PS2 Seminar VA 5
Erwerb von Einstellungen
Erwerb von Einstellungen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 9 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.07.2016 / 20.07.2016 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/ps2_seminar_va_5
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Intégrer |
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Genese von Einstellungen GROLLWITZER
„Einstellungen werden von den meisten Autoren für erworbene, also gelernte Dispositionen
gehalten.“ (Gollwitzer, 2008, S. 154)
-> Anwendung bekannter lernpsychologischer Theorien auf den Einstellungserwerb
Theorien zum Einstellungserwerb
1. operante Konditionierung
2. Modelllernen
3. klassische Konditionierung
4. rationale Konstruktion
operante Konditionierung
operante Konditionierung = Prozess, in dem die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens in einer bestimmten Situation durch Verstärkung erhöht wird.
Reiz
angenehm unangenehm
Darbietung eines Reizes als Folge auf eine Reaktion in einer Situation
= angenehm = positive Verstärkung
Darbietung eines Reizes als Folge auf eine Reaktion in einer Situation
= unangenehm = Bestrafung I
Entfernung
des vorhandenen Reizes als Folge auf eine Reaktion in einer Situation
=angenehm = Bestrafung II
Entfernung des vorhandenen Reizes als Folge auf eine Reaktion in einer Situation
=unangenehm= negative Verstärkung
(modifiziert nach Petermann u.a., 2006, S. 116
Theorien zum Einstellungserwerb
operante Konditionierung:
- systematische Verstärkung (Belohnung/Bestrafung)
Modelllernen:
- sozial-kognitive Lerntheorie (Bandura, 1979)
- z.B. Parteipräferenz, Religion
klassische Konditionierung:
- Mere exposure effect (Zajonc, 1968)
rationale Konstruktion:
Abwägung Vor- Nachteile
Einstellungsänderung
- z.B. Popularität von Politiker*innen
- aktive Versuche, Einstellungen zu ändern: Werbung
-> persuasive Kommunikation (Hovland, Janis & Kelley, 1953)
Persuasive Kommunikation
Yale - Ansatz zur Verhaltensänderung (Hoveland, Janis &
Kelley, 1953):
Untersuchung dazu, unter welchen Umständen Menschen durch persuasive Botschaften ihre Einstellung ändern
– Kommunikationsquelle
–Wesen der Kommunikation
– Art der Zuhörerschaft
„Wer sagt Was zu Wem?“
Persuasive Kommunikation: Yale-Ansatz
Quelle der Kommunikation
– Glaubwürdigkeit
– Attraktivität
Wesen der Kommunikation
– wahrgenommene Intention
– Einseitig vs. zweiseitig
– Reihenfolge der Vorträge
Art der Zuhörerschaft
– Ablenkung
– personale Bedingungen
– Alter
(aus Aronson, Wilson & Akert, 2008, S. 201)
Elaboration-Likelihood-Modell (ELM)
(Petty & Cacioppo, 1986)
- zentraler Weg der Informationsverarbeitung: den Argumenten wird sorgfältig zugehört und sie werden überdacht
- peripherer Weg der Informationsverarbeitung: Menschen lassen sich in der Meinungsbildung von peripheren Hinweisreizen leiten
⇒welcher Weg gewählt wird, hängt von der Verarbeitungsmotivation und -fähigkeit ab
Zentral oder peripher? Einflussfaktoren auf die Motivation (Auswahl)
persönliche Relevanz des Themas
- hohe Relevanz: Argumente entscheidend
- niedrige Relevanz: andere Hinweisreize entscheidend
Kognitionsbedürfnis
- hohes Kognitionsbedürfnis: Inhalte entscheidend
- niedriges Kognitionsbedürfnis: andere Hinweisreize
entscheidend