Politische Philosophie VL12

Ziviler Ungehorsam + Prüfungsfragen VL13

Ziviler Ungehorsam + Prüfungsfragen VL13

Matthias Schachtler

Matthias Schachtler

Set of flashcards Details

Flashcards 19
Students 10
Language Deutsch
Category Philosophy
Level University
Created / Updated 07.01.2014 / 27.12.2018
Weblink
https://card2brain.ch/box/politische_philosophie_vl12
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/politische_philosophie_vl12/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was ist Gemäss H.A. Bedau Ziviler Ungerhorsam (ZU)?

 

• eine öffentliche

• gewaltlose,

• gewissensbestimmte,

• gesetzwidrige Handlung,

• die gewöhnlich eine Änderung der Gesetze oder der Regierungspolitik herbeiführen soll. 

 

Was sind gemäss Rawls und Habermas Zusatzbedingungen die bei zivilem Wiederstand auch eingehalten werden müssen?

1.  Nur für Fälle schwerwiegender Ungerechtigkeit/ Verteidigung von Grundprinzipien

2.  Alle legalen Einflussmöglichkeiten müssen erschöpft sein

3.  Verfassungsordnung als Ganze darf nicht gefährdet werden

4.  Öffentliche Ankündigung und Kalkulierbarkeit für Polizei und Aktivisten

5.  Zurückhaltung auf Seiten von Aktivisten und Staat 

 

Durch Welche Punkte kann ZU gerechtfertigt werden in einer Demokratie?

  1. rechnet mit hohem Revisionsbedarf und Fehlbarkeit

  2. stets offen für höhere normative Ansprüche

  3. von fragilen und ändernden Mehrheiten und vom Ermessensspielraum von Richtern abhängig

  4. Irrtum/Blockierung ausgesetzt 

  5. Manche Gesetze sind bewusst in Schwebe und können angefochten werde

  6. Demokratie unabgeschlossener Lernprozess, der zu seiner Weiterentwicklung stets auf extralegale Formen des Widerstandes angewiesen war 

 

Was bedeutet gewissensbestimmt?

kommt aus eigenem Urteilsvermögen das aus universalen Gründen besteht

Darf ZU privaten Nutzen haben?

Kritik:

>  macht ZU zu attraktiv und gefährdet die Verfassungsordnung als Ganzes

>  Unterschied zu Trittbrettfahren nicht mehr durch Tatbeweis feststellbar 

 

Bedeutet die Rechtfertigung des ZU, dass dieser legalisiert oder nicht bestraft werden sollte? 

 

  • Nein. Die Normalisierung entzieht dem ZU seinen Sinn

  • Der regelverletzende Protest allein erzielt die Appell- und Signalwirkung 

  • Akteure des ZU sollten aber nicht wie gemeine Verbrechen behandelt werden, sondern moderate Strafverfolgung erfahren (Habermas 1983, ibid.) 

 

Kritik an ZU?

  1. Gefährdung der Rechtsordnung 
  2. Begriff des Gesetzes lässt keine Ausnahme zu („Gesetz ist Gesetz“) 
  3. Gefährdung des Rechtsfriedens 
  4. Unterminierung der Rechtssicherheit 
  5. Missachtung des Volkswillens/ der Spielregeln der Demokratie 
  6. Unüberprüfbare Metaphysik der Moral (ja aber, Grundrechte usw.)

 

Was versteht Habermas unter dem Paradox des Rechtstaates bezüglich ZU?

Er muss Misstrauen gegenüber legalem Unrecht schützen ohne es zu institutionalisieren

(gesunde Kritik fördern ohne sich selbst zu zerstören)

 

War Ghandis wiederstand ein ziviler Ungerhorsam?

War eher ein ziviler Wiederstand. Sie wollten das ganze britische System stürtzen nicht nur kritisieren.

Gewaltlosem Widerstand gegen Unrechtsregime ohne konstitutionell garantierte Grund- und Mitspracherechte (Kolonialismus, Autoritarismus in all seinen Formen). > Ghandi, Tiananmen Platz, Arabischer Frühling, etc. 

 

Nennen Sie einen zeitgenössischen US-amerikanischen Philosophen, der die Theorie des gerechten Krieges vertritt. 

 

Michael Walzer

Was bedeutet es, wenn Aristoteles sagt, der Staat sei ein „Naturzustand“? 

 

Mensch ist politisches Wesen und verwirklicht sich im Staat. Das ist sein Naturzustand

Von wem stammt der Satz: „Das Recht ist also der Inbegriff der Bedingungen, unter denen die Willkür des einen mit der Willkür des anderen nach einem allgemeinen Gesetze der Freiheit zusammen vereinigt werden kann.“ ? 

 

Kant

Wir haben zwei Legitimitätsverständnisse behandelt. Legitimität wird als faktische Anerkennung der politischen Autorität verstanden. - Wie lautet das andere Legitimitätsverständnis? (kurze Formulierung genügt) 

 

normative Kriterien z.B. freie Meinungsäusserung

Nennen Sie die zwei herkömmlichen Bedeutungen von „Souveränität“ 

 

Staatsgewalt (Gesetzsetzungskompetenzen, Durchsetzungskompetenzen)

Einzelstaatlichkeit (inner und äussere)

(dies ist keine genaue Antwort)

David Miller nennt drei Argumente gegen den Kosmopolitismus als Weltstaat. Eines besagt, dass der Weltstaat notwendigerweise bürgerfern (undemokratisch) wäre. Nennen Sie die zwei anderen Argumente Millers. 

 

  1. No exit option
  2. Mehr leute weniger Gewicht der einzelnen Stimme
  3. (Kulturelle homogenität positiv für Demokratie)

Welche zwei Arten von Regeln unterscheidet Hart? Welche von diesen beiden Regelarten spielt bei Verfassungen eine zentrale Rolle. 

 

  1. Rules of obligation
  2. Rules of recognition (spielt zentrale rolle)

Welche der folgenden Kriterien sind nicht Teil von jus ad bellum?

gerechter Kriegsgrund, legitime Autorität, globale Armut, ultima Ratio

globale Armut kein Grund

Wer sind mögliche Vertreter des Kommunitarismus?

  • (Aristoteles) -> Menschen in pol. Syst. besser
  • (Hegel) -> gemeinsame Sittlichkeit
  • Martha Nussbaum
  • Michael Sandell
  • Michael Walther

Grundprinzip Utilitarismus?

Greatest happines for greates numbers