Produktion und Logistik - Skript 9
HTW Berlin, BWL(B) 3. Semester, Wilksch
HTW Berlin, BWL(B) 3. Semester, Wilksch
Fichier Détails
Cartes-fiches | 16 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 15.07.2015 / 13.04.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/produktion_und_logistik_skript_9
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Intégrer |
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Ziele der Materialwirtschaft
- hohe Lieferbereitschaft, Liefertermintreue, Flexibilität
- hohe Materialqualität + Vermeidung von Ausschuss
- günstige Einstandspreise und kostengünstige Versorgung
- optimales Bestandsmanagement (kurze Durchlaufzeiten, gerimge Kapitalbindung)
-> durch Just-in-Time oder Konsignationslager (VMI= vender managed inventory)
- Umweltverträglichkeit und Entsorgungssicherung (auch aus Imagegründen)
- Unterstützung anderer Funktionen (Simultaneous Engineering)
operative Aufgaben der Materialwirtschaft
- Materialdisposition: Bedarfsrechnung, Bestellmengenrechnung
- Einkauf/Beschaffungsmarketing: Lieferantenauswahl, Bestellung, Vertragsgestaltung
- Bevorratung/Lagerwirtschaft: Warenannahme, Mengenkontrolle, Qualitätssicherung, Bestandscontrolling
- innerbetrieblicher Transport: Transportsysteme, Transportorganisation, Fahrzeuginstandhaltung
- Reststoffverwertung&Entsorgung: Reststoffe sammeln, Reststoffe lagern und umformen, Recycling, Entsorgungsdurchführung
strategische Aufgaben der Materialwirtschaft
- Einkauf/Beschaffungsmarketing: Gestaltung des Beschaffungsprogramms, langfristige Rahmenverträge, Erschließung neuer Beschaffungsmärkte
- Bevorratung: langfristige Planung der Sicherheitsbestände
- innerbetrieblicher Transport: Gestaltung des Materialflusses, der Verpackungen, der Transporthilfsmittel
- Reststoffverwertung: Gestaltung von Entsorgungs- & Recyclingsystemen, Ermittlung von Substitutionsgütern
- sonstige: Eigenherstellung oder Fremdbezug (MakeorBuy), Materialstandardisierung, Kapitalbeteiligung an Zulieferern, Imagepflege
ABC-Analyse
- A-Teile = 20%Mengenanteil, 80%Wertanteil
- B-Teile = 30%Mengenanteil, 15%Wertanteil
- C-Teile = 50%Mengenanteil, 5%Wertanteil
Behandlung von A-, B- und C-Teilen
- A-Teile: aufwändige, exakte Disposition
bedarfsgesteuerte Bedarfsermittlung
Beschaffung in kurzen Intervallen, möglichst Just-in-Time
möglichst kleine Sicherheitsbestände
sorgfältige Lieferantenauswahl
Vermeidung von Lagerverlusten (Diebstähle)
B-Teile: Entscheidung fallweise
C-Teile: verbrauchsgesteuerte Bedarfsermittlung
vereinfachte Bestellabwicklung
größere Sicherheitsbestände
lange Bestellintervalle
Bestellpunktverfahren
XYZ-Analyse
Matrix aus A-,B- und C-Teilen und regelmäßigem(X), seltenem(Y) und unregelmäßigem(Z) Verbrauch
-> z.B. AX = hoher Wert, regelmäßiger Verbrauch -> Strategie: Just-in-Time
CX = niedriger Wert, regelmäßiger Verbrauch -> Strategie: große Mengen auf Lager
CZ = niedriger Wert, sporadischer Verbrauch -> Strategie: Bestellung nach Bedarf oder kleine Mengen auf Lager
optimale Bestellmenge
-> ähnlich wie optimale Losgröße
- Bestellkosten sinken mit zunehmender Menge
- Lagerkosten steigen mit zunehmender Menger
-> Gesamtkosten haben ihr Minimum bei der Menge, die aus Schnittpunkt von Bestell- und Lagerkosten hervorgeht
Methoden der Bedarfsermittlung
- bedarfsgesteuerte Bedarfsermittlung -> Bestellung nach Aufträgen
- verbrauchsgesteuertee Bedarfsermittlung -> Bestellung aufgrund Extrapolation
- Bedarfsermittlung durch Schätzen -> Bestellung nach Schätzung
Bestellpunktverfahren
- Festlegung eines Beschaffungsauslösebestands (Meldebestand)'
- Bestelldauer -> bei automatischen System gegen 0
- Bestellbestand = Bestand zum Zeitpunkt der B estellung
- Wiederbeschaffungszeit = Bestelldauer + Lieferzeit -> maximal bis Sicherheitsbestand erreicht ist
- optimale Bestellmenge = Menge, die den Sicherheitsbestand wieder auf die voherige Menge auffüllt
- Reichweite = Dauer, bis der aufgefüllte Lagerbestand völlig aufgebraucht wäre
-> Problematik: bei Diebstahl keine realen Daten, da System den neuen Realbestand nicht kennt und Bestellung erst zu spät ausgelöst werden kann
Beschaffungsarten
- nach Ort: Local oder Global Sourcing
- nach Anzahl: Single (1 Lieferant pro Teil) oder Multiple (mehrere Lieferanten pro Teil) Sourcing
- nach Beschaffungsobjekt: Einzelteile, kleine Baugruppen, Module, Systeme
Ziele des Global Sourcing
- Material-/Bezugskostensenkung
- Intensivierung des inländischen Wettbewerbs
- Aufbau eines weltweiten Lieferantennetzes
- Erschließung neuer Absatzmärkte
- Nutzung neuer Technologien
- Nutzung weltweiten Lieferanten-Know-hows
- Umgehung von Importbeschränkungen
Voraussetzungen des Global Sourcing
- Kenntnisse über Wirtschaftsordnung
- Erfahrung im internationalen Geschäft
- Aufbau länderübergreifender Kommunikation und Logistik
- qualifizierte Mitarbeiter mit Fremdsprachenkenntnissen
- gewisse Mindestunternehmensgröße
- stabile Beschaffungsmärkte
Risiken des Global Sourcing
- Sprachbarrieren
- Kulturunterschiede
- Kommunikationsprobleme aufgrund großer Entfernung
- kein JIT möglich
- klimatisierte Bedingungen
- Qualitätsschwankungen
- Transport- und Lagerrisiken
- Kostenentwicklung
- Währungsrisiko
- politische Instabilitäten
Formen des Just in Time
- Lieferanten liefern direkt zum Kunden
- Milkrun: wie Milchmann-Prinzip -> Spedition fährt alle Fabriken in der Region ab und holt Teile ab
- Konsignationslager in der Fabrik: Lager beim Kunden, Inhalt bleibt Eigentum des Lieferanten, Lieferant befüllt Lager automatisch ohne Bestellung
- Lieferantenpark vor Ort: Lieferant hat seine Endmontage direkt neben der Fabrik des Kunden
Just in Sequence
- Lieferungsreihenfolge in Produktionsreihenfolge des Abnehmers
- Ablauf: Abnehmer meldet geplante Reihenfolge an Lieferanten, diese stellen Teile her und liefern sie Just in Time in der geforderten Reihenfolge
Funktionen des Lagers
- Einlagern
- Bereitstellen
- Verwalten
- Kontrollieren