Produktionslogistik Teil 2
Probefragen Klausur
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 15 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 29.03.2016 / 29.01.2022 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/produktionslogistik_teil_2
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Intégrer |
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Was kann alles Input-Einheit eines Produktionsprozesses ein, um wertgesteigerte Output-Einheiten zu erzeugen?
Material, Kunden, Geld, Daten
Unter welchem Sammelbegriff werden die benötigten Betriebsmittel und Mitarbeiter zusammengefasst?
Ressourcen.
Betriebsmittel = technische Ressourcen
Mitarbeiter = personelle Ressourcen
Nach welchen Kriterien kann ein Produktionsprozess beurteilt werden?
Zeit, Flexibilität, Qualität und Wirtschaftlichkeit.
Was umfasst die Flexibilität eines Produktionsprozesses?
Die Flexibilität eines Produktionsprozesses umfasst den Anpassungsumfang, der durch die vorhandenen Ressourcen und Stammdaten möglich ist, die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Umstellung und die Zeit, die für die erforderlichen Anpassungen nötigt ist.
Erklären Sie die zwei Prinzipien der Wirtschaftlichkeit mithilfe eines Beispiels.
Maximumprinzip: Ein Stahlproduzent möchte für 220.000 € eine neue Walzmaschine anschaffen. Er analysiert den Markt und kauft die leistungsstärkste Produktionsmaschine.
Minimumprinzip: Ein Stahlproduzent möchte eine neue Walzmaschine in einer bestimmten Qualitätsstufe möglichst preisgünstig einkaufen.
Wie lautet das Gesetz, welches den Zusammenhang zwischen den Prozesskennzahlen Durchlaufzeit, Bestand und Output-Rate zeigt?
Gesetz von Little: I = R * T
Erklären Sie mithilfe des Gesetzes von Little, warum ein Unternehmen versuchen sollte, die Durchlaufzeit kurz zu halten.
Der Bestand ist direkt proportional zur Durchlaufzeit, d.h. eine lange Durchlaufzeit bedingt einen hohen Bestand. Ein hoher Bestand wiederum wirkt sich als Teil des Umlaufvermögens negativ auf den ROI aus. Für eine Verbesserung des ROI bzw. für die Reduktion von gebundenem Kapital sollte der Bestand reduziert werden, was durch die Verkürzung der Durchlaufzeit erreicht werden kann.
Erläutern Sie die Kennzahlen Umschlagshäufigkeit mithilfe des Gesetzes von Little.
Das Little`sche Gesetz [Little‘s law] besagt, dass: mittlerer Bestand (I) = Durchsatz (R) × mittlere Durchlaufzeit (T) Die Umschlagshäufigkeit (U) [inventory turns oder turnover ratio] gibt an, wie oft ein Bestand an Flow Units sich während eines betrachteten Zeitraumes erneuert: U = Durchsatz (R) / Bestand (I) = R / (R × T) = 1 ̸ T Die Taktzeit (Tt) [Takt Time] ist der Kehrwert des Durchsatzes: Tt = 1 / R
Lerninhalt 1, Folie 37 und 38
Welche vierProduktionstypen lassen sich nach der Auflagengröße unterscheiden? Erläutern Sie diese kurz.
Massenproduktion:
Zeitlich nicht begrenzte Produktion eines Gutes in großen Mengen.
Serienproduktion:
Herstellung einer begrenzten Zahl identischer Erzeugnisse (=Serie), danach wird umgerüstet.
Sortenproduktion:
Spezialfall der Massenproduktion. Mehrere Varianten eines Grundproduktes werden hintereinander auf einer Anlage hergestellt, die nur geringe Unterschiede hinsichtlich Größe, Gestalt, Qualität oder Format aufweist.
Einzelproduktion:
Fertigung von individuellen Produkten.
Welche drei grundsätzlichen Produktionstypen lassen sich nach der Beziehung der Produktion zum Absatzmarkt unterscheiden? Welche Variante wurde von Benetton genutzt und warum?
make-to-order (Auftragsproduktion):
Die Produktion erfolgt erst nach Eingang des Kundenauftrags bzw. der Bestellung. Der Produktionsprozess läuft gleichzeitig mit dem Auftragsabwicklungsprozess.
make-to-stock (Lagerproduktion):
Die Produktion erfolgt auf Basis von Prognosen. Bei Eingang des Auftrags ist der Produktionsprozess bereits abgeschlossen, die Ware liegt fertig auf Lager.
Assemble / Buildtoorder (auftragsbezogene Montage):
Nach Eingang des Kundenauftrags wird das Produkt fertiggestellt. Einzelteile werden auf Lager vorproduziert, wodurch eine Verringerung der Lieferzeit möglich ist.
Erläutern Sie, was unter Production-Postponement zu verstehen ist, anhand des Beispiels von Benetton.
Unter Production-Postponement versteht man die späte, kundenindividuelle Differenzierung eines Standardprodukts in verschiedene Varianten. Diese Differenzierung erfolgt erst nach Auftragseingang. Bis dahin werden kundenanonym, basierend auf Zukunftsabsatzprognosen, standardisierte Produkte hergestellt (nach Push-Prinzip). Nach Auftragseingang werden die standardisierten Produkte kundenindividuell in verschiedene Varianten endmontiert (nach Pull-Prinzip). Der Entkopplungspunkt (point of differenciation - POD) stellt den Übergang von kundenunabhängiger zu kundenbezogener Fertigung dar.
Im Fall von Benetton wurde die typische Prozessfrequenz "Bestand (POD) --> Färben -->Nähen" verändert zu "Nähen --> Bestand (POD) --> Färben. Es wurde also zunächst eine große Anzahl an z.B. gleichen T-Shirt-"Rohlingen" erstellt und gelagert. Erst bei Auftragseingang des Kunden bzgl. einer bestimmten Farbe in einer bestimmten Menge usw. wurden die Rohlinge dann gefärbt.
Assemble to order ist die Kombination aus Lagerproduktion und Kundenauftragsfertigung. Welche Vorteilte hat dieser Produktionsprozess gegenüber reiner Lagerproduktion und reiner Kundenauftragsfertigung
Bei Assemble to order werden Komponenten auf Basis von Prognosen vorgefertigt. Aus diesen Komponenten werden dann bei Eintreffen eines Kundenauftrags individuelle Endprodukte erstellt. Der Vorteil gegenüber make-to-order ist die kürzere Lieferzeit, die aufgrund der bereits vorgefertigten Komponenten möglich ist. Gegenüber make-to-stock sind die Lagerkosten geringer, weil nicht jede Endproduktionsvariante auf Lager liegt, sondern nur Standardkomponenten.
Erläutern Sie die Ihnen bekannten Organisationstypen der Fertigung. Gehen Sie dabei zunächst auf die grundlegenden Unterschiede der organisatorischen Anordnung von Arbeitssystemen und anschließend auf die Besonderheiten einheitlicher und beliebiger Materialflüsse ein. Stellen Sie die einzelnen Vor- und Nachteile der Ihnen bekannten Organisationstypen heraus.
Die Organisation kann nach dem Funktions- oder dem Objektprinzip erfolgen.
Beim Funktionsprinzip werden die Arbeitssysteme, die gleichartige Funktionen (Arbeitsgänge) durchführen können, räumlich in einer Werkstatt zusammengefasst. Im Rahmen der Werkstattproduktion erfolgt der Transport der Werkstücke mit Fördereinrichtung ohne zeitliche Bindung zu den verschiedenen Arbeitssystemen (beliebiger Materialfluss). Ihr Vorteil liegt in der Flexibilität sowie der Wirtschaftlichkeit (bei kleinen Losgrößen und großer Variantenvielfalt). Ein Nachteil ist der hohe Zeitaufwand.
Beim Objektprinzip durchlaufen die Inputs einzelne Arbeitssysteme, die entsprechend der Arbeitspläne räumlich angeordnet sind. Im Rahmen der Reihenproduktion, Transferstraße und Fließproduktion durchlaufen alle Produkte die Arbeitssysteme in derselben Reihenfolge (einheitlicher Materialfluss). Hierbei können einzelne Arbeitsschritte übersprungen werden, Rücksprünge sind nicht möglich. Der Vorteil der Reihenproduktion liegt in der Wirtschaftlichkeit. Bei Fließproduktion und Transferstraße liegen die Vorteile sowohl beim zeitlichen Faktor als auch bei der Wirtschaftlichkeit (bei großen Losgrößen und geringer Variantenvielfalt). Der Nachteil liegt im Bereich der Flexibilität.
Bei der Zentrenproduktion (flexibles Fertigungssystem und Produktionsinseln) erfolgt die Anordnung verschiedener Arbeitssysteme unter Anwendung des Objektprinzips (beliebiger Materialfluss). Ihr Vorteil liegt in der Flexibilität und der Wirtschaftlichkeit (bei kleinen Losgrößen und mittlerer Variantenvielfalt).