität)
•Gewissenhaftigkeit
•Selbstwertgefühl
•Aggressivität
ausgewählte Fragestellungen der Differentiellen Psychologie
•Unterscheiden sich Individuen in ihrer generellen Ängstlichkeit? Wie kommen diese Unterschiede zustande?
•Wie kommt es zu Unterschieden in Intelligenz-leistungen verschiedener Individuen?
•Lassen sich Individuen anhand verschiedener grund-legender Dimensionen einordnen (bspw. extravertiert - introvertiert; stabil - labil)?
•Wie stabil sind Persönlichkeitseigenschaften?
•Wie kommt es zu Unterschieden in Werthaltungen und Einstellungen?
•Hinsichtlich welcher Bedürfnisse und Motive unter-scheiden sich einzelne Individuen/Personengrup-pen?
•Wie entwickeln sich geschlechtsbezogene Einstel-lungen?
•Kann die Persönlichkeit verändert werden?
Persönlichkeitsdiagnostik
- Tests zur Erfassung mehrerer Dimensionen der Persönlichkeit
- Tests zur Erfassung einzelner Dispositionen
Beispiele für Tests zur Erfassung mehrerer Dimensionen der Persönlichkeit:
-NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI, Borkenau & Ostendorf, 1993)
-Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R, Fahrenberg, Hampel & Selg, 2001)
Beispiele für Tests zur Erfassung einzelner Dispositionen:
-Emotionale-Kompetenz-Fragebogen (EKF, Rindermann, 2009)
-Sportbezogener Leistungsmotivationstest (SMT, Frintrup, Schuler, Oloffson & Behrmann, 2007)
Beispielitems aus dem NEO-FFI (Neo-fünf-Faktoren-Inventar)
•Ich bin leicht beunruhigt.
(Neurotizismus)
•Ich habe gerne viele Menschen um mich herum.
(Extraversion)
•Ich finde philosophische Diskussionen langweilig.
(Offenheit für Erfahrungen; Zustimmung spricht für geringe Offenheit)
•Ich versuche, zu jedem freundlich zu sein.
(soziale Verträglichkeit)
•Ich halte meine Sachen immer ordentlich und sauber.
(Gewissenhaftigkeit)
1 = starke Ablehnung
5 = starke Zustimmung
Definition Paradigma:
„Ein Wissenschaftsparadigma ist ein einigermaßen zusam-menhängendes, von vielen Wissenschaftlern geteiltes Bündel aus theoretischen Leitsätzen, Fragestellungen und Methoden, das längere historische Perioden in der Entwicklung einer Wissenschaft überdauert.“
Paradigmenwechsel
Paradigmen können sich im Zuge der Entwicklung einer Wissen-schaft durch erwartungswidrige Befunde verändern und auch gänzlich verschwinden (bspw. widersprechen Beobachtungen wichtigen Kernannahmen des Paradigmas; es bestehen Wider-sprüche zwischen Annahmen)
ausgewählte Paradigmen
•psychoanalytisches/tiefenpsychologisches Paradigma
-zentral: unbewusste Triebe und deren Befriedigung
•humanistisches Paradigma
-zentral: der Mensch ist von Natur aus gut und strebt nach Selbstver-wirklichung
•kognitivistisches Paradigma
-zentral: der Mensch ist ein rationales Wesen, aktiv denkend und han-delnd; Verhalten wird gelenkt durch innerpsychische Prozesse wie bspw. Kognitionen, Attributionen und Emotionen
•lernpsychologisches Paradigma
-zentral: sämtliches menschliches Verhalten wird in einem interaktiven Prozess zwischen Individuum und Umwelt erlernt (gewisse Anteile können jedoch wieder verlernt werden)
dynamisch-transaktionales Paradigma
situationale Bedingungen <-> V = f {p,s} <-> personale Bedingungen
Verhalten ist stets ein Resultat des komplexen Wechselspiels von Person und (wahrgenommener) Situation.
Sozialpsychologie
ist der [wissenschaftliche; d. Verf.] Versuch, zu verstehen und zu erklären, wie die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen von Personen durch die tatsächliche, vorgestellte oder erschlossene Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst werden.“
„Ein Hauptziel sozialpsychologischer Forschung besteht darin ...
..., empirisch überprüfbare Theorien und Modelle zu entwickeln, um zu beschreiben, zu prognostizieren und zu erklären, wie Menschen sich in sozialen Situationen verhalten - wie sie einander wahrnehmen, wie sie Einfluss aufeinander ausüben und wie sie ihre Beziehungen zueinander gestalten.“
ausgewählte Fragestellungen der Sozialpsychologie
•Wie wird das Erleben und Verhalten von Individuen durch andere Individuen beeinflusst?
•Wie verhalten sich Individuen gegenüber Autori-täten/Minoritäten/Majoritäten?
•Auf welche Weise kommen Einstellungsänderungen zustande?
•Was sind Vorurteile? Wie entwickeln sich diese?
Welche Prozesse spielen im Rahmen von Gruppen-dynamiken eine wichtige Rolle?
•Wie entwickelt sich die soziale Identität?
•Warum helfen Individuen einander (Altruismus)?
•Wie ist das Wissen über sich selbst und die soziale Welt organisiert und strukturiert (soziale Kogni-tionen)?
Deskriptivstatistik =
beschreibende Statistik
-dient dazu, einen Überblick über die Daten zu gewinnen
-Verfahren (u.a.): Häufigkeitsauszählungen, Mittelwerte (Modalwert, Median, arithm. Mittel), Kreuztabellen, Balkendiagramme
Inferenzstatistik =
schließende Statistik
-Übertragung von Ergebnissen aus einer Stichprobe auf die Grund-gesamtheit; dabei werden Hypothesen getestet
-Verfahren (u.a.): Signifikanztest, bspw. t-Test, 𝜒2-Test, Korrela-tionsanalysen
Item =
Aufgabe in einem Test; Fragestellung in einem Fragebogen
Skala =
mehrere Items, welche die gleiche Eigen-schaft erfassen
Kausalität =
ein Sachverhalt kann als Ursache und ein anderer als dessen Wirkung angesehen werden
Variable =
bezeichnet ein Merkmal oder eine Eigenschaft eines Merkmalsträgers
unabhängige Variable =
Variable in einem Experiment, die kontrolliert verändert wird, um den Effekt auf davon abhängige Variablen zu bestimmen
abhängige Variable =
eine der Variablen, deren Änderungen bei einem Experiment gemessen werden
Grundgesamtheit:
abgegrenzte (sachlich, örtlich, zeitlich) Menge von Merk-malsträgern (bspw. Einwohner*innen von Vechta, Teilnehmer*innen an einer Veranstaltung)
Stichprobe:
Teilmenge der Grundgesamtheit, die auf Basis eines Auswahlver-fahrens ausgewählt wurde und deren Merkmale erfasst wurden
Signifikanz:
ein statistisches Ergebnis, das gegenüber zufälligen Einflüssen genügend gesichert ist, wird als signifikant bezeichnet
Methoden der Persönlichkeits- und Sozialpsychologie
- psychometrische Persönlichkeitstests
- Leistungstests
psychometrische Persönlichkeitstests
-Messung von (Teil-)Aspekten der Persönlichkeit
-bspw. Persönlichkeitsstrukturtest, Interessenstest
-Persönlichkeitsfragebogen
-nicht-sprachliche und objektive Persönlichkeitstests
Leistungstests
-Messung der Leistung in einem Bereich
-bspw. Intelligenztest, Funktions- und Eignungstest, Assessment-Center
Messen=
•„Messen ist die systematische Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder Personen.“ (Sedlmeier & Renkewitz, 2008; Herv. d. Verf.)
•Messen = systematische Zuordnung von Zahlen zu Ausprä-gungen einer Variable
Operationalisierung =
Finden / Festlegen von Indikatoren, die auf das zugrunde liegende Konstrukt schließen lassen; Festlegen von beobachtbaren Kriterien für theoretische Begriffe
Gütekriterien psychologischer Messungen
- Objektivität
- Reliabilität
- Validität
Objektivität =
Unabhängigkeit der Testergebnisse von der
Testleitung
- Durchführungsobjektivität
- Auswertungsobjektivität
- Interpretationsobjektivität