Politische Philosophie VL10

Gerechtigkeit: Nationalstaat und Globale Gerechtigkeit

Gerechtigkeit: Nationalstaat und Globale Gerechtigkeit

Matthias Schachtler

Matthias Schachtler

Kartei Details

Karten 11
Lernende 11
Sprache Deutsch
Kategorie Philosophie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.01.2014 / 27.12.2018
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Was ist gemäss Miller der Grund der Differenzierung in politische Einheiten?

Antagonismus zw. kulturell verschiedenen Völkern

Wie beschreibt Miller die Entwicklung des Politischen?

Antike: Stadtstaat: Paradigma der Politischen Einheit (real community)

Moderne: Nationalstaat löst Stadtstaat ab. Von direktem zu räpresentativem Regierungssystem, Föderalisierung, imagines community

Strukturkontinuität: Politische Einheit, Solidarität

Was sind Millers zwei Gründe zur Werthaltigkeit des Nationalstaates?

Gemeinsame Identität und politisches Gemeinschaftsgefühl im Nationalstaat favorisieren: 

1. Demokratiefähigkeit:

  • Versöhnung von Mehrheit und Minderheit (losers‘ consent)
  • Vertrauen zwischen „Gleichartigen“ 

2. Soziale Gerechtigkeit

  • Institutionelle Fähigkeit des Transfers
  • Bereitschaft zuTransferzahlungen 

 

Millers Argument warum Staaten wie Belgien, Kanada und Schweiz auch als Nation funktionieren?

1. Föderalismus sorgt in diesen Ländern für sub-nationale Kompetenzen bei der sozialen Gerechtigkeit

2. Mehrfachidentität und Bedeutung der nationalen Identität 

 

Was sind Millers Argumente gegen eine zentralistische Weltregierung?

i.  undemokratisch (Bürgerferne)

ii.  tyrannisch (keine Exit-Optionen)

iii. unmöglich ohne globale kulturelle Homogenisierung (und in dem Fall unerwünscht) (MacWorld)

 

Welche 3 Formen kann Kosmopolitismus gemäss Miller annehmen?

  • Zentralistische Weltregierung
  • Dezentraler Bund (Kants Freier Völkerbund
  • ethischer (nicht politischer) Kosmopolitismus 

 

Wie würde ein dezentraler Kosmopolitismus aussehen?

Ziemlich ähnlich wie wir ihn heute schon haben mit der UN z.B.

Immanuel Kants „freier Völkerbund“ republikanischer Staatsvölker (Zum ewigen Frieden, a.d. 1795) 

 

Wie würde ein ethischer (nicht politischer) Kosmopolitismus aussehen?

-  Betrifft individuelles Verhalten und individuelle Einstellungen zu globalen Problemen und globalen Folgen nationaler Politiken

-  gleiche Gewichtung der Interessen aller Menschen, unabhängig von nationaler Zugehörigkeit, Rasse, Religion, Sprache, etc.

-  nationale Politiken zur Förderung globaler Gerechtigkeit 

 

Was sind Millers Gründe gegen ethischen Kosmopolitismus?

1.  Wenn kulturelle Differenzen den Begriff der Gerechtigkeit bestimmen und als solche respektiert werden sollen, gibt es keinen begründbaren Anspruch globaler distributiver Gerechtigkeit.

2.  Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit und Reziprozität, der in politischen Gemeinschaften gegeben, jenseits der Gemeinschaften unsicher ist. (>selbstzerstörerischer moralischer Heroismus) 

 

Was ist Millers nicht-kosmopolitische Alternative zu globaler Gerechtigkeit?
Was ist neu an seinem Ansatz?

Gerechtigkeit der Interaktion zwischen Staaten
- Pacta sunt servanda (agreements must be kept)
- territoriale Integrität
- Gewalt nur zu rSelbstverteidigung
- Etc. 

Neu: 

-  Gerechte Aufteilung von Kosten und Nutzen internationaler Kooperation (Umwelt, Handel)
-  Schutz grundlegender Menschenrechte
-  Schutz politischer Selbstbestimmung 

 

Was kann an Millers nicht-kosmopolitischer Gerechtigkeit kritisiert werden?

1.  Falsche Dichotomie national-global (>mind the gap!)

2.  homogene Konzeption nationaler Einheit

3.  naturalistische Konzeption nationaler Einheit

4.  Mangel an Reflexion über institutionelle Implikationen seiner eigenen Konzeption von global justice 

(all in all his Explenations are a bit too simple)