PRS
PRS Grundlagen
PRS Grundlagen
Kartei Details
Karten | 98 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Landwirtschaft |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 24.09.2014 / 13.02.2017 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/prs
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/prs/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
01.08
Welche Arten von Betriebsmitteln sind für die einzelnen Entwicklungsstufen charakteristisch?
- Handwerksproduktion
- Universelle Maschinen
- Massenproduktion
- Hochspezialisierte Produktionslinien
- Variantenreiche Serienproduktion (»Lean Production« ‐ TPS*)
- Flexible Produktionszellen
- Individualproduktion
- 3‐D‐Printing für Kleinserien
- Industrie 4.0
- Wandlungsfähige Produktionstechnik
- Cyber Physical Systems
- 3‐D‐Printing für Kleinserien
01.10
Was ist Gegenstand des Industrial Engineering?
- betrieblicher Funktionsbereich
- Wissenschaftsdisziplinen
01.11
Welche Arten von Begriffsbestimmungen zur betrieblichen Funktion des Industrial Engineering können unterschieden werden?
systembezogen
- wirtschaftliches sowie gesetzes‐ und regelkonformes Gestalten und Optimieren von Arbeits‐ und Produktionssystemen
prozessbezogen
- Gestalten von Prozessen entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens
enumerativ
- Aufzählen von einzelnen Aufgaben (z. B. Anordnung von Betriebsmitteln, Gestalten von Arbeitsmethoden oder der Arbeitsorganisation)
01.14
Was sind ‐ nach einem enumerativen Begriffsverständnis ‐ Beispiele für Aufgaben der betrieblichen Funktion des IE?
- Wie soll die Arbeitssystemgrenze verlaufen? (»Make or Buy«)
- Wie soll die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Betriebsmitteln erfolgen?
- Nach welchen Prinzip werden die Betriebsmittel angeordnet? Wie erfolgt die Anordnung (Layout) und der Materialfluss?
- Welche Arbeits‐ und Betriebsmittel sollen zum Einsatz kommen? (Investitionsentscheidung)
- Wie kann die Effizienz der Betriebsmittel verbessert werden (Nutzung, Energie, Material)?
- Sind die Arbeitsobjekte (Material) fertigungs‐ bzw. montagegerecht gestaltet?
- Wie werden die Arbeitsobjekte gelagert und transportiert?
- Welche Kompetenzen benötigen die Beschäftigten im Arbeitssystem?
- Mit welcher Arbeitsmethode und ‐organisation sollen die Arbeitstätigkeiten ausgeführt werden?
- Wie kann eine hohe Arbeitsmotivation erzielt werden?
- Wie sollen Arbeits‐ und Betriebszeiten gestaltet werden?
- Welche Informationen sind Führungskräften bereitzustellen?
01.15/16
Welche Beziehungen gibt es zwischen der betrieblichen Funktion des Industrial Engineering und weiteren Unternehmensfunktionen?
- Unternehmensleitung
- Marketing
- Produktentwicklung
- Instandhaltung
- Produktion
- Beschaffung
- Controlling
- IT
01.30
Welche technischen Entwicklungen und Trends werden unter dem Begriff »Industrie 4.0« subsumiert?
- Wandlungsfähigkeit
- Universalität Selbstkonfiguration/ -diagnose/ -optimierung
- Internet der Dinge
- transparente und kundenindividualisierte Produktion (one piece flow)
- Cyber Physical Systems
- RFID
2.5
Begriff des Produktionssystems ( Was ist ein Produktionssystem?)
Ein Produktionssystem ist ein durchgängiges, in sich schlüssiges und unternehmnensspezifische System aus:
- Produktionsprizipien
- Produktionszielen
- Methoden
- Standards
2.6
Auf welche Ebenen beziehen sich Arbeits- und Produktionssysteme?
Arbeitssysteme beziehen sich auf:
- Mikroebene
- Mesoebene
Produktionssysteme beziehen sich auf:
- Makroebene
2.7/8
Welche Chancen und Risiken bzw. Vor- und Nachteile lassen sich mit Produktionssystemen verbinden?
Vorteile
Produktionssysteme
- … führen zu einem einheitlichen Verständnis der Produktionsprinzipien und Ziele,
- … erleichtern das Lernen einzelner Werke und Produktionsabteilungen voneinander (»Best Practices«),
- … tragen zur (Weiter‐) Entwicklung des Methodenwissens im Betrieb bei,
- … vereinfachen die werksübergreifende Produktionsplanung und ‐steuerung,
- … schaffen eine Voraussetzung für die Umsetzung zentraler Beschaffungsstrategien,
Bsp:
- einheitliches Verständnis von »Verschwendung«
- einheitliche Kennzahlensysteme und Messvorschriften,
- einheitliche Methodenanwendung (z. B. REFAZeitaufnahme für Rüstprozesse)
- einheitliches ERP‐System mit definierten Schnittstellen und Reports in den Werken
- werksübergreifende Vereinheitlichung ausgewählter Arbeitssysteme ermöglicht zentrale Beschaffung von Ersatzteilen
Nachteile
- Personalkosten für Zentralabteilungen/Stabstellen
- Management kapazitäten werden gebunden
- Einhalten/weiterentwickeln von Standards
2.9
Welche Produktionsprinzipien können – in Anlehnung an das Toyota‐Produktionssystem – unterschieden werden?
Übergeordnetes Prinzip: Führungsphilosophie & Management
Value: Beschreibung des Wertes von Produkten und Diestleistungen aus Sicht des Kunden
Value Stream: Darstellung der erforderlichen Prozesse des Wertstrom und Ausrichtung des Produtkionssystems am Wertstrom
Flow: Schaffung eines kontinuierlichen und geglätteten Produktionsablaufes
Pull: Produktion nur auf Bestellung des Kunden bzw. nachgelagerten Prozesses
Perfection: Streben nach Perfektion über einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess
2.10
Was ist Verschwendung und welche Typen gibt es?
Was ist Wertschöpfung?
Was ist gegenwärtige Kapazität?
Verschwendung ist alles, was nur die Kosten erhöht, ohne zusätzliche Wertschöpfung zu bringen.
Wertschöpfung ist alles, wofür der Kunde bereit ist zu zahlen.
Verschwedungstyp 1: Arbeit ohne Wertschöpfung, die aber unter den jetzigen Arbeitsbedingungen notwendig ist.
Verschwendungstyp 2: Arbeit ohne Wertschöpfung, die überflüßig ist.
Gegenwärtige Kapazität = Notwendige Arbeit + überflüßige Verschwendung
2.13
Was bewirken Bestände?
Bestände ermöglichen:
- reibungslose Produktion
- prompte Lieferung
- Überbrückung von Störungen
- wirtschaftliche Fertigung
- konstante Auslastung
Bestände verdecken:
- störanfällige Prozesse
- unabhängige Kapazität
- mangelnde Flexibilität
- Ausschuss und Nacharbeit
- mangelde Liefertermintreue
2.14
Was ist Flow-Prinzip?
Vision:
One Piece Flow nach Kundenbedarf
Umsetzung:
- Bestimmen des Kundetaktes
- Begrenzung von Zwischenlagekapazitäten
- Optimierung der Anordnung der Betriebsmittel
- Tatken der Fertigungslinie
- Verketten der Betriebsmittel
Wirkung:
- geringe Bestände
- kurze Durchlaufzeiten
- Sichtbarkeit von Problemen
Voraussetzungen:
- robuste Prozesse
- Fähigkeit, kurzfristig Probleme zu lösen
- aktive Führung
2.17
Was sind Anforderungen an Führungsphilosophie & Management?
- Wunsch und Wille zur Führung
- Kenntnis des Verantwortunsbereichs
- Kenntnis der eigenen Rolle als Führungskraft und Fähigkeit zur Führung
- vorbildliches Verhalten
- Lehrfähigkeit
- Fähigkeit zur kontinuierlichen Verbesserung
2.18
Wie lassen sich Ziele in der Produktion einteilen?
Mensch/Auftragszeit
Zielgröße:
- Arbeitprodukivität/Zeitgrad
- Arbeitszufriedenheit
- Anzahl der Arbeitsunfälle
Betriebsmittel/Belegungszeit Zielgröße
- Gesamtanlageneffektivität
- Rüstzeiten
- Störzeiten
Arbeitsgegenstand/Durchlaufzeit
Zielgröße:
- DLZ von Kunden-/Fertigungaufträgen
- Liefertermintreue
- Bestände im Produktionssystem
- Fehlerrate
Aggregierte
Zielgröße:
- Stückkosten
- Deckungsbeiträge
2.24
Geben Sie Beispiele für Produktionsstandards.
- Vorgabezeit für Montagetätigkeit
- Arbeitsstandard für das Rüsten einer Maschine
- Betriebsvereinbarung zur Gestaltung der Arbeits- und Betriebszeiten
- zu verwendende Behälter in Produktion und Logistik
- festgelegte Wartungsintervalle und -tätigkeiten an einer Maschine
3.11
Wie lautet die Kapitalstrukturregel?
Wie lautet die Goldene Finanzierungsregel?
Wie lautet die Goldene Bilanzregel?
Kapitalstrukturregel
\({EK \over FK}={1\over 1}\)erstrebenswert oder
\({EK \over FK}={1\over 2}\) solide oder
\({EK \over FK}={1\over 3}\)noch zulässig
Goldene Finanzierungsregel
Fristenkongruenz:
Dauer der Mittelbindung (Aktivseite) = Dauer der Mittelverfügbarkeit (Passivseite)
Goldene Bilanzregel
EK>=AV oder
EK+ langfr. FK >= AV oder
EK + langfr. FK >= AV + langfr. UV
3.12
Wie lautet die Eigenkapitalrentabilität?
Wie lautet die Umsatzrentabilität?
Wie lautet der RoI?
\(Eigenkapitalrentabilität = {Gewinn \over Eigenkapital}*100\)
\(Umsatzrentabilität = {Gewinn \over Umsatz}*100\)
\(RoI= {Gewinn \over Gesamtkapital}*100\)
3.13
Welche Ziele verfolgt Toyota mir seinem Produktionssystem?
- höchste Qualität
- geringste Kosten
- kürzeste Durchlaufzeit
- höchste Arbeitssicherheit
- hohe Verantwortung
3.13
Über welche zwei Säulen verfügt das Produktionsystem?
Just in Time
- Die richtigen Teile in der richtigen Menge zur richtigen Zeit
- Taktzeit, Flow, Pull System, schnelles Rüsten, integrierte Logistik
Jidoka
- integrierte Qualität
- Automatischer Produktionsstopp
- Andon
- Mensch-Maschine-Trennung
- Fehlererkennung
- Qualitätskontrolle an jeder Station
- 5W Methode
3.13
Was ist das Fundament des TPS?
- nivellierte Produktion
- Standardisierte Arbeitsprozesse
- Visuelles Management
- Total Productive Maintenance
3.14
Auf welche vier Ebenen bezieht sich die Selbstverpflichtung des Managements im Rahmen des Toyota-Produktionssystems?
- Problemlösung
- Mitarbeiter und Partner (Respektieren, Fordern und Fördern)
- Prozess (Eliminieren von Verschwendung)
- Unternehmensphilosophie (langfristiges Denken)
3.31-33
Was sind typische Merkmale des Toyota-Produktionssystems?
- langfristige Unternehmensentwicklung ist wichtiger als kurzfristiger Gewinnziele
- Schaffung von Wertschöpfung für den Kunden – bei gleichzeitigem Vermeiden von Verschwendung – bestimmt das Handeln
- Fluss‐Prinzip hilft dabei, Probleme »sichtbar« zu machen
- Pull‐Prinzip trägt zur Vermeidung von Überproduktion bei
- Standardisierung von Arbeitsabläufen ist eine Voraussetzung für hohe Prozessfähigkeit, hohe Produktqualität und Funktionieren eines KVP
- Streben nach Perfektion
- Forcieren von Verbesserungen ist Führungsaufgabe
- Der Erfolg des Toyota‐Produktionssystems liegt vor allem darin begründet, dass dem Personalmanagement (Personalauswahl, ‐entwicklung, ‐beurteilung, ‐führung) ein hoher Stellenwert eingeräumt wird.
- Das Toyota‐Produktionssystem setzt auf kleine Leitungsspannen und ermöglicht damit, dass Vorgesetzte ihre Führungsaufgabe wahrnehmen können (Führungsprozess als Erfolgsfaktor). Führungskräfte haben ihren Arbeitsbereich genau zu kennen und Vorbildfunktion.
- Toyota setzt auf langjährige Partnerschaften, nicht nur in Bezug auf die eigenen Beschäftigten, sondern auch in Bezug auf Lieferanten. Lieferanten wird geholfen, das Toyota‐Produktionssystem zu adaptieren.
- intensive Auseinandersetzung mit Problemen vor Ort (Gemba), das Entwickeln von Lösungen im Konsens (Konsensorientierung), die schnelle Umsetzung von Verbesserungen und die Visualisierung wichtiger Kennzahlen sind Merkmale des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.
Übung 1
Was ist der Unterschied zwischen »Drum Buffer Rope« und »CONWIP«?
Vorteile ConWip gegenüber DBR?
Conwip-System (constant work in process)
Aus dem Rohstofflager wird jeweils nur die am Ende der Linie eingelagerte Menge an Fertigprodukten zum nacohfolgenden Prozessschritt weitergeleitet.
Drum Buffer Rope
Drum (Engpass) gibt den Prozesstakt vor
Buffer (Puffer) für den Fall einer Störung vor dem Engpass
Rope (Seil) ist eine informatorische Verbindung von Engpass und Rohstofflager
⇒ Menge aus Engpass = Menge aus Rohstofflager
Vorteile ConWip gegenüber DBR
- bei wandernden Engpässen muss die informatorische Verbindung nicht verändert werden
- ggf. direkte Kopplung an Kundennachfrage ⇒ Kanban
Übung 1
Wie lauten die 5 Stufen des Engpassmanagement?
- Identifizieren des Engpasses
- Engpass voll auslasten
- andere Sachverhalte dem Engpass unterordnen
- behebe den Engpass
- wenn behoben dann erneut Schritt 1
Übung 1
Welche typischen Maßnahmen des Engpassmanagements kennen Sie?
- Ausweiten der Arbeits- und Betriebszeiten
- Reduzierung der Störzeiten der Maschinen ⇒ Vorbeugende Maßnahme
- Reduzierung der Rüstzeiten ⇒ Rüstvorbereitung
- Reduzierung von Ausschuss und Nacharbeit
- Steigerung der Taktrate an Betriebsmitteln
- Flexibler Personaleinsatz durch Mehrfachqualifizierung ⇒ Crosstraining
Übung 2
Worin unterscheiden sich die Verschwendungsarten (nach T. Ohno) und die Ablauf‐ und Zeitartensystematik nach REFA?
REFA
Komplexität: 21 Ablaufarten + mehrere Aggregationsebenen + Berechnungsvorschriften
Anwendungsbereich: beschränkt auf Produktionsbereiche
Überschneidung/Widerspruch: überschneidungsfrei und wiederspruchsfrei
Toyota Verschwendungsarten
Komplexität: 7 Verschwendungsarten, keine direkte Unterscheidung zwischen Mensch , Betriebsmittel und Arbeitgegenstand
Anwendungsbereiche: für direkte Bereiche entwickelt, aber leicht umzusetzen
Überschneidung/Widerspruch: nicht überschneidungsfrei und nicht wiederspruchsfrei
4.06
Welche typischen Kennzahlen zählen zu der Produktionslogistik?
- Durchlaufzeit
- Lieferzeit
- Lieferfähigkeit
- Liefertermintreue
4.08
Was sind die Ziele der Logistik?
Kostenziele:
- Logistikziele
- Kapitalbindung
Zeitziele:
- Durchlaufzeiten
- Richtige Termine
Ergebnisziele:
- Richtige Orte
- Richtige Güter
- Richtige Zustände
4.09
Was sind die Funktionen der Logistik?
Basisfunktionen:
- Transportieren
- Lagern
Ergänzende Funktionen:
- Umschlagen (Transportmittelwechsel)
- Kommissionieren
- Verpacken
- Ladeeinheiten bilden
4.11
Welche Prinzipien und Methoden des Toyota‐Produktionssystems beziehen sich direkt auf die Produktionslogistik?
Just in Time - Die richtigen Teile in der richtigen Menge zur richtignen Zeit
- Taktzeit
- kontinuierlicher Fluss
- Pullsystem
- schneller Rüsten
- integrierte Logistik
Nivellierte Produktion (heijunka)
4.13
Wie wird der Kundentakt berechnet und welchen Zweck hat dieser?
\(Kundentakt = {Summe der Betriebszeiten in Periode \over Menge nachgefragter Produkte in Periode}\)
Zweck der Bestimmung des Kundentaktes (konkurrirende Ziele):
- Vermeiden von Überproduktion und Lieferengpässen
- Glättung der Produkiton
4.15
Was ist die Taktzeit?
Taktzeit - auch Arbeitstakt oder Takt - genannt ist die Zeitdauert, die für die Fertigstellung einer Mengeneinheit zur Verfügung steht.
Taktzeit \(t_T = {Kapazität pro Schicht \over Menge pro Schicht}\)
4.18
Mit welchen Effizienzgrößen wird eine getaktete Montagelinie bewertet?
Taktausgleichzeit \(T_a\):
Die Summe der über alle n Stationen anfallenden Wartezeiten dient als Maßstab für
die Ausgeglichenheit des Fließsystems.
\(T_a = {n*t_T-\sum t_g}\)
Bandwirkungsgrad \(B_w\):
Der Anteil der mittleren Stationszeit an der Taktzeit \(t_T\) dient als Maßstab für die
Produktivität des Fließsystems.
\(B_w = {\sum t_g \over n*t_T}*100\)