Propädeutik Pferd Innere
Vetmed
Vetmed
Fichier Détails
Cartes-fiches | 53 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 10.02.2016 / 26.12.2022 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/propaedeutik_pferd_innere
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/propaedeutik_pferd_innere/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
001 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Allgemeine Infos zu Pferden
001 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Allgemeine Infos zu Pferden
- Pferde sind Fluchttiere
- d.h. wichtig ist ruhiges, sicheres und bestimmtes Verhalten und Auftreten im Umgang mit dem Tier.
- Kontaktaufnahme erfolgt zunächst durch Ansprechen, erst dann durch Anfassen
- Zu berücksichtigen sind hierbei immer individuelle Besonderheiten
- wie z.B. Blindheit auf einem Auge (d.h. Nähern von der sehenden Seite) oder Kopfscheuheit.
- CAVE: Das Pferd als Patient verhält sich oft anders als im tagtäglichen Umgang. Ein normalerweise braves und umgängliches Tier kann plötzlich (aus Angst und/oder Schmerzen) treten und beißen!
002 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Hilfsmittel für den Umgang mit Pferden
002 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Hilfsmittel für den Umgang mit Pferden
- Trense (Halfter) mit Gebiss und Zügeln
- ausnahmsweiße auch Führkette
- über die Nase
- unter dem Kinn (besser)
- bei Hengsten/bekantermaßen widersetzlichen Pferden
- Steigergebiss (Abb. 1)
- immer in Kombination mit Trense oder Führkette
003 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Führen von Pferden
003 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Führen von Pferden
- immer mit Trense (inkl. Gebiss und Zügel), ausnahmsweise Führkette oder Steigergebiss
- immer auf der linken Seite führen
- der Mensch bestimmt den Weg und das Tempo
- d.h. Kopf des Pferdes direkt neben dem Körper
- Wendungen/Zirkel: immer außen gehen
004 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Anbinden von Pferden
004 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Anbinden von Pferden
- für Untersuchungen/Therapie nur, wenn unumgänglich
- mit Hilfsperson, die das Pferd im Panikfall befreien kann
- mit Halfter und Strick (mit Panikhaken!), nie am Gebiss!
- nur an festen Gegenständen
- keine Türen, Balken am Boden....
- schnell lösbarer Anbindeknoten (Abb. 2)
005 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Ablenkungsmaßnahmen (so genannte "Zwangs"mittel)
005 Allgemeines zum Umgang mit Pferden
Ablenkungsmaßnahmen (so genannte "Zwangs"mittel)
- große Hautfalte seitlich am Hals ziehen, u.U. drehen
- Ohrgrund mit der Hand umfassen, Ohr etwas drehen
- Aufheben einer Vordergliedmaße
- CAVE: manche Pferde lassen sich fallen!
- Oberlippen(strick)bremse
- Griff der Bremse immer zum Pferd und um die Längsachse des Griffes drehen
- bei widersetzlichen Tieren u.U. auch am Ohr anzubringen
- für rektale (vaginale) Untersuchung
- halbe Boxentür; Strohballen
- Ausbinden einer Hintergliedmaße (Spannleine, Abb. 3 und 4)
- Zwangsstand
- Sedation
- i.d.R. mit α2-Agonisten
- CAVE: z.T. Überempfindlichkeit v.a. im Bereich der Hintergliedmaßen
- "Verschleierung“ von Symptomen, z.B. bei Koliken
006 Angaben zum Patieten
Einteilung
006 Angaben zum Patieten
Einteilung
- Signalement
- Angaben zum Besitzer
- Anamnese
007 Angaben zum Patieten
Signalement - Allgemein & Gliederung
007 Angaben zum Patieten
Signalement - Allgemein & Gliederung
- Das Signalement beschreibt die unveränderlichen Kennzeichen eines Tieres, wichtig für die Dokumentation im Rahmen von tierärztlichen Handlungen
- Gliederung in:
- Rasse
- Geschlecht
- Grundfarbe
- angeborene Abzeichen
- erworbene Kennzeichen
- Alter
- Größe
- Gewicht
- Equidenpass
008 Angaben zum Patieten
Signalement - Rasse
008 Angaben zum Patieten
Signalement - Rasse
- Warmblut
- Kaltblut
- Vollblut
- Kleinpferd
- Pony, u.v.a.
- CAVE: Rasse ≠ Zuchtlinie (z.B. Hannoveraner)
- charakteristische Zuchtlinien, welche auch ohne erworbene Kennzeichen (Brand o.ä.) zu erkennen sind
- z.B. Norweger/Fjordpferd, Friese, Haflinger
- können ebenfalls als erstes angegeben werden
- Rasseunterschiede bezüglich
- Temperament
- Schmerzempfindlichkeit
- Kaltblüter, Ponys und Esel zeigen meist sehr viel weniger deutlich eine Schmerzsymptomatik
- Prädispositionen für bestimmte Erkrankungen
- Hyperlipämie bei Ponys und Eseln
- PSSM bei Kaltblütern und Quarter Horses
- SCID bei Arabern
009 Angaben zum Patieten
Signalement - Geschlecht
009 Angaben zum Patieten
Signalement - Geschlecht
- Hengst
- Wallach
- Stute
- Verhaltensunterschiede
- Prädispositionen für bestimmte Erkrankungen
- z.B. Inguinal-/Skrotalhernie bei Hengsten
010 Angaben zum Patieten
Signalement - Grundfarbe
010 Angaben zum Patieten
Signalement - Grundfarbe
011 Angaben zum Patieten
Signalement - angeborene Abzeichen
011 Angaben zum Patieten
Signalement - angeborene Abzeichen
- Kopf
- Gliedmaßen
- vorne links, vorne rechts, hinten links, hinten rechts
- Wirbel
- Farbanomalien an den Hufen
012 Angaben zum Patieten
Signalement - erworbene Kennzeichen
012 Angaben zum Patieten
Signalement - erworbene Kennzeichen
- Insbesondere Brandzeichen
- CAVE: geben Zuchtgebiet an, nicht Rasse (die an den Anfang des Signalements gehört)
- Tätowierung
- Unterlippe oder Zunge bei Friesen, (Abb. 5)
- Mikrochip
- v.a. bei Trabern und Galoppern
- linke Halsseite oberes Drittel Mähnenansatz
- seit 2009 müssen alle in der EU neugeborenen Pferde mit einem Mikrochip versehen werden
- Narben
013 Angaben zum Patieten
Signalement - Alter
013 Angaben zum Patieten
Signalement - Alter
- Zahnalter
- Equidenpass
- Körperbau
- graue Haare am Kopf
015 Angaben zum Patieten
Signalement - Gewicht
015 Angaben zum Patieten
Signalement - Gewicht
- gehört eigentlich nicht zum Signalement, da nicht unveränderlich, wird aber traditionell am Ende aufgeführt
- wichtig besonders für Dosierungen von Medikamenten
- Gewichtsbestimmung
- Tierwaage
- Messung/Berechnung
- Body Condition Score (BCS)
- Schätzung
016 Angaben zum Patieten
Signalement - Equidenpass
016 Angaben zum Patieten
Signalement - Equidenpass
- “Personalausweis“ des Tieres
- enthält
- graphische und sprachliche Beschreibung des Pferdes
- Lebensnummer
- Geburtsdatum
- Impfungen
- Festlegung ob Schlacht- oder Nichtschlachttier
- Arzneimittelanwendungen mit entsprechenden Wartezeiten
- Identitäts- und Medikationskontrollen bei Turnieren
- Seit 2009 ist die Ausstellung eines Equidenpasses in der EU immer mit Implantation eines (amtlichen) Mikrochips verbunden.
- MERKE: Solange der Equidenpass nicht überprüft wurde gilt jedes Pferd grundsätzlich als Schlachtpferd.
017 Angaben zum Patieten
Angaben zum Besitzer
017 Angaben zum Patieten
Angaben zum Besitzer
- ist die anwesende Person der Besitzer (Eigentümer)
- Volljährigkeit
- wer gibt Untersuchungs-/Behandlungsauftrag
- genaueres s.a. unter Berufs- und Standesrecht
018 Angaben zum Patieten
Anamnese - Allgemein
018 Angaben zum Patieten
Anamnese - Allgemein
- "Seit wann zeigt das Pferd was?"
- möglichst keine Suggestivfragen!
- Symptome
- welche
- seit wann (akut/chronisch)
- besser/schlechter/gleichgeblieben/wechselnd
- früher schon mal aufgetreten (auch bei anderen Pferden!)
- spezifische Fragen zu beschriebenen Symptomen
- z.B. Husten: wie oft, Auswurf, Charakter, anfallsartig, in Ruhe oder nur bei Belastung, bei Futteraufnahme
- Vorbehandlung
- womit; wann; Applikationsart; Therapieerfolg
- CAVE, wenn Besitzer sich negativ über vorbehandelnden Tierarzt äußert! Nicht immer alles glauben! Bessere und sicherere Informationen i.d.R. über den Kollegen direkt!
- andere Erkrankungen im Rahmen von ca. 6 Monaten
- zeitlicher oder symptomatischer Zusammenhang mit aktueller Problematik
- Anfälligkeiten
- CAVE: laut Besitzern haben viele Tiere diverse “Allergien“
- Dauermedikation
019 Angaben zum Patieten
Anamnese - Management
019 Angaben zum Patieten
Anamnese - Management
- wie lange im Bestand/Besitz
- andere Tiere betroffen
- neue Tiere im Bestand bzw. neue Nachbartiere
- Turnierstall
- andere Pferde haben häufig Kontakt mit fremden Populationen
- Haltung
- Box (innen/außen)
- Paddockbox
- Offenstall
- Einzel- oder Gruppenhaltung
- Einstreu
- Stroh, Späne, sonstiges
- Nutzung
- Freizeit; Zucht Turnier (Springen; Dressur; Western; Fahrpferd; Galopp; Trab)
- Turnierpferde kommen häufiger in Kontakt mit Tieren aus anderen Populationen
- d.h. auch anderes Keimspektrum
- zudem bedeutet Turniersport für die Pferde auch immer Stress
- Änderung der Belastung (Lahmheit; Krankheit/Urlaub des Besitzers)
- Leistungsabfall
- Fütterung
- Kraftfutter
- Hafer; Gerste; “Müsli“
- Raufutter
- Heu; Stroh; Heulage; Silage
- Mineral-/Vitaminfutter
- Leckstein
- Futtermengen
- wie oft wird gefüttert
- Änderungen in der Fütterung
- Zusammensetzung; Zeitpunkt
- Veränderungen bei der Futteraufnahme
- evtl. nur noch bestimmte Futtermittel?
- Kraftfutter
- Tränke
- Selbsttränke; Eimertränke
- Wasserqualität
- Wasser zu kalt
- Tränke verschmutzt/eingefroren
- zu geringe Flussrate
- Veränderungen bei der Wasseraufnahme
- Impfung
- Tetanus (immer!)
- Influenza (für Turnierpferde obligat alle 6 Monate)
- Herpes (Zuchtstuten, Pferde mit viel Kontakt zu Tieren aus anderen Beständen)
- Tollwut (D seit 2008 offiziell tollwutfrei)
- Wurmkur
- wann; welche; wie oft im Jahr; alle Pferde im Bestand zugleich
- entwurmt; vorher Kotuntersuchung durchgeführt
020 Klinische Untersuchungen
Allgemein & Unterteilung
020 Klinische Untersuchungen
Allgemein & Unterteilung
- Für alle Untersuchungen gilt
- erst anschauen (Adspektion)
- dann abtasten/befühlen (Palpation)
- dann je nach Organsystem abhören (Auskultation) und/oder Klopfschall ermitteln (Perkussion)
- Der Untersuchungsgang ist prinzipiell in der folgenden Reihenfolge "abzuarbeiten". Fallen frühzeitig (z.B. adspektorisch) Besonderheiten auf, sollten sie schon bei der allgemeinen Untersuchung genannt werden!
- Unterteilung
- allgemeine Untersuchung
- zusätzliche allgemeine Untersuchung
- Haarkleid und Haut
- Zirkulationsapparat
- Respirationsapparat
- Digestionsapparat
- Harn- und Geschlechtsapparat
- Nervensystem
- Sinnesorgane
- Bewegungsapparat
021 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Einteilung
021 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Einteilung
- Körperhaltung
- Verhalten
- Ernährungszustand
- Entwicklungszustand
- Pflegezustand
- Pulsfrequenz
- Atemfrequenz
- Körperinnentemperatur
- Auffäligkeiten auf den ersten Blick
- z.B. Umfangsvermehrungen, Nasenfluss, Dyspnoe
022 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Körperhaltung
022 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Körperhaltung
- physiologisch
- aufrecht stehend
- alle 4 Gliedmaßen belastend
- Stehen mit passiver Stehvorrichtung und Entlastung der anderen Hintergliedmaße
- pathologisch
- eine Gliedmaße wird entlastet oder gar nicht mehr aufgesetzt
- liegend
- Brustlage
- Seitenlage
- festliegend
= Pferd kann auch bei massiven Auftreibeversuchen nicht mehr aufstehen
- gesenkter und/oder gestreckter Kopf- Hals
- aufgezogener Bauch
- sägebockartig (Abb. 8)
- aufgewölbter Rücken
- abnorme Gliedmaßenstellungen
- Überkreuzen
- Unterschieben der Hinterbeine mit Vorschieben der Vorderbeine
023 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Verhalten
023 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Verhalten
- physiologisch und wünschenswert für Untersuchungen
- ruhig und aufmerksam
- oftmals aber auch aufgeregt
- wichtig z.B. für Beurteilung u.U. erhöhter Puls-/Atemfrequenz und Körperinnentemperatur
- pathologisch
- zu ruhig; apathisch; somnolent; stupös; komatös
- Hinlegen; Wälzen; Hinwerfen; Drangwandern; Schreckhaftigkeit; Rennen gegen Wände und/oder Gegenstände; Anlehnen an Wände; u.v.a.
024 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Ernährungszustand
024 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Ernährungszustand
- physiologisch
- gut
- pathologisch
- adipös, zu/noch gut (fließender Übergang zwischen phys. und path.!)
- mäßig; schlecht; kachektisch (= keinerlei Fettdepots, Muskeln abgebaut)
025 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Entwicklungszustand
025 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Entwicklungszustand
- dem Alter entsprechend
- wichtig bei Jungtieren
026 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Pflegezustand
026 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Pflegezustand
- Hufe!
- auch Sohlenfläche
028 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Atemfrequenz
028 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Atemfrequenz
- physiologisch
- 8-16 Atemzüge/Minute
- Anstieg durch Aufregung
029 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Körperinnentemperatur
029 Klinische Untersuchungen
Allgemeine Untersuchung - Körperinnentemperatur
- rektal
- abends immer höher als morgens
- Anstieg durch
- Arbeit
- Aufregung
- hohe Außentemperaturen
- nach Futteraufnahme)
- physiologisch
- 37,0-38,0°C bei erwachsenem Pferd
- 38,5-39,5°C Fohlen erste Lebenstage
- 37,5-38,5°C Fohlen erster Lebensmonat
030 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Allgemein & Einteilung
030 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Allgemein & Einteilung
- Speziell bei der internistischen Untersuchung des Pferdes, da es hier sehr häufig auf eine schnelle Beurteilung der Herz-Kreislauffunktionen ankommt!
- Einteilung
- Schleimhäute
- Körperoberflächentemperatur
- kapilläre Rückfüllzeit
- Episkleralgefäße
- eigentlich Konjunktivalgefäße
- Hauttugor
- Lymphknoten
031 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Schleimhäute
031 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Schleimhäute
- Maul
- blassrosa
- Nüstern (Abb. 10)
- rosa
- etwas dunkler als im Maul, da Venenplexus direkt unter Schleimhaut liegt
- sind nie pigmentiert
- Knorpel weit genug aufklappen
- Konjunktiven inkl. Nickhaut (Abb.11)
- rosa
- alle feucht, glatt, glänzend, ohne Auflagerungen
- pathologisch
- blass; gerötet; ikterisch (Abb. 11); zyanotisch
032 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Körperoberflächentemperatur
032 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Körperoberflächentemperatur
- zu den Akren hin abnehmend -> Ohren
033 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - kapilläre Rückfüllzeit
035 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Hauttugor
035 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Hauttugor
- Maß für Flüssigkeitshaushalt
- Ziehen einer kleinen Hautfalte seitlich am Hals
- Falte verstreicht innerhalb von 2-3 Sekunden
- verzögert bei
- Exsikkose
- verminderten Fettdepots in der Unterhaut
- besonders auch bei älteren Pferden
036 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Lymphknoten
036 Klinische Untersuchungen
zusätzliche allgemeine Untersuchung - Lymphknoten
- Lnn. mandibulares (Abb. 14)
- zwischen den Unterkieferästen
- mehrere runde ca. reiskorn- bis erbsengroße Anteile
- bei Jungtieren physiologisch größer (bis kirschgroß)
- Achten auf
- Größe; Schmerzhaftigkeit; Verschieblichkeit; Wärme; Konsistenz;
- bei Verdacht auf Druse zu untersuchen
- Lnn. retropharyngeales (Abb. 15)
- Vergrößerung kann zu Atemproblemen führen
037 Klinische Untersuchungen
Haarkleid und Haut - Allgemein & Einteilung
037 Klinische Untersuchungen
Haarkleid und Haut - Allgemein & Einteilung
- bei Hautveränderungen zur Untersuchung ggf. Handschuhe tragen
- Ansteckungsgefahr bei Infektionen wie z.B. Hautpilzen = Zoonosen
- Einteilung
- Haare
- Haut
- Unterhaut
- Weiterführende Untersuchungen
038 Klinische Untersuchungen
Haarkleid und Haut - Haare
038 Klinische Untersuchungen
Haarkleid und Haut - Haare
- physiologisch
- gleichmäßig
- glatt anliegend
- glänzend
- icht vermehrt ausziehbar
- pathologisch
- kahle Stellen
- Haarlänge nicht der Jahreszeit entsprechend
- Haarwechselstörungen
- vermehrte Ausziehbarkeit
- Ektoparasiten (v.a. Mähne, Schweif, Fesselbeugen bei Tieren mit Behang!)
039 Klinische Untersuchungen
Haarkleid und Haut - Haut
039 Klinische Untersuchungen
Haarkleid und Haut - Haut
- pathologisch
- Juckreiz
- Schuppenbildung
- Rötungen
- v.a. an unpigmentierter Haut, z.B. weißen Abzeichen bei Füchsen
- Mauke
= Dermatitis der Fesselbeuge - Hyperkeratose
= Faltenbildung- bei chron. Entzündungen
- z.B. an Mähnenkamm und Schweif bei Sommerekzem
040 Klinische Untersuchungen
Haarkleid und Haut - Unterhaut
040 Klinische Untersuchungen
Haarkleid und Haut - Unterhaut
- insbesondere Umfangsvermehrungen
- Abszess
- = abgekapselte Eiteransammlung, wobei die Kapselwand die ungehinderte Ausbreitung (und somit Entstehung einer Phlegmone) verhindert
- u.U. Fluktuation palpierbar
- Hämatom
- Blutmasse im Gewebe oder in präformierten Hohlräumen
- meist eher derbe Schwellung (durch Gerinnung und Organisation)
- Phlegmone
- = diffuse Zellgewebsentzündung
- beim Pferd häufig an den Gliedmaßen ("Einschuss")
- meist vergesellschaftet mit einem entzündlichen Ödem
- Ödem (Abb. 16)
- Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe
- v.a. Unterbrust und Unterbauch
- bei Fingerdruck auf die Schwellung (Abb. 17) bleibt der Eindruck bestehen (Abb. 18)
- Überprüfung auf Kardinalsymptome der Entzündung
- Calor=Wärme
- Dolor=Schmerz
- Tumor=Schwellung
- Rubor=Rötung
- functio laesa=gestörte Funktion
- Unterscheidung entzündliches bzw. Stauungs-/onkotisches Ödem