Produktion und Logistik - Skript 1

HTW Berlin, BWL(B) 3. Semester, Wilksch

HTW Berlin, BWL(B) 3. Semester, Wilksch


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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 01.06.2015 / 19.01.2024
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Nenne die Komponenten des Unternehmensumfelds.

marktbezogen:

- Mitarbeiter

- Eigentümer

- Kapitalmarkt

- Region

- Beschaffungsmarkt

- Absatzmarkt

- Wettbewerb

nicht marktbezogen:

- Technik

- allgemeine Trends (z.B. Atomkraft -> Energiewende, Ablehnung von Gentechnik, Hybrid-/Elektroautos, CO2-Minimierung)

- Sozialbereich (Qualifikationsniveau innerhalb Bevölkerung, Tarifautonomie)

- Politik (Gesetze -> Umwelt-/Arbeitsschutzvorschriften, Exportgesetze)

 

Nenne die Einflussgrößen auf ein Produktionsunternehmen.

- Umwelt (Schadstoffe, Energie, Kreisläufe)

- Produktion (Technologie, Automatisierung, Fertigungstiefe)

- Produkt (Stückzahl, Lieferzeit, Qualität)

- Sozialbereich (Arbeitszeit, Arbeitsumgebung, Arbeitsorganisation)

- Recht (Arbeitsstätten, Mittbestimmung, Umwelt)

Nenne die Hauptziele eines Produktionsunternehmens.

- Flexibilität: (Kapazität -> Anpassung an Marktbedingungen; Technologie -> flexible Fertigungszellen; Struktur -> Balance von Kunden- und Lieferantenstruktur)

- Produktivität: (effiziente Produktionsverfahren, geringe Durchlaufzeiten, geringer Umlaufbestand, hoher Nutzungsgrad)

- Attraktivität: (Belastung, nicht monotoner Arbeitsinhalt, Entlohnungsform)

 

Welche Veränderungen am Absatzmarkt gibt es und welche Auswirkungen haben sie?

- Verkürzungen der Produktlebenszyklen

-> häufiger Produktwechsel

-> verkürzte Produktentwicklungszeiten

-> geringere Zeit für Produktionsoptimierung

 

- Nachfragedifferenzierung

-> häufigere Rüstungsvorgänge (=alles zur Vorbereitung einer Anlage auf Produktion einer neuen Variante)

-> höherer Planungs- und Steuerungsaufwand

-> höherer Entwicklungsaufwand

 

- zunehmender internationaler Wettbewerb

-> wachsender Preisdruck, Druck auf Produktionskosten

-> schnellere Umsetzung technischen Fortschritts

 

- verändertes Kundenverhalten

-> Nachfrage nach individuellen Lösungen

-> höheres Qualitätsbewusstsein

Nenne die Komponenten der Produktion.

- Beschaffung:

-> Einkauf = dispositiv ("white collar")

-> Lager = handwerklich ("blue collar")

 

- Produktion:

-> Konstruktion (Entwicklung, Konstruktion)

-> Arbeitsvorbereitung (Erstellung von Arbeitsplänen, Fertigungsplanung und -steuerung)

-> Fertigung = Herstellung von Einzelteilen (Bearbeitung, Lagerung, Handhabung, Transport)

-> Montage = Zusammenbau von Einzelteilen zu Baugruppen, Endprodukten (Fügen, Transport, Handhabung, Lagerung)

 

- Vertrieb

-> Distribution = dispositiv ("white collar")

-> Lager = handwerklich ("blue collar")

Beschreibe den Aufbau der Logistikkette.

  • 1. Einkauf, Beschaffungslogistik (Lieferanten ⇔Unternehmen)

-> marktorientierte, vertragsabschließende Aufgaben

-> Administration und physischer Waren- und Materialfluss (Kontrolle der gelieferten Waren auf Richtigkeit, Vollständigkeit, Unbeschädigtheit)

  • 2. Produktionslogistik (Unternehmen)

-> Produktherstellung (Rohmaterial -> Fertigung -> Montage -> Fertigungserzeugnisse)

-> Lagerung und Transport

  • 3. Distributionslogistik (Kunden ⇔ Unternehmen)

-> Warenverteilung (direkt oder indirekt=mit Zwischenlagerung)

  • Entsorgungslogistik (fällt durchweg an)

-> Entsorgung oder Recycling

 

 

Wie untergliedert sich die Produktionslogistik?

- Materiallogistik

-> Lagerung und Transport = Planung, Gestaltung, Durchführung und Kontrolle des physischen Materialflusses

-> materialflussgerechte Fabrikstruktur (kurze Wege, schneller Materialfluss)

 

- Informationslogistik

Nenne die 6 "R's" der Logistik.

Richtiges Material

Richtiger Ort

Richtige Zeit

Richtige Menge

Richtige Qualität

Richtige Preise/Kosten

Definiere "Supply Chain Management".

= unternehmensübergreifende Koordination und Optimierung der Material-, Informations- und Wertflüsse über den gesamten Wertschöpfungsprozess von der Rohstoffgewinnung über die verschiedenen Veredelungsstufen bis zum Endkunden

Nenne die Ziele des SCM.

- Kosten senken:

-> Reduzierung von Beständen in der SC, Vermeidung des Bull-Whip-Effekts

-> Optimierung der Transporte

-> Losgrößenoptimierung durch kontinuierliche Produktion

-> weniger Überstunden und Sonderschichten

 

- Zeit verkürzen:

-> weniger Wartezeit auf Lieferanten, geringere Wartezeiten der Kunden

-> los- und rüstoptimierte Produktion

 

- Qualität steigern:

-> weniger Sonderaktionen und trouble shooting

-> gleichmäßiger Prozess

Welche Folgen kann der Bull-Whip-Effekt mit sich bringen?

- Schwankungen des Auftragseingangs

- schwankende Kapazitätbelastung

- schlechte Prognosequalität

- Kapazitätsanpassung

- Kapazitätspuffer

- Bestände (Lager)

- Stock-outs

- hohe Kosten

- schlechter Lieferservice

Nenne die Grundformen der Aufbauorganisationen.

- Einlinien-System

- Mehrlinien-System

- Stab-Linien-System

- Sparten-Organisation

- Matrix-Organisation

Welche Vor- und Nachteile hat das Einlinien-System?

Vorteil: klare Zuständigkeiten

Nachteil: lange Kommunikationswege

Welche Vor- und Nachteile hat das Mehrlinien-System?

Vorteil: direkter Kommunikationsweg

Nachteil: keine klaren Zuständigkeiten

Welche Vor- und Nachteile hat das Stab-Linien-System?

Vorteile: Entlastung von Führungspositionen, Profitierung von Spezialisten-Know-how

Nachteil: Theoretiker-Praktiker-Konflikt

Welche Vor- und Nachteile hat die Sparten-Organisation?

Vorteil: Bündelung von spezifischem Know-how

Nachteil: Gefahr der Doppelentwicklung (keine Kommunikation von Ideen der Sparten -> haben gleiche Idee)

 

Welche Vor- und Nachteile hat die Matrix-Organisation?

Vorteile: spart an knappen Ressourcen (wenige Spezialisten), sehr flexibel

Nachteil: zeitweise zwei Vorgesetzte -> Frage der Zuständigkeit

Welche Arten der Projektorganisationen gibt es und welche Vor- und Nachteile haben diese?

-eingebundenes Projektteam = weiterhin Ausführung der eigentlichen Linien-Aufgabe

-> Vorteile: kostengünstig

      schnelle Etablierung, nicht aufwendig

      nach Projektende keine Wiedereinarbeitung nötig

-> Nachteile: keine separierbare Fokussierung auf Projekt möglich (Ablenkung durch restliche Arbeitstätigkeiten)

         Gefahr der Überbelastung, Burn-Out

         erschwerte Kommunikation, erschwerte Koordination durch Dezentralität (kein "Gruppen-Feeling")

 

-freigestelltes Projektteam = komplette Freistellung vom Linien-Aufgabenbereich

-> Vorteil: alleinige Fokussierung auf Projekt möglich

-> Nachteile: Vororganisation nötig (Hardware, Software, Räumlichkeiten) -> kostenaufwendig

für Ersatz/Vertretung während Projektzeit muss gesorgt werden (z.B. Zeitarbeiter, Werkstudenten,         Wiedereinsteiger

nach Projektende Wiedereinarbeitung nötig